Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1996

Arbeitslosigkeit und Berufsausstieg im Lebensverlauf von Frauen

In: Schriften des Zentrums für Sozialpolitik, S. 274-284

Abstract

Der Autor geht der Frage nach, "inwieweit langfristige Arbeitslosigkeit bei Frauen mit einem Berufsausstieg einhergeht. Mit zunehmender Dauer der Arbeitslosigkeit zeigt sich bei vielen Frauen eine deutliche Abschwächung der Berufsorientierung, die bei jüngeren Frauen auf einen Wiedereintritt in das Bildungssystem und bei den älteren auf einen Übergang in die Rente hinausläuft. Bei arbeitslosen Frauen in der mittleren Lebensphase könnte ein Berufsausstieg und Rückzug in den Haushalt eine durchaus interessante Alternative gegenüber einer erneuten Doppelbelastung sein, bedingt durch Vollzeitbeschäftigung oder im geringen Umfang durch Teilzeitbeschäftigung. Welches sind nun die Bedingungen, die dazu führen, daß langfristige Arbeitslosigkeit für Frauen zu einer Statuspassage in die ausschließliche Hausfrauentätigkeit wird?" Der Autor vermutet, "daß bei Frauen diese Entscheidung sowohl von den Bedingungen des Arbeitsmarktes, die den Charakter von 'push'-Faktoren haben, als auch von familienbezogenen Bedingungen, die als 'pull'-Faktoren wirken, beeinflußt wird. Es zeigt sich jedoch, daß vor allem familienbezogene Faktoren einen Übergang aus Arbeitslosigkeit in eine ausschließliche Tätigkeit für Haushalt und Familie bewirken. Da der Rückzug in den Haushalt bei den arbeitslosen Frauen nahezu im gleichen Umfang auftritt wie die Aufnahme einer Vollzeiterwerbstätigkeit, wäre es verfehlt, von einem institutionalisierten Muster auszugehen, das arbeitslosen Frauen in bestimmten Familienphasen quasi einen Rückzug in den Haushalt nahelegt." Die Analyse basiert auf den ersten vier Wellen des Sozioökonomischen Panels und deckt somit die Arbeitslosigkeitserfahrung der Jahre 1983 bis 1987 ab. (IAB2)

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