Soziale Arbeit und die (Trans-)Formierung moderner Subjektivierungsweisen
In: Foucaults Machtanalytik und soziale Arbeit: eine kritische Einführung und Bestandsaufnahme, S. 59-74
Der Beitrag befasst sich mit den gesellschaftlichen Ausschließungsmechanismen. Dabei macht Foucault immer wieder deutlich, dass die von ihm beschriebenen Exklusionsmechanismen vor allen Dingen dazu dienen, gesellschaftliche Normalitätsvorstellungen und damit Inklusionsvorstellungen für das, was wir gewöhnlich als normale moderne Subjektivierungsweise ansehen, erst historisch über unterschiedliche Praktiken wie Prozeduren erzeugt worden ist. Der erste Schritt skizziert zunächst die Grundzüge einer 'kritischen Ontologie der Gegenwart'. Im Anschluss werden sodann die Entwicklungslinien der Formierung bzw. Transformierung moderner Subjektivierungsweisen rekonstruiert: (1) die Formierung des Begehrens-Subjektes im Sexualitätsdispositiv, (2) die Transformierungsprozesse des Begehrens-Subjektes und (3) die Formierung des unternehmerischen Selbst. Dabei vertritt die Autorin die These, dass Foucault jene Formierung bzw. Transformierung moderner Subjektivierungsweisen über die Analyse der Dispositiven erforscht hat. Im dritten Schritt wird schließlich nach den Anregungspotentialen dieser Analysen moderner Subjektivierungsweisen für die Soziale Arbeit gefragt. Im Zentrum steht hierbei die Überlegung, dass die Soziale Arbeit als Humanwissenschaft nicht nur an der Formierung moderner Subjektivierungsweisen, sondern auch gegenwärtig an deren Transformierung beteiligt zu sein scheint. (ICG2)