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In: Handbuch internationale Organisationen: theoretische Grundlagen und Akteure, S. 261-273
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In: Handbuch internationale Organisationen: theoretische Grundlagen und Akteure, S. 261-273
In: Zwischen Konfrontation und Dialog: der Islam als politische Größe, S. 131-146
Der Autor arbeitet das komplizierte Verhältnis zwischen der Religion des Islam und dem säkularen Verfassungsstaat heraus. Die Sinn und Heil stiftenden Orientierungssysteme von Identität und Religion sind - wie die Geschichte des Christentums in Europa zeigt - kontextabhängig und prinzipiell veränderbar. Auch die kulturellen-religiösen Minderheiten und die Diasporen der Immigranten in Deutschland verändern sich, wobei es keine klar erkennbare Tendenz in Richtung auf eine gewollte Integration oder im Gegenteil, auf eine kulturelle Selbstabschließung gibt. Der Befund über die Entwicklung der Beziehungen zwischen islamischer und westlicher Zivilisation, die der Autor im Spiegel jüngster islamkundlicher Publikationen reflektiert, ist eher ernüchternd. Dauerhafte, belastbare Kompromisse und allseits akzeptierte Lösungen als Ergebnis von gut gemeinten Kultur- und Religionsdialogen wird es in absehbarer Zeit wohl nicht geben. Gleichwohl plädiert der Autor nicht, wie Samuel P. Huntington es angedeutet hat, auf eine Selbstverteidigung und Selbstabschließung der acht Kulturkreise in der Welt, um Berührungs- und Reibungsflächen zwischen unversöhnlich scheinenden Zivilisationen zu minimieren, sondern für die Erarbeitung von gemeinsam akzeptierten Spielregeln des Zusammenlebens in Form von UN-Konventionen. Es wäre illusorisch, kurzfristig eine Konvergenz von Normen und Werten in allen Kulturkreisen, Staaten und Religionsgemeinschaften zu erwarten. Aber eine Übereinkunft über verfassungsrechtlich definierte Spielräume der Freiheitsentfaltung, einschließlich religiöser Praktiken, könnte ein realistisches Ziel von Global Governance sein. (ICI2)
In: Recht und Kultur: Menschenrechte und Rechtskulturen in transkultureller Perspektive, S. 127-151
Die Entwicklung im Afrika südlich der Sahara beschreibt der Verfasser als "Modernisierung ohne Entwicklung". In diesem Kontext ist auch die Menschenrechtsdiskussion in Afrika zu sehen, die durch ein eigenes Menschenrechtsverständnis und eine hohe Bedeutung der Kategorie der kulturellen Differenz gekennzeichnet ist. Der Verfasser nennt hier die Banjul-Charta, die Diskussion um afrikanische kulturelle Werte, die Negritude-Philosophie, die Kritik am Differenz-Ansatz von Etounga-Manguelle sowie die Debatte um Magie, Hexerei und Animismus. Insgesamt aber sieht er Afrika auf einem "langen Weg" zur kulturellen Anpassung an die Postulate der Moderne. (ICE2)
In: Zwischen Konfrontation und Dialog, S. 129-146
In: Difference and democracy: exploring potentials in Europe and beyond, S. 197-210
In: Jahrbuch internationale Politik: Jahrbücher des Forschungsinstituts der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, Band 28
ISSN: 1434-5153
In: Jahrbuch internationale Politik: Jahrbücher des Forschungsinstituts der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, S. Einsatz für den Frieden
ISSN: 1434-5153
World Affairs Online
In: Jahrbuch / Komitee für Grundrechte und Demokratie, S. 131-145
ISSN: 0176-7003
In: Politik in Ostafrika - Zwischen Staatszerfall und Konsolidierung, S. 19-34
Neben "emerging democracies" und "good performers" sind die "failing states" die dritte Gruppe afrikanischer Staaten. Globalisierung, die Privatisierung von Gewalt und Marginalisierungsdruck sind die externen Rahmenbedingungen dieser Entwicklung. Der Verfasser gibt zunächst einen Überblick über Ursachen und theoretische Konzepte von Staatszerfall. Anhand der Situation im Sudan und am Beispiel der "Fassadendemokratie" in Äthiopien werden dann konkrete Verfallserscheinungen untersucht. Nicht erst die Globalisierung der Gegenwart, so das Ergebnis der Untersuchung, hat den Staatszerfall in Afrika ursächlich bewirkt, sondern die Kombination aus einem ungünstigen kolonialen Erbe, der "bad governance" einer repressiven, neo-patrimonialen Staatsklasse und der anhaltenden Marginalisierung des Kontinents durch "global players". (ICE2)
