Organisierung im "Land der ewigen Tyrannei": soziale Bewegungen in Guatemala
In: Soziale Proteste in Lateinamerika: Bolivars Erben im Kampf um Eigenmacht, Identität und Selbstbestimmung, S. 84-102
Abstract
Guatemalas Gesellschaft zeichnet sich durch große ethnische Heterogenität und markante Klassengegensätze aus. Die Militärregime der 1970er und frühen 1980er Jahre ermordeten mehr als 200 000 Menschen in mehr als 600 Massakern und vernichteten hunderte indigene Dörfer. Die Opfer waren Maya, die große Mehrheit der Täter Angehörige der staatlichen Sicherheitskräfte. 30 Jahre nach dem Höhepunkt dieses Krieges trat am 14. Januar 2012 General Otto Perez Molina, als Major Verantwortlicher für den Genozid in den Maya-Ixiles von Nebaj, als gewählter Präsident sein Amt an. Und wieder werden Versuche unternommen, indigene und andere soziale Organisationen zu kriminalisieren. Der Beitrag untersucht, welche Veränderungsprozesse soziale Bewegungen in Guatemala erfahren haben. Dafür erfolgt ein historischer Überblick sowie eine Zusammenfassung der aktuellen Rahmenbedingungen für soziale Bewegungen und Nichtregierungsorganisationen. Daran schließen sich eine Zusammenfassung der beobachtbaren Veränderungen sozialer Bewegungen sowie eine erste Einschätzung der Situation unter der neuen Regierung an. (ICA2)
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