Inhaltsangabe:Einleitung: Problemstellung und Zielsetzung: Mit der zunehmenden Internationalisierung des Wirtschaftslebens ist die Zahl der deutsch-russischen Geschäftskontakte rasch gestiegen. Doch mit der steigenden Effizienz stieg auch das Konfliktpotenzial, das mögliche Wettbewerbsvorteile vernichtet. Nach der Auflösung des Ostblocks und bei dem Versuch der Ost-West-Annäherung wurde die Basis des Ost-West-Gegensatzes nicht mehr wie vorher im Politisch-Wirtschaftlichen gesehen, sondern zunehmend im Kulturellen. Der Eiserne Vorhang und der Kalte Krieg wurden durch eine neue Grenze ersetzt, die den Namen Mauer in den Köpfen bekam. Das brachte die Herausforderung mit sich, die Reibungsverluste in den interkulturellen Verhandlungssituationen zu minimieren. Somit gewann auch das Thema Interkulturelles Lernen stark an Bedeutung. Im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen die Missverständnisse, die im Rahmen deutsch-russischer Zusammenarbeit entstanden sind bzw. entstehen können. Beim Entwerfen des theoretischen Rahmens sowie bei der Analyse erhobener Daten wird von der Annahme ausgegangen, dass die Unterschiede in den Werteorientierungen der Interaktionspartner ein hohes Potential für Missverständnisse bergen. Dabei sind die Ursachen für die Missverständnisse nicht die kulturellen Unterschiede an sich, sondern vielmehr die Annahme, dass es diese nicht gibt. Die Forschungsproblematik beinhaltet somit zwei Ebenen: die Ebene der kulturellen Unterschiede, die für die Geschäftsbeziehungen zwischen Deutschen und Russen relevant sind, und die Ebene der daraus resultierenden Missverständnisse. Von daher werden für die theoretische Untermauerung des Forschungsproblems zwei theoretische Gebilde miteinander verknüpft. Das innere Theoriegebilde besteht aus den Theorien über die Werteorientierungen von G. Hofstede, E. T. Hall sowie F. Trompenaars. Den äußeren theoretischen Rahmen bildet die 'Mindful Identity Negotiation' - Theorie von Ting-Toomey. Der Ansatz von Ting-Toomey ermöglicht, die vielfältigen Aspekte der interkulturellen Problematik systematisch zu betrachten, und bildet eine Brücke zwischen den Kulturunterschieden und den daraus resultierenden Missverständnissen. Das gesamte Theoriegebilde dient als Basis für die Entwicklung des hier vorgestellten 'Mindful Identity Negotiation for Business' - Modells, anhand dessen die Analyse der Missverständnisse in den deutsch-russischen Geschäftsbeziehungen vorgenommen werden soll. Untersucht wird lediglich jener Teilaspekt der zugrunde liegenden Theorie, der sich auf die Werteorientierungen bezieht. Anschließend dienen die Untersuchungsergebnisse der Konstruktion zweier Fallstudien, die ein Bestandteil des vorgeschlagenen bikulturellen Trainingskonzepts sind. Struktur dieser Arbeit: Den konzeptionellen Überlegungen von oben folgend, besteht diese Arbeit aus drei Teilen: dem Theorieteil, dem Untersuchungsteil und dem Anwendungsteil. Im Teil I werden zunächst die Schlüsselbegriffe erläutert. Der Abschnitt 3 stellt den theoretischen Rahmen dieser Diplomarbeit vor. Da die Bildung eines kulturspezifischen Kategorienrahmens für die Analyse der Missverständnisse in den deutsch-russischen Geschäftsbeziehungen auf der 'Mindful Identity Negotiation' - Theorie von Ting-Toomey basiert, wird diese zuerst vorgestellt. Im Hinblick auf den Schwerpunkt der Untersuchung werden die Theorien zu den Werteorientierungen detailliert behandelt. Die kulturhistorische Verankerung der forschungsrelevanten Aspekte wird ebenfalls aufgezeigt. Im darauf folgenden Abschnitt wird die 'Mindful Identity Negotiation' - Theorie als neuer Kategorisierungsrahmen für die Analyse der Missverständnisse in den deutsch-russischen Geschäftsinteraktionen vorgestellt. Teil II dieser Arbeit widmet sich der eigentlichen Untersuchung. Im Abschnitt 4 wird das Forschungsdesign vorgestellt. Anschließend werden in den Abschnitten 5 und 6 die Ergebnisse präsentiert und die Untersuchungsmethode kritisch gewürdigt. Die Interpretation der Untersuchungsergebnisse mit abschließender Diskussion befindet sich im Teilabschnitt 7. Der letzte Teil dieser Arbeit besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Abschnitt. Der Theorieteil widmet sich der Konzeption des bikulturellen Trainings. Die im Rahmen der Konstruktion des Trainingsinstruments vorgenommene Validierung ergänzt den praktischen Teil dieser Arbeit. Am Schluss wird das Trainingskonzept (Ablauf) vorgestellt und gewürdigt. Im Schlusswort werden die zentralen Ergebnisse dieser Arbeit zusammengefasst und die Implikationen für die weitere Forschung aufgezeigt.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: TabellenverzeichnisI AbbildungsverzeichnisII AnhangsverzeichnisIII AbkürzungsverzeichnisIV 1.Einleitung1 1.1Problemstellung und Zielsetzung1 1.2Struktur dieser Arbeit2 Teil I: Theoretischer Rahmen3 2.Begriffsbestimmung3 2.1Kultur und Interkultur3 2.2Geschäftsbeziehungen als besondere Art der Interaktion5 2.3Interkulturelle Kommunikation und Missverständnisse5 3.Theorien zur interkulturellen Forschung und die relevante Teile der Kulturgeschichte8 3.1'Mindful Identity Negotiation' - Theorie8 3.1.1Begründung der Theorieauswahl und die 'Identity Negotiation' - Perspektive8 3.1.2Modell der interkulturellen Kommunikation nach Ting-Toomey9 3.1.3Theorien zu den Werteorientierungen13 3.1.3.1Dimensionen nach G. Hofstede14 3.1.3.2Zeitorientierung nach E. T. Hall16 3.1.3.3Dimensionierung der Arbeitskulturen nach F. Trompenaars17 3.1.3.4Kritische Würdigung der Dimensionierungskonzepte18 3.2Historische Hintergründe20 3.2.1Kulturerbe Russlands20 3.2.2Kulturerbe Deutschlands22 3.3'Mindful Identity Negotiation for Business' - Modell23 3.3.1Flexibilität vs. Terminierung26 3.3.2Das geschäftsbezogene Rollenverständnis27 Teil II: Untersuchung31 4.Untersuchungsdesign31 4.1Überlegungen zur Auswahl der Forschungsmethode31 4.2Untersuchungsschritte32 4.2.1Auswahl der Stichprobe33 4.2.2Kategoriensystem und Kodierschema 134 4.2.2.1Analyseeinheiten34 4.2.2.2Einschätzungsdimension34 4.2.3Kodierschema 2: Sonderkategorie36 4.2.4Interviewleitfaden37 4.2.5Die Datenerhebung und -erfassung38 4.2.6Datenaufbereitung und Auswertungsschritte39 5.Ergebnisse der Untersuchung40 6.Kritische Würdigung der Untersuchungsmethode42 7.Interpretation und Diskussion der Ergebnisse44 7.1Potenzial für Missverständnisse aufgrund der Unterschiede in den Terminierungs- und Flexibilitätspräferenzen45 7.2Unterschiede im geschäftsbezogenen Rollenverständnis als Quelle der Missverständnisse46 7.3Sonstige Ursachen für die Missverständnisse in den deutsch-russischen Geschäftsbeziehungen: Versuch einer Strukturierung51 7.4Zusammenfassung der Ergebnisse und Zwischenfazit53 Teil III: Interkulturelles Training54 8.Theoretische Vorüberlegungen zu interkulturellen Trainings54 8.1Trainingsziele55 8.2Cultur Assimilator und Critical Incidents56 8.2.1Möglichkeiten und Grenzen der Trainingsmethode56 8.2.2Fallkonstruktion: Methodische Vorgehensweise57 9.Validierungsverfahren58 9.1Vorgehensweise bei der Validierung58 9.2Validierungsergebnisse59 10.Trainingsablauf60 11.Kritische Würdigung des Trainingskonzepts61 12.Schlusswort und Ausblick62 Literaturverzeichnis64 Anhang74Textprobe:Textprobe: Kapitel 3.2, Historische Hintergründe: Die Erklärung der Tiefenstruktur einer Kultur bedarf einer historischen Fundierung. Anhand der historischen Eckdaten und Prozesse wird im Folgenden versucht, die Wurzeln der Werteorientierungen beider Kulturen abzuleiten. Kulturerbe Russlands: Bei der Ausformung der russischen Arbeitskultur haben neben den klimatisch-geografischen Bedingungen das Zarentum, die Ostkirche, das kommunistisch-sozialistische Ideologie- und Wirtschaftssystem sowie der momentan andauernde Transformationsprozess eine entscheidende Rolle gespielt. Seit dem 10. Jahrhundert (mit der Christianisierung) wurde Russland patriarchalisch und absolutistisch regiert. Zuerst der Großfürst und später der Zar verfolgten als Ziel die Unterordnung der Kirche und die Integration aller ethnischen Gruppierungen, um das Regieren des riesigen Landes zu erleichtern. Durch die osmanische Fremdherrschaft (1236-1480) war Russlands Entwicklung von der Europas abgespalten und somit blieb auch der durch das Bürgertum angetriebene gesellschaftliche Progress aus. Das Fehlen von Privateigentum und Bourgeoisie sind dabei die gravierendsten Folgen. Die Orthodoxe Kirche beeinflusste zusätzlich das (ökonomische) Denken und Handeln der Russen. Sie trägt nach Lyskow-Strewe Schroll-Machl folgende Züge: (1) Sie prägte ein Gott-Königtum und steht nie in Rivalität zum Staat; (2) Sie sieht das Leiden als natürlichen und zu akzeptierenden Bestandteil des Lebens an (was im Zusammenhang mit einer ausgeprägten Mystik eine demütige Akzeptanz der Welt, einen Fatalismus, eine unendliche Geduld und Opferbereitschaft zur Folge hat); (3) Sie lehnt das Recht als Bestandteil der religiösen Ethik völlig ab und 'ersetzt' es durch die Brüderlichkeit als wichtige Basis für das Zusammenleben. Die Fähigkeit zum Mitgefühl und zur Solidarität wird ebenfalls stark betont. 'Die Zaristische Autokratie ging nahtlos in die bolschewistische Diktatur über'. Der Totalitarismus, die Einparteienregierung sowie die Zentralverwaltungswirtschaft haben die russische Mentalität weitere 70 Jahre geprägt. Die Kommunistische Ära hat die kollektiven Organisationsmuster im russischen Alltag und das Massenbewusstsein in den Menschen tief verankert: Defizitäre Zustände und eine starke Bürokratisierung haben dazu geführt, dass die informellen Netzwerke, die immer schon schwer durchschaubar waren, noch mehr an Bedeutung zunahmen. Die Misstrauenshaltung, die sich in der Zeit der Massenrepressionen entwickelte, ist in vielen Bereichen des Geschäftslebens heute immer noch präsent. Die allgegenwärtige Kontrolle, die Willkür der Entscheidungen und Sanktionen bewirken eine Scheu vor möglicher Verantwortungsübernahme. Der Verzicht auf freie Meinungsäußerung und Kritik war zu dieser Zeit auch überlebenswichtig. Anstelle eigenverantwortlicher Entscheidungen und persönlicher Initiative war Konformität, das Warten auf die Anweisung 'von oben' oder die Hoffnung auf ein Wunder angesagt. Die absolute Isolation Russlands von den westlichen Kulturen während des Kalten Krieges führte zu einem Bild des Westeuropäers, das auf wenigen und eher ideologisch verzerrten Stereotypen aufbaute. Der Transformationsprozess in Russland ist aber außer durch wirtschaftliche auch durch zahlreiche mentale Barrieren behindert. Dem globalen Trend zufolge wird heutzutage auch Russlands Gesellschaft mehr und mehr individualistisch. Somit zeichnet sie sich heutzutage durch das Spannungsverhältnis zwischen pro- und contrawestlichen Wertemustern aus. Die sozialen und politischen Strukturen sind immer noch stark hierarchisch. Die während des Sozialismus eingepaukten Tugenden, 'bescheiden zu sein' und 'nicht auffallen zu wollen', hemmen auch heute noch die Entfaltungs- und Innovationskraft der russischen Arbeitskräfte und sorgen dafür, dass sie daher auf dem globalen Markt nicht konkurrenzfähig sind. Das an Personen gebundene Vertrauen äußert sich in der Tatsache, dass trotzt der geringen Identifikation mit dem Staat das Vertrauen in die 'Starke Hand' sehr hoch ist. Im Geschäftskontext stellt die Bürokratie einen Hauptrisikofaktor dar. Als Folge des Erodierens des Kontroll- und Sanktionsapparats verbreitete sich die Korruption. Unter diesen Umständen sind der Aufbau und die Pflege von informellen Kontaktnetzen zum Erfolgsfaktor Nummer 1 für das heutige Geschäftsleben geworden. Diese Mechanismen des informellen Tausches von Privilegien mit dem Ziel der Unsicherheits- und Konkurrenzreduktion tragen den Namen 'Blat'. Die heutige Entscheidungssituation ist durch Intransparenz, Ineffizienz, Instabilität und Unzuverlässigkeit der wichtigsten gesellschaftlichen Institutionen gekennzeichnet und erschwert somit die langfristige Planung und macht sie somit schlichtweg unmöglich. Stattdessen sind Flexibilität, Erfindungsgeist und Kreativität gefragt. Kulturerbe Deutschlands: Nach Schroll-Machl haben insbesondere 'das lange Verharren in der Kleinräumigkeit der Territorialstaaten", 'die Lehren des Protestantismus" sowie 'mehrfache existenzielle Erschütterungen" die deutsche Arbeitskultur nachhaltig geprägt. Durch die Kleinstaatlichkeit war es leicht, die Pflichten der Bürger zu kontrollieren. Die Kontrolle ging dabei nicht nur von der Obrigkeit aus, sondern auch unmittelbar von den Nachbarn. Nur im Privaten entfiel sie. Die beruflichen und privaten Bereiche wurden dadurch streng getrennt. Das unter diesen Umständen entstandene enorme Pfichtbewusstsein wurde im Lauf der Zeit verinnerlicht. Bedingt durch die Enge des Staatswesens sowie eine absolute Isolation nach Außen entwickelte sich die Liebe zu Ordnung und Detail. Mit der zunehmenden Industrialisierung und Automation setzte sich eine strikte (monochrone) Zeitreglementierung durch. Im Gegensatz zu der von der Mystik durchdränkten Orthodoxie wurde beim Protestantismus sehr viel Wert auf Sachlichkeit und Rationalität gelegt. Der Stellenwert des Berufs war beim Protestantismus ebenfalls sehr hoch. Nach Luthers Aussage: 'Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott" waren die Menschen für ihre Lebensgestaltung selbst verantwortlich. Damit hat die protestantische Arbeitsethik von den Menschen vor allem Eigeninitiative, Disziplin und Entscheidungsfähigkeit erwartet. Im 20. Jahrhundert wurden die Verhaltensstandards in ganz Europa (und somit auch in Deutschland) gravierend verändert. Unter anderem haben sich die Machtgefälle zwischen (1) Männern und Frauen, (2) den älteren und jüngeren Generationen, (3) den europäischen Gesellschaften gegenüber dem Rest der Welt und insbesondere zu ihren ehemaligen Kolonien und (teilweise) (4) zwischen den Regierenden und den Regierten verringert. Nach dem Zusammenbruch 1945 bemühte man sich verstärkt um sachorientierte Arbeitsweisen und vermied es weitgehend, den Stellenwert der einzelnen Person zu unterstreichen. Überlebenswichtig erschien in der Aufbauzeit auch die Konzentration auf eine pflichtbewusste Rollenübernahme. Die kritische Grundhaltung der Deutschen zu ihrer Vergangenheit hat zur Revitalisierung und Demokratisierung der Nachkriegsgesellschaft entscheidend beigetragen. Zwischenfazit: Die kulturellen Unterschiede resultieren in unterschiedlichen Vorstellungen vom Wünschenswerten und beinhalten grundsätzlich ein vorhandenes Potenzial für Missverständnisse. Inwieweit diese Missverständnisse im Einzelfall lediglich zu Irritationen führen oder im Sonderfall sogar zu Konflikten eskalieren, hängt in starkem Maße ab von ihrer Wahrnehmung, die ihrerseits stark von den Vorkenntnissen über den anderen Kulturkreis sowie von der individuellen Anpassungsfähigkeit und -bereitschaft abhängt.
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"Wenn über das Grundsätzliche keine Einigkeit besteht, ist es sinnlos, miteinander Pläne zu schmieden." – Konfuzius (551-479 v.Chr.).Der grundsätzliche universelle Geltungsanspruch der Menschenrechte besagt, dass die Menschenrechte jedem Menschen auf der Welt zustehen. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte aus dem Jahr 1948 drückt das folgendermaßen aus: "Jeder hat Anspruch auf alle in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand […]" (UN-Vollversammlung 1948, Artikel 2). Jedoch ist dieser universelle Geltungsanspruch der Menschenrechte in der Realität häufig noch ein Ideal. Mit der Deklaration von Bangkok, die einige südostasiatische Staaten Anfang der 1990er Jahre unterzeichneten, wurde er sogar explizit in Frage gestellt. Was ist die Sichtweise dieser südostasiatischen Staaten auf die Universalität der Menschenrechte und wie begründen sie diese? Wie könnten Perspektiven für einen interkulturellen Menschenrechtsdialog aussehen? In diesem Beitrag werden die Menschenrechte durch eine Definition und einen Abschnitt zur Geschichte kurz vorgestellt. Anschließend wird die Debatte um Universalität und (Kultur-)Relativismus erläutert, welche überleitet zur "asiatischen Perspektive" auf die Menschenrechte und zu den "asiatischen Werten". Abschließend werden die Kritik und Perspektiven für einen interkulturellen Dialog aufgegriffen.Menschenrechte – eine Definition
Zerstörung, Elend, menschliches Leid und der Völkermord an den europäischen Juden führten in "dramatischer Weise die Notwendigkeit eines wirksamen Schutzes grundlegender Menschenrechte durch verbindliche internationale Normen und kollektive Mechanismen" vor Augen (Gareis/Varwick 2014, S. 179).
Die Idee, dass jedem Menschen, "unabhängig seines Geschlechts, Alters, seiner Religion oder seiner ethnischen, nationalen, regionalen oder sozialen Herkunft, angeborene und unveräußerliche Rechte zu eigen sind, die sich aus seinem Menschsein ableiten", verfestigte sich und führte am 10. Dezember 1948 zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (Gareis/Varwick 2014, S. 179).
Erstmals wurde in einem internationalen Dokument festgehalten, dass jedem Menschen wegen "grundlegender Aspekte der menschlichen Person" grundlegende Rechte zugesprochen werden. Diese Rechte sind unveräußerlich und vorstaatlich, was bedeutet, dass der Staat sie nicht vergeben kann, denn jeder Mensch hat sie aufgrund der "biologischen Zugehörigkeit zur menschlichen Gattung" inne (Human Rights 2018). Dem Staat obliegt es, diese Rechte zu schützen.
Menschenrechte besitzen demnach vier Merkmale: Sie sind universell (alle Menschen sind Träger dieser Rechte), egalitär (eine ungleiche Verteilung dieser Rechte ist ausgeschlossen), individuell (der Träger der Menschenrechte ist ein individueller Mensch, keine Gruppe) und kategorial (wer der menschlichen Gattung angehört, besitzt sie automatisch) (vgl. Lohmann 2010, S. 36).
Die Erklärung der Menschenrechte aus dem Jahr 1948 ist keine rechtlich bindende Resolution. Doch auch wenn sie rechtlich nicht bindend ist, hat sie "moralische Wichtigkeit bekommen" (Human Rights 2012). Sie wird dem Gewohnheitsrecht zugeordnet, was bedeutet, dass sie sowohl allgemein anerkannt als auch angewendet und deswegen als verbindlich angesehen wird (vgl.: Human Rights 2012). Sie ist das "weltweit am meisten verbreitete und am meisten übersetzte internationale Dokument" (Gareis/Varwick 2014, S. 179) und dient als Grundlage für zahlreiche Abkommen (vgl. Maier 1997, S. 39).
Juristisch können die Menschenrechte wie folgt definiert werden: "Internationale Menschenrechte sind die durch das internationale Recht garantierten Rechtsansprüche von Personen gegen den Staat oder staatsähnliche Gebilde, die dem Schutz grundlegender Aspekte der menschlichen Person und ihrer Würde in Friedenszeiten und im Krieg dienen" (Human Rights 2012).
Seit 1948 haben sich die Menschenrechte weiterentwickelt, und es hat sich etabliert, von den Menschenrechten in drei Generationen zu sprechen. Zur ersten Generation gehören "die klassischen bürgerlichen und politischen Freiheits- und Beteiligungsrechte" wie das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit oder das Verbot von Folter (Krennerich 2009). Die zweite Generation der Menschenrechte umfasst wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte, so beispielsweise das Recht auf Bildung, Teilhabe, aber auch auf Freizeit und Erholung. Die dritte Generation der Menschenrechte "bezeichnen allgemeine, noch kaum in Vertragswerken konkretisierte Rechte wie etwa das Recht auf Entwicklung, Frieden oder saubere Umwelt" (Krennerich 2009). Alle drei Generationen "sollten gleichberechtigt nebeneinander bestehen" (Barthel, zitiert nach Hamm 1999, S. 23).
Der Gedanke der angeborenen Rechte, die ein Mensch qua Menschsein besitzt, ist jedoch älter als die Erklärung der Menschenrechte aus dem Jahr 1948 und die Vereinten Nationen selbst.
Eine kurze Geschichte der Menschenrechte
Der Ursprung der Menschenrechte geht auf das antike Griechenland zurück. Der "revolutionäre Gedanke der Stoiker, der beschreibt, dass alle Menschen gleich sind", wurde durch die im 18. Jahrhundert entstandene Naturrechtslehre weiter gefestigt (vgl.: Müller 2017, 03:06-03:20). Die "überlieferten konkreten Freiheiten der Ständegesellschaft wurden dort in eine allgemeine Freiheit des Menschen umgedacht" (Maier 1997, S. 11). Wegweisend war, dass diese Rechte nun allen Menschen zugesprochen wurden und diese Rechte Ansprüche an den Staat stellten (vgl. Maier, 1997 S. 11f). Denn "[er sollte] nicht tun dürfen, was ihm beliebt, [und] in substantielle Bezirke individueller Freiheit nicht […] eingreifen dürfen" (Maier 1997, S. 12). Als vorstaatliche Rechte kann der Staat diese nur akzeptieren, nicht aber verleihen.
Die Idee der unveräußerlichen Menschenrechte kulminierte schließlich in der Unabhängigkeitserklärung der 13 britischen Kolonien 1776 in Nordamerika (zentrales Dokument: Virginia Bill of Rights) und fand schließlich 1789 in der Französischen Revolution (zentrales Dokument: Déclaration des Droits de l'Homme et du Citoyen) in Europa ihren Durchbruch. Diese Dokumente legten den Grundstein für die modernen Menschenrechte, die nun als Grundrechte in zahlreichen Verfassungen verankert sind. Schließlich, im Jahr 1966, wurden die ersten völkerrechtlich bindenden Menschenrechtsabkommen durch die Vereinten Nationen verabschiedet (vgl.: Wagner 2016).
Besonders eindrücklich zeigt die Geschichte der Menschenrechte, dass ihre Idee auf "konkrete Unrechtserfahrungen der Menschen des Okzidents zurückgehen" (Tetzlaff 1998, S. 60). Darauf, nämlich dass die Menschenrechte 'im Westen' ihren Ursprung haben und individualistisch geprägt seien, bezieht sich im Wesentlichen die Kritik an ihnen. Diese Kritik zieht auch in Zweifel, ob die Menschenrechte universell sind. (Kultur-)Relativismus vs. Universalismus
Verfechter des Universalismus verstehen die Menschenrechte als unveräußerliche, angeborene Rechte eines jeden Menschen. "Niemand kann, mit Bezug auf welche Eigenschaft auch immer, von der Trägerschaft ausgeschlossen werden" (Lohmann 2010, S. 37). Ausgeschlossen ist hierbei auch die "ungleiche Verteilung" der Rechte (vgl. Lohmann 2010, S. 37). So muss der Staat seinen Pflichten nachkommen und für die Einhaltung, Wahrung und Durchsetzung der Menschenrechte sorgen.
Jedoch werden die Menschenrechte, wie sie 1948 verabschiedet wurden, in ihrem universellen Gültigkeitsanspruch von vielen Ländern und Kulturen auf der Welt nicht akzeptiert. Der (Kultur-) Relativismus in seiner extremen Form sieht die Menschenrechte als nicht vollständig übertragbar und "nur relativ zu einem bestimmten Kultursystem 'begründbar'" (Lohmann 2009). Manche Staaten gehen sogar so weit und verstehen die Menschenrechte als ein westliches Produkt, das "dem Osten" aufoktroyiert wurde. Auch seien die Menschenrechte nicht, wie der universalistische Anspruch behauptet, unabhängig von Zeit, Raum und kulturellem Hintergrund gültig. Sie seien aus der europäisch-nordamerikanischen Aufklärung entstanden, abendländisch geprägt und somit nicht in dieser Form in anderen Kulturkreisen anwendbar. Zudem sei ihre "weltweite Propagierung Ausdruck einer Mentalität der Einmischung, welche die Tradition des Kolonialismus mit anderen Mitteln fortsetze" (Hilpert 2019, S. 230). Tatsächlich sei "das Menschenrechtsverständnis in erster Linie abhängig von dem Menschenbild in einer spezifischen Kultur […], wonach es keinen Standard gibt, der unabhängig von bestimmten sozialen Lebensformen wäre" (Pohl 2002, S. 7).
Von (Kultur-)Relativisten konkret kritisiert werden häufig die "individuelle Selbstbestimmung, die körperliche Unversehrtheit, das Vorrangverhältnis zwischen Individuum zur Gemeinschaft, die Gleichheit von Männern und Frauen, die religiöse Toleranz und die Einschätzung demokratischer Mitbestimmung" (Lohmann 2010, S. 41).
Zum anderen wird bemängelt, dass bei der Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte im Jahr 1948 die westlichen Länder dominierten, während die meisten Länder des Globalen Südens noch unter kolonialer Herrschaft standen. Viele Staaten werfen dem Westen sogar "moralischen Chauvinismus" (Pollis/Schwab 2006, S. 68), "Ideologismus" und eine "quasi-religiöse" Auslegung der Menschenrechte vor (Pohl 2002, S. 7).