In: Kultur und Entwicklung: vier Weltregionen im Vergleich, S. 197-217
Die Forderung nach "kultureller Evolution" verweist darauf, dass nur eine grundlegende Veränderung im politischen Verhalten der Macht- und Bildungseliten afrikanischer Staaten die Voraussetzung für die notwendige Kehrtwende in der Bewältigung der postkolonialen Moderne schaffen kann. Kulturelle Einstellungen müssen jedoch ihre Ergänzung in geeigneten institutionellen und rechtlichen Rahmenbedingungen finden. Der "cultural turn" in den Sozialwissenschaften hat neun Eigentümlichkeiten der postkolonialen Gesellschaften Afrikas sichtbar gemacht, darunter die Unterdrückung individueller Autonomie und Verantwortung, einen kulturell gepflegter Irrationalismus und eine fehlende Kultur des Sparens. Korruption muss abgebaut, die Verschwendung öffentlicher Ressourcen eingestellt, der Eigentumsschutz gewährleistete sein. Die Menschenrechte müssen respektiert und die Rechte der Opposition gewahrt werden. Die größte Herausforderung für die Weltgesellschaft ist der Staatszerfall in Afrika. Daneben gibt es Fassadendemokratien wie in Äthiopien, ein Beispiel für eine martialische Hybridkultur. Ein entwicklungspolitischer Vergleich zwischen Südkorea und Ghana zeigt, dass die Differenz zwischen beiden Entwicklungspfaden in der politisch gesetzten Anreizstruktur für globalisierungskonformes Wirtschaften liegt. Der Verfasser fordert von Afrikas Eliten eine Anpassung an globale Entwicklungspotenziale. (ICE2)
In: Welt-Sichten: Magazin für globale Entwicklung und ökumenische Zusammenarbeit, S. 33-35
ISSN: 1865-7966
In: Umbrüche in afrikanischen Gesellschaften und ihre Bewältigung: Beiträge aus dem Sonderforschungsbereich 520 der Universität Hamburg, S. 189-206
Die diversen Teilprojekte des Projekts "Staatlichkeit" im Rahmen des Hamburger Sonderforschungsbereichs "Umbrüche in afrikanischen Gesellschaften und ihre Bewältigung" standen unter der gemeinsamen Fragestellung, wie sich endogene Institutionen (aus den Bereichen Staat, Gesellschaft, Kirche) unter sich wandelnden Umweltbedingungen ändern, um neuen Herausforderungen gerecht zu werden. Gemeinsam war allen Teilprojekten die Fokussierung der Analyse auf die Handlungsebene: Welche Rolle spielten historische Akteurskonstellationen (auf der Makro-, Meso- oder der Mikroebene) bei der Bewältigung von Umbrüchen? Die Einbindung von Akteuren in den Kontext jeweiliger lokaler kultureller, politischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen und Institutionen, die das politische Handeln von Akteuren zwar nicht determinieren, aber konditionieren und ihre Handlungsspielräume tentativ begrenzen, ergänzte den akteursorientierten Ansatz um eine systemische Variable. Der Beitrag benennt und kommentiert die Leitfragen für die Teilprojekte: (1) Wie lassen sich Aufbau und Konsolidierung bzw. Erosion und Zerfall von Staatlichkeit sowohl in vorkolonialer Zeit als auch unter postkolonialen Bedingungen beschreiben und erklären? (2) Welche Formen der Bewältigung dieser Umbrüche wurden und werden von den Gesellschaften Afrikas und ihrer Teilsysteme entwickelt? (3) Welche Faktoren beeinflussen die Identitätsfindung von Individuen und Gruppen in multi-ethnischen Kontexten? (4) Welche Rolle kommt der Rückbesinnung auf alte Werte und kulturelle Identitätsangebote zu? Und wie werden sie für die Bewältigung externer Schocks eingesetzt? (5) Welche Mechanismen ermöglichten und ermöglichen die Integration peripherer Regionen in den Herrschaftsbereich des Staates, bzw. woran scheiterte deren Integration? (6) Wie wird (staatlicher) Raum in seiner territorialen und institutionellen Dimension von den gesellschaftlichen Gruppen perzipiert und organisiert? (ICA2)
