Reflexionen zur Politikberatung
In: Angewandte Politikforschung: eine Festschrift für Prof. Dr. Dr. h.c. Werner Weidenfeld, S. 81-90
Der Verfasser behandelt das Verhältnis von Wissenschaft und praktischer Politik ausgehend von Max Weber. Ausgehend von dessen These einer unterschiedlichen Logik von Wissenschaft und Politik reflektiert der Verfasser seine eigenen Erfahrungen in der wissenschaftlichen Politikberatung. Deren Ziel besteht nicht in einer Addition von Wissen und Politik, sondern darin, bei Aufrechterhaltung der Autonomie beider Sphären eine Interaktion und einen Dialog zu organisieren. Seine Tätigkeit in Expertengremien im Bereich der europäischen Integration stellt der Verfasser den klassischen Politikberatungsmodellen aus der Forschung gegenüber. Er kommt zu dem Ergebnis, dass ein partnerschaftlichen Modell von Politikberatung in der Praxis meist nicht umgesetzt wird. Wissenschaftler lernen zwar durch Politikberatung, die Politik ist jedoch häufig nicht bereit, offen über Politikergebnisse zu diskutieren. (ICE2)