Genau an diese Dichotomie, Universalismus und (Kultur-)Relativismus, knüpfte die 1993 vorgelegte Deklaration von Bangkok an, welche von vielen (süd-)ostasiatischen Ländern unterzeichnet wurde. Bevor die Wiener Menschenrechtskonferenz im Jahr 1993 begann, zweifelten diese Länder die Universalität der Menschenrechte an und legten eine "asiatische Perspektive" auf die Menschenrechte und sogenannte "asiatische Werte" vor.
Die asiatische Perspektive auf die (Universalität der) Menschenrechte und 'asiatische Werte'
Die ,asiatische Sicht' auf die Menschenrechte und die 'asiatischen Werte' werden im Grunde kulturrelativistisch begründet. Im folgenden Abschnitt werden die 'asiatischen Werte' zeitgeschichtlich eingeordnet und näher erläutert.
Die zeitgeschichtliche Einordnung der 'asiatischen Werte'
Die Kontroverse, dass sich die Menschenrechte in (Südost-)Asien anders entwickelt hätten, spitzte sich Anfang der 1990er Jahre zu und erlangte mit der Verabschiedung der Deklaration von Bangkok weltumspannende Beachtung. Die Gründe für den Ausbruch dieser Debatte sind vielfältig. Zum einen genoss 'der Westen', vor allem die Europäische Union und die Vereinigten Staaten, zu dieser Zeit beispielloses politisches und ökonomisches Selbstbewusstsein. Der Ost-West-Konflikt war beendet, die Demokratie und der Kapitalismus schienen 'die' Erfolgsmodelle zu sein, die "das Ende der Geschichte" einläuteten (Fukuyama 1992). Die Globalisierung schritt unaufhaltsam voran, während der Kommunismus in vielen osteuropäischen Ländern in sich zusammenbrach. Zudem gewann die Idee des politischen und wirtschaftlichen Liberalismus mehr und mehr an Bedeutung.
In dieser Zeit gingen die Vereinigten Staaten und viele Mitgliedsstaaten der EU auf die Forderung vieler Menschenrechtsorganisationen ein, die Menschenrechte und die Demokratie in anderen Ländern zu verbreiten. Die Regierung unter Präsident Bill Clinton ging sogar so weit und erklärte sowohl die Verbreitung der Menschenrechte als auch der Demokratie zu einer der drei Säulen der US-amerikanischen Außenpolitik (vgl.: Barr 2000, S. 313). Allerdings missbilligte insbesondere China den menschenrechtlichen Druck vieler westlicher Staaten, der durch das Massaker von Tiananmen im Jahr 1989 und Chinas Tibet-Politik stetig zunahm.
Hinzu kam, dass viele ostasiatische Staaten, allen voran China, Malaysia, Japan, Hongkong, Taiwan, Singapur und Südkorea, als 'ostasiatische Wirtschaftswunder' bezeichnet wurden (vgl.: Ernst 2009). Diese wirtschaftliche Prosperität ließ ein "neues Selbstbewusstsein und eine neue politische Elite entstehen, die vom 'Westen' das Recht auf einen eigenen entwicklungspolitischen Weg einforderte und die Vormachtstellung der alten Industriestaaten Europas und Nordamerikas herausforderte" (Ernst 2009). Darüber hinaus sahen sie in der Rolle des starken Staates eine wichtige "Erklärungsvariable" für den wirtschaftlichen Erfolg (Heinz 1995, S. 11).
Die Bestimmtheit, mit der die Europäische Union und die Vereinigten Staaten um die Durchsetzung der Menschenrechte in Asien rangen, wurde von (ost-)asiatischen Ländern als Versuch verstanden, ,Asien' ,dem Westen' unterwürfig zu halten. Zudem wurde die Kritik als "Einmischung, irrelevant und kulturfremd abgewehrt" (Heinz 1995, S. 12).Schließlich, im Vorfeld der Wiener Menschenrechtskonferenz im Jahr 1993, "bestritten [unter anderem] die Regierungen Indonesiens, Singapurs und Chinas die Universalität der Menschenrechte" (Heinz 1995, S. 16). Stattdessen müssten die jeweiligen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Bedingungen betrachtet werden, weil sie nur anhand derer verwirklicht werden könnten (vgl.: Heinz 1995, S. 15f). Deshalb wurden sogenannte 'asiatische Werte' vorgestellt. Was sind 'asiatische Werte'?
'Asiatische Werte' beschreiben eine (kultur-)relative Sicht auf die Menschenrechte, die in den frühen 1990er Jahren von asiatischen Politiker*innen und Wissenschaftler*innen vorgestellt und von 34 Staaten verabschiedet wurden. Sie umfassen im Groben die Bereiche Politik, Wirtschaft und Kultur (vgl.: Tai 2005, S. 34). Federführend bei der Debatte waren Lee Kuan Yew, der damalige Premierminister von Singapur, und Mahathir bin Mohamad, der damalige Premierminister von Malaysia. Sie, die 'asiatischen Werte', sollen eine Anpassung zum aus asiatischer Sicht "westlichen Modell der Menschenrechte" darstellen (Henders 2017). Die regionale Bezeichnung 'Asien/asiatisch' bezieht sich in diesem Zusammenhang eher auf (Süd-) Ostasien beziehungsweise pazifisch-Asien als auf den Nahen oder Mittleren Osten. Das bedeutet auch, dass sich die 'asiatischen Werte' hauptsächlich auf die "konfuzianische Kultur" stützen und weniger vom Islam oder dem Hinduismus geprägt sind (Ernst 2009).
Allerdings lehnen die ostasiatischen Länder die Menschenrechte nicht grundsätzlich ab. Schließlich haben einige dieser Länder, darunter China, die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte 1948 verabschiedet und bekräftigten 1993 in Wien nochmals ihren Einsatz für Prinzipien, die in der Erklärung enthalten sind (vgl.: Tay 1996, S. 751). Sie plädierten mit der Deklaration von Bangkok stattdessen für nationale und regionale Unterschiede in der Schwerpunktsetzung und auch in der praktischen Umsetzung der Menschenrechte (vgl.: Tay 1996 S. 751f).
Befürworter der 'asiatischen Werte' bestanden zudem darauf, dass sie nicht nur durch den wirtschaftlichen Erfolg, den die ostasiatischen Staaten in den Jahrzehnten vor der Wiener Menschenrechtskonvention 1993 erlebt hatten, legitimiert würden, sondern auch maßgeblich für diesen Erfolg verantwortlich seien. Darüber hinaus müsse die wirtschaftliche Entwicklung bei ökonomisch aufstrebenden Ländern über allem stehen; bürgerliche und politische Rechte sollten den ökonomischen und sozialen Rechten deswegen untergeordnet sein (vgl.: Henders 2017).
Bisher wurde keine offizielle "umfassende, verbindliche Liste" vorgestellt (Heinz 1995, S. 25), aber häufig genannte 'asiatische Werte', die bei der Wiener Menschenrechtskonvention 1993 vorgelegt wurden, waren: "Disziplin, harte Arbeit, eine starke Führungskraft" (Tai 2005, S. 34ff), "Sparsamkeit, akademischer Erfolg, die Balance zwischen individuellen und gemeinschaftlichen Bedürfnissen, Respekt vor Autorität" (Henders 2017) und ein starker, stabiler Staat (Barr 2000, S. 310). Darüber hinaus wird "nationales Teamwork", die Erhaltung einer "moralisch sauberen Umwelt" (das Magazin 'Playboy' wird in Singapur beispielsweise nicht verkauft) und keine absolute Pressefreiheit für zentral erachtet (Heinz 1995, S. 26).
Die asiatische Perspektive auf die Universalität der Menschenrechte
Im Diskurs um die ,asiatische Perspektive' haben sich mehrere häufig genannte Argumente herausgebildet. Einige davon sollen näher beschrieben werden, nämlich die Behauptungen, dass Rechte kulturspezifisch seien, die Gemeinschaft in Asien über dem Individuum stehe, dass Rechte ausschließlich den jeweiligen Staaten oblägen und dass soziale und ökonomische Rechte über zivilen und politischen Rechten ständen.
Rechte sind kulturspezifisch
Die Idee der Menschenrechte entstand bereits in der Antike auf dem europäischen Kontinent und entwickelte sich schließlich unter bestimmten sozialen, ökonomischen, kulturellen und politischen Bedingungen ebendort und in Nordamerika (vgl.: Li 1996, S. 19). Die Umstände, die die Umsetzung der Menschenrechte voranbrachten, könnten aber nicht auf diese Art auf Südostasien übertragen werden. So beschreibt China in seinem 1991 veröffentlichten Weißbuch, dass sich aufgrund des eigenen historischen Hintergrunds, des Sozialsystems und der jeweiligen ökonomischen Entwicklung die Länder in ihrem Verständnis und ihrer Auslegung der Menschenrechte unterscheiden würden (vgl.: Weißbuch 1991, Vorwort). Das ist eine Haltung, welche auch 1993 auf der Menschenrechtskonferenz in Wien nochmals bekräftigt wurde (vgl.: Li 1996, S.19).
Die Gemeinschaft steht über dem Individuum
Die südostasiatischen Länder insistierten, dass die Bedeutung der Gemeinschaft in asiatischen Ländern nicht mit dem Primat des Individuums vereinbar sei, worauf die Vorstellung der Menschenrechte beruht (Li 1996, S. 19). Zudem stünden Pflichten über Rechten (vgl.: Nghia 2009, S. 21). Dies seien auch die entscheidenden Faktoren, die 'Asien' fundamental vom 'Westen' unterschieden. Die Menschenrechte seien von Natur aus individualistisch geprägt, was nach (süd-)ostasiatischer Auffassung eine Bedrohung für den (süd-)ostasiatischen sozial-gemeinschaftlichen Gesellschaftsmechanismus darstellen könnte. Als Begründung für diese Behauptung führten die (süd-)ostasiatischen Staaten den Zusammenbruch vieler Familien, die Drogenabhängigkeit und die hohe Zahl an Obdachlosen im 'Westen' an (vgl.: Li 1996, S. 20).
Soziale und ökonomische Rechte stehen über zivilen und politischen Rechten
Zentral bei der ,asiatischen Auslegung' der Menschenrechte waren die Priorisierung der Gemeinschaft gegenüber der Individuen und die Suche nach dem Konsens im Gegensatz zum Konflikt. Dominanz und Autorität würden nicht limitiert oder gar als suspekt betrachtet, sondern gälten im Gegenteil als vertrauens- und förderungswürdig (vgl.: Tay 1996, S. 753ff). Die asiatische Auslegung, so wurde argumentiert, lege den Fokus auf ökonomische und soziale Rechte, die durch ein starkes wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand legitimiert würden, worauf Asiat*innen Wert legten und was ihnen wichtig sei. So proklamiert das Weißbuch der chinesischen Regierung aus dem Jahr 1991, dass "sich sattessen und warm kleiden die fundamentalen Bedürfnisse der chinesischen Bevölkerung seien, die lange unter Hunger und Kälte leiden mussten" (Weißbuch 1991, Kapitel I). Wohlstand könne nur effizient erreicht werden, wenn die Regierenden autorisiert seien, die politischen Rechte ihrer Bürger*innen zu limitieren, um wirtschaftlichen Wohlstand zu garantieren (Li 1996, S. 20). Die wirtschaftliche Entwicklung müsse deswegen bei ökonomisch aufstrebenden Ländern über allem stehen; zivile und politische Rechte sollten den ökonomischen und sozialen Rechten untergeordnet sein (vgl.: Henders, 2017). Implizit schwingt bei dieser Behauptung mit, dass erst alle basalen Bedürfnisse und eine stabile politische Ordnung sichergestellt werden müssten, um politische und bürgerliche Rechte zu implementieren (vgl.: Li 1996, S. 20f). Befürworter der Idee der asiatischen Perspektive erachten es somit für wichtig, den Staat als Oberhoheit zu sehen (vgl.: Henders 2017).
Rechte sind die Angelegenheit der jeweiligen Staaten
Das Recht eines Staates zur Selbstbestimmung schließe den Zuständigkeitsbereich der Menschenrechte mit ein. So seien Menschenrechte innenpolitische Angelegenheiten, in die sich andere Staaten oder Organisationen nicht einzumischen hätten (vgl.: Li 1996, S. 20). "Die Bestrebung des Westens, auch bei Entwicklungsländern einen universellen Geltungsanspruch der Menschenrechte durchzusetzen, sei versteckter kultureller Imperialismus und ein Versuch, die Entwicklung [wirtschaftlich aufstrebender Länder] zu behindern" (Li 1996, S. 20).
Kritik an der asiatischen Perspektive Generell wurde bemängelt, dass nicht einfach über 'asiatische' Werte geredet werden könne, weil es die einzelnen asiatischen Länder simplifiziere, stereotypisiere und sie um ihre Vielfalt bringe (vgl.: Henders 2017). Des Weiteren seien die genannten Werte nicht alleinig in Asien zu finden, sondern hätten auch in anderen Teilen der Welt Gültigkeit (vgl.: Tai 2005, S. 35). Tatsächlich, so wurde argumentiert, gebe es keine ,asiatischen Werte', denn der Begriff sei mit "seiner Allgemeinheit und Undifferenziertheit ein Konstrukt, das ganz bestimmten Zielen dienen soll" (Schreiner 1996, S. 57). Außerdem seien nur mächtige Politiker*innen leitender Teil der Debatte gewesen; die Argumente seien weder in die Gesellschaft getragen noch philosophisch (fort-)geführt worden. Die einzelnen 'asiatischen' Argumente gegen die Universalität der Menschenrechte wurden jedoch auch einzeln kritisiert. Einige Kritiker*innen stellten die Ansicht der Kulturspezifizität in Frage. Das Argument impliziere, dass soziale Normen, die in anderen Ländern und Kulturkreisen ihren Ursprung hatten, in der asiatischen Kultur keine Anwendung finden sollten oder könnten. Kapitalistische Märkte und die Konsumkultur, welche ebenfalls außerhalb der asiatischen Länder entstanden sind, konnten jedoch sehr wohl von asiatischen Kulturen aufgenommen werden (vgl.: Li 1996, S. 20). Die schwerfällige Akzeptanz und Umsetzung der Universalität der Menschenrechte könne somit nicht ausschließlich auf ihre kulturelle Herkunft zurückgeführt werden.
Die zweite Behauptung, dass Asiat*innen die Gemeinschaft über das Individuum stellten, würde als kulturelles Argument missbraucht werden, um aufzuzeigen, dass unveräußerliche Rechte eines Einzelnen sich nicht mit der Idee von asiatischen Gesellschaften verstünden. Kritiker*innen der ,asiatischen Perspektive' sahen hier die Gefahr der generellen Verdammung der Rechte des Einzelnen. Dabei würden individuelle Freiheiten den asiatischen Gemeinschaftswerten nicht generell oppositionell gegenüberstehen. Vielmehr seien grundlegende Rechte, wie eine Versammlungs- und Meinungsfreiheit sowie Toleranz, wichtig für eine Gemeinschaft (vgl.: Li 1996, S. 21).
Beim dritten Argument, welches die südostasiatischen Länder vorlegten, kritisierten viele Verfechter*innen der Universalität der Menschenrechte, dass die nationale ökonomische Entwicklung nicht gleichzusetzen sei mit der ökonomischen Absicherung (sozio-)ökonomisch benachteiligter Gruppen einer Gesellschaft. Nationales ökonomisches Wachstum garantiere schließlich nicht automatisch Rechte für ökonomisch benachteiligte Mitglieder einer Gesellschaft. Stattdessen würden sich politisch-zivile und sozial-ökonomische Rechte bedingen und nur effektiv wirken, wenn alle vier Ebenen garantiert werden könnten (vgl.: Li 1996, S. 22).
Abschließend wurde kritisiert, dass die vorgebrachten Argumente, insbesondere die Forderung der Nichteinmischung in innerstaatliche Angelegenheiten, als Vorwand für einen illiberalen und autoritären Regierungsstil verwendet werden würden. Zudem sollten diese Argumente die Schwäche des wirtschaftlichen Entwicklungsmodells der asiatischen Länder verschleiern (vgl.: Henders 2017). Das sind beides Kritikpunkte, die während der asiatischen Wirtschaftskrise 1997/1998 weitgehend bestätigt wurden und zur Verabschiedung der asiatischen Erklärung der Menschenrechte im Jahr 1998 führten.
Was ist mit 'asiatischen Werten' passiert?
Der Dialog über die in der Deklaration von Bangkok vorgestellten 'asiatischen Werte' begleitete staatliche und nicht-staatliche Akteure sowie Wissenschaftler*innen bis in die 1990er Jahre hinein. Als im Jahr 1997 eine Wirtschafts- und Finanzkrise Asien ereilte, wurde es jedoch nicht nur still um die 'asiatischen Werte', sie wurden nun sogar "als Ursache der Krise gedeutet" (Ernst 2009). Insbesondere die staatliche Intervention und die starken Familienwerte wurden als Verursacher genannt (vgl.: Ernst 2009). Um den wirtschaftlichen Anschluss an den industriellen 'Westen' nicht zu verlieren, waren Menschenrechtsorganisationen in Südostasien bemüht, den Menschenrechtsschutz bottom-up durchzusetzen. Die Asiatische Menschenrechtscharta, die die 'asiatischen Werte' ablehnt, wurde 1998 von Menschenrechtsorganisationen in Kwangju, Südkorea, verabschiedet. Sie ist auch ein Versuch, asiatische Regierungen bei Menschenrechtsverstößen zukünftig in die Verantwortung nehmen zu können.
Seit dem Ausbruch der asiatischen Wirtschaftskrise ist die Debatte um 'asiatische Werte' nahezu versiegt. Gleichwohl werden interkulturelle Dialoge über die Menschenrechte weiter geführt. Zwischen Kulturrelativismus und Universalismus – Perspektiven für einen Dialog
Eine globale Durchsetzung der Menschenrechte bleibt nach wie vor ein Ideal, ebenso wie deren uneingeschränkte Einhaltung. Die ostasiatischen Länder sind nur ein Beispiel von vielen, denn Kritik an der Universalität der Menschenrechte kommt auch aus anderen Ländern und von anderen Religionen. Dabei hat die Forderung nach weltweiter Umsetzung der Menschenrechte nicht an Dringlichkeit verloren. Wie kann aber ein Dialog über die Menschenrechte oder gar ein Konsens vorangebracht werden?
Bei dieser Problematik ist es wichtig zu bedenken, dass die Menschenrechte kein starres System sind, sondern auch nach ihrer Verabschiedung im Jahr 1948 weiterentwickelt wurden. Zudem hat die Idee der Menschenrechte zwar primär in der Zeit der europäisch-amerikanischen Aufklärung ihre Wurzeln, konnte ihre volle Durchsetzungskraft jedoch erst in der Moderne entfalten (vgl.: Bielefeldt 1999, S. 59f). Insbesondere im Hinblick auf das Argument der Nichtumsetzbarkeit der Menschenrechte in kulturell anders geprägten Regionen "wäre es verfehlt, den Begriff der 'Aufklärung' auf eine bestimmte Epoche der europäischen Geschichte zu verkürzen" (Bielefeldt 1999, S. 60). Schließlich muss es auch für andere Kulturen möglich sein, "humane Anliegen der eigenen Tradition in moderner Gestalt in den Menschenrechten wiederzuerkennen" (Bielefeldt 1999, S. 61).
Aufgrund dessen sprechen sich viele Wissenschaftler*innen für eine Adaption der Menschenrechte aus. Die US-amerikanische Politikwissenschaftlerin Alison Dundes Renteln, beispielsweise, "möchte am Begriff universaler Menschenrechte durchaus festhalten, ihn zugleich aber auf interkultureller Basis inhaltlich neu bestimmen […], indem sie nach einem weltweit gemeinsamen Nenner in den Wertorientierungen unterschiedlicher Kulturen sucht" (Bielefeldt 1999, S. 45f). Der kanadische Philosoph Charles Taylor spricht sich für einen "ungezwungenen Konsens" aus, der anderen kulturellen Normen Verständnis entgegenbringt (Taylor 1999, S. 124). Der Dialog über die Menschenrechte zwischen Asien und 'dem Westen' solle sich global ausweiten und eine Auseinandersetzung über eine Übereinstimmung an Normen, die menschliches Verhalten und politisches Handeln leiten sollten, starten. Dieser Grundkonsens auf der Basis der Menschenrechte soll bindend sein, darf sich aber in seiner Begründung unterscheiden (vgl.: Carnegie Council 1996). Der deutsche Philosoph Georg Lohmann vertritt wiederum die Position, dass der "Universalismus" nicht zwingend eine "Einheitskultur darstellt oder in einer solchen resultiert" (Lohmann 2009). Für ihn sind Universalismus und Relativismus auch keine Gegensätze; er sieht im Partikularismus das Gegenteil zum Universalismus. Deshalb ist er der Ansicht, dass ein "verwirklichter und rechtlich wie politisch konkretisierter universeller Menschenrechtsschutz die Möglichkeiten einer kulturellen Vielfalt der Menschen erweitern wird" (Lohmann 2009). Kulturelle Vielfalt ist hier aber nicht mit Willkür gleichzusetzen. Unterscheiden muss man zwischen "Besonderheiten, die mit dem Universalismus der Menschenrechte kompatibel sind und solchen, die ihm widersprechen" (Lohmann 2009). "Strikter" soll der Universalismus bei negativen Pflichten agieren, so zum Beispiel beim Verbot von Folter (Lohmann 2009). Bei positiven Pflichten, wie beispielsweise bei Leistungsrechten, kann der Universalismus lockerer angewendet werden und mehrere, kulturell unterschiedliche Auslegungen zulassen (vgl.: Lohmann 2009). Ein interkultureller Dialog und die Suche nach einem Konsens bedeuten jedoch nicht, dass "die Menschenrechte [völlig neu überdacht und] bereits bestehende international vereinbarte Standards und Konventionen […] abgetan werden sollen. Das wäre gefährlich" (Utrecht 1995, S. 11). Für eine strikte Durchsetzung ideal, so konkludiert Lohmann, "wäre ein gut etabliertes Rechtssystem, in dem die Menschenrechte individuell eingeklagt und mit Hilfe staatlicher Gewalten auch durchgesetzt werden können" (Lohmann 2013, S. 19). Fazit
Viele (süd-)ostasiatische Länder brachten im Jahr 1993 mit der Deklaration von Bangkok kulturrelativistische Argumente hervor, mit denen sie ihre Sichtweise auf die Universalität der Menschenrechte aufzeigten und rechtfertigten. Eine zentrale Begründung war hier, dass das "individualistische Rechtsverständnis" der Menschenrechte nicht mit dem asiatischen Gemeinschaftsverständnis vereinbar sei (Tetzlaff 2002, S. 5). Ebenso waren die Kulturspezifität von Rechten und das Primat des wirtschaftlichen Wohlstands Teil der Begründung. Auseinandersetzungen darüber fanden bis weit in die 1990er Jahre hinein viel Gehör und Gegenrede. Erst mit der asiatischen Wirtschafts- und Finanzkrise 1997/1998 wurde es still um die 'asiatischen Werte'. Was von der Debatte allerdings bleibt, ist die Diskussion über den Universalismus und den (Kultur-) Relativismus, für die der Menschenrechtsrat (MRR) der Vereinten Nationen in Genf eine Plattform bietet.
Bei allen Vorschlägen und Denkanstößen, die eine kulturelle Sensibilität und Variabilität ermöglichen sollen, ist der interkulturelle Dialog zentral. Fraglich bleibt jedoch, wie gut sich eine Diskussion über Normen auf der Basis der Menschenrechte und deren anschließende Durchsetzung in autoritär geführten Staaten durchsetzen lässt (vgl.: Carnegie Council 1996). Denn schließlich sagte schon Konfuzius (551 v. Chr. bis 479 v. Chr.), dass es sinnlos sei, miteinander Pläne zu schmieden, wenn über das Grundsätzliche keine Einigkeit bestehe.
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Gegenstand der Studie sind die Veränderungen der regionalen Struktur des deutschen Außenhandels und deren Ursachen in der Zeit von 1880 bis 1938. Dabei wird die regionale Entwicklung der Ein- und Ausfuhr nach Erdteilen, Regionen und Ländern für die wichtigsten deutschen Handelspartner dargestellt. Anschließen wird die regionale Entwicklung und der Verlauf der Warenströme aller wichtigen Ein- und Ausfuhrerzeugnisse untersucht. Der deutsche Außenhandel wird somit zum einen warenspezifisch und zum anderen bezogen auf die Länder betrachtet. Für seine Analyse hat der Autor die Daten aller wichtigen Warengruppen detailliert ermittelt und deren Inhalt für den Untersuchungszeitraum einheitlich definiert und somit vergleichbar gemacht.
Zur Methodik
a) Definition und Aufgabenstellung: Als Strukturwandlungen werden folgende Prozesse betrachtet: - Grundlegende Verschiebungen in der Zusammensetzung der Außenhandelspartner, sowie - bedeutsame und nachhaltige Richtungs- oder Volumenveränderungen wichtiger Waren und Warengruppen, die den Handel mit Ländern oder Regionen beeinflussen. Der Begriff Region bezeichnet hierbei Großräume bzw. Kontinente. Einzelne Länder werden als politische Einheiten betrachtet.
b) Zeitliche Abgrenzung: Untersuchungszeitraum ist 1880 bis 1938. Die statistischen Angaben für die Kriegsjahre 1914-1918 und 1939 sowie für die Nachkriegsjahre 1919-1924 sind nicht in die Analyse einbezogen worden, da die Werte entweder nicht erfasst wurden oder durch die Zeitumstände sowie der Inflation sehr unvollständig oder unzuverlässig sind.
c) Gebietsveränderungen: Die Zahlen der deutschen Handelsstatistik beziehen sich von 1880 bis Februar 1906 auf das deutsche Zollgebiet, welches ab 1872 das Gebiet des Deutschen Zollvereins umfaßte, bestehend aus den 26 Bundesstaaten, dem Großherzogtum Luxemburg und den österreichischen Gemeinden Jungholz und Mittelberg. Nicht dazu gehörten die Freihafengebiete von Hamburg, Bremerhaven und Geestermünde, Helgoland, Teile der hamburgischen Gemeinde, Cuxhaven und einige badische Landgemeinden. Ab 1. März 1906 umfaßte die deutsche Handelsstatistik den auswärtigen Warenverkehr des gesamten deutschen Wirtschaftsgebietes. Dieses bestand bis zum Versailler Vertrag aus dem deutschen Reichsgebiet einschließlich des Großherzogtums Luxemburg und den beiden österreichischen Gemeinden Jungholz und Mittelberg. Nicht dazu gehörten Helgoland und die badischen Zollausschlüsse. Ab 1920 weist die amtliche Handelsstatistik die Werte des auswärtigen Handels für das Deutsche Reich in seinen neuen Grenzen aus. Das heißt, die Gebiete Elsaß-Lothringen, die Freie Stadt Danzig, Teile der preußischen Provinzen Ostpreußen, Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien, Posen, Schleswig-Holstein, die Rheinprovinz, das Gebiet des Großherzogtums Luxemburg sowie für die Jahre 1919 bis 1935 das Saarland gehören nicht mehr zum deutschen Wirtschaftsgebiet. Die Erweiterung des deutschen Reichsgebietes durch die in den Jahren 1938 und 1939 erfolgten Annektion Österreichs, des Sudetenlandes, der Gebiete Böhmen und Mähren sowie des Memellandes bleiben unberücksichtigt, weil daraus abzuleitende Einflüsse auf den auswärtigen Handel über den untersuchten Zeitraum der Studie hinausgehen.