In: Global Governance für Entwicklung und Frieden: Perspektiven nach einem Jahrzehnt ; Sonderband zum 20-jährigen Bestehen der Stiftung Entwicklung und Frieden, S. 82-101
Der Verfasser schildert den Bedarf an Global Governance als Folge weltweiter Entgrenzung und Neuverflechtung nach dem Ende der Systemkonfrontation und unterschiedet mehrere Ebenen bzw. Aspekte der Globalisierung, die er als Herausforderungen und Chancen für Global Governance kennzeichnet. Die Welt wird als ein asymmetrisches System kommunizierender Röhren dargestellt und es wird argumentiert, dass ein wachsender Gestaltungsbedarf vorhanden ist. Dabei werden Unilateralismus und Autarkiepolitik als kurzatmige und verlustreiche Politikkonzepte präsentiert sowie die Regierungsabkommen und Verhaltenskonventionen der UNO als mögliche 'regulative' Ideen der Gestaltung zwischenstaatlicher Beziehungen analysiert. Anschließend werden Innovationen westlicher Provenienz mit Universalisierungspotential thematisiert. (ICG)
In: Politik als Wissenschaft: Festschrift für Wilfried Röhrich zum 70. Geburtstag, S. 617-634
Das Jahr 2000 mit seinem politisch inszenierten Zauber des Beginns eines neuen Jahrtausends - eine Zeit großer Hoffnungen und hehrer Versprechen - hatte in der UNO die sogenannten Millenniumsziele hervorgebracht, deren drei wichtigsten die Folgenden sind: (1) Bekämpfung von extremer Armut und Hunger: Halbierung des Anteils der extrem Armen (mit Einkommen unter l USD/Tag) und Halbierung des Anteils der Menschen, die an Hunger leiden; (2) Sicherstellung der allgemeinen Primarschulbildung, so dass alle Jungen und Mädchen eine vollständige Grundschulausbildung abschließen können; (3) Reduzierung der Säuglings- und Kindersterblichkeit (unter fünf Jahren) um Zweidrittel. Beim Theorem des Big Push geht es im Kern um folgende "regulative Idee": Die Armutsländer Afrikas stecken so hoffnungslos in einer Vielzahl wirtschaftlicher und sozialer Probleme, dass ihnen mit einer graduellen Erhöhung der Entwicklungshilfe nicht zu helfen ist, sondern nur mit einer massiven kontinuierlichen Transferleistung von außen. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass die Globalisierung in der Form der neoliberalen Marktwirtschaft den ubiquitären Rahmen abgibt, in dem sich auch die Volkswirtschaften der Entwicklungsländer bewähren sollen und müssen. Systemische Wettbewerbsfähigkeit ist gefragt, um in den "Fegefeuern" der Märkte mit ihren Global Players bestehen zu können. Die Ausführungen zeigen, dass fast keine der in Frage stehenden Gesellschaften diesem internationalen Konkurrenzkampf um nationale Selbstbehauptung gewachsen ist. (ICA2)
In: Gesellschaft, Wirtschaft, Politik: GWP ; Sozialwissenschaften für politische Bildung, Band 54, Heft 4, S. 435-446
ISSN: 2196-1654
Der Beitrag erörtert die entwicklungspolitischen Millenniumsziele der Vereinten Nationen zur Armutsbekämpfung im Zuge des beobachtbaren Globalisierungsprozesses. In das Thema einführend, wird zunächst der entwicklungspolitische Konsens bei der globalen Armutsbekämpfung nach dem Ende des Ost-West-Konflikts beschrieben. Der zweite Schritt skizziert sodann mögliche Ursachen für das Problem der regional unterschiedlichen Wachstums- und Einkommensentwicklung in der Welt. Daran knüpfen unterschiedliche wissenschaftliche Weltbilder bzw. Erklärungen über die kausalen Zusammenhänge zwischen Wirtschaftswachstum und Entwicklungspolitik an. Auf dieser Grundlage folgt im vierten Schritt die Darstellung der UN-Millenniumsziele sowie des Plans von J. Sachs, wie der 'Armutsfalle' zu entkommen ist. Im Anschluss wird die politische Hilfsbereitschaft und kapazitätsabhängige Hilfsfähigkeit der OECD-Staaten als Bedingungen erfolgreicher Armutsbekämpfung beleuchtet. Ferner wird im sechsten Schritt das Finanzierungsversprechen der UN von Monterrey 2002 und dessen bisher bescheidene Umsetzung betrachtet. In einem abschließenden Fazit weist der Autor auf die Kontinuität mangelnder Glaubwürdigkeit in der Entwicklungspolitik hin und nennt dementsprechend neue Herausforderungen für die globale Armutsbekämpfung. (ICG2)