Im Rahmen der Analyse werden die in den Veröffentlichungen des Statistischen Reichsamtes diesen verschieden großen Gebieten zugeordneten Ein- und Ausfuhrwerte miteinander verglichen. Bei dem Gegenüberstellen der Werte vor 1914 und der Werte nach dem ersten Weltkrieg muß berücksichtigt werden, das insbesondere der Verlust der großen Agrargebiete Ostdeutschlands den direkten Vergleich in seinem Aussagewert einschränkt. Andererseits machen gerade solche Veränderungen den Wandel der Außenhandelsstruktur deutlich. So wird offensichtlich, wie die Abtrennung großer landwirtschaflich genutzer Flächen die Einfuhrabhängigkeit Deutschlands z.B. auf dem Nahrungssektor erhöhte und andererseits die vorhandenen Ausfuhrchancen bei Agrarprodukten stark beschnitten wurden.
Der Autor hat die in der offiziellen Statistik des Deutschen Reichs für den auswärtigen Warenverkehr ausgewisenen Zahlen verwendet. Die Gebietsveränderungen des Deutschen Reichs im Verlauf des Untersuchungszeitraumes für die Analyse im wesentlichen unberücksichtigt bleiben. Die territorialen veränderungen bei deutschen Handelspartnern bleiben insoweit unberücksichtigt, als für diese Länder ebenfalls die offiziellen Zahlen verwendet wurden.
d) Systematik der Warengruppen, statistische Grundlagen: Die in den Veröffentlichungen der Statistik des Deutschen Reiches publizierten Werte des deutschen Handels haben den Nachteil, daß sie hinsichtlich des Inhalts nicht definiert sind. Soweit es sich um Werteangaben nur für eine Ware (z.B. Roggen, Kupfer, etc.) handelt, stellt dies kein Problem dar. Sobald die Werte Warengruppen, wie z.B. Nahrungsmittel, Textilien, Eisenwaren, etc. beschreiben, ist die Verwendung für die Langzeitbetrachtung nicht ohne Weiteres möglich, da sich die Systematik der Erfassung einzelner Waren zu einer Warengruppe über die Zeit sechsmal verändert hat. Die Gliederung der Warenpositionen nach Anzahl, Inhalt und Zusammenfassung sowie das Länderverzeichnis in der deutschen Außenhandelsstatistik hat sich in diesem Zeitraum von rund 60 Jahren ebenfalls verändert. Damit die Werte des Außenhandels überhaupt über die Zeit analyisiert werden konnten, musste der Autor Warengruppen sowie die Gliederung der Außenhandelsstatistik für seine Analysezwecke überarbeiten und vergleichbar machen.
Weitere auf die Genauigkeit der Analyse Einfluß nehmende Gegebenheiten
Nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871 wurden die Grundlagen der Statistik und damit auch der Handelsstatistik einer amtlichen Ordnung unterstellt. Es wurde die Statistik des Warenverkehrs erstmals durch ein Statistischen Warenverzeichnis geordnet, indem die einzelnen Warenpositionen der Ein- und Ausfuhr vervollständigt, systematisch aufgeführt und numeriert wurden. In den darauffolgenden Jahren erführ das Warenverzeichnis mehrfach eine Erweiterung, seine Warenpositionen wurden zu unterschiedlichen Gruppen und Untergruppen zusammengefaßt. Allein die Anzahl der Warenpositionen änderte sich wie folgt: 1872 bis 1879: 398 Warenpositionen (d.h. einzelne Waren) 1880 bis 1885: 608 Warenpositionen 1886 bis 1887: 913 Warenpositionen 1888 bis 1895: 933 Warenpositionen 1896 bis Feb. 1906: 925 Warenpositionen März 1906 bis 1936: 946 Warenpositionen 1937 bis 1939: 964 Warenpositionen
Vor allem die erfassten Werte der offiziellen Statistik für die Zeit bis 1879 sind besonders unsicher: Für die Ein- und Ausfuhr wurde nur nach Warengattungen veröffentlicht; Angaben über den Handel mit anderen Ländern gibt es nicht; es bestand keine Deklarationspflicht, so daß vor allem die Ausfuhrzahlen unvollständig sind. Mit der Einführung des 'Reichsgesetzes über Statistik des Warenverkehres des deutschen Zollgebietes mit dem Ausland' (also noch nicht für das Gebiet des Deutschen Reiches) 1880 wurde der auswärtige Handel nach Mengen und Werten der Warengattungen ausgewiesen und auch für den Verkehr mit den einzelnen Ländern, nach Herkunft und Bestimmung unterschieden. Es wurde eine allgemeine Deklarationspflicht für alle Waren eingeführt, die über die Grenzen des deutschen Zollgebietes ein-, aus- oder durchgeführt wurden. Allerdings lag in der Werteermittlung noch ein großer Unsicherheitsfaktor, da die Werte der ein- und ausgeführten Waren auf der jährlichen Schätzung von Durchschnittspreisen beruhten, die von einer Sachverständigenkommission auf der Basis von Jahresdurchschnittspreisen für die einzelnen Warengattungen durchgeführt wurden.
1889 erfolgte der Beitritt der Hansestädte Hamburg und Bremen zum Zollverein, so daß das deutsche Zollgebiet mit dem Gebiet des Deutschen Reiches weitestgehend indetisch ist. Vor 1889 wurde die Aufteilung des deutschen Außenhandels auf die einzelnen Handelspartner durch die Absonderung der Hansestädte in der Statistik verzerrt dargestellt: es wurde ein Großteil der Ausfuhren des deutschen Zollgebietes in die beiden Hansestädte nicht dort verbraucht, sondern von dort aus weiter verkauft. Dadurch ergab sich eine Unterschätzung der deutschen Ausfuhren.
Weitere Ungenauigkeiten der statistischen Erfassung des Warenverkehrs des deutschen Zollgebietes mit dem Ausland in den 1880er Jahren ergab sich aus dem Ablauf des Speditionsbetriebs. Sehr häufig wurden Länder als Herkunfts- bzw. Bestimmungsländer genannt, in denen die Waren lediglich umspeditiert wurden. Das betrifft vor allem englische, niederländische und belgische Häfen. Diese fehlerhafte Deklaration hat sich bei den englischen Häfen vor allem verzerrend auf die Ausfuhrzahlen, bei den niederländischen und belgischen Häfen vor allem verzerrend auf die Einfuhrzahlen ausgewirkt.
Eine weitere Fehlerquelle ergab sich für die Jahre 1880 bis 1899 aus der zum Teil unterschiedlichen bzw. fehlerhaften statistischen Angabe der Ein- und Ausfuhr bei einigen Ländern. Die daraus resultierenden Fehler bewegen sich nach Schätzungen des Verfassers in Einzelfällen zwischhen 0,3% und 0,9% der jeweiligen Gesamtein- bzw. –ausfuhr der betroffenen Länder. Die Ursache solcher Fehler liegt in Zuordnungs- und Additionsfehler der amtlichen Statistik in den Anfangsjahren der Einführung der offiziellen Länderstatistik. Diese Fehler wurden dann jeweils nur bei den Endzahlen der Ein- oder Ausfuhr berichtigt, ohne dabei die notwendigen Einzelangaben der betroffenen Länder zu berichtigen. Im Verlauf des untersuchten Zeitraums veränderte sich mehrfach die Gliederung der Länder bzw. der Ländergruppen nach Zahl und Inhalt. Mit der Ausdehnung der Handelsvolumina wurde auch die Ländergliederung verfeinert bzw. die Anzahl der ausgewiesenen Länder mehrfach erweitert. Sie wuchs von anfänglich 40 in 1880 bis auf 108 ab 1936 an und änderte sich während dieses Zeitraums in der offiziellen Statistik sieben mal. Der Verfasser der Studie hat daher ein eigenes Schema für die Zuordnung der Länder zu Ländergruppen oder Regionen entwickeln müssen:
Für Amerika: Kanada, Vereinigte Staaten von Amerika = Nordamerika Mexiko, Costarica, Duba, Domin. Rebpublik, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Haiti, El Salvador = Zentralamerika Agrentinien, Braisilien, Chile = Südamerika
Ägypten, übriges Afrika = Afrika China, Japan, übriges Asien == Asien
Australien und Ozeanien
Weitere Veränderungen in der amtlichen Statistik
1906 wurde das Reichsgesetz über die Statistik des Warenverkehrs mit dem Ausland erlassen und mit ihm die deutsche Außenhandelsstatistik grundsätzlich reorganisiert. Diese lehnte sich eng an den gültigen Zolltarif an, wurde auf 946 Warenpositionen erweitert und wies diese nach Gattung, Menge, Wert sowie Herkunfts- und Bestimmungsländern aus. Es wurden vermehrt die Angaben der Exporteure in die Statistik aufgenommen, was den Umfang der geschätzten Werte in der Statistik verringerte. Der Gültigkeitsbereich der Statistik wurde vom deutschen Zollgebiet auf das deutsche Wirtschaftsgebiet umgestellt. Bis 1906 war hinsichtlich der ausgewiesenen Länder maßgebend, welche Länder Einkaufs- und welche Länder Verkaufsländer waren. Ab März 1906 wurden die Herkunfts- und Bestimmungsländer der ein- und ausgeführten Waren erfasst, d.h. die Herstellungs- und die Verbrauchsländer. Ab 1911 wurde gesetzlich verankert, dass die Exporteure für sämtliche Waren Wertangaben anzugeben haben. 1928 wurdenn mit Gesetz über die Statistik des Warenverkehrs auch die Importuere verpflichtet, Wertangaben aller Importe vorzunehmen. In 1936 schließlich erfolgte durch das Statistischhe Reichsamt eine geänderte form der Zusammmenfassung der Warenpositionen zu Warengruppen und –untergruppen.
Für die Darstellung der regionalen Verteilung der Warenströme sind zunächst alle in der jeweiligen Fassungen der Länderstatistik des Deutschen Reiches aufgeführten Länder den fünf Kontinenten zugeordnet worden und so die Anteile an der deutschen Gesamtein- und ausfuhr über den gesamten Untersuchungszeitraum ermittelt worden. Für die Analyse der regionalen Veränderungen der Warenströme der Ein- und Ausfuhr sind für jedes Land ebenfalls die Anteile an den Gesamtgrößen errechnet worden und die Länder – soweit sie nicht allein wichtige deutsch Handelspartner waren – zu Ländergruppen bzw. Regionen zusammengefaßt worden. (siehe Schema der Länderzuordnung) Die für jedes Land und jede Region errechneten Anteile am jeweiligen Gesamthandel haben sowohl die Veränderungen der Länder und Regionen sichtbar gemacht, als auch deren Bedeutung im Rahmen des Gesamthandels erkennen lassen. Dieser Bedeutung entsprechend sind im Ergebnis einzelne Länder oder auch zu Regionen zusammengefaßte Ländergruppen als die wichtigsten - und die Regionalstruktur jeweils bestimmenden - Handelspartner identifiziert worden. Diese Länder oder Regionen werden zunächst in einem ersten Überblick als die 'wichtigsten Einfuhrländer' und die 'wichtigsten Ausfuhrländer' hinsichtlich der Entwicklung ihrer Anteile und ihres Stellenwerts im Rahmen des Gesamthandels betrachtet und erste Aussagen über Wandlungen der Regionalstruktur gemacht. (S. 13)
Für die Analyse der Warenströme kommen der Warengliederung und der Zuordnung der Warenpositionen der unterschiedlichen statistischen Verzeichnisse eine besondere Bedeutung zu. Als wichtige Waren wurden solche definiert, deren Anteil an der Ein- und Ausfuhr mindestens 3% betrug. Im Einzelfall wurden auch Waren mit einem geringeren Anteil berücksichtigt, wenn ihnen eine besondere Bedeutung für den deutschen Handel zukam, wie z.B. der Kautschuk. Insgesamt hat der Autor die Regionalanalyse für die folgenden 19 Positionen der Einfuhr und 11 Positionen der Ausfuhr druchgeführt:
Einfuhr: Weizen, Roggen und Gerste, Obst und Südfrüchte, Kaffee, Fleisch und Fleischwaren, Milch – Butter – Käse, Eier, Fett, Textilrohstoffe, Wolle, Baumwolle, Häute und Felle, Holz, Ölfrüchte und Ölsaaten, Kautschuk und Gutta Percha, Mineralöle, Erze, Metalle, Kupfer.
Ausfuhr: Zucker, Kohlen, Textilien, Leder und Lederwaren, Papier und Papierwaren, Chemische und pharmazeutische Produkte, Glas und Glaswaren, Eisenwaren, Maschinen, elektronische Erzeugnisse, Fahrzeuge.
Grundlage für die Ermittlung der Werte zu diesen Warenpositionen waren die statistischen Warenverzeichnisse der Statistik des Deutschen Reiches in weitgehender Anlehnung an das 'Brüssler Warenverzeichnis' von 1913. Dieses Warenverzeichnis wurde während des Untersuchungszeitraumes mehrfach geändert, was zur Konsequenz hatte, das die Einzelpositionen zu den für die Untersuchung gewählten und in den Statistiken späterer Jahre verwendeten Oberbegriffen zugeordnet werden mussten, um eine über den Untersuchungszeitraum einheitliche und vergleichbare Systematik zu erhalten.
Für eine Reihe von Waren wurden die Zahlenreihen der regionalen Verteilung nicht für die Oberbegriffe (z.B. Nahrungsmittel, Textilrohstoffe) errechnet, sondern für die unter diesen Oberbegriffen ausgewiesenen einzelnen Warengruppen bzw. Produkte (für Nahrungsmittel: Milch, Obst, Fleisch, etc., für Textilrohstoffe: Wolle, Baumwolle). Dadurch sollten pauschale oder falsche Schlussfolgerungen vermieden werden. Regionale Veränderungen z.B. von Nahrungsmitteln können erst dann festgestellt werden, wenn analysiert worden ist, welchen regionalen Wandlungen die einzelnen Produkte ausgesetzt waren, die alle aus unterschiedlichen Bezugsländern gekommen sind.
Ausgewählte Ergebnisse der Analyse
Der Autor stellt im Rahmen seiner Analysen fest, dass im Handel mit Nordeuropa ein Aufwärtstrend deutlich wird, der sich in der Zwischenkriegszeit fortsetzte und in den 1930er Jahren nochmals eine deutliche Steigerung erfährt. Dabei wuchsen die Importanteile stärker als die Ausfuhrquoten. Diese Entwicklung erklärt der Autor mit der positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, die getragen wurde von produktinnovativen Maßnahmen im Agrar- und Rohstoffbereich, mit steigendem Wohlstand, und dem Ausbau der Transprotinfrastrukturen Nordeuropas sowie der positiven Entwicklung des Welthandels. Deutschland war die geographische Nähe eines wichtigen Partners für die Lieferung von Agrarprodukten und Rohstoffen ebenso wichtig wie die zunehmende Aufnahmefähigkeit des skandinavischen Makrtes für deutsche Exporte. Skandinaviens Nachfrage richtete sich vor allem auf die deutschen Fertigwaren, deren Absatz durch den steigenden Wohlstand anstieg und die besonders den Aufbau der in Skandinavien entstehenden Spezialindustrien der tierischen Veredelungsproduktion, der Stahl-, Holz- und Papierindustrien und des Schiffbaues unterstützten.
Zwischen Deutschland und Großbritannien bestand, was den skandinavischen Markt anbetrifft, eine Konkurrenzsituation, die sich zu einer Rivalität entwickelte. Während die Veränderungen im Handel mit Nordeuropa in der Vorkriegszeit noch als Folgen ökonomischer und technologischer Entwicklungen gedeutet werden können und das auch – eingeschränkt – für die Bewegungen bis zur Weltwirtschaftskrise gilt, müssen die Wandlungen der Regionalstruktur in den weiteren 1930er Jahren eindeutig als das Ergebnis zunächst noch wirtschaftspolitischer, später dann zusätzlich auch politischer und insbesondere wehrpolitischer Entscheidungen gesehen werden. Ausgeprägte Veränderungen vollzogen sich im Handel mit Großbritannien. Die Einfuhr britischer Produkte nach Deutschland gingen drastisch zurück. Ein Grund hierfür liegt in den strukturellen Schwächen der britischen Wirtschaft der damaligen Zeit. Eine Wandlung der regionalen Struktur der Importländer kann hieraus insoweit abgeleitet werden, als die Anteile Großbritanniens – auf den gesamten Untersuchungszeitraum bezogen – deutlich fielen während die Anteile anderer Länder anstiegen. Trotz der rückläufigen Entwicklung blieb Großbritannien auch weiterhin bedeutender Importeur für Deutschland. Ähnliches gilt auch für die deutschen Exporte nach Großbritannien, die zwar noch stärker sanken als die Einfuhren, aber auch hier blieb die Position Großbritanniens als eines der wichtigsten Abnahmeländer deutscher Waren bis zum Ende der 1930er Jahre erhalten.
Die westeuropäischen Länder: Frankreich, Niederlande, Belgeien und Schweiz, waren während des gesamten Untersuchungszeitraumes die wichtigsten Partner Deutschlands für den Export. Bei den Importen hingegen konnten sie ihre anfänglich führende Position nicht halten. Bemerkenswert ist hierbei die Parallelität sowohl bei der rückläufigen Entwicklung ihrer Importanteile als auch bei dem konstanten Verlauf der Exportanteile. Was die Entwicklung der deutschen Importe anbetrifft, so hat sich der starke Anstieg der US-amerikanischen Importe, der südamerikanischen, asiatischen und nordeuropäischen Importe auf den Importanteil Frankreichs, den Niederlande, Belgiens und der Schweiz ausgewirkt.
Der Einbruch des Welthandels in und nach der Weltwirtschaftskrise hatte Auswirkungen auf die Regionalstruktur des deutschen Außenhandels durch die Maßnahmen der Reichsregierung ab 1933. Diese Zeit wird durch Abschottung der Märkte der führenden Welthandelsnationen gekennzeichnet. Die gesunkene Kaufkraft der Rohstoffländer, die verstärkte Konzentration des britischen Handels auf das Empire, die bestehende Negativhaltung der USA hinsichtlich der Importe in die USA, die sich verbreitende protektionistische Haltung der Handelsländer und der zunehmende Devisenmangel kennzeichnen den dramatisch gesunkenen Welthandel. Deutschland konzentrierte seine Importe ab 1933 auf die Regionen Nordeuropa, Südosteuropa und Südamerika.
Im Rahmen der Studie konnte bestätigt werden, dass seit Beginn der industriellen Revolution primär die ökonomischen Faktoren die Strukturen des internationalen Handels entstehen ließen. Diese wurden in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg von politischen Faktoren überlagert, wobei vom Autor darauf hingewiesen wird, dass die politischen Einflußnahmen auf den Außenhandel vor allem und mit direkt wirksam werdenden Strukturveränderungen von Deutschland ausgingen. Nur in der Sowjetunion wurde ähnlich diktatorisch verfahren.
Im Vergleich zu anderen Ländern weist der Außenhandel Deutschlands ein größeres Volumen auf. Die westlichen europäischen Handelspartner waren während der gesamten Untersuchungsperiode Deutschlands wichtigste Handelspartner. Die Verflechtungen mit Rußland bzw. mit der Sowjetunion waren ständig eng, erst in den 1930er Jahren schrumpften die Handelsbeziehungen bis zur Bedeutungslosigkeit.
Zu folgenden Themen sind Zeitreihentabellen zusammengetragen worden:
A. Überblick über die Warenstruktur des Außenhandels B. Deutschlands Außenhandelsstatistik nach Ländern und Regionen C. Internationale Handelsstatistik nach Waren und Warengruppen und nach Ländern und Regionen
Themen
Datentabellen im Recherche- und Downloadsystem HISTAT ((Historische Statistik), www.histat.gesis.org) (Thema: Außenhandel)
A. Überblick über die Warenstruktur des deutschen Außenhandels
A.1 Anzahl der in der Statistik des Deutschen Reiches aufgeführten Länder (1880-1939) A.2 Die Anteile einzelner Waren am gesamten deutschen Import in laufenden Preisen, in Prozent (1880-1939) A.3 Die Anteile einzelner Exportwaren am gesamten deutschen Export in laufenden Preisen (1880-1939)
B. Außenhandelsstatistik nach Ländern und Regionen
B.01.01 Deutschlands Einfuhr aus Europa (1880-1938) B.01.02 Deutschlands Einfuhr aus Amerika (1880-1938) B.01.03 Deutschlands Einfuhr Afrika und Asien (1880-1938) B.02.01 Deutschlands Ausfuhr nach Europa (1880-1938) B.02.02 Deutschlands Ausfuhr nach Amerika (1880-1938) B.02.03 Deutschlands Ausfuhr Afrika und Asien (1880-1938)
C. Regionalstatistik nach Waren, Warengruppen und Ländern bzw. Regionen
C.01.01 Deutschlands Einfuhr von Weizen (1880-1938) C.01.02 Deutschlands Einfuhr von Roggen und Gerste (1880-1938) C.01.03 Deutschlands Einfuhr von Obst und Südfrüchten (1880-1938) C.01.04 Deutschlands Einfuhr von Kaffee (1880-1938) C.01.05 Deutschlands Einfuhr von Fleisch und Fleischwaren (1913-1938) C.01.06 Deutschlands Einfuhr von Milch, Butter und Käse (1880-1938) C.01.07 Deutschlands Einfuhr von Eiern (1880-1938) C.01.08 Deutschlands Einfuhr von Fett (1880-1938) C.01.09 Deutschlands Einfuhr von Textilrohstoffen (1880-1938) C.01.10 Deutschlands Einfuhr von Wolle (1880-1938) C.01.11 Deutschlands Einfuhr von Baumwolle (1880-1938) C.01.12 Deutschlands Einfuhr von Häuten und Fellen (1880-1938) C.01.13 Deutschlands Einfuhr von Holz (1880-1938) C.01.14 Deutschlands Einfuhr von Ölfrüchten und Ölsaaten (1880-1938) C.01.15 Deutschlands Einfuhr von Kautschuk und Guttapercha (1880-1938) C.01.16 Deutschlands Einfuhr von Mineralölen (1880-1938) C.01.17 Deutschlands Einfuhr von Erzen (1880-1938) C.01.18 Deutschlands Einfuhr von Metallen (1880-1938) C.01.19 Deutschlands Einfuhr von Kupfer (1880-1938) C.02.01 Deutschlands Ausfuhr von Zucker (1880-1938) C.02.02 Deutschlands Ausfuhr von Kohle (1880-1938) C.02.03 Deutschlands Ausfuhr von Textilien (1880-1938) C.02.04 Deutschlands Ausfuhr von Leder und Lederwaren (1880-1938) C.02.05 Deutschlands Ausfuhr von Papier und Papierwaren (1910-1938) C.02.06 Deutschlands Ausfuhr von chemischen und pharmazeutischen Erzeugnissen (1896-1938) C.02.07 Deutschlands Ausfuhr von Glas und Glaswaren (1910-1938) C.02.08 Deutschlands Ausfuhr von Eisenwaren (1880-1938) C.02.09 Deutschlands Ausfuhr von Maschinen (1880-1938) C.02.10 Deutschlands Ausfuhr von elektrotechnischen Erzeugnissen (1908-1938) C.02.11 Deutschlands Ausfuhr von Fahrzeugen (1880-1938)
[Außenhandel, Warenströme, Warengruppen, Import, Export, Warenstruktur, Handelsbeziehungen, deutsche Handelsstatistik, Außenhandelsstatistik, Deutscher Zollverein, deutsches Zollgebiet, Deutsches Reich, deutsches Wirtschaftsgebiet, Weltwirtschaftskrise ]
Der Eintrag von Phosphor in die Umwelt führt zur Eutrophierung von Gewässern, sodass ein Großteil dieser innerhalb der Europäischen Union (EU) in keinem guten chemischen Zustand ist. Phosphor gelangt überwiegend auf zwei Wegen in die Umwelt, diffus durch Auswaschung von auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebrachten Düngemitteln oder punktuell über das gereinigte Abwasser. Der Eintragspfad über das Abwasser umfasst auch die zahlreichen dezentralen Kleinkläranlagen (KKA), die in letzter Zeit zunehmend in den Fokus rückten. So muss zum Beispiel durch die Verschärfung der gesetzlichen Vorgaben in sensiblen Gebieten in Bayern auch in KKA eine Phosphorentfernung realisiert werden. Ein weiterer Aspekt in diesem Zusammenhang ist, dass die EU-Staaten auf Importe von Phosphor sowie Phosphaterz angewiesen sind, sodass eine gezielte Rückgewinnung des entfernten Phosphors anzustreben ist. Ziel dieser Dissertation war die Entwicklung eines nachhaltigen Verfahrenskonzeptes zur wartungsarmen Phosphorentfernung in KKA unter Gewinnung eines marktfähigen Phosphorproduktes, wobei eine Adsorptionsstufe den Kern des Verfahrens bilden sollte. Die Phosphorentfernung aus der Wasserphase in einem Festbettadsorber ermöglicht neben dem wartungsarmen Betrieb, einen geringen Platzbedarf, eine hohe Effizienz und nach der wirtschaftlich notwendigen Adsorbensregenerierung die vergleichsweise einfache Phosphorrückgewinnung durch Fällung. Viele verschiedene Materialien, von synthetischen Mineralen und Ionenaustauschern über Hybridmaterialien bis hin zu industriellen Nebenprodukten, wurden anhand von Literaturangaben und Laborversuchen bezüglich ihrer Eignung zur Phosphatadsorption betrachtet. Für potenziell geeignete Materialien mit hoher Verfügbarkeit wurde mit Hilfe des Linear Driving Force (LDF-) Modells eine validierte Prognose für einen Festbettadsorber in einer KKA erstellt. Dabei wurde die geforderte Phosphorkonzentration von maximal 2 mg/L im Ablauf des Festbettadsorbers während des sechsmonatigen Wartungsintervalls insbesondere durch die granulierten Eisenoxidhydrate GEH® 104 und Bayoxide® E 33 HC eingehalten. Die weiteren Untersuchungen erfolgten überwiegend am Beispiel des Adsorbens GEH® 104. Die Phosphatadsorption an GEH® 104 in einem biologisch gereinigten Abwasser wird lediglich durch den pH-Wert und die Gesamthärte signifikant beeinflusst. Diese Abhängigkeit lässt sich gut mit Hilfe eines empirisch ermittelten Gleichungssystems beschreiben, welches die Berechnung der Freundlich-Parameter der Gleichgewichtsisotherme und des effektiven Stofftransportkoeffizienten der Korndiffusion aus diesen Wasserparametern ermöglicht. Die Anwendung dieses Gleichungssystems erlaubt den Verzicht auf mehrwöchige Laborversuche. Die Dimensionierung eines Festbettadsorbers in einer KKA mit dem LDF-Modell basierend auf dem pH-Wert (6.8), der Gesamthärte (0,5.4,5 M) und der Phosphatkonzentration (ca. 50 mg/L) ist so innerhalb einiger Minuten möglich. Die Wirtschaftlichkeit der adsorptiven Phosphorentfernung wird durch eine erfolgreiche Regenerierung mitbestimmt. Es konnte nachgewiesen werden, dass vor allem auf der Adsorbensoberfläche abgeschiedene Calciumphosphate zu Verlusten von bis zu 85 % der Adsorptionskapazität der eingesetzten Eisenoxidhydrate führen. Etwa 80 % des Calciums liegen auf der Adsorbensoberfläche physisorbiert vor, während die restlichen 20 % durch lokale Ausfällungen die Oberfläche blockieren. Die neu entwickelte pH-Swing-Regenerierung, die eine saure Konditionierung bei pH 2,5 vor der alkalischen Phosphatdesorption enthält, entfernt diese Ablagerungen. Dabei werden die Eisenoxidhydratadsorbentien vollständig regeneriert und währenddessen nur zu etwa 0,0001 % aufgelöst. Über 13 Regenerierungszyklen wurde keine Verringerung der Adsorptionskapazität weder in Modell- noch gereinigtem Abwasser beobachtet. Die saure Konditionierung bei pH 2,5 lässt sich mit den Mineralsäuren HCl und HNO3 realisieren, wobei sich eine Kreislaufführung als vorteilhaft hinsichtlich des Chemikalieneinsatzes erwies. Zur Desorption von 95 % des adsorbierten Phosphats waren 5 Bettvolumen (BV) der 1 M NaOH bei einer Leeraumkontaktzeit (EBCT) von mindestens 25 min ausreichend. Die abschließende Rekonditionierung im Kreislauf erfolgte mit 2 BV Wasser sowie 0,16 BV HCl (konz.) zur Einstellung von pH 6 auf der Adsorbensoberfläche. Aus der phosphatreichen Desorptionslösung wurde durch Verwendung technischer, feindisperser Kalkmilch ein amorphes Calciumphosphat (aCP) mit einem Phosphorgehalt von mindestens 10 % gefällt, während die Natronlauge zur erneuten Phosphatdesorption zur Verfügung stand. Das aCP enthielt Calciumcarbonat und -hydroxid als Nebenbestandteile, während der TOC unter 1 % lag. Im Gegensatz zu organischen Spurenstoffen adsorbierten Schwermetalle an GEH® 104 und wurden bei der sauren Konditionierung zu großen Teilen wieder entfernt. Das während eines Pilotversuchs an einer KKA gewonnene Fällungsprodukt (Pilot-aCP) hielt die gesetzlichen Anforderungen für Düngemittel in Deutschland und der EU bezüglich des Gehalts an Schwermetallen ein. Es wies zudem eine ausreichende Citrat-, Neutralammoniumcitrat und Wasserlöslichkeit auf und könnte als Düngemittel eingesetzt werden. Insgesamt ist das Verfahren der dezentralen adsorptiven Phosphorentfernung mit zentraler pH-Swing-Regenerierung deutlich wirtschaftlicher als die Einmalnutzung des Adsorbens ohne Regenerierung. Auch wenn das Pilot-aCP lediglich als Nebenprodukt der Adsorbensregenerierung anfällt, kann das Verfahren in mehreren Punkten (Phosphorrückgewinnungsgrad, Produktqualität, Markt und Kompatibilität mit der bestehenden Infrastruktur auf Kläranlagen) mit anderen Technologien zur Phosphorrückgewinnung konkurrieren. Es bietet eine zuverlässige Lösung für das Erreichen niedriger Ablaufwerte für Phosphor in (Klein-)Kläranlagen.:1. Einleitung 1.1. Bedeutung von Phosphor für den menschlichen Organismus 1.2. Phosphoreintrag in die Umwelt 1.3. Zielstellung und Struktur der Dissertation 2. Grundlagen 2.1. Ressourcenverteilung und -entwicklung 2.2. Strategien zum nachhaltigen Phosphormanagement in der Landwirtschaft 2.3. Phosphor in der zentralen Abwasserreinigung 2.3.1. Phosphorentfernung an punktuellen Emissionsquellen 2.3.2. Phosphorrückgewinnung 2.4. Kleinkläranlagen zur Abwasserbehandlung und Phosphorentfernung 2.4.1. Abwasserbehandlung in Kleinkläranlagen 2.4.2. Phosphorentfernung in Kleinkläranlagen 2.5. Technische Adsorption 2.5.1. Adsorptionsgleichgewicht 2.5.2. Adsorptionsmodellierung 3. Potenziell geeignete Materialien zur Phosphatadsorption in Kleinkläranlagen - Adsorbensauswahl 3.1. Stand der Forschung 3.1.1. Ionenaustauscher 3.1.1.1. Klassische Ionenaustauscher 3.1.1.2. Schichthydroxide 3.1.2. Hybridmaterialien 3.1.2.1. Polymere Ligandenaustauscher (PLE) 3.1.2.2. Hybride Anionenaustauscher (HAIX) 3.1.3. Adsorbentien 3.1.3.1. Verbindungen der Hauptelemente der Erdhülle 3.1.3.2. Verbindungen der Nebenelemente der Erdhülle 3.1.3.3. Kohlenstoffbasierte Materialien 3.1.3.4. Industrielle Nebenprodukte 3.1.4. Auswahl geeigneter Adsorbentien 3.1.5. Auslegung eines Festbettadsorbers in KKA 3.2. Material und Methoden 3.2.1. Chemikalien und angewandte Analysenverfahren 3.2.2. Untersuchte Adsorbentien 3.2.2.1. Klassische Adsorbentien 3.2.2.2. Hybride Anionenaustauscher (HAIX) 3.2.3. Modellabwasser 3.2.4. Methoden zur Untersuchung der Phosphatadsorption 3.2.5. Zur Modellierung eingesetzte Programme 3.3. Modellierung einer 4 EW-KKA 3.3.1. Erhobene experimentelle Daten 3.3.1.1. Wasserzusammensetzung einer KKA 3.3.1.2. Bestimmung der Freundlich-Isothermen der Adsorbentien - Adsorptionsgleichgewicht 3.3.1.3. Untersuchung der Kinetik der Korndiffusion 3.3.2. Modellierung der Durchbruchskurve 3.3.2.1. Basisdaten 3.3.2.2. Modellierung der Durchbruchskurven 3.3.3. Experimentelle Validierung der modellierten Durchbruchskurven im Labor 3.3.4. Erstellung der Prognose eines Festbettadsorbers zur Phosphatentfernung in einer 4-EW-KKA 4. Wasserchemische Einflussfaktoren auf die Phosphatadsorption an Eisenoxidhydraten 4.1. Stand der Forschung 4.1.1. Phosphatbindung an Eisenoxidhydraten 4.1.2. Phosphatadsorption in Anwesenheit anderer Anionen 4.1.3. Phosphatadsorption in Anwesenheit organischer Stoffe 4.1.4. Phosphatadsorption in Gegenwart von Kationen 4.2. Material und Methoden 4.2.1. Chemikalien und angewandte Analysenverfahren 4.2.2. Modellwässer 4.2.3. Methoden 4.3. Untersuchung der Einflussfaktoren auf die Phosphatadsorption an GEH® 104 4.3.1. Phosphatadsorption in Anwesenheit anionischer Verbindungen 4.3.2. Phosphatadsorption in Gegenwart von Kationen 4.3.2.1. Einfluss des pH-Wertes 4.3.2.2. Einfluss der Calciumkonzentration 4.3.2.3. Einfluss der Magnesiumkonzentration 4.3.2.4. Einfluss der Gesamthärte des Wassers 4.4. Matrixanpassbare Modellierung der Phosphatadsorption an GEH® 104 5. Regenerierung von Eisenoxidhydraten 5.1. Stand der Forschung 5.2. Material und Methoden 5.2.1. Chemikalien 5.2.2. Angewandte Analysenverfahren 5.2.3. Modellwässer 5.2.4. Methodik der Adsorbensregenerierung 5.2.4.1. Aufnahme von Durchbruchskurven 5.2.4.2. Beladen des Adsorbens zur Untersuchung der Regenerierung 5.2.4.3. Vergleich der Calciumdesorption mit verschiedenen Desorptionslösungen 5.2.4.4. Entfernung von Ablagerungen durch saure Konditionierung 5.2.4.5. Desorption von Phosphat 5.2.4.6. Rekonditionierung des Adsorbens 5.2.5. Zur Modellierung eingesetzte Programme 5.3. Untersuchung der Adsorbensoberfläche 5.4. Entfernung des Oberflächenbelags 5.4.1. Einführung einer sauren Konditionierungsstufe 5.4.1.1. Säurestabilität des Adsorbens und möglicher Oberflächenpräzipitate 5.4.1.2. Wechselwirkungen von Calcium mit der Adsorbensoberfläche 5.4.1.3. Auswahl des Konditionierungsmittels 5.4.1.4. Auswahl des pH-Wertes für die saure Konditionierung 5.4.1.5. Übertragbarkeit der sauren Konditionierung auf weitere eisenoxidhydrathaltige Adsorbentien 5.4.1.6. Auswirkung der sauren Konditionierung auf die Ablagerungen 5.4.1.7. Auswirkung der sauren Konditionierung auf die Adsorbensoberfläche 5.4.2. Validierung der sauren Konditionierung 5.5. Optimierung der pH-Swing-Regenerierung 5.5.1. Optimierung der Betriebsweise der sauren Konditionierung 5.5.1.1. Kreislaufführung 5.5.1.2. Wiederverwendung der Konditionierungslösung 5.5.2. Optimierung der Phosphatdesorption 5.5.2.1. Einfluss der Konzentration der Natronlauge auf die Phosphatdesorption 5.5.2.2. Einfluss der Kontaktzeit auf die Phosphatdesorption 5.5.2.3. Prozessführung zur Phosphatdesorption von GEH® 104 5.5.3. Optimierung der Rekonditionierung des Adsorbens 5.5.4. Zusammenfassung 6. Phosphorrückgewinnung 6.1. Stand der Forschung 6.1.1. Gewinnung von Phosphatrecyclaten 6.1.2. Schadstofftransfer vom Abwasser in Phosphatrecyclate 6.1.2.1. Organische Spurenstoffe 6.1.2.2. Schwermetalle 6.1.3. Pflanzenverfügbarkeit von Phosphatrecyclaten 6.2. Material und Methoden 6.2.1. Chemikalien 6.2.2. Angewandte Analysenverfahren 6.2.3. Verwendete Wässer 6.2.4. Methodik zur Untersuchung der Phosphorrückgewinnung 6.3. Phosphatfällung 6.3.1. Auswahl des Fällmittels 6.3.2. Zusammensetzung des Fällungsproduktes 6.4. Verhalten organischer Spurenstoffe bei der Phosphorrückgewinnung 6.5. Untersuchung der Düngemitteleignung anhand einer Pilotanlage zur Phosphorentfernung aus KKA 6.5.1. Adsorbensbeladung im Pilotmaßstab 6.5.2. Regenerierung von Pilotversuchsmaterial 6.5.2.1. Saure Konditionierung als Schwermetalldesorption 6.5.2.2. Verunreinigungen bei der Phosphatdesorption 6.5.2.3. Phosphorrückgewinnung aus dem Pilotversuch 6.5.3. Pflanzenverfügbarkeit 7. Diskussion 7.1. Verfahrenskonzept für die Phosphorentfernung in Kleinkläranlagen (KKA) 7.2. Verfahrensbewertung 7.2.1. Technologie 7.2.1.1. Rückgewinnungsgrad 7.2.1.2. Inputflexibilität 7.2.2. Produkt 7.2.3. Markt 7.2.4. Umwelt 7.2.4.1. Chemikalieneinsatz 7.2.4.2. Energiebedarf 7.2.4.3. Anfallende Abfälle 7.2.5. Wirtschaftlichkeit 7.2.5.1. Investitionsbedarf 7.2.5.2. Operative Kosten 7.2.5.3. Produktertrag 7.2.5.4. Zusatzerträge und -nutzen 7.2.6. Kompatibilität 7.2.6.1. Einfluss auf die heutige Entsorgungslandschaft 7.2.6.2. Kompatibilität mit dem Betrieb der Kläranlage 7.2.7. Rechtlicher Rahmen 7.2.8. Zusammenfassung der Verfahrensbewertung 7.3. Fazit 8. Publikationsliste Literaturverzeichnis Abkürzungsverzeichnis Symbolverzeichnis Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis A. Anhang A.1. Anhang Kapitel 3 A.1.1. Materialien zur Phosphatentfernung in der Literatur A.1.1.1. Ionenaustauscher A.1.1.2. Hybridmaterialien A.1.1.3. Adsorbentien A.1.2. Aufbau eines Differentialkreislaufreaktors A.1.3. Bestimmung des geschwindigkeitsbestimmenden Schrittes der Adsorption A.1.4. Validierung der Modellierung mit LDF-Modell A.2. Anhang Kapitel 4 A.2.1. Phosphatdurchbruchskurve mit variierender Sulfatkonzentration A.2.2. Phosphatisotherme bei variierendem pH-Wert A.2.3. Wasserhärte in Deutschland nach Wasserversorgern A.2.4. Phosphatadsorption in Abhängigkeit von den vorliegenden Kationen A.2.5. Zweifaktorielle Varianzanalyse A.3. Anhang Kapitel 5 A.3.1. Saure Konditionierung im Kreislauf A.3.2. Löslichkeitsmodellierung mit PHREEQC A.3.3. Desorbierbarkeit von Calcium und Magnesium mit Natriumnitratlösung A.3.4. Austrag von Calcium, Phosphat und Eisen bei der sauren Konditionierung von beladenem Bayoxide® E 33 HC A.3.5. Reproduzierbarkeit des Phosphatdurchbruchs bei pH-Swing-Regenerierung mit Salpetersäure A.3.6. Zusammensetzung verschiedener Calciumphosphate A.4. Anhang Kapitel 6 A.4.1. Grenzwerte für Schwermetalle in mineralischen und Recyclingphosphordüngemitteln in Europa A.4.2. Messbedingungen für die Analysen mittels LC-MS/MS A.4.3. Thermische Zersetzung von amorphem Calciumphosphat A.4.4. Phosphorentfernung in der Pilotanlage in Bramsche A.4.5. Regenerierung eines beladenen Adsorbens aus der Pilotanlage A.4.6. Untersuchte organische Spurenstoffe bei der Gewinnung von Pilot-aCP A.5. Anhang Kapitel 7 A.5.1. Kostenabschätzung für das Verfahrenskonzept zur Phosphorentfernung auf KKA A.5.2. Preisentwicklung für Phosphate von 1999 bis 2019 auf dem Weltmarkt A.5.3. Einordnung des entwickelten Verfahrenskonzeptes nach dem BAFU-Leitfaden Danksagung Erklärung ; Phosphorus pollution of the environment causes the eutrophication of surface water bodies, so many of them within the European Union (EU) are not in good status. Phosphorus enters the environment mainly via two pathways, diffusely by leaching of fertilizers applied to agricultural areas or as a point source via treated wastewater. The discharge via wastewater also includes the numerous decentralized small sewage treatment plants (SSTPs), that have increasingly come into focus. For example, a tightening of the legal requirements in sensitive areas in Bavaria requires the implementation of phosphorus removal also in SSTPs. Another aspect is the dependency of the EU on imports of phosphorus and phosphate ore, so the removed phosphorus should therefore be recovered. The aim of this dissertation was to develop a sustainable process concept for low-maintenance phosphorus removal in SSTPs while obtaining a marketable phosphorus product, based on an adsorption stage. Using a fixed-bed adsorber for phosphorus removal allows operation with low maintenance, low space requirements and high efficiency. Moreover, after the economically necessary adsorbent regeneration, a comparatively easy phosphorus recovery using precipitation is possible. Many different materials, beginning with synthetic minerals and ion exchange resins to hybrid materials and industrial by-products, were examined for their suitability for phosphate adsorption based on literature references and laboratory tests. For potentially suitable materials with high availability, a validated prognosis of the fixed-bed adsorber performance in a SSTP was carried out using the linear driving force (LDF) model. Only the granular ferric (hydr)oxides GEH® 104 and Bayoxide® E 33 HC met the required phosphorus concentration of a maximum of 2 mg/L in the effluent of the fixed-bed adsorber during the six-month maintenance interval. Further investigations were mainly carried out using the adsorbent GEH® 104 as an example. The phosphate adsorption onto GEH® 104 in biologically treated wastewater is significantly influenced only by pH and total hardness. This dependence can be described well by an empirical system of equations that allows the calculation of the Freundlich parameters of the equilibrium isotherm and the effective intraparticle mass transfer coefficient for the given conditions. The application of this system of equations allows the avoidance of time-consuming laboratory experiments. In contrast to the weeks of lab experiments, the scale-up of a fixed-bed adsorber in a SSTP with the LDF model based on pH value (6.8), total hardness (0.5.4.5 M) and phosphate concentration (approx. 50 mg/L) takes only a few minutes. The economic efficiency of adsorptive phosphorus removal depends on a successful regeneration. It was demonstrated that the calcium phosphates precipitated on the adsorbent surface caused losses of up to 85 % of the adsorption capacity of the ferric (hydr)oxide used. About 80 % of the calcium is bound via physisorption on the adsorbent surface, while the remaining 20 % blocks the surface by local precipitation. A newly developed pH-swing-regeneration, which includes an acidic conditioning at pH 2.5 prior to alkaline phosphate desorption, was found to remove these deposits. During this process the ferric (hydr)oxides are completely regenerated and the mass loss by dissolution is only about 0.0001 %. For 13 regeneration cycles no reduction in adsorption capacity was observed, neither for model nor for biologically treated wastewater. Acidic conditioning at pH 2.5 can be carried out using the mineral acids HCl and HNO3. A recirculation of these acids proved to be advantageous regarding the consumption of chemicals. For the desorption of 95 % of the adsorbed phosphate, 5 bed volumes (BV) of 1 M NaOH with an empty bed contact time (EBCT) of at least 25 min were sufficient. The final reconditioning requires 2 BV of water and 0.16 BV of HCl (conc.) to adjust the pH on the adsorbent surface to 6. The phosphate-rich desorption solution was used for the precipitation of an amorphous calcium phosphate (aCP) using technical grade, fine dispersed milk of lime. The phosphorus content of aCP was at least 10 % and the sodium hydroxide solution can be used for renewed phosphate desorption. The aCP contained calcium carbonate and hydroxide as minor constituents, while organic carbon content was below 1 %. In contrast to organic micropollutants, heavy metals adsorbed onto GEH® 104 and were largely removed during acidic conditioning. However, the precipitation product obtained during a pilot test at a SSTP (pilot-aCP) meets the legal requirements for fertilizers in Germany and the EU regarding heavy metal content. In addition, it was sufficiently soluble in citrate, neutral ammonium citrate and water and could therefore be used as a fertilizer. In summary the process of decentralized adsorptive phosphorus removal with centralized pH-swing-regeneration is more economical than the one-time use of the adsorbent without regeneration. Even though the pilot-aCP is only a by-product of adsorbent regeneration, the process can compete with other phosphorus recovery technologies in several aspects (phosphorus recovery efficiency, product quality, market and compatibility with existing infrastructure at sewage treatment plants). It offers a reliable solution for achieving low effluent values for phosphorus in (small) sewage treatment plants.:1. Einleitung 1.1. Bedeutung von Phosphor für den menschlichen Organismus 1.2. Phosphoreintrag in die Umwelt 1.3. Zielstellung und Struktur der Dissertation 2. Grundlagen 2.1. Ressourcenverteilung und -entwicklung 2.2. Strategien zum nachhaltigen Phosphormanagement in der Landwirtschaft 2.3. Phosphor in der zentralen Abwasserreinigung 2.3.1. Phosphorentfernung an punktuellen Emissionsquellen 2.3.2. Phosphorrückgewinnung 2.4. Kleinkläranlagen zur Abwasserbehandlung und Phosphorentfernung 2.4.1. Abwasserbehandlung in Kleinkläranlagen 2.4.2. Phosphorentfernung in Kleinkläranlagen 2.5. Technische Adsorption 2.5.1. Adsorptionsgleichgewicht 2.5.2. Adsorptionsmodellierung 3. Potenziell geeignete Materialien zur Phosphatadsorption in Kleinkläranlagen - Adsorbensauswahl 3.1. Stand der Forschung 3.1.1. Ionenaustauscher 3.1.1.1. Klassische Ionenaustauscher 3.1.1.2. Schichthydroxide 3.1.2. Hybridmaterialien 3.1.2.1. Polymere Ligandenaustauscher (PLE) 3.1.2.2. Hybride Anionenaustauscher (HAIX) 3.1.3. Adsorbentien 3.1.3.1. Verbindungen der Hauptelemente der Erdhülle 3.1.3.2. Verbindungen der Nebenelemente der Erdhülle 3.1.3.3. Kohlenstoffbasierte Materialien 3.1.3.4. Industrielle Nebenprodukte 3.1.4. Auswahl geeigneter Adsorbentien 3.1.5. Auslegung eines Festbettadsorbers in KKA 3.2. Material und Methoden 3.2.1. Chemikalien und angewandte Analysenverfahren 3.2.2. Untersuchte Adsorbentien 3.2.2.1. Klassische Adsorbentien 3.2.2.2. Hybride Anionenaustauscher (HAIX) 3.2.3. Modellabwasser 3.2.4. Methoden zur Untersuchung der Phosphatadsorption 3.2.5. Zur Modellierung eingesetzte Programme 3.3. Modellierung einer 4 EW-KKA 3.3.1. Erhobene experimentelle Daten 3.3.1.1. Wasserzusammensetzung einer KKA 3.3.1.2. Bestimmung der Freundlich-Isothermen der Adsorbentien - Adsorptionsgleichgewicht 3.3.1.3. Untersuchung der Kinetik der Korndiffusion 3.3.2. Modellierung der Durchbruchskurve 3.3.2.1. Basisdaten 3.3.2.2. Modellierung der Durchbruchskurven 3.3.3. Experimentelle Validierung der modellierten Durchbruchskurven im Labor 3.3.4. Erstellung der Prognose eines Festbettadsorbers zur Phosphatentfernung in einer 4-EW-KKA 4. Wasserchemische Einflussfaktoren auf die Phosphatadsorption an Eisenoxidhydraten 4.1. Stand der Forschung 4.1.1. Phosphatbindung an Eisenoxidhydraten 4.1.2. Phosphatadsorption in Anwesenheit anderer Anionen 4.1.3. Phosphatadsorption in Anwesenheit organischer Stoffe 4.1.4. Phosphatadsorption in Gegenwart von Kationen 4.2. Material und Methoden 4.2.1. Chemikalien und angewandte Analysenverfahren 4.2.2. Modellwässer 4.2.3. Methoden 4.3. Untersuchung der Einflussfaktoren auf die Phosphatadsorption an GEH® 104 4.3.1. Phosphatadsorption in Anwesenheit anionischer Verbindungen 4.3.2. Phosphatadsorption in Gegenwart von Kationen 4.3.2.1. Einfluss des pH-Wertes 4.3.2.2. Einfluss der Calciumkonzentration 4.3.2.3. Einfluss der Magnesiumkonzentration 4.3.2.4. Einfluss der Gesamthärte des Wassers 4.4. Matrixanpassbare Modellierung der Phosphatadsorption an GEH® 104 5. Regenerierung von Eisenoxidhydraten 5.1. Stand der Forschung 5.2. Material und Methoden 5.2.1. Chemikalien 5.2.2. Angewandte Analysenverfahren 5.2.3. Modellwässer 5.2.4. Methodik der Adsorbensregenerierung 5.2.4.1. Aufnahme von Durchbruchskurven 5.2.4.2. Beladen des Adsorbens zur Untersuchung der Regenerierung 5.2.4.3. Vergleich der Calciumdesorption mit verschiedenen Desorptionslösungen 5.2.4.4. Entfernung von Ablagerungen durch saure Konditionierung 5.2.4.5. Desorption von Phosphat 5.2.4.6. Rekonditionierung des Adsorbens 5.2.5. Zur Modellierung eingesetzte Programme 5.3. Untersuchung der Adsorbensoberfläche 5.4. Entfernung des Oberflächenbelags 5.4.1. Einführung einer sauren Konditionierungsstufe 5.4.1.1. Säurestabilität des Adsorbens und möglicher Oberflächenpräzipitate 5.4.1.2. Wechselwirkungen von Calcium mit der Adsorbensoberfläche 5.4.1.3. Auswahl des Konditionierungsmittels 5.4.1.4. Auswahl des pH-Wertes für die saure Konditionierung 5.4.1.5. Übertragbarkeit der sauren Konditionierung auf weitere eisenoxidhydrathaltige Adsorbentien 5.4.1.6. Auswirkung der sauren Konditionierung auf die Ablagerungen 5.4.1.7. Auswirkung der sauren Konditionierung auf die Adsorbensoberfläche 5.4.2. Validierung der sauren Konditionierung 5.5. Optimierung der pH-Swing-Regenerierung 5.5.1. Optimierung der Betriebsweise der sauren Konditionierung 5.5.1.1. Kreislaufführung 5.5.1.2. Wiederverwendung der Konditionierungslösung 5.5.2. Optimierung der Phosphatdesorption 5.5.2.1. Einfluss der Konzentration der Natronlauge auf die Phosphatdesorption 5.5.2.2. Einfluss der Kontaktzeit auf die Phosphatdesorption 5.5.2.3. Prozessführung zur Phosphatdesorption von GEH® 104 5.5.3. Optimierung der Rekonditionierung des Adsorbens 5.5.4. Zusammenfassung 6. Phosphorrückgewinnung 6.1. Stand der Forschung 6.1.1. Gewinnung von Phosphatrecyclaten 6.1.2. Schadstofftransfer vom Abwasser in Phosphatrecyclate 6.1.2.1. Organische Spurenstoffe 6.1.2.2. Schwermetalle 6.1.3. Pflanzenverfügbarkeit von Phosphatrecyclaten 6.2. Material und Methoden 6.2.1. Chemikalien 6.2.2. Angewandte Analysenverfahren 6.2.3. Verwendete Wässer 6.2.4. Methodik zur Untersuchung der Phosphorrückgewinnung 6.3. Phosphatfällung 6.3.1. Auswahl des Fällmittels 6.3.2. Zusammensetzung des Fällungsproduktes 6.4. Verhalten organischer Spurenstoffe bei der Phosphorrückgewinnung 6.5. Untersuchung der Düngemitteleignung anhand einer Pilotanlage zur Phosphorentfernung aus KKA 6.5.1. Adsorbensbeladung im Pilotmaßstab 6.5.2. Regenerierung von Pilotversuchsmaterial 6.5.2.1. Saure Konditionierung als Schwermetalldesorption 6.5.2.2. Verunreinigungen bei der Phosphatdesorption 6.5.2.3. Phosphorrückgewinnung aus dem Pilotversuch 6.5.3. Pflanzenverfügbarkeit 7. Diskussion 7.1. Verfahrenskonzept für die Phosphorentfernung in Kleinkläranlagen (KKA) 7.2. Verfahrensbewertung 7.2.1. Technologie 7.2.1.1. Rückgewinnungsgrad 7.2.1.2. Inputflexibilität 7.2.2. Produkt 7.2.3. Markt 7.2.4. Umwelt 7.2.4.1. Chemikalieneinsatz 7.2.4.2. Energiebedarf 7.2.4.3. Anfallende Abfälle 7.2.5. Wirtschaftlichkeit 7.2.5.1. Investitionsbedarf 7.2.5.2. Operative Kosten 7.2.5.3. Produktertrag 7.2.5.4. Zusatzerträge und -nutzen 7.2.6. Kompatibilität 7.2.6.1. Einfluss auf die heutige Entsorgungslandschaft 7.2.6.2. Kompatibilität mit dem Betrieb der Kläranlage 7.2.7. Rechtlicher Rahmen 7.2.8. Zusammenfassung der Verfahrensbewertung 7.3. Fazit 8. Publikationsliste Literaturverzeichnis Abkürzungsverzeichnis Symbolverzeichnis Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis A. Anhang A.1. Anhang Kapitel 3 A.1.1. Materialien zur Phosphatentfernung in der Literatur A.1.1.1. Ionenaustauscher A.1.1.2. Hybridmaterialien A.1.1.3. Adsorbentien A.1.2. Aufbau eines Differentialkreislaufreaktors A.1.3. Bestimmung des geschwindigkeitsbestimmenden Schrittes der Adsorption A.1.4. Validierung der Modellierung mit LDF-Modell A.2. Anhang Kapitel 4 A.2.1. Phosphatdurchbruchskurve mit variierender Sulfatkonzentration A.2.2. Phosphatisotherme bei variierendem pH-Wert A.2.3. Wasserhärte in Deutschland nach Wasserversorgern A.2.4. Phosphatadsorption in Abhängigkeit von den vorliegenden Kationen A.2.5. Zweifaktorielle Varianzanalyse A.3. Anhang Kapitel 5 A.3.1. Saure Konditionierung im Kreislauf A.3.2. Löslichkeitsmodellierung mit PHREEQC A.3.3. Desorbierbarkeit von Calcium und Magnesium mit Natriumnitratlösung A.3.4. Austrag von Calcium, Phosphat und Eisen bei der sauren Konditionierung von beladenem Bayoxide® E 33 HC A.3.5. Reproduzierbarkeit des Phosphatdurchbruchs bei pH-Swing-Regenerierung mit Salpetersäure A.3.6. Zusammensetzung verschiedener Calciumphosphate A.4. Anhang Kapitel 6 A.4.1. Grenzwerte für Schwermetalle in mineralischen und Recyclingphosphordüngemitteln in Europa A.4.2. Messbedingungen für die Analysen mittels LC-MS/MS A.4.3. Thermische Zersetzung von amorphem Calciumphosphat A.4.4. Phosphorentfernung in der Pilotanlage in Bramsche A.4.5. Regenerierung eines beladenen Adsorbens aus der Pilotanlage A.4.6. Untersuchte organische Spurenstoffe bei der Gewinnung von Pilot-aCP A.5. Anhang Kapitel 7 A.5.1. Kostenabschätzung für das Verfahrenskonzept zur Phosphorentfernung auf KKA A.5.2. Preisentwicklung für Phosphate von 1999 bis 2019 auf dem Weltmarkt A.5.3. Einordnung des entwickelten Verfahrenskonzeptes nach dem BAFU-Leitfaden Danksagung Erklärung
ILLUSTRIERTE GESCHICHTE DES BALKANKRIEGES 1912 - 13 ERSTER BAND Illustrierte Geschichte des Balkankrieges 1912 - 13 (-) Illustrierte Geschichte des Balkankrieges 1912 - 13 Erster Band (I. / 1913) ( - ) Einband ( - ) Deckblatt ([I]) [Abb.]: ([II]) Titelseite ([III]) Inhaltsverzeichnis. ([V]) Verzeichnis der Abbildungen. ([VI]) Verzeichnis der Karten. (VIII) Der Balkan. ([1]) [Abb.]: ([1]) Die Vorgeschichte des Krieges. ([2]) Das osmanische Reich. ([2]) [Abb.]: Sultan Mohammed I. ([2]) [Abb.]: Blick auf das "Goldene Horn" zwischen Stambul und Pera. (3) [Abb.]: Mohammedanische Prozession vor Ausbruch des Krieges. (5) Das Königreich Bulgarien. (6) [Abb.]: König Ferdinand von Bulgarien. (6) [Abb.]: Tirnovo, die alte bulgarische Krönungsstadt. (7) Das Königreich Serbien. (8) [Abb.]: König Peter von Serbien. (9) Das Königreich Montenegro. (9) [Abb.]: König Nikolaus von Montenegro. (10) Das Königreich Griechenland. (10) [Abb.]: König Georg I. von Griechenland. (11) Die Volksstämme auf dem Balkan. (12) [Karte]: Übersichtskarte der Balkanstaaten. ([13]) Die Streitpunkte zwischen den vier Balkanstaaten und der Türkei. ([15]) [Abb.]: Bulgarien. Griechenland. Serbien Montenegro. Türkei. ([15]) [Abb.]: Mazedonier überschreiten die türkische Grenze. (17) [Abb.]: Mazedonier mit ihren Fahnen. (18) Der Balkanbund. (19) [2 Abb.]: (1)Venizelos, griechischer Ministerpräsident. (2)Nikolaus Pasić, serbischer Ministerpräsident. (19) [Abb.]: Mazedonische Freiwillige. (20) Das Verhältnis der europäischen Mächte zu Balkan und Balkanbund. (21) [Abb.]: Serbische Truppen auf dem Wege zum Kriegsschauplatz. (22) Der Schritt der Mächte bei den fünf Balkanstaaten. (23) Der Ausbruch des Krieges zwischen Montenegro und der Türkei. (24) [Abb.]: Der König von Montenegro und sein Stab. (25) [Abb.]: Blick auf Podgorica. (26) [Abb.]: Das erste bulgarische Infanterieregiment bei einer Rast auf dem Marsche. (27) Kriegsstimmung und Kriegsrüstung in Bulgarien. (28) [Abb.]: Bulgarische Artillerie. (29) [Abb.]: Bulgaren beim letzten Mahl mit der Familie. (30) Die Mobilisierung in Serbien. (31) [Abb.]: Der Metropolit von Belgrad segnet die serbischen Fahnen. (32) [Abb.]: Serbische Feldartillerie. (33) Die Kriegsvorkehrungen Griechenlands. (33) [Abb.]: Gesamtansicht des Piräus. (34) [Abb.]: Prinz Konstantin von Griechenland, der Generalissimus der griechischen Armee, inspiziert die Infanterie. (35) [Abb.]: (36) Kriegsvorbereitungen und Friedensbestrebungen der Türkei. ([37]) [3 Abb.]: (1)Aja Sophia. (2)Yeni Djami. (3)Galato. ([37]) [Abb.]: Türkische Infanterie. (38) [Abb.]: Blick auf eine der schmalsten Stellen des Bosporus. (39) [Abb.]: Türkische Kavallerie. (40) [Abb.]: Panorama vom Bosporus. (41) I. Teil. ([42]) Der Siegeszug der verbündeten Balkanmächte. ([42]) [Abb.]: Kriegsberichterstatter. (43) [Abb.]: Das königliche Palais in Sofia. (44) [Abb.]: Bulgarische Maschinengewehrabteilung. (46) [Abb.]: König Peter am Operationsfeld. (47) Die Stellung der Mächte nach der Kriegserklärung. (48) [Karte]: Montenegro u. seine Grenzgebiete. (49) [Abb.]: Mazedonisches Dorf nach einem Bandenkampf. (50) [Abb.]: Ärzte und Krankenpfleger vom Roten Halbmond begeben sich auf den Kriegsschauplatz. (51) Der Aufmarsch der Balkanarmeen. (52) Bulgarien. (52) [Abb.]: General Sawow, der Leiter der bulgarischen Operationen. (52) [Abb.]: Bulgarische Infanterie im Schützengraben mit freiwilligen Krankenpflegern. (53) Serbien. (54) [Abb.]: Im serbischen Lager. (54) Griechenland. (55) [Abb.]: Griechische Infanteristen. (55) Die Schwierigkeiten des türkischen Aufmarsches. (56) [Abb.]: Transport türkischer Truppen über den Bosporus. (56) [3 Abb.]: Türkische Kavallerie. (1)Garde-Ulanen-Reg. (2)Türkische Kavallerie. (3)II. Kavallerie-Reg. (57) [Abb.]: Befestigungen und Kastelle bei Konstantinopel. (59) Der Ausbruch des Krieges an der montenegrinischen Grenze. ([60]) [Abb.]: Montenegrinische Grenzwache an der montenegrinisch-türkischen Heerstraße. ([60]) [Abb.]: Eine Mirditenschar in den albanischen Bergen. (62) [Abb.]: Typen von der montenegrinischen Grenze. (64) [Abb.]: Montenegrinische Artillerie vor Tuzi. (66) [Abb.]: Die ersten türkischen Kriegsgefangenen in Cetinje. (67) Der montenegrinische Kriegsschauplatz und seine Bewohner. ([68]) Der montenegrinische Kriegsschauplatz und seine Bewohner. ([68]) [Abb.]: König Nikolaus beobachtet die Operationen. ([68]) Montenegro. ([68]) [Abb.]: Das montenegrinische Ministerpalais in Cetinje. (69) [Abb.]: Der Markt in Cetinje. (70) Nordalbanien. (71) [Abb.]: Malissoren und Mirditen. (71) [3 Abb.]: (1(Christliche Malissorin. (2)Befestigte Kula. (3)Mohammedanische Malissorin. (73) Skutari. (74) [Abb.]: Albanische Soldaten. (74) [Abb.]: Das Tal von Rijeka. (75) [Abb.]: Podgorica. (77) [Abb.]: (78) Der Beginn der bulgarischen Offensive. ([79]) [Abb.]: Bulgarische Feldartillerie im Feuer. (80) [Abb.]: Bulgarische Feldartillerie im Feuer. (80) [Abb.]: Bulgarische Soldaten künden an, daß ein Dorf verbrannt wird. (81) [Abb.]: König Ferdinand der Bulgaren in Stara Zagora. (83) [Karte]: Karte des östlichen Kriegsschauplatzes. (84) [Abb.]: Selim-Moschee in Adrianopel. (85) Der Vorstoß auf Adrianopel und Kirkkilisse. (87) [Abb.]: Kirkkilisse. (87) [Abb.]: Zerschossene Befestigung bei Adrianopel. (88) [Abb.]: Türkische Reserven bei Adrianopel. (89) Der Krieg an der Nordwest- und an der Südgrenze der Türkei. (89) [Abb.]: Soldatenwäsche. (90) [Abb.]: Zigeunerhaus in Altserbien. (91) Flottenaktionen. (93) [Abb.]: Ein türkischer Gefangenentransport unter serbischer Bewachung in Vranja. (93) [Abb.]: Varna. (94) Der "Kreuzzug" der Balkanstaaten. (95) [Abb.]: Abmarsch der Truppen aus Athen. (95) Die religiösen Verhältnisse auf dem Balkan. (96) [Abb.]: Sturm auf ein Fort bei Tuzi. (97) [Abb.]: (98) Die europäische Diplomatie in der Erwartung der Hauptschlacht. ([99]) [Abb.]: Üsküb, die alte serbische Hauptstadt. (100) [Abb.]: Vardarbrücke in Üsküb. (101) "Der Balkan den Balkanvölkern!" (102) [Abb.]: Hauptstraße in Üsküb mit Moschee. (103) Der Sandschak-Novibazar. (103) [Abb.]: Hauptplatz in Vranja, dem serbischen Hauptquartier. (104) Diplomatenzusammenkunft. (104) [Abb.]: Serbische Infanterie auf Requisition. (106) Der Zusammenbruch der türkischen Armee bei Kirkkilisse. (107) [Abb.]: Bulgarische Truppen auf dem Wege nach Adrianopel. (109) [Abb.]: Fliehende türkische Landbevölkerung. (110) [Abb.]: Hinrichtung von Baschibozuks. (112) Die Schlacht von Kirkkilisse. ([113]) [Abb.]: ([113]) [Karte]: Der Schauplatz der Kämpfe um Kirkkilisse. (114) Türkische Kriegsgefangene in Stara Zagora. (115) [Abb.]: Zerstörter türkischer Friedhof. (116) [Abb.]: Die Türken auf dem Rückzug von Kirkkilisse. (117) Der erste Detailbericht. (118) [Abb.]: Nach dem Kampfe. (119) Im türkischen Hauptquartier. (119) [Abb.]: Dankgottesdienst in Stara Zagora nach der Schlacht bei Kirkkilisse. (121) [Abb.]: Bulgarische Volksmassen in Sofia während des Dankgottesdienstes für die Einnahme von Kirkkilisse. (122) Siegesfeier im bulgarischen Hauptquartier. (123) [Abb.]: Erbprinz Boris und Prinz Cyrill von Bulgarien. (124) [Abb]: Das Rote Kreuz auf dem Schlachtfeld. (127) [Abb.]: Sturmangriff auf die türkische Position bei Kirkkilisse. (129) Bericht eines Augenzeugen über die Schlacht. (130) [Abb.]: General Dimitrijew, der Sieger von Kirkkilisse. (131) [Abb.]: Rückzug der Türken bei Kirkkilisse. (133) Die militärische Beurteilung der türkischen Niederlage. (134) [Abb.]: Im bulgarischen Offizierslager. (135) In der eroberten Stadt. (136) [Abb.]: König Ferdinand von Bulgarien im Gespräch mit türkischen Gefangenen. (136) Die Sieger. (137) [Abb.]: (138) Der serbische Vorstoß bei Kumanovo. ([139]) [Abb.]: Schlachtfeld bei Kumanovo mit erbeuteter Kanone. (140) [Abb.]: Türkische Verteidigungsstellung bei Kumanovo. (142) [Abb.]: Leichenverbrennung nach der Schlacht bei Kumanovo. (144) Die ersten Details über die Kämpfe bei Kumanovo. (144) Im serbischen Hauptquartier. (145) [Abb.]: Bauernhaus in Vranja. (146) [Abb.]: Albanesische Plünderer, die zur Hinrichtung geführt werden. (147) Die Siegesnachrichten in Belgrad. (147) [Abb.]: Türkische Grenzbevölkerung auf der Flucht. (149) Belgrad in Trauer. (150) [Abb.]: Gefangene türkische Soldaten. (152) [Abb.]: (154) Der Vormarsch der Serben nach Üsküb. (154) [Abb.]: Üsküb. (155) [Abb.]: Die Serben von Üsküb. Im Biwak. (157) [Abb.]: Blick auf Üsküb. (159) Die Aufnahme der Kriegsnachrichten im serbischen Hauptquartier. (160) [Abb.]: Einzug der Serben in Üsküb. (161) Kumanovo und Üsküb. (162) [Abb.]: Straße in Üsküb. (163) [Abb.]: Eine alte Moschee in Üsküb. (164) Auf der Fahrt nach Üsküb. (164) [Abb.]: Rückzug der türkischen Armee nach der Niederlage bei Kumanovo. (166) Die Opfer des Krieges. (167) [Abb.]: Türkische Bauern auf der Flucht. (167) Türkische Gefangene in Belgrad. (168) [Abb.]: Jung-Serbien beim Kriegsspiel. (169) Im Lazarett von Üsküb. (170) [Abb.]: Handwerkerläden in Üsküb. (171) [Abb.]: Arnauten auf dem Auslug. (173) [Abb.]: (174) Die Kämpfe auf dem nordwestlichen Kriegsschauplatz. ([175]) [Abb.]: Serben aus dem Sandschak. (176) Der montenegrinische Kriegsschauplatz. (177) [Abb.]: Rjeka, das montenegrinische Hauptquartier. (178) [Abb.]: König Nikolaus im montenegrinischen Lager. (179) Eine Fahrt zum Tarabos. (180) [Abb.]: Die alte Festung von Skutari. (181) [Abb.]: Montenegriner mit Priviantlasttier. (182) [Karte]: Der griechische Kriegsschauplatz. (183) Die Operationen der griechischen Armee. (184) [Abb.]: Griechisches Militär vor der Abreise nach der Grenze. (185) [Abb.]: Griechische Artillerie. (186) [Abb.]: Einschiffen der Truppen im Piräus. (187) [Abb.]: Einschiffen griechischer Truppen. (188) Die maritimen Aktionen Griechenlands. (188) [Abb.]: Griechische Maschinengewehr-Abteilung. (189) Die Stimmung in Konstantinopel nach den Niederlagen bei Kirkkilisse und Kumanovo. ([190]) Flüchtlinge von Kirkkilisse. (192) [Abb.]: Kiamil Pascha, der neue türkische Großwesir. (192) Die europäische Diplomatie nach den ersten Niederlagen. (193) [6 Abb.]: Die Leiter der Diplomatie Europas. (1)v. Kiderlen-Wächter †. (2)Poincaré. (3)Sir Edw. Grey. (4)Graf Berchtold. (5)Esasonow. (6)Noradunghian. (194) [Abb.]: Der russische Gesandte in Belgrad v. Hartwig. (195) Die Haltung Österreich-Ungarns. (196) [Abb.]: Dr. Georg Simic, serbischer Gesandter in Wien. (197) Die türkische Niederlage bei Lüle Burgas. (198) [Abb.]: Bulgarische Infanterie stürmt Baba Eski. (199) Das Eintreffen der ersten Hiobsposten in Konstantinopel. (199) [Karte]: Karte zur Schlacht bei Lüle Burgas. (201) [Abb.]: Redifs auf dem Wege zur Front. (202) Der erste Detailbericht über die Schlacht von Lüle Burgas. (203) [Abb.]: Eine Granate schlägt in eine bulgarische Reiterabteilung. (204) Der panikartige Rückzug. (206) [Abb.]: Die regellose Flucht nach der Schlacht bei Lüle Burgas. (207) Hinter der Schlachtlinie. (209) [Abb.]: Türkischer Wachposten zur Sicherung der Bahnlinie. (210) [Abb.]: Türkisches Militär an der Rückzugslinie. (212) [Abb.]: Nächtliche Flucht aus einem brennenden Dorf. (213) Im Hauptquartier der Sieger. (214) [Abb.]: Eine Sanitätsabteilung des bulgarischen Roten Kreuzes. (215) [Abb.]: Absuchen des Schlachtfeldes nach Verwundeten. (217) Weitere Berichte über die Schlacht bei Lüle Burgas. (219) [Abb.]: Königin Elena von Bulgarien als Krankenschwester. (219) [Abb.]: Bajonettangriff bulgarischer Infanterie. (220) [Abb.]: Zerstörtes Gehöft bei Lüle Burgas. (221) Hinter der Front der flüchtenden Türken. (221) [Abb.]: Geschlagene türkische Infanterie auf dem Rückzug nach Tschorlu. (223) [Abb.]: Bulgarische Infanterie dringt in eine türkische Artilleriestellung bei Lüle Burgas ein. (225) [Abb.]: Türkische Artillerie auf der Flucht. (229) [Abb.]: Bulgarische Infanterie im sumpfigen Gelände bei Lüle Burgas. (231) [Abb.]: Türkischer Wachtposten. (234) Das Geheimnis des bulgarischen Erfolges. (235) [Abb.]: Rückzug der Türken von Tschorlu. (237) [Abb.]: Dorf bei Lüle Burgas. (239) [Abb.]: König Ferdinand von Bulgarien steigt dem Brauche gemäß beim Betreten feindlichen Bodens zuerst auf eine Waffe. (241) Der Kampf um Adrianopel. (242) [Abb.]: Gefangene Pomaken. (Bulgarische Mohammedaner.) (243) [Abb.]: Bulgarische Infanterie vor Adrianopel. (246) [Karte]: Der Vormarsch der bulgarischen Armeen. (248) [Abb.]: Befestigungen von Adrianopel. (249) [Abb.]: Gefangene Türken unter bulgarischer Bewachung. (251) Die Stadt Adrianopel. (253) [Abb.]: Adrianopel. Im Hintergrunde die Kasernen. (254) Das neue Bulgarien. (256) [Abb.]: Gefangene Türken werden von den Bulgaren zur Straßenarbeit herangezogen. (257) [Abb.]: Bulgarische Proviantkolonne für die Belagerungsarmee. (259) Bei den Opfern der bulgarischen Siege. (260) [Abb.]: Königin Eleonore von Bulgarien besucht die Spitäler in Sofia. (261) [Abb.]: Hinrichtung von Spionen. (262) [Abb.]: Türkischer Militärgeistlicher bei den Gefangenen in Sofia. (264) [Abb.]: Im bulgarischen Spital in Mustapha Pascha. (267) [Abb.]: Im bulgarischen Lager. (269) Sieger und Besiegte in der bulgarischen Hauptstadt. (270) [Abb.]: Siegesfeier im bulgarischen Lager. (271) [Abb.]: Zum Tode verurteilte Mohammedaner verrichten ihre letzten Gebete und religiösen Waschungen. (273) Der Schrecken in Konstantinopel. ([276]) [Abb.]: ([276]) [Abb.]: Türkenquartier bei Rumeli Hissar. (277) "Der Feind vor den Toren!" (278) [Abb.]: Türkische Deserteure in Konstantinopel. (279) [Abb.]: Landschaft an einer Bucht in Konstantinopel. (281) Die politischen Folgen der Niederlagen in Konstantinopel. (281) [Abb.]: Ein altes Kastell am Bosporus. (283) Die Erschöpfung der Sieger. (285) [Abb.]: Flüchtlinge aus Thrazien. (285) Die Cholera. ([287]) [Abb.]: ([287]) [Abb.]: Cholerakranke an der Straße nach Konstantinopel. (289) [Abb.]: Choleramaßnahmen in Konstantinopel. (291) [Abb.]: Die Ursache der Cholera. Verschmachtende türkische Soldaten trinken verseuchtes Wasser. (293) [Abb.]: Kurdische Truppen aus Kleinasien, auf dem Durchmarsch zur Front in Konstantinopel. (296) [Abb.]: Auf der Flucht. (299) Die Cholera im türkischen Lager. (300) [Abb.]: Im Choleralager von San Stefano. (301) [Abb.]: Am Bosporus. Ein Herd der Seuche. (303) [Abb.]: Flüchtlinge in Konstantinopel. (305) [Abb.]: (306) Ein sterbendes Volk. ([307]) [Abb.]: Von der Schweizer Kolonie Konstantinopels verpflegte Flüchtlinge aus Thrazien. (309) [Abb.]: Ein Flüchtling. (311) [Abb.]: Flüchtende Bauern werden von Marodeuren überfallen. (314) [Karte]: Plan von Adrianopel. (316) Von Kirkkilisse bis Tschataldscha. Ein Rückblick. ([317]) [Abb.]: Plünderung von Bäckerläden. (319) [Abb.]: Bulgarische Patrouille von einem türkischen Scheinwerfer beleuchtet. (322) Die Ursachen des Zusammenbruches der türkischen Armee. ([324]) [Abb.]: ([324]) [Abb.]: Straßenbild in Konstantinopel. Ein Mullah predigt den heiligen Krieg. (327) [Abb.]: Tschorlu nach der Beschießung durch die Bulgaren. (329) Der türkische Soldat. (330) [Abb.]: Strafvollzug an einem Meuterer. (331) [Abb.]: Türkische Schleichpatrouille. (334) [Abb.]: Waffenzufuhr zum Schlachtfeld. (337) [Abb.]: (338) Die Vorgänge auf dem serbisch-türkischen Kriegsschauplatz. ([339]) [Abb.]: König Peters feierlicher Einzug in Üsküb. (341) Berichte über serbische Greuel gegen Albanesen. (342) [Karte]: Karte des westlichen Kriegsschauplatzes. (343) [Abb.]: Der Galgen von Mitrowitza. (345) Was die Ärzte sahen. (347) [Abb.]: Monastir. (347) [Abb.]: Im serbischen Lager. (349) [Abb.]: Der Kampf bei Monastir. (351) [Abb.]: Abkochen serbischer Infanterie. (354) [Abb.]: Leichenfeier für einen höheren serbischen Offizier. (357) [Abb.]: Gefangener Derwisch im serbischen Lager. (359) Serbischer Ehrenposten auf dem Amselfelde. (359) Der Zug der Serben nach Durazzo. ([361]) [Abb.]: Die Serben im albanesischen Hochgebirge. (362) [Karte]: Durazzo und Umgebung. (363) [Abb.]: Die Serben ergreifen bei ihrer Ankunft in Durazzo vom Meer Besitz. (365) Der Vormarsch der Serben gegen Monastir. ([366]) [Abb.]: Szene aus dem Kampf bei Monastir. (368) [Abb.]: Monastir. (370) Das Vorgehen Serbiens gegen die Vertreter fremder Staaten. ([372]) [Abb.]: Serbische Truppen dringen in das Haus des Konsuls Prochaska. (373) Die montenegrinischen Operationen gegen Skutari und Djakova. (375) [Abb.]: Der Kampf bei Djakova. (377) [Abb.]: Skutari und der Tarabos. (379) [Abb.]: Ein montenegrinisches Geschütz vor Skutari. (381) Die Griechen in Saloniki. (382) [Abb.]: Griechische Truppen fangen einen für Saloniki bestimmten Proviantzug ab. (383) [Abb.]: Griechische Infanterie beim Angriff. (385) [Abb.]: Saloniki. (387) [Abb.]: Griechische Gebirgsartillerie auf dem Marsch. (389) [Karte]: Golf von Saloniki. (391) [Abb.]: Prinzessin Helene von Griechenland im Gespräch mit verwundeten Soldaten. (393) Die Bulgaren in Saloniki. (396) [Abb.]: Ankunft der Bulgaren vor Saloniki. (396) [Abb.]: Im Siegestaumel. (398) [Abb.]: Der griechische Kronprinz im Gespräch mit Ministerpräsident Venizelos. (399) Die Überbringung des Exsultans Abdul Hamid von Saloniki nach Konstantinopel. ([401]) Das eroberte Saloniki. ([402]) [Abb.]: Bulgarische Offiziere vor Saloniki. (403) [Abb.]: Ein griechisches Feldlazarett. (405) Die Kriegsereignisse zur See. ([406]) [Abb.]: Ausschiffung griechischer Truppen bei Dedeagatsch. (407) Die politischen Folgen der Kriegsereignisse für Europa. ([408]) Die Vermittlungsfrage. (409) [Abb.]: Türkische Flüchtlinge plündern einen Bäckerladen in Tschorlu. (411) Die ersten Anzeichen des rumänisch-bulgarischen Konflikts. (412) [Abb.]: Die Moschee Mahmud in Konstantinopel. (413) Die Mediationsversuche der Tripelentente. (414) [abb.]: Die Hagia Sophia. (416) [Abb.]: Serbische Infanterie beim Einzug in Djakova. (417) Das Ansuchen der Pforte um Intervention. (418) [Abb.]: Pristina. (420) Die Stellung Österreich-Ungarns zum Balkanproblem. (421) [Abb.]: Eine Straße in Pristina. (422) [Abb.]: Überreichung von Salz und Brot an König Peter in Üsküb. (425) [Abb.]: Serbische Infanterie beim Einzug in Monastir. (427) [Abb.]: Auf der Wacht. (429) Die Hafenfrage. (431) [Abb.]: Rückkehr König Peters nach Nisch. (432) Die Stellung des Auslandes zum österreichisch-serbischen Konflikt. (433) [Abb.]: Ein serbisches Feldlazarett. (435) Ein politisches Stimmungsbild. (436) [Abb.]: König Ferdinand und sein Generalstab. (437) [Abb.]: Montenegrinische Waisen in Podgoritza. (439) Vorstellungen in Belgrad. (441) [Abb.]: Prinz Mirko im Gespräch mit gefangenen Albanesen. (443) Die Mission Dr. Danews. (444) [Abb.]: Eine Demonstration vor der Hohen Pforte. (446) Die Friedensbestrebungen der Mächte. (446) Bulgarien und Rumänien. ([448]) [Abb.]: Die Luftschiffahrt im Dienste des Krieges. (449) Die rumänisch-bulgarische Grenzfrage. (451) [Abb.]: Bulgarische Verproviantierung. (451) Das albanesische Problem. (453) [Abb.]: Ismail Kemal, Führer der Albanesen. (454) [Abb.]: Das serbische Hauptkommando in Durazzo. (455) [Abb.]: Serbische Truppen in Albanien werden aus einem Hinterhalt beschossen. (457) [Abb.]: Moschee in Pristina. (460) [Abb.]: Geschlossene Kaufläden in Mitrowitza. (462) Das französische Protektorat über die Christen des Orients. (463) [Abb.]: Straße nach Mitrowitza. (464) Die Entsendung fremder Kriegsschiffe nach Konstantinopel. ([466]) [Abb.]: Die fremden Kriegsschiffe im Bosporus. (467) [Abb.]: Die fremden Marinetruppen in Pera. (469) [Abb.]: Eine Demonstration in Konstantinopel. (471) [Abb.]: Gefangene türkische Militärflüchtlinge in Konstantinopel. (473) [Abb.]: Türkische Flüchtlinge aus Thrazien. (475) [Abb.]: (479) Die Kämpfe an der Tschataldschalinie. ([480]) [Karte]: Die Tschataldschalinie. (481) Die Tschataldschalinie. (482) [Abb.]: Bulgarische Maschinengewehrabteilung vor Tschataldscha. (484) Die ersten Kämpfe an der Tschataldschalinie. (485) Die Kämpfe vom 14. bis 18. November. ([486]) [Abb.]: Bulgarische Truppennachschübe vor Tschataldscha. (487) [Abb.]: Bulgarisches Geschütz vor Tschataldscha. (490) [Abb.]: Bulgarische Soldaten begeben sich im Laufschritt in die Verschanzungen. (492) [Abb.]: Bulgarische Flugzeuge vor Tschataldscha. (494) [Abb.]: Bulgarisches Lagerbild. (495) Die Schlacht am 17. und 18. November. (496) [Abb.]: Türkische Soldaten beschießen ein bulgarisches Flugzeug. (497) [Abb.]: Bulgarische Offiziere beobachten das Feuer. (500) Die weiteren Kämpfe von Tschataldscha. (501) [Abb.]: Bulgarische Infanterie im Feuergefecht. (502) [Abb.]: Geschützstellung vor Tschataldscha. (505) [Abb.]: Im türkischen Lager vor Tschataldscha. (508) [Abb.]: Bulgarische Soldaten unter dem Feuer der türkischen Schiffsgeschütze. (511) Ein Kalendarium der Kämpfe. (512) [Abb.]: Türkische Schiffsgeschütze. (513) [Abb.]: Erstürmung einer türkischen Schanze. (515) [Abb.]: Die Tschataldschalinie und Konstantinopel aus der Vogelschau. (517) Kampfpause. (518) [Abb.]: Im türkischen Lager von Tschataldscha. (519) Eine Beurteilung der Kämpfe. (520) Der Eindruck in Konstantinopel. (521) [Abb.]: Flußübergang der Bulgaren. (523) Die Befestigung der Tschataldschalinie. (524) Ein Gesamtbild der Hauptkämpfe vor Tschataldscha. (525) [Abb.]: Zurückgeworfener bulgarischer Angriff. (526) Der Kampf am 17. und 18. November. (528) [Abb.]: Feuereröffnung der türkischen Schiffsgeschütze auf die bulgarischen Stellungen. (529) [Abb.]: Im bulgarischen Hauptquartier. (532) Die Stimmung im türkischen Kriegslager. (534) [Abb.]: Eine türkische Patrouille auf Rekognoszierung. (534) Die Kämpfe bei Dedeagatsch. (535) [Abb.]: Ein türkischer Proviantzug. (537) Während der Kampfpause. (537) [Abb.]: Nachrückende türkische Truppen. (539) Die Möglichkeiten des türkischen Widerstandes. (542) [Abb.]: Nach den Kämpfen. (543) Drei interessante Patrouillenritte in der Tschataldschalinie. (544) [Abb.]: Eingegrabene bulgarische Artillerie. (545) Die Verwundung Mahmud Mukhtar Paschas. (547) Am Derkosee. (548) [Abb.]: Bulgarische Artillerie auf dem Vormarsch. (548) Hinter den Fronten. (550) [Abb.]: Pflegerinnen vom Roten Halbmond. (551) Die Kriegstage in Sofia. (552) [Abb.]: Gefechtspause. (554) [Abb.]: Nach dem Sturm. (557) [Abb.]: Frischer Proviant. (559) Die Belagerung von Adrianopel. ([562]) [Abb.]: Im bulgarischen Lager vor Adrianopel. (563) Der Sturm auf Papas Tepe. (565) [Abb.]: Während des Kampfes. (566) Die Gefangennahme Jawer Paschas. (567) Vor Adrianopel. (569) [Abb.]: Blick auf ein Lager der bulgarischen Armee vor Adrianopel. (569) [Abb.]: Eine Hauptstraße Adrianopels. (571) Die Luftschiffahrt im Dienste des Krieges. (572) [Abb.]: Rekognoszierungsflug. (573) [Abb.]: Brand im belagerten Adrianopel. (576) [Abb.]: Maritzabrücke bei Adrianopel. (577) [Abb.]: (578) Die Aussperrung der Kriegskorrespondenten auf bulgarischer Seite. ([579]) [Abb.]: Eingegrabene Winterquartiere der Bulgaren. (581) [Abb.]: Im bulgarischen Lager. (583) Gefangennahme eines englischen Kriegskorrespondenten. (583) Vom westlichen Kriegsschauplatz. ([585]) [Abb.]: Serbische Infanterie überstürmt einen türkischen Schützengraben. (586) [Abb.]: Blick auf Prisrend. (589) [Abb.]: Die Beschießung des Tarabosch. (591) Die griechischen Erfolge zur See. (592) Die Besetzung von Mytilene und Chios. (593) [Abb.]: Landung griechischer Truppen auf Mytilene. (594) [Abb.]: Griechische Infanterie auf Chios. (596) [Abb.]: Griechische Infanterie, Signal "Sammeln". (598) Der Eindruck der Kriegsereignisse in Asien. (599) [Abb.]: Thrazische Flüchtlinge in Armenien. (600) [Abb.]: Anatolier. (603) [Abb.]: Anatolische Hütten. (604) Die Verhandlungen über den Waffenstillstand. ([605]) [Abb.]: Serbische Infanterie im Feuer. (606) Der Fortgang der Verhandlungen. (607) [Abb.]: Ein türkischer Gegenangriff bei Tschataldscha. (609) Das Waffenstillstandsfrühstück. (610) [Abb.]: Altes türkisches Festungsgeschütz. (611) Fortsetzung der Waffenstillstandsverhandlungen. ([613]) [Abb.]: Eine Sitzung auf der Hohen Pforte. ([613]) [Abb.]: Ein Überfall. (616) Die Unterzeichnung des Waffenstillstandes. (617) [Karte]: Das von den Verbündeten eroberte Gebiet. (618) [Abb.]: Das deutsche "Rote Kreuz" in Serbien. (621) [Abb.]: Montenegrinisches Belagerungsgeschütz. (623) Die Friedenskonferenz. ([625]) Militärischer Rückblick auf die hauptsächlichsten Kämpfe. (626) Die Kämpfe bei Kirkkilisse. (626) [Abb.]: Im Schnee. (627) Die Schlacht bei Bunar - Hissar - Lüle Burgas. (628) [Abb.]: Ein Belagerungsgeschütz vor Adrianopel. (630) Die Entscheidung in der Mitte der Stellung Bunar-Hissar-Lüle Burgas. (631) Die Nacht zum Donnerstag, 31. Oktober. (631) Die Nacht zum Donnerstag, 31. Oktober. (631) [Abb.]: Transport eines Belagerungsgeschützes. (632) Die Gefechte am rechten bulgarischen Flügel. (632) Der Erfolg. (633) Rückzug der Türken auf Tschataldscha und Vormarsch der Bulgaren. (634) [Abb.]: Prisrend. (635) Die Linie von Tschataldscha und ihre Verteidiger. (635) Der bulgarische Angriff. (636) [Abb.]: Zerschossenes Gehöft bei Tschataldscha. (637) Die Hauptkämpfe auf dem westlichen Kriegsschauplatz. (638) [Abb.]: Eisenbahnzug, in dem der Waffenstillstand unterzeichnet wurde. (639) [Abb.]: (640) Einband ( - ) Einband ( - )
Die Debatte über den Einsatz von Biotechnologien in der Landwirtschaft ist eine der lautstärksten und emotionalsten der letzten Jahre, da kaum ein Gebiet wissenschaftlich und gesellschaftlich so umstritten ist, wie die moderne Gentechnik. Grund hierfür sind die stark divergierenden Ansichten der Verbraucher und Regierungen bezüglich der aktuellen und potentiellen Gefahren und Vorteile, die Produkte der landwirtschaftlichen Biotechnologie – GVO und Produkte hieraus – mit sich bringen können. Der Bereich der gv landwirtschaftlichen Produkte hat erst kürzlich großes öffentliches Aufsehen durch die bevorstehenden Genehmigung der ersten gv Kartoffel erregt. Die Bundesregierung hat die Biotechnologie sogar zur Strategie des Monats August 2007 erklärt. Die Einführung der Gentechnik in der Landwirtschaft hat zu kontroversen Diskussionen geführt, die neben der ökologischen auch eine große wirtschaftliche Dimension haben. Trotzdem sind die Auswirkungen der Gentechnik bisher weitgehend unbekannt, womit sich die dringliche Frage nach einem geeigneten, anpassungsfähigen Rechtssystem stellt, das diesen Anforderungen – dem schnellen Wandel der Technik, der Ungewissheit über die Risiken, dem Druck der Öffentlichkeit, insb. in Europa, den gegensätzlichen Verbraucherinteressen weltweit sowie den divergierenden Zielen der EG, WTO und des Cartagena-Protokolls – gerecht werden kann. Deutschland ist das Land mit den meisten Biotechnologiefirmen in Europa, die 2006 einen Umsatz von ca. 1,5 Mrd. Euro erzielten und auf 947 Hektar gv Pflanzen, die über eine Zulassung zum IVB verfügen, anbauten. Weltweit wurden ca. 102 Mio. Hektar gv Pflanzen in 22 Ländern angebaut, davon rund 82% in den USA, Argentinien und Brasilien. Gang der Untersuchung: Der rechtliche Hintergrund genmanipulierter landwirtschaftlicher Produkte als Gegenstand des Öffentlichen Wirtschaftsrechts ist eine sehr weitreichende Materie, die für eine zielgerichtete und informative Darstellung der Thematik einiger Einschränkung bedarf. Bei 'genmanipulierten landwirtschaftlichen Produkten' handelt es sich um gv landwirtschaftliche Erzeugnisse, die zunächst im allgemeinen Kontext des Öffentlichen Wirtschaftsrechts eine Konkretisierung erfordern: Ursprung des Regelungsbedarfs bezüglich gv landwirtschaftlicher Erzeugnisse ist die Problematik des nationalen und internationalen Handels mit diesen Produkten. Dieser stellt gleichzeitig auch Dreh- und Angelpunkt der verschiedenen Interessengruppen wie Unternehmen, Landwirte und Verbraucher dar und beansprucht somit die höchste Notwendigkeit an Rechtssicherheit. Aus diesem Grund sollen sich die folgenden Ausführungen vornehmlich auf das Außenhandelsrecht als Zweig des Öffentlichen Wirtschaftsrechts beziehen. Nicht alle Erzeugnisse sind von Sonderregelungen betroffen. Daher bleibt ein beträchtlicher Teil der Ein- und Ausfuhr den allgemeinen Regeln des Außenhandelsrechts unterworfen, z. B. der Bereich des Zollrechts. Dies gilt für gv landwirtschaftliche Produkte aber gerade nicht: Diese sind sowohl auf nationaler bzw. europarechtlicher Ebene durch ein gemeinschaftsrechtliches System als auch auf internationaler Ebene, insb. durch das Protokoll von Cartagena und das SPSÜ, handelspolitischen Sonderregelungen unterworfen. Da die vorliegende Arbeit die rechtliche Situation für den Handel mit gv landwirtschaftlichen Erzeugnissen darstellen soll, liegen die ganz allgemeinen Vorschriften des Außenhandelsrechts, die bei Nichtvorliegen einer Sonderregelung greifen, außerhalb des Betrachtungsfeldes. Weiterhin abzugrenzen sind die unterschiedlichen Anwendungszwecke gv landwirtschaftlicher Produkte: Für den Handel mit GVO werden nur die Vorschriften untersucht, die den Anwendungszweck des IVB und der Aus-, Ein- und Durchfuhr gv landwirtschaftlicher Produkte regeln. Zur Abgrenzung des Begriffs des IVB ist die positive Definition in Art. 2 Nr. 4 S.1 RL 2001/18/EG bzw. die Negativ-Abgrenzung in Art. 2 Nr. 4 S. 2 RL 2001/18/EG heranzuziehen, da diese Regelungen europaweit Geltung beanspruchen und darüber hinaus auch die internationalen Vorschriften des Protokolls von Cartagena umsetzen. Abzugrenzen ist der Begriff des IVB in zweierlei Hinsicht, und zwar einerseits gegen Systemverwendungen und andererseits gegen Freisetzungen: Die Anwendung in geschlossenen Systemen beinhaltet den Forschungsaustausch zur Weiterverwendung im Labor oder die Weitergabe von GVO im Rahmen eines Patentierverfahrens, aber auch gewerbliche Weitergabe von GVO, jedoch lediglich für die industrielle Produktion in geschlossenen Systemen. Die FreisetzungsRL und die SystemRL bilden systematisch eine Einheit, in dem die Systemverwendung von GVO deren Freisetzung und diese wiederum dem IVB von GVO aufgrund des Stufenprinzips zeitlich vorgeordnet sind. Ziel ist es, die gesamte Produktionskette bezüglich des Umgangs mit GVO rechtlich zu erfassen: Solange keine sektoralen Vorschriften greifen, wird jede Tätigkeit mit GVO entweder von der SystemRL oder der FreisetzungsRL erfasst. Da der Umgang mit GVM in geschlossenen Systemen aufgrund der Einschließungsmaßnahmen als weniger risikoreich und grundsätzlich leichter kontrollierbar angesehen wird, sind weniger restriktive Genehmigungsregelungen und kein aufwendiges Zulassungsverfahren wie beim IVB von GVO vorgesehen. Daher sind die Verwendung von GVO in geschlossenen Systemen und die entsprechenden Regelungen nicht Teil dieser Arbeit. Weiterhin ist gegen den Begriff der Freisetzung abzugrenzen, dem in der FreisetzungsRL zunächst zwei unterschiedliche Bedeutungen zukommen: Die Legaldefinition des Begriffs in Art. 2 Abs. 3 RL 2001/18/EG beschreibt die Freisetzung als 'jede Art von absichtlichem Ausbringen (von GVO) in die Umwelt […]'. Hierunter wäre also das IVB von GVO, das Ausbringen von bereits genehmigten GVO in die Umwelt sowie auch Freisetzungen i.e.S. zu verstehen. Die Freisetzung gv landwirtschaftlicher Produkte i.e.S. betrifft eher die experimentelle Freisetzung zu Forschungszwecken als die Verfolgung kommerzieller Profitziele. Die Zulassung zum Zwecke des IVB ist wesentlich strengeren Voraussetzungen unterworfen als die zum Zwecke der Freisetzung. Somit sind die Regelungen zur Freisetzung weniger stark regulierend und haben demnach geringere Auswirkungen auf den Handel. Zudem soll diese Arbeit den Handel, also das 'auf den Markt bringen' von GVO als in der Praxis relevantere Form der kommerziellen Nutzung untersuchen, die sich in Form des IVB der Produkte vollzieht. Sie steht daher im Mittelpunkt dieser Untersuchung. Die Einbeziehung der Regelungen zu gv Arzneimitteln, die im allgemeinen Handel mit GVO sicherlich eine wichtige Rolle spielen, verbietet sich schon durch den Titel der Arbeit, der explizit nur landwirtschaftliche Produkte umfasst, zu denen Arzneimittel nicht zählen. Bezüglich des nun definierten Rechtsgebietes sollen sich die Ausführungen auf den europarechtlichen Rechtsrahmen, der auf die nationale Situation indirekt durch Richtlinien und direkt durch die jeweiligen Verordnungen stark Einfluss ausübt, sowie den internationalen Rechtsrahmen beziehen. Auf das deutsche Gentechnikrecht soll aus diesem Grund nur knapp eingegangen werden. Darüber hinaus werden in einer vergleichenden Darstellung Kernpunkte der US-amerikanischen Vorschriften mit einbezogen, die aufgrund ihrer Divergenz gegenüber den europarechtlichen Vorschriften den rechtlichen Gegenpol zur Vorbereitung einer abschließenden Analyse bilden. Die vorliegende Arbeit besteht aus vier Teilen. Teil 1 bildet mit einer kurzen Einführung in das Thema, der Abgrenzung und Vorgehensweise sowie der Begriffsdefinition den einleitenden Teil der Arbeit. Anschließend wird in Teil 2 der Stand der Forschung und Entwicklung im Bereich der Gentechnik sowie deren Vor- und Nachteile dargestellt. Teil 3 befasst sich mit der Darstellung der derzeit existierenden Vorschriften bezüglich des Handels mit gv landwirtschaftlichen Produkten. Da der Rechtsrahmen für gv Erzeugnisse in Fachkreisen als kompliziert gilt, aber dennoch für die Praxis äußerst relevant ist, bildet dieser Punkt den Hauptteil der Arbeit. Den Schlussteil der Arbeit bildet in Teil 4 die Analyse des Rechtsrahmens unter Berücksichtigung wichtiger Probleme aus der Praxis, wobei der Versuch gemacht wird, durch Vergleich gewonnene Verbesserungsvorschläge integrativ darzustellen. Abschließend wird ein kurzer Ausblick in die mögliche zukünftige Entwicklung im Bereich gv landwirtschaftlicher Produkte gegeben.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: InhaltsverzeichnisII AbkürzungsverzeichnisIV 1.Einleitung1 1.1Problemstellung1 1.2Abgrenzung des Themas und Vorgehensweise der Untersuchung2 1.3Erläuterung zentraler Begriffe5 2.Anwendungsbereiche und Risiken der Gentechnik in Landwirtschaft und Industrie8 2.1Stand der Forschung und Anwendungsbereiche8 2.2Risiken gentechnisch veränderter landwirtschaftlicher Produkte10 2.3Vor- und Nachteile des Handels mit gentechnisch veränderten landwirtschaftlichen Produkten aus ökonomischer Sicht11 3.Der Rechtsrahmen für den Handel mit gentechnisch veränderten Produkten13 3.1Entstehungsgeschichte der derzeitigen Reglementierung innerhalb der EU und der WTO14 3.2Die nationalen und europarechtlichen Vorschriften15 3.2.1Andere gentechnisch veränderte Organismen19 3.2.1.1RL 2001/18/EG über die absichtliche Freisetzung gentechnisch veränderter Organismen in die Umwelt und zur Aufhebung der RL 90/220/EWG des Rates19 3.2.1.2Das deutsche Gentechnikgesetz zur Umsetzung der RL 2001/18/EG27 3.2.2Alle gentechnisch veränderten Organismen29 3.2.2.1VO (EG) Nr. 1830/2003 über die Rückverfolgbarkeit und Kennzeichnung von GVO und über die Rückverfolgbarkeit und Kennzeichnung von aus GVO hergestellten Lebens- und Futtermitteln sowie zur Änderung der RL 2001/18/EG29 3.2.2.2VO (EG) Nr. 1946/2003 zur grenzüberschreitenden Verbringung von GVO bezüglich des Exports von GVO aus der EU32 3.2.3Lebens- und Futtermittel33 3.2.3.1VO (EG) Nr. 1829/2003 über das Inverkehrbringen von gentechnisch veränderten Lebens- und Futtermitteln34 3.2.3.2VO (EG) Nr. 258/97 über neuartige Lebensmittel und neuartige Lebensmittelzutaten (Novel-Food-VO) und ihr Verhältnis zur VO (EG) Nr. 1829/200337 3.3Vergleichende Darstellung der US-amerikanischen Vorschriften gegenüber den europarechtlichen Vorschriften39 3.4Die internationalen juristischen Regelwerke41 3.4.1SPS-Übereinkommen42 3.4.2TBT-Übereinkommen47 3.4.3GATT-Regelung51 3.4.4Cartagena-Protokoll zur biologischen Sicherheit52 3.4.5Der WTO-Biotech-Fall und der transatlantische Streit bezüglich GVOs55 4.Abschließende Gesamtbetrachtung der jurisitischen Regelwerke und Ausblick58 4.1Abschließende Analyse und Bewertung der untersuchten Rechtssysteme unter Berücksichtigung aktueller Praxisprobleme58 4.2Ausblick über zukünftige Entwicklung der untersuchten Rechtssysteme62 LiteraturverzeichnisVI AnhangXVTextprobe:Textprobe: Kapitel 3.3, Vergleichende Darstellung der US-amerikanischen Vorschriften gegenüber den europarechtlichen Vorschriften: Die USA ist eines der Länder, in denen die Regierungen den neuen Biotechnologien – und damit insb. der Biotechnologie- und Saatgutindustrie – relativ wenige rechtliche Hürden in den Weg gelegt haben. In Sachen Gentechnik ist die USA den Europäern einen Schritt voraus: Vor allem die Gesetzeslage ermöglicht der Forschung einen größeren Spielraum. Dies ist eine Folge der unterschiedlichen Rechtskulturen. Die Diskrepanzen der Rechtssysteme spiegeln die unterschiedlichen Ansätze und Einstellungen der Verantwortlichen der US-Regierung, der Verbraucher und der Industrie gegenüber GVO und gv Lebensmitteln. Das US-amerikanische Rechtssytem bezüglich GVO unterscheidet sich also stark von dem europäischen Rechtssystem. Der Grund: Die EU handelt nach dem Vorsorgeprinzip. In Europa gilt das Gentechnik-Verfahren grundsätzlich als risikoreich. Erst wenn man Schäden durch Gen-Pflanzen ausschließen kann, erlaubt Brüssel die Nutzung. Anders in den USA: Die Vorreiter auf dem Gebiet der Gentechnik forschen schon seit drei Jahrzehnten. Das Vorsorgeprinzip wird aufgrund seiner Fähigkeit, gesetzeswidrige Handelsbeschränkungen zu rechtfertigen und zu schützen, nur mit größter Vorsicht angewendet. Eine zentrale Kontrollstelle wie bspw. die EFSA gibt es ebenso wenig wie ein einheitliches Gentechnikrecht: Basierend auf dem Ansatz, dass gv Produkte im Grunde genommen nur eine Erweiterung herkömmlicher Produkte darstellen, machte sich die US-Regierung ursprünglich die bereits existierenden Gesetze zunutze, um die Sicherheit der gv Produkte zu garantieren. 1986 erließ die US-Administration dann das 'Coordinated Framework for Regulation of Biotechnology' und setzte damit den rechtlichen Grundstein für die folgenden 20 Jahre US-amerikanischer Regelungen zur Biotechnologie. Dieses Rahmenkonzept, das mit unwesentlichen Änderungen bis heute gilt, stellt einen vertikalen, risikobezogenen Verfahrensansatz bei der Regulierung der Gentechnik in den USA dar. Nach diesem Rahmenwerk sind Behörden, die für die Aufsicht über bestimmte Kategorien von Produkten oder bestimmte Arten der Produktverwendung verantwortlich waren, auch zuständig für die Bewertung gleichartiger gv Produkte. Es sind demnach keine neuen Behörden speziell für den Bereich gv Produkte errichtet worden, wie dies bspw. nach europarechtlichen Regelungen bei der ESFA der Fall war. So ist die 'Food and Drug Administration' (FDA) verantwortlich für die Lebens- und Futtermittelsicherheit, auch im Bereich der GVO. Im US-amerikanischen Landwirtschaftsministerium (United States Department of Agriculture, USDA) ist der 'Animal and Plant Health Inspection Service' (APHIS) verantwortlich für die Risikobewertung gv Pflanzen; und die 'Environmental Protection Agency' (EPA) ist zuständig für die Entwicklung und Freisetzung gv Pflanzen. Die derzeitigen rechtlichen Vorschriften für Produkte der modernen Biotechnologie sind der 'Plant Protection Act' (PPA), der 'Federal Food, Drug, and Cosmetic Act' (FFDCA), der 'Federal Insecticide, Fungicide, and Rodenticide Act' (FIFRA) und der 'Toxic Substances Control Act' (TSCA). Neue Vorschriften wurden - sofern notwendig – nach Maßgabe dieser Gesetze entwickelt, um der Entwicklung neuer gv Produkte gerecht zu werden. Leitlinien zur Genforschung schreiben die National Institutes of Health (NIH) vor. Die einzelnen Bundesstaaten überprüfen die Nutzung. Außerdem werden US-Unternehmen über ein einheitliches Haftungsrecht direkt zur Verantwortung gezogen, wohingegen gerade die Haftungsproblematik in Europa noch nicht einheitlich geregelt ist. In den USA ist die Gentechnik längst im Alltag angekommen. Gentechnisch veränderte Lebensmittel finden sich in jedem gut sortierten Supermarkt – ursprünglich ohne Kennzeichnung. Allerdings ist in den letzten Jahren der Widerstand der Verbraucher gegenüber gv Lebensmitteln auch in den USA angewachsen, so dass auch die US-amerikanische Öffentlichkeit immer stärker nach einer angemessenen Kennzeichnung gv Lebensmittel verlangt. Im US-Kongress hat der Abgeordnete Kucinich seit 2000 die Gesetzgebung bezüglich der freiwilligen Kennzeichnung von gv Lebensmitteln vorangetrieben und 2003 sechs Reformvorschläge zu Rechtsvorschriften über gv Pflanzen erarbeitet und eingeführt. Der vorgeschlagene 'Genetically Engineered Food Right to Know Act of 2006' sowie weitere fünf Vorschriften zu gv Produkten sollen den Schutz der Verbraucher stärken, insb. durch die Verpflichtung der Lebensmittelindustrie, alle Lebensmittel, die GVO enthalten oder mit GVO hergestellt sind, als solche zu kennzeichnen. Desweiteren soll die FDA Kontrollen durchführen, um die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten. Der seit 2001 bestehende 'Pre-market notice concerning bionegineered foods' verlangte eine Anmeldung zur Genehmigung bei der 'agency of data and information' bezüglich gv Lebens- oder Futtermittel, mindestens 120 Tage vor dem IVB, allerdings nur auf freiwilliger Basis. Diese Vorschriften sollen nun ersetzt werden durch strengere Vorschriften zur Kennzeichnung, Überwachung und Genehmigung, angeregt durch das USDA. Diese Verstärkung der Gentech-Vorschriften soll auch ein mehrstufiges, risikobasiertes Zulassungsverfahren enthalten, um das derzeitige Zulassungs-/Genehmigungsverfahren zu ersetzen. Amerikanische Verbraucher haben offensichtlich weniger Angst vor Gen-Food. Sie scheinen eher der Wirtschaft zu vertrauen, und die Europäer eher den staatlichen Behörden, die sich auf Verbraucherschutz und auf die Freiheit, zwischen genmanipulierten und konventionellen Lebensmitteln wählen zu können, berufen.
ILLUSTRIERTE GESCHICHTE DES WELTKRIEGES 1914/15. ZWEITER BAND. Illustrierte Geschichte des Weltkrieges (-) Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Zweiter Band. (Zweiter Band) ( - ) Einband ( - ) [Abb.]: Kaiser Wilhelm II. beobachtet von einer der Höhen von Jaroslau aus den Übergang der Hannoveraner, Oldenburger und Braunschweiger über den San. ( - ) Titelseite ( - ) Impressum ( - ) Kriegskalender zur Original-Einbanddecke der Illustrierten Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Zweiter Band enthaltend die Ereignisse vom 1. Januar bis 30. Juni 1915 ( - ) Januar. Februar. ( - ) März. ( - ) April. ( - ) Mai. ([I]) Juni. ([I]) Inhaltsverzeichnis. ([III]) Kunstbeilagen. (IV) Karten. (IV) Die Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Heft 26 (Heft 26) ([1]) [Abb.]: Übergang der österreichisch-ungarischen Truppen über die Drina nach Serbien auf einer von Pionieren errichteten Brücke. ([1]) [2 Abb.]: (1)Österreichisch-ungarische Proviantoffiziere vor ihren Zelten bei Passeys. (2)Der Vormarsch des k. u. k. Infanterieregiments Nr. 72 durch einen Sumpf. (2) [2 Abb.]: (1)Unsere Waffenbrüder: Österreichisch-ungarische Artillerie in Beney bei Toul. (2)Erdhöhlen als Biwak österreichisch-ungarischer Infanterie. (3) [Abb.]: Der Sturm auf die Höhen von Fresnoy. ([4 - 5]) [Abb.]: Brückenwache bei Lille. (6) [Abb.]: Lille, die Hauptstadt des französischen Departements Nord, nach der Einnahme durch die Deutschen. Im Hintergrund das Stadttheater. (7) [Abb.]: Einsturz eines von Granaten getroffenen Hauses in der Hauptstraße von Lille. (8) [Abb.]: Auf Bäumen postierte Turkos werden von den Deutschen heruntergeschossen. ([9]) [Abb.]: Ostende, vom Leuchtturm aus gesehen. (10) [Abb.]: Deutsche Truppen auf dem Wege nach Ostende: Ein Lager in der Nähe von Brügge. ([11]) Illustrierte Kriegsberichte. (12) Die Geländeschwierigkeiten in Galizien und Russisch-Polen. (12) [Abb.]: Schwieriger Geschütztransport bei Przemysl. (12) Die Einnahme von Lille. (14) [Abb.]: Krankenpflegewagen für Schwerverwundete. (14) [Abb.]: Im Vorratswagen eines Lazarettzuges. (15) Mit dem Lazarettzug in Feindes (15) [2 Abb.]: (1)Die Apotheke mit allen erforderlichen Arzneien und Verbandstoffen im Lazarettzug. (2)Das Innere eines Krankenwagens im Lazarettzug. (15) [Abb.]: Scarborough: Südansicht der befestigung. (16) [Karte]: Karte vom östlichen Kriegschauplatz. ( - ) [Abb.]: Die Beschießung der englischen Ostküste bei Scarborough durch ein deutsches Geschwader am 16. Dezember 1914. ([17]) [Abb.]: Montenegrinische Flüchtlinge - Moslims - aus Preblje, die sich unter den Schutz der österreichisch-ungarischen Truppen stellten, auf der Fahrt nach Bosnien, wo sie, die nach dem Balkankrieg zu Montenegro kamen, eine neue Heimat zu finden hofften. Die Jungen unter ihnen traten in das k. u. u. Heer als Freiwillige ein. (18) Der deutsche Flottenangriff auf die englische Küste. (18) [Abb.]: Aufbruch einer Motorradfahrerpatouille. (18) Das Motorrad im Kriegsdienst. (19) [Abb.]: Sieben N.-S.-Motorräder der Motorradfahrerabteilung Saarbrücken. (19) [Abb.]: Am 1. Januar 1915 meldete die deutsche Heeresleitung einen Bestand von 577 875 Mann und 8138 Offizieren, darunter 7 französische, 18 russische und 3 belgische Generale, in den deutschen Lagern für Kriegsgefangene; nicht einbegriffen in diese Zahlen waren die Kriegsgefangenen der letzten Kämpfe in Russisch=Polen, die noch unterwegs befindlichen und die Zivilgefangenen. Die obigen Figuren veranschaulichen durch ihre Größe, welcher Anteil davon auf die verschiedenen feindlichen Völker kommt. Nimmt man die Stärke eines Armeekorps mit 40 000 Mann an, so bedeuten die in deutschen Händen befindlichen Kriegsgefangenen einen Verlust von rund 15 Armeekorps für unsere Feinde. (20) Die Gewehr der europäischen Mächte*). 1. Feuertaktik des Fußvolks. (20) Die Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Heft 27 (Heft 27) ([21]) [Abb.]: Kaiser Wilhelm II. im Felde. ([21]) [Abb.]: König Wilhelm II. von Württemberg im Hauptquartier des deutschen Kronprinzen. ([21]) [Abb.]: Der Hafen von Sebastopol. (22) Prinz Salar ed Dauleh. (23) [Abb.]: Kurden aus Nordpersien (23) [Abb.]: Die Türken bei El Kantara am Suezkanal: Mohammedanische Truppen gehen zu den Türken über. ([24 - 25]) [Abb.]: Suez. (26) [Abb.]: El Kantara am Suezkanal, wo die türkischen Truppen nach einem überraschend schnellen Vormarsch zuerst den Suezkanal erreichten. (27) [Abb.]: General der Infanterie Freiherr v. Scheffer=Bonadel (28) [Abb.]: General der Infanterie Litzmann. (28) [Abb.]: Deutscher Vormarsch auf Warschau. ([29]) Illustrierte Kriegsberichte. (30) Die Türken bei El Kantara am Suezkanal. (30) [Abb.]: Ein deutscher Stabsarzt mit seinen Assistenten in einem Feldlager in Frankreich. (31) Der Argonnenwald. (31) [Abb.]: Vorgehen einer Patrouille im Argonnenwald. (31) [Abb.]: Erstürmung von Vienne=Le=Chateau im Argonnenwald am 7. November 1914. (32 - 33) Der Durchbruch bei Lodz. (32 - 33) Im Höllenfeuer von Dirmuiden. (34) [Abb.]: Leichtverwundete aus der Schlacht am Bzura=Rawka=Abschnitt kehren aus der Feuerlinie zurück (34) [6 Abb.]: Bilder vom russisch=polnischen Kriegschauplatz. (1)Laubenhaus in Dzorkow. (2)Beim Tee auf dem Markt in Dzorkow. (3)Einschüsse von Granaten in einem Wohnhaus in einem Vorort von Lodz. (4) Nachsehen der Pässe in Pabjanice. (5)Gefangene sibirische Soldaten in Hohensalza. (6) Wache im Lager. ([35]) [Abb.]: Zerschossene Straße in Dirmuiden, das, nach Erstürmung durch die Deutschen am 11. November 1914, von französischen Granaten in einen Trümmerhaufen verwandelt wurde. (36) Die österreichisch=ungarische Artillerie. (36) [Abb.]: Im Höllenfeuer von Dirmuiden. ( - ) Das Gelände von Ypern-Ostende aus der Vogelschau. ( - ) Persönliche Feldzugseindrücke im Kriege gegen Frankreich (38) [Abb.]: Erzherzog Leopold Salvator. (38) [Abb.]: Österreichisch=ungarische schwere Artillerie auf dem Marsch (39) Artilleriekampf und Fesselballon. (39) [Abb.]: Die österreichisch-ungarischen Motormörserbatterien auf dem Wege nach Lowicz. (39) Ein Ulanenstücklein. (40) Die Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Heft 28 (Heft 28) ([41]) [Abb.]: Lauf= und Schützengräben österreichisch=ungarischer Truppen zwischen den Gehöften von Ernabara. ([41]) [Abb.]: Einschlagen und Krepieren einer österreichisch=ungarischen 30,5=cm=Granate. (42) [6 Abb.]: Die österreichisch=ungarischen Mörserbatterien. (1) (2) Der Mörser in Ladestellung. (3)Der Granate wird der Hebegürtel umgelegt. (4)Transport der Granate. (5)Vorstoßen der Granate in den Geschoßraum. (6)Der 30,5=cm=Mörser hinter einem Gebüsch feuerbereit. ([43]) [Abb.]: Vertreibung der Russen aus dem Uszoker Paß in den Karpathen. ([44 - 45]) [Abb.]: Russische Kosakenwache in Ezernowitz. (47) [Abb.]: Österreichisch=ungarische Ulanen auf dem Marsch bei Hermanovice. (48) [Abb.]: Erstürmung der russischen Höhenverschanzungen bei Turka am 30. Oktober 1914 durch die österreichisch=ungarischen Truppen. ([49]) Illustrierte Kriegsberichte. (50) Die österreichisch=ungarischen Mörserbatterien. (50) [Abb.]: Zurückkehrende Flüchtlinge auf der Straße nach Neu=Sander. (50) Die Kirche von Liedersingen und das Bahnwärterhaus bei Conthil. (50) [Abb.]: Das Bahnwärterhaus bein Conthil an der Strecke Chateau=Salins-Mörchingen. (51) Die Beschießung von Soissons. (51) [Abb.]: Kirche in Liedersingen. (51) [Abb.]: General der Infanterie v. Lochow. (52) [Abb.]: Generalleutnant Wichura (52) Natürliche und künstliche Hindernisse im Feldkrieg. (52) [Abb.]: Beschießung von Soissons. ([53]) [Abb.]: Von fünfhundert deutschen Pionieren in fünf Tagen hergestellte Brücke über das ganze Überschwemmungsgebiet an der Oser. (54) Die Schlacht bei Sommaisne. (54) [Abb.]: Wolfsgruben und Drahtverhaue, die unsere Truppen bei ihrem Vordringen auf dem westlichen Kriegschauplatz zu überwinden hatten. (55) [Abb.]: Das von Drahtverhauen umgebene Fort Nr. 7 von der zweiten Fortlinie vor Antwerpen, wie die Belgier es hinterlassen haben. (55) [Abb.]: Wegeskizze zur Schlacht bei Sommaisne. (56) Deutsche Flugzeuge auf einer Erkundungsfahrt über der Nordküste Frankreichs. (56) Die Kämpfe bei Turka (56) [Abb.]: Das Kaiser=Friedrich Regiment Nr. 125 in der Schlacht bei Sommaisne. ([57]) [Abb.]: Dünkirchen ([58]) [Abb.]: Calais: Place d`Armes. ([58]) [Abb.]: Deutsche Flugzeuge auf einer Erkundungsfahrt über der Nordküste Frankreichs. ([59]) Ein nächtlicher Überfall. (60) [Abb.]: Landsturm im Osten mit Bagagewagen und Sanitätsbund. (60) [Karte): Karte vom östlichen Kriegschauplatz. (Südliche Hälfte). ( - ) Die Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Heft 29 (Heft 29) ([61]) [Abb.]: General v. Falkenhayn, Chef des Generalstabs der deutschen Armee. ([61]) [Abb.]: König Peter von Serbien mit seinem Stab im Felde. (62) [Abb.]: Serbischer Offizier macht Aufzeichnungen für das Hauptquartier. (63) [Abb.]: Typisches Landschaftsbild vom serbischen Kriegschauplatz (63) [Abb.]: Ein Schützengraben bei Darkehmen nach der Schlacht. (64) [Abb.]: Transportschwierigkeiten in Galizien. ([65]) [Abb.]: Maschinengewehrkompanie bei Darkehmen in Feuerstellung. (66) [Abb.]: Infanterie wird zur Besetzung der Schützengräben bei Darkehmen alarmiert. (66) [Abb.]: Unsere Feldgrauen sammeln Betten und Strohsäcke für ein warmes Nachtlager im Schützengraben ([67]) [Abb.]: Deutsche und österreichisch=ungarische Soldaten in gutem Einvernehmen mit der polnischen Bevölkerung. ([67]) [Abb.]: Eine fliegende Reparaturwerkstatt in der Gegend von Lodz. ([67]) [Abb.]: Erbeutete russische Patronenstreifen für Maschinengewehre. ([67]) [Abb.]: Die Wiedererstürmung Steinbachs i. E. (68) [Abb.]: Ein gefährlicher Pionierangriff. ([69]) [Abb.]: Admiral Anton Haus (70) Illustrierte Kriegsberichte. (71) Die kühne Tat des österreichisch=ungarischen "U 12" (71) [Abb.]: Angriff des österreichisch=ungarischen Unterseeboots "U 12" auf die französische Hochseeflotte in der Straße von Otranto. (71) [Abb.]: Ein Angriff in Flandern während eines Schneesturms. ([72 - 73]) Ein Angriff in Flandern während eines Schneesturms. (74) [Abb.]: Eine Windmühle wird von Franzosen als militärischer Aussichtspunkt verwendet. (74) Das zerstörte Vailly. (74) [Karte): Vogelschaukarte zu den Kämpfen in Flandern. ([75]) [Abb.]: Eine von deutschen Soldaten in Vailly erbaute Straße, die den deutschen Namen "Hüttendorfstraße" erhielt. (76) General der Infanterie v. Falkenhayn, Chef des Generalstabs der deutschen Armee. (76) [Abb.]: Nächtlicher Bajonettangriff in Steinbach i. Elsaß. ( - ) Die Kämpfe um Steinbach i. E. (77) [Abb.]: Der Marktplatz von Vailly mit der Kirche im Hintergrund. (77) [Abb.]: Schlachtenmaler E. Zimmer (x) im Felde. (78) Deutsche Unterseeboote vor Dover. (78) Ein gefährlicher Pionierangriff. (78) [Abb.]: Nächtlicher Unterseebootangriff auf Dover. ([79]) [Karte]: Die Stellung der deutschen Heeresmacht Ende Januar 1915. (80) Die Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Heft 30 (Heft 30) ([81]) [Abb.]: Rast einer Fuhrparkkolonne in der Rawkaniederung. ([81]) [Abb.]: Warschau von der Vorstadt Praga aus gesehen (82) [Abb.]: Deutsche Landwehrpatrouille auf den Ausläufern der Lysa Gora (83) [Abb.]: _Verschneite Schützengraben vor Warschau. (83) [Abb.]: Beim Mittagsmahl vor Warschau. (83) [Abb.]: Ein Zeppelin über der Nordsee (84 - 85) [Abb.]: Der im Seegefecht bei Helgoland schwer beschädigte englische Dreadnought "Lion". (86) [Abb.]: S. M. S. "Blücher", das, bis zum letzten Augenblick feuernd, beim Seegefecht in der Nordsee unterging. (86) [Abb.]: Gefangene im Zossener Lager, die den verschiedensten Völkern aus aller Welt angehören. (87) [Abb.]: Der deutsche Kaiser und Kronprinz besichtigen in den Argonnen einen vorüberziehenden Transpüort gefangener Garibaldianer. (88) [Abb.]: Unsere am weitesten vorgeschobenen Schützengräben an der Aisne. (88) [Abb.]: Erfolglose Jagd auf deutsche Flugzeuge in den Argonnen. ([89]) [Abb.]: Österreichisch=ungarischer Panzerzug, dessen Besatzung sich bei den Kämpfen in den Karpathen durch hervorragende Leistungen auszeichnete. (90) Illustrierte Kriegsberichte. (90) Das Seegefecht in der Nordsee (90) [Abb.]: Feldzeugmeister Karl Kuk, Kommandant der Festung Krakau. (91) Feldzeugmeister Karl Kuk. (91) [Abb.]: Beförderung eines schweren österreichisch=ungarischen Belagerungsgeschützes. (91) [Abb.]: Bajonettangriff des hessischen Infanterieregiments Nr. 168 in der Schlacht bei Ypern (11. November 1914). ([92 - 93]) [Abb.]: Versammlungsplatz in Altkirch i. Els. (94) Artillerie=und Infanteriegefechte zwischen Dammerkirch und Altkirch. (94) [Abb.]: Gefecht zwischen Dammerkirch und Altkirch. ([95]) Telegraph und Fernsprecher im Felde. (96) [Abb.]: Telephondrähte werden durch eine Tannenwald gelegt. (96) [Abb.]: Tragbares Feldtelephon, das eine Fernsprechverbindung bis in die vordersten Schützengräben ermöglicht. (96) [Abb.]: Eine österreichisch=ungarische Korpstelephonstation. (97) [Abb.]: Deutsche Telegraphenarbeiter legen Kabel über eine von den Franzosen zerstörte Brücke (97) Der Sturm auf Messines. (98 - 99) [Abb.]: Die Argonen aus der Vogelschau. (98 - 99) Die Gewehre der europäischen Mächte*). 2. Vom glatten Vorderlader zum Chassepot. (98 - 99) [Abb.]: Verwundete in Russisch=Polen werden unter Bedeckung auf Schlitten in Lazarett gebracht. (100) [Abb.]: Die Uhr als Lebensretter (100) [Abb.]: Unsere jungen Regimenter bei den Kämpfen in Flandern. ( - ) Die Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Heft 31 (Heft 31) ([101]) [Abb.]: Herzog Albrecht von Württem berg im Felde. ([101]) [Abb.]: Aufstand der Somali gegen die Engländer. (102) [5 Abb.]: Zu den Kämpfen im Oberelsaß. (1)Feldwache in Steinbach. (2)Posten vor Steinbach. (3)Mühlhausen: Eingang zur Stadt. (4)Sennheim nach der Beschießung. (5)Das Thanner Tor in Sennheim nach der Beschießung. ([103]) [Abb.]: Prinz Hussein Kamel Pascha, der von England eingesetzte Sultan von Ägypten. (104) [Abb.]: Englisches Kamelreiterkorps in Kairo. (104) [Abb.]: Verkündigung der türkischen Mobilmachung vor der Omar=Moschee in Jerusalem. ([105]) [Abb.]: Ein türkisches Panzerautomobil mit Maschinengewehr fährt durch die Straßen von Konstantinopel (106) [Abb.]: Eingang zum Suezkanal bei Port Said. (107) [Abb.]: Der Suezkanal bei Ismailia. (107) [Abb.]: Militärstraße im Kaukasus. (108) [Abb.]: Niederlage der Russen bei Köpriköj. ([109]) Illustrierte Kriegsberichte. (110) Die Erstürmung von Hassankale durch die Türken und die Niederlage der Russen bei Köpriköj. (110) Der Sturm auf den Friedhof von La Boiselle. (111) [Abb.]: Der Kriegshafen von Batum. (111) [Abb.]: Bajonettangriff auf den Friedhof von La Boiselle am 15. Janur 1915. ([112 113]) [Abb.]: Requirierte Vorspannpferde für die österreichisch=ungarischen Truppen in Galizien. (114) Die Feuertaufe des Erzherzog=Thronfolgers Karl Franz Joseph. (114) [Abb.]: Verwundete österreichisch=ungarische Soldaten auf russischen Bauernwagen. (114) Herzog Albrecht von Württemberg. (115) In französischer Gefangenschaft. (115) [Karte]: England ([116]) [Abb.]: Der Markt von Yarmouth. (117) Das Seegefecht bei Yarmouth. (118 - 119) [Abb.]: Aus dem Seegefecht bei Yarmouth: Die deutschen Kreuzer begegnen englischen Fischern in der Nordsee (118 - 119) Unsere Landsturmdruckerei in Montmédy. (118 - 119) [Abb.]: Die Landsturmdruckerei in Montmédy: Setzerei und Expedition. (120) [Abb.]: Die Landsturmdruckerei in Montmédy: Im Drucker="Saal". (120) Rückkehr ostpreußischer Flüchtlinge in ihr zerstörtes Dorf. (120) [Abb.]: Rückkehr ostpreußischer Flüchtlinge in ihr von den Russen zerstörtes Dorf. ( - ) Die Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Heft 32 (Heft 32) ([121]) [Abb.]: Einer der Aeroplane, durch die sich die in Przemysl belagerten Truppen mit der übrigen österreichisch=ungarischen Armee in Verbindung setzten. ([121]) [Abb.]: Vormarsch der österreichisch=ungarischen Truppen in Galizien. Munition und Gepäck werden, da die Wagen auf den schlechten Wegen nicht mehr verkehren können, auf Tragpferden zur Front befördert. (122) [Abb.]: Notlandung eines österreichisch=ungarischen Fliegers in Galizien. (123) [Abb.]: Österreichisch=ungarische Infanterie im Schützengraben bei Jasienna. ([124 - 125]) [Abb.]: Die Vorhut des 5. k. u. k Dragonerregiments überschreitet beim Vormarsch den Fluß Joczinka in der Nähe von Przemysl. ([124 - 125]) [Abb.]: Ungarische Gendarmerie als Grenzschutz an der rumänischen Grenze. ([124 - 125]) [Abb.]: Am Dunajec in Galizien. (126) [Abb.]: Sturm der österreichisch=ungarischen Truppen auf die Höhe bei Gorlice. ([127]) [Abb.]: Deutsches Flugzeuggeschwader über dem Hafen von Dover. ( - ) [Abb.]: Deutscher Landsturm ohne Waffe auf dem Marsch zur Arbeitsstätte in Russisch=Polen ([129]) [Abb.]: Marsch durch ein zerschossenes polnisches Dorf. ([129]) [Abb.]: Österreichisch=ungarische Husaren in einem polnischen Dorf. ([129]) [Abb.]: Österreichisch=ungarische Ulanen auf dem Marsch an die ungarisch=galizische Grenze. ([129]) [Abb.]: Abschlagen eines Baumstammes zum Ausbau unserer Stellungen an der Aisne. ([129]) [Abb.]: Der Stamm wird im Sägewerk in Bretter und Balken geschnitten. ([129]) [Abb.]: Russische Artillerie vor Warschau. ([129]) [Abb.]: Hauptplatz in Limanowa. (130) Illustrierte Kriegsberichte. (130) Die Schlacht bei Limanowa. (130) Der Sturm bei Gorlice. (131) [Abb.]: Absuchen des Schlachtfeldes bei Limanowa. (131) In Lunéville. (132 - 133) [Abb.]: Polnische Legionäre zersprengen im Dunaject vorrückende Kosaken. (132 - 133) [Abb.]: Graf Zeppelin (X) im Felde. (134) [Abb.]: Begrüßung des greisen Generalfeldmarschalls Grafen v. Häfeler (X) in einem französischen Dorf. (134) Das Schlachtfeld einst und heute. (134) [Abb.]: Unsere Feldgrauen im Schützengraben. (135) Deutsche Schneeschuhtruppen gegen französische Jäger. (136) [Abb.]: Patrouille einer deutschen Schneeschuhtruppe im Anschlag. (136) [Abb.]: Die Offiziere einer württembergischen Schneeschuhkompanie. (136) Was unsere Sanitätshunde leisten. (136) [Abb.]: Französische Schneeschuhpatrouille in den Hochvogesen gerät in einen Hinterhalt. ([137]) [Abb.]: Überblick über ein modernes Schlachtfeld. ([138 - 139]) [Abb.]: Eine Abteilung vom Roten Kreuz mit Sanitätshunden auf der Suche nach Verwundeten. (140) [Gedicht]: Die Männer der "Emden". (140) Die Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Heft 33 (Heft 33) ([141]) [Abb.]: Oberstleutnant v. Heydebreck, der als Kommandeur der Schutztruppe in Deutsch=Südwestafrika seiner am 12. November 1914 erhaltenen Verwundung erlag. ([141]) [Abb.]: Major Franke, der neue Kommandeur der Schutztruppe in Deutsch=Südwestafrika. ([141]) [Abb.]: Dr. Schnee, Gouverneur von Deutsch=Ostafrika. ([141]) [Abb.]: Oberst Maritz, namhafter Burenführer gegen Botha und die Engländer. ([141]) [Abb.]: Christian Dewet, der "schwarze Teufel" des Burenkrieges, der Feind Bothas und Englands in Südafrika. ([141]) Geheimrat Ebermaier, Gouverneur von Kamerun. ([141]) [Karte): Übersichtskarte von Deutsch=Ostafrika. (Die Grenzen des deutschen Gebiets sind schraffiert.) (142) [Abb.]: Der Hafen von Tanga. (143) [Abb.]: Deutscher und Kameruner Krieger. (144) [Abb.]: Eine Abteilung Askari in Deutsch=Ostafrika (144) [Abb.]: Deutsche Schutztruppe in Okahandja in Deutsch=Südwestafrika. ([145]) [Abb.]: Schutztruppe von Daressalam im Gefecht. ([145]) [Abb.]: Geschütze in Deutsch=Südwestafrika in Gefechtstellung. ([145]) [Abb.]: In den Kämpfen am Kitwusee: Straße in Kissenji. (146) [Abb.]: Reitkamele im Dienst der Schutztruppe in Deutsch=Südwestafrika. (146) [Abb.]: General der Kavallerie Erzherzog Eugen von Österreich, der neue Kommandant der österreichisch=ungarischen Balkanstreitkräfte. (147) [Abb.]: Österreichisch=ungarischer 30,5=cm=Mörser in gedeckter Stellung in einer Ortschaft Russisch=Polens. (147) [2 Abb.]: (1)General der Infanterie d`Elsa. (2)General v. Gersdorff. Die Führer der siegreichen sächsischen Infanterie bei Craonne. (148) [Abb.]: Sächsische Infanterie stürmt die französischen Linien bei Craonne. ([149]) Illustrierte Kriegsberichte. (150) Das Treffen von Craonne am 25. Februar 1915. (150) Infanterieunterstände bei Craonne mit den deutlich sichtbaren Eingängen zu den Erdhöhlen. (150) Der Tag von Wytschaeke. I. (151) [Abb.]: Blick auf die Stadt Craonne mit den Höhen, die abwechselnd von Deutschen und Franzosen besetzt waren. Im Vordergrund Drahtverhaue, die vonlunseren Truppen im Sturm genommen wurden. (151) [Abb.]: Ankunft Verwundeter in einem Vogesendorf. (152 - 153) Erzherzog Eugen, der neue Kommandant der österreichisch=ungarischen Balkanstreitkräfte. (154) Unsere Soldaten im Oberelsaß. (154) [Abb.]: Lebensmittelempfang am Bahnhof. (155) [Abb.]: Die Beförderung der Lebensmittel für die Truppen in den Vogesen. (155) [Abb.]: General v. Rekowsky. (155) [Abb.]: Unsere treuen Gehilfen in den Vogesen. (155) [Abb.]: Schlittenbeförderung in den höheren Gebirgspässen. (155) [Abb.]: Vogelschaukarte zu den Kämpfen in den Vogesen. ([156]) [Abb.]: Der Sturm auf Wytschaeke. ( - ) Minenkrieg. ([157]) [Abb.]: Im Handumdrehen lag der Zug in Schützenlinie und feuerte auf den vorgehenden Gegner ([157]) Die Gewehre der europäischen Mächte*). 3. Von Drense über Mauser zu Mannlicher. (158 - 159) [3 Abb.]: Die Mine im modernen Seekrieg. (1)Das e nglische Minenschif "Iphigenia" beim Legen von Treibminen. (2)die deutschen Minenleger "Nautilus", "Albatros" und "Pelikan". (3) Die Sperminenanlage. (158 - 159) [Abb.]: Deutsches Unterseeboot. (158 - 159) [Abb.]: Ein Torpedo verläßt das Austoßrohr. (158 - 159) [Abb.]: Zündnadelpatrone, ältere (A.) und neuere (B.) Form. (160) [Abb.]: Visier des Zündnadelgewehrs. (160) Eine Fliegerleistung von historischer Bedeutung. (160) Eine Fliegerleistung von historischer Bedeutung. (160) [Abb.]: Vier bayrische Fliegeroffiziere als Ritter des Eisernen Kreuzes 1. Klasse. Von links nach rechts: Hauptmann Stadelmeyer. Oberleutnant König und Hailer, Leutnant Schlemmer. (160) Auszeichnung eines österreichisch=ungarischen Regiments. (160) Die Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Heft 34 (Heft 34) ([161]) [Abb.]: Grusinischer Kriegsweg, der von Wladikawkas über den Kasbek nach Tiflis am Kur führt und den besten Zugang von Persien nach Rußland bildet. ([161]) [Abb.]: Türkische Infanterie vor dem Palaste des Sultans, fertig zum Abmarsch nach dem Kriegschauplatz. (162) [Abb.]: Täbris, die Hauptstadt der persischen Provinz Aserbeidschan. (163) [Abb.]: Ägyptischer Kavallerist als Vorposten in der Wüste. (164) [Abb.]: Afrikanische Hilfstruppen der Franzosen werden an der algerischen Küste eingeschifft. (164) [Abb.]: Die Türken werfen am Suezkanal die Engländer aus ihren Stellungen. (165) [Abb.]: Der Staatssekretär des Reichsmarineamts Großadmiral v. Tirpitz, der Schöpfer der heutigen deutschen Flotte. (167) [Abb.]: Lager einer Gebirgstrainkolonne bei Bresgje (Montenegro). (168) Illustrierte Kriegsberichte. (168) Die Vernichtung der serbischen Komitadschi. (168) [Abb.]: Bosnisch-herzegowinische Infanterie und Gendarmerie erstürmt eine Stellung serbischer Komitadschi in der Herzegowina in der Gegend von Autovac. ([169]) [Abb.]: Deutsche Soldaten auf französischem Boden bei der Feldbestellung hinter der Front. (170) [Abb.]: Unsere Soldaten schneiden Weiden ab, die zu Geflechten für die Schützengräben dienen. (170) Die Niederlage der Engländer und Inder bei Festubert. (171) [Abb.]: Infanteristen kehren auf Eseln vom Requirieren zurück. (171) [Abb.]: Eine Wagenladung erbeuteter russischer Waffen wird sortiert. (171) [Abb.]: Die Niederlage der Engländer und Inder bei Festubert. ([172 - 173]) Der Tag von Wytschaeke. II. (174) [Abb.]: Ostende und die flandrische Küste. Ostende, der vielbesuchte Badeort an der belgischen Nordseeküste, ist wie die Mehrzahl der belgischen Küstenplätze von den Engländern aus Schiffsgeschützen mehrere Male rücksichtslos beschossen worden. Seitdem aber die deutschen Küstenbatterien und Uferbefestigungen angelegt sind, halten sich die englischen Schiffe in achtungsvoller Entfernung. Infolge des vom 18. Februar ab angekündigten Unterseebootkrieges gegen England wendete sich auch diesem von den deutschen Truppen besetzten Platze wieder besonderes Interesse zu. ([175]) [Abb.]: Eine deutsche Kolonne passiert das von den Russen gesäuberte Pillkallen inOstpreußen. (176) Rückzug der Russen über die Dosewicza. (176) [Abb.]: Blick auf den von den Russen zerstörten Ort Gerdauen in Ostpreußen, der von deutschen Truppen wieder besetzt wurde. (176) [Abb.]: Im Galopp reitet ein Offizier die Straße herab und ruft von weitem: "Nicht schießen, Deutscher!" ( - ) [Abb.]: Rückzug der Russen über die Dosewicza. ([177]) [Abb.]:Österreichisch=ungarische Schützenlinie an der Rida in Russisch=Polen (178) Der österreichisch=ungarische Thronfolger in Russisch=Polen. (178) [Abb.]: Erzherzog Karl Franz Josef (X) mit dem Stabe der 7. Division in Russisch=Polen. (179) Ostende und Calais. (179) [Abb.]: Erzherzog Karl Franz Joseph redet die einzelnen Leute eines Infanterietrupps an, um sich nach ihrem Ergehen zu erkundigen. (179) [Abb.]: Vier bayrische Landwehrleute mit ihrer "Gulaschkanone". (180) [Abb.]: Der Hafen von Calais. (180) Die Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Heft 35 (Heft 35) ([181]) [Abb.]: Zu den Kämpfen in den Karpathen: Österreichisch=ungarische Proviantkolonne am Fuße der Karpathen. ([181]) [Abb.]: Österreichisch=ungarische Kavallerie in Russisch=Polen. (182) [Abb.]: Haubizenbatterie auf einer schlechten Straße in Russisch=Polen. (182) [Abb.]: Zu den Kämpfen in den Karpathen: Ruhepause einer österreichisch=ungarischen Truppenabteilung in der Nähe des Uzsoker Passes. (183) [Abb.]: Russische Bauern beim Einzug österreichisch=ungarischer Kavallerie in ein Dorf (184 - 185) [Abb.]: Österreichisch=ungarische Ulanenpatrouille in Deckung. (184 - 185) [Abb.]: Ulanenvorhut in Russisch=Polen. (184 - 185) [Karte]: Kartenskizze zur Masurenschlacht (186) [Abb.]: Russen auf der Flucht nach der Winterschlacht in Masuren. ([187]) [Abb.]: General der Infanterie v. Below (188) [Abb.]: Generaloberst v. Eichhorn (188) [Abb.]: Der Kaiser bei den Truppen im Osten in Combina, bei Lotwicz a. d. Bzura, im Gespräch mit Generaloberst v. Mackensen. (189) Illustrierte Kriegsberichte. (189) Die Winterschlacht an den Masurischen Seen. (189) [Karte]: Karte des westgalizischen Kriegschauplatzes. (190) Die Wiedereroberung von Czernowitz. (190) [Abb.]: Gefangene russische Offiziere aus der Schlacht in Masuren. Darunter ein Oberstleutnant (X) und ein Oberst (XX). (190) Unsere Zeppeline. (191) Der Tag von Wytschaeke. (191) [Karte]: Karte des ostgalizischen Kriegschauplatzes. (191) [Abb.]: Einzug der österreichisch=ungarischen Truppen in Czernowitz. ([192 - 193]) [Abb.]: Die Wirkung einer Zeppelinbombe: Durch eine Bombe zerstörtes Haus in Antwerpen. (194) {Abb.]: Die Wirkung einer deutschen Fliegerbombe: Zerstörtes Haus in Stenay. (195) [Abb.]: Maschinengewehrabteilung geht bei Soissons im Galopp in Feuerstellung vor. (196) Die Schlacht bei Soissons vom 12. bis 14. Januar 1915. (196) [Abb.]: Maschinengewehrabteilung in Deckung gegen Artilleriefeuer erwartet den Befehl zum Vorgehen in der Schlacht bei Soissons. (196) [Abb.]: Kaiser Wilhelm II. beobachtet die Kämpfe bei Soissons. Nach einer Originalzeichnung von Pfrofessor Hans W. Schmidt. Im Mittelgrund geradeaus die Höhen von Bregny-Mergival. Im Tal die Bahn Soissons-Laon mit dem Dorfe Crouy. Östlich dieser Bahn fanden der Sturm und die Kämpfe in den Steinbrüchen statt. ( - ) [Abb.]: Rückzug der Franzosen über die Aisne bei Soissons. (197) [Abb.]: Kapitänleutnant v. Mücke. (198) [Karte]: Der vom Landungskorps des bei den Kokosinseln am 9. November 1914 zerstörten kleinen Kreuzers "Emden" auf S. M. Hilfskreuzer "Ayesha" (Emden)" zurückgelegte Weg nach Padang auf Sumatra und von dort durch den Indischen Ozean nach Hodeida in Arabien. (198) [Abb.]: Der auf den Kokosinseln gekaperte Dreimast=Schoner "Ayesha" (Emden II) landet mit dem Rest der Emdenbesatzung in Hodeida (Arabien). ([199]) [Abb.]: Patrouille der Schneeschuhtruppe in ihrer neuen Schneeschuhuniform, die sich ebensowenig von der Landschaft abhebt, wie die feldgraue Uniform in der schneefreien Jahreszeit. (200) Die Heldenfahrt der "Emden II". (200) [Abb.]: Die seltsame Wirkung der Beschießung eines Hauses bei La Pommeraye. (200) Die Geschichte des Weltkrieges 1914/15 Heft 36 (Heft 36) ([201]) [Abb.]: Ein Zug mit frischen Pferden aus Deutschland auf dem Bahnhof in Antwerpen. ([201]) [Abb.]: Das Schlachtfeld von Soissons aus der Vogelschau. (202) [Abb.]: General v. der Planitz, einer der siegreichen Führer der Sachsen bei Cravonne. (203) [Karte]: Zu den Kämpfen um den Hartmannsweiler Kopf. (204) [Abb.]: Eine Fuhrparkkolonne auf dem Wege nach den Stellungen zwischen Reims und Cravonne kommt durch Neuschátel (Aisne). (204) [Abb.]: Erstürmung des Hartmannsweiler Kopfes in den Vogesen. ([205]) [Abb.]: Auf dem Marktplatz in Mlawa. Im Vordergrund der Stadtkommandant Hauptmann Böhm im Gespräch mit em ehemaligen russischen Bürgermeister der Stadt, rechts die römisch=katholische Kirche, links die deutsche Feldpost, geradeaus im Hintergrund das deutsche Generalkommando (weißes Haus). (206) [Abb.]: Deutsche Soldaten vor Teeverkaufsständen in Mlawa. Der Tee wird aus Samowars (Teemaschinen) ausgeschenkt. (206) [Abb.]: Deutsche Offiziere reiten durch die Warschauer Straße in Mlawa. (207) [Abb.]: Ankunft eines russischen Gefangenentransports in Mlawa (207) [Abb.]: Der Heldentod des Obersten Ritter Reyl=Hanisch v. Greiffenthal. ([209]) [Abb.]: Die "Grande Place" in Dinant. (210) Illustrierte Kriegsberichte. (210) Der Heldentod des Obersten Ritter Reyl=Hanisch v. Greiffenthal. (210) Die Zerstörung Dinants. (211) [Abb.]: Die von den Franzosen in Brand geschossene Kathedrale der belgischen Felsenfestung Dinant mit der gesprengten Bogenbrücke. (211) [Abb.]: Der Kampf um das Gehöft. Französischer Sturmangriff auf deutsche Schützengräben in der Champagne. ([212 - 213]) Der Kampf um das Gehöft. (214) [Abb.]: Infanteriegeschoßarten. 1. S=Geschoß des deutschen Gewehrs 98. 2. D=Geschoß der Franzosen. 3. Halbmantelgeschoß mit nackter Bleispitze. 4. Französisches D=Geschoß, maschinell hergestellt. (214) Infanteriegeschosse. (215) [Abb.]: Schrapnell= und Kugelspuren an einem Hause bei Dornach i.E. (215) [Abb.]: Zerschossener französischer Protzkasten. (216) [Abb.]: Ein zerschossenes englisches Feldgeschütz. (216) Erstürmung des Hartmannsweiler Kopfes. (216) [Abb.]: Sturm auf den Bahndamm der Lodz-Warschauer Eisenbahn im Walde von Borowo und Galkow in der Nacht vom 21. auf den 22. November 1914, eine der herrlichsten Waffentaten des Feldzugs. ( - ) [Abb.]: Wirkung des deutschen Infanteriegeschosses auf den Schutzschild eines französischen Geschützes. Dieses Bild zeigt einen Teil eines erbeuteten französischen Geschützes, das in Saarbrücken aufgestellt ist. Welche Durchlagskraft unser Infanteriegeschoß hat, ergibt sich daraus, daß die 1 cm dicke Stahlplatte des französischen Schutzschildes an zahlreichen Stellen glatt durchschlagen ist. Sogar der 15 mm starke Mantel des Geschützrohres ist bis auf den Lauf zerrissen. (217) Im Doppeldecker über Verdun. (217) [Abb.]: Militärdoppeldecker über Verdun. (218 - 219) Flucht aus montenegrinischer Gefangenschaft. (218 - 219) [Abb.]: Rasieren im Schützengraben, 70 m vom Feinde entfernt. (220) [Abb.]: Ein Gruß aus dem Schützengraben (220) Die Erstürmung des Dammes der Lodz-Warschauer Eisenbahn. (220) [Abb.]: Kaiser Wilhelm II. inmitten seiner siegreichen Truppen auf dem Marktplatz zu Lyck am 13. Februar 1915 ( - ) Die Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Heft 37 (Heft 37) ([221]) [Abb.]: Zweistöckige Erdhütten unserer Truppen auf dem östlichen Kriegschauplatz. ([221]) [Abb.]: Brotausgabe an 15 000 russische Gefangene, die vor dem Bahnhof in Augustow ihre Überführung nach Deutschland erwarten. (222) [Abb.]: Ein Zug gefangener Russen kommt durch ein russisches Dorf. ([223]) [Abb.]: Deutsche Fuhrparkkolonnen in der Ebene von Suwalki. ([223]) [Abb.]: Deutsche Siegesbeute aus der Schlacht in Masuren: Gefangene Russen und erbeutete Geschütze in Seiny. ([223]) [Abb.]: Gefangene Russen in Suwalki. ([223]) [Abb.]: Die masurische Seenplatte aus der Vogelschau. (224 - 225) [Abb.]: Ein Haus aus Ostpreußen, dem die Umfassungsmauern durch einen Volltreffer weggerissen wurden, während das Dach am Schornstein hängen blieb. (226) [Abb.]: Von einer Granate zerstörtes Haus in Ostpreußen. Die hintere Wand wurde weggerissen, worauf sich das Dach auf die Seite legte. (227) [Abb.]: Sanitätsmaßnahmen einer Infanteriedivision im Felde. ([228]) [Abb.]: Truppenverbandplatz in einem Steinbruch an der Aisne ([229]) Illustrierte Kriegsberichte. (230) Sanitätstaktische Maßnahmen im Operationsgebiet. (230) Der Kriegschauplatz in der Bukowina. (231) [Abb.]: Flüchtlinge bei der Heimkehr in die Bukowina. (231) [Abb.]: Einzug der Honvedhusaren in Suczawa (Bukowina). ([232 - 233]) [Abb.]: General der Infanterie v. Linsingen, Führer der mit den österreichisch=ungarischen Truppen gemeinsam kämpfenden deutschen Südarmee in den Karpathen. (234) Technische Nachrichtenübermittlung. (234) [4 Abb.]: Zu den Kämpfen in den Karpathen. (1)Die deutsche Feldpost wird auf Schlitten nach dem Duklapaß befördert. (2)Deutsche Sanitätskolonnen kommen durch ein Karpathendorf. (3)Deutsche Sanitätsoldaten bringen einen verwundeten Österreicher zur Sanitätskolonne. (4)Deutsche Artillerie in den Karpathen auf dem Wege zum Duklapaß. ([235]) [Abb.]: Funkenstation des Armeeoberkommandos v. Stranz. (236) Die Helden von Wieliczka. (236) [Abb.]: Das Aufrichten eines Fontanamastes bei einer Feldtelefunkenstation in Russsisch=Polen. (236) [Abb.]: Funkenstation auf einem Auto. Mit dem Automobil ist ein Elektromotor verbunden. (237) [Abb.]: Der Generalstab der Armeeabteilung v. Strantz mit dem Oberkommando. (237) Der Tanz der Milliarden. (238 - 239) [Abb.]: Vernichtung russischer Kavallerie durch österreichisch=ungarische Maschinengewehre in Wieliczka (238 - 239) [Abb.]: Vom österreichisch=ungarischen Kriegschauplatz: Not macht erfinderisch. Ein Auto, daß durch eine Granate beschädigt wurde, wird durch eine einfache Verbindung mit einem anderen Wagen wieder gebrauchsfähig gemacht. (240) [Nachruf]: Nachruf einer Mutter, ihrem Sohne geweiht, der als Soldat des 3. Garderegiments zu Fuß am 17. Januar 1915 in Frankreich fiel. (240) Die Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Heft 38 (Heft 38) ([241]) [Abb.]: Türkische Meldereiter in Gallipoli. ([241]) [Abb.]: Zur Beschießung der Dardanellen durch die englisch=französische Flotte. Der Eingang der Dardanellen; auf der Anhöhe türkische Forts. ([241]) [Karte]: Europäische Türkei und Marmara-Meer. (242) [Karte]: Das englisch=französische Geschwader vor den Dardanellen. (243) [Abb.]: Ansicht von Smyrna. (244) [Abb.]: Die Dardanellenforts "Kale i Sultanijn" und "Kilid=Bahr" im Kampf mit der englischen und französischen Flotte. ([245]) [Abb.]: Bei Massiges gefangen genommene Franzosen. (246) [Abb.]: Der deutsche Kronprinz begrüßt einen österreichisch=ungarischen Offizier und dessen Abteilung. (247) [Abb.]: Der deutsche Kronprinz schreitet die Front eines Regiments ab, das sich beim Sturm auf Massiges auszeichnete. (247) [Abb.]: Österreichisch=ungarischer Munitionstransport in den Karpathen. (248) [Abb.]: Österreichisch=ungarische Artillerie auf dem Marsch in den Karpathen. (248) [Abb.]: Deutsche Artillerie in den Karpathen. ([249]) Illustrierte Kriegsberichte. (250) Im Schneegestöber in den Karpathen. (250) [Abb.]: Versorgung unserer Marine mit Proviant. (250) [Abb.]: Eine Militärbäckerei bei Soissons. (251) Die Brot= und Fleischversorgung unserer Krieger. (251) [Abb.]: Kommissbrotvorräte in einer Militärbäckerei. (251) Die Erstürmung der Höhe 708 in Serbien. (252 - 253) [Abb.]: Aus den Kämpfen um die Höhe 708 in Serbien. (252 - 253) Unsere tapferen Feldköche. (252 - 253) Generaloberst Karl v. Einem genannt v. Rothmaler und die Winterschlacht in der Champagne. (254) [Abb.]: Generaloberst v. Einem (254) [Karte]: Zur Winterschlacht in der Champagne. (254) [Abb.]: Infanterie in Alarmstellung hinter der Front. (255) Mit den Deutschen nach Rußland. (255) [Abb.]: Umwandlung eines Hochwasserschutzdamms der Memel in eine Verteidigungstellung (256) Im Rücken des Feindes. (256) [Abb.]: Eine Erfrischung aus der Feldküche während des Gefechts im Schützengraben. ( - ) [Abb.]: Englische Kavalleriepatrouille verfolgt ein deutsches Automobil. (257) [Abb.]: Französische Artillerie im Gefecht. (258) [Abb.]: Unsere Artillerie auf der Wacht zur Abwehr feindlicher Flieger. ([259]) [Abb.]: Geschickt verdeckte Unterstände für Munitionskolonnen hinter der Front; für Flieger unsichtbar. ([259]) Geschütz und Flieger. (260) Weit hinter einem Wald eingegrabene deutsche Batterie beim Feuern. (260) Geiseln. (260) Die Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Heft 39 (Heft 39) ([261]) [Abb.]: Ran an den Feind ! ([261]) [Abb.]: Der schwedische Dampfer "Svartön", der in der Nordsee auf eine Mine lief. (262) [Abb.]: Der englische Handelsdampfer "Harpalion", bei der bei Beachy Head torpediert wurde. ([263]) [Abb.]: Südost=England aus der Vogelschau. (264 - 265) [Abb.]: Mannschaften der Sanitätskompanie suchen mit Hunden das Schlachtfeld ab. (266) [Abb.]: Schwerverwundete werden im Auto zum Verbandplatz gebracht. (266) [Abb.]: Essenempfang in einem Feldlazarett unmittelbar hinter der Front (267) [Abb.]: Mannschaften der Sanitätskompanie rücken ins Gefechtsgebiet. (267) [Abb.]: Kannonenwerkstatt hinter der Front der kämpfenden Truppen in den Karpathen. (268) [Abb.]: Vergeblicher Sturm der Russen auf die Höhe von Kastelikorch am Duklapaß. ([269]) [Abb.]: Kriegsgefangener aus Französisch=Guinea (270) Illustrierte Kriegsberichte. (270) Die erste Hilfe im Felde. (270) [Abb.]: Kriegsgefangener vom Senegal. (271) Am Duklapaß. (271) [Abb.]: Angriff eine Turkoregiments bei Bixschoote. ([272 - 273]) [2 Abb.]: (1)Betriebsfertige elektrische Zündanlage. (2)Glühzünder. (274) Die Vernichtung eines Turkoregiments. (274) Elektrische Minenzündung. (274) [Abb.]: Magnetelektrischer Minenzünder. (274) [Abb.]: Die Dynamomaschine zur Stromerzeugung. (275) [Abb.]: Leitungsprüfer. (275) [Abb.]: Dynamitpatrone mit Zünder und Sprengkapsel. (275) [Abb.]: Schaltung mehrerer Zünder hintereinander. (275) General der Infanterie v. Woyrsch, (276) [Abb.]: General der Infanterie v. Woyrsch. (276) Amerikas Kriegslieferungen an unsere Feinde. (276) [Abb.]: Ein amerikanischer Dampfer lädt Kriegsmaterial für unsere verbündeten Gegner aus. ([277]) [Abb.]: Frühling im Argonnenwalde. (278) Die Erstürmung von Badonviller. (278) [Abb.]: Neun Argonnenhelden, die allein 130 Franzosen zu Gefangenen machten. (279) Feldpostbrief aus dem Senne=Lager. (279) [Abb.] Abgelöste Truppen kehren aus Schützengraben in das Ruhequartier zurück. (279) [Abb.]: Eine neu eröffnete Lesestube für Offiziere und Mannschaften im Ortsquartier. Außenansicht. (280) [Abb.]: Innenansicht der Lesestube für Offiziere und Mannschaften im Ortsquartier. (280) Die Zahl der Gefangenen in Deutschland. (280) [Abb.]: Im erstürmten Badonviller. ( - ) Die Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Heft 40 (Heft 40) ([281]) [Abb.]: Korvettenkapitän Thierichsen, der Führer des Hilfskreuzers " Prinz Eitel Friedrich". ([281]) [Abb.]: Fregattenkapitän Lüdecke, der Kommandant des in den chilenischen Gewässern vernichteten kleinen Kreuzers "Dresden". ([281]) [Abb.]: Die Vertreibung der Russen aus Memel: Kampf in der Libauer Straße ([281]) [Abb.]: Der Bahnhof Suwalki unter deutscher Verwaltung. Ganz rechts der derzeitige Bahnhofkommandant Hauptmann Erlach, Professor an der Universität Königsberg i. Pr. (282) [Abb.]: Die Hauptstraße in Kolno. (283) [Abb.]: An der Pferdetränke in Kolno. (283) [Abb.]: Deutsche Soldaten in Kolno verlassen nach dem Gottesdienst eine russische Kirche. (283) [Abb.]: Aus Kellern und anderen Schlupfwinkeln hervorgeholte Russen werden abgeführt. (284) [Abb.]: Deutsche Truppen auf dem Schlachtfeld bei Berzniki, südlich von Seiny, besichtigen erbeutete Maschinengewehre. (284) [Abb.]: Beschießung der russischen Festung Ossowiecz. ([285]) [Abb.]: Von den Russen auf der Flucht zurückgelassene schwere Artilleriemunition. (286) [Abb.]: Wechseln der Schützengräben in der Abenddämmerung. (287) [Abb.]: Rittmeister v. Kleist. (288) [Abb.]: Das Leibhusarenregiment mit Rittmeister v. Kleist an der Spitze auf dem Wege nach Prasznysz. (288) [Abb.]: Die Erstürmung von Prasznysz ([289]) [Abb.]: Blick über die Maas vom Camp des Romains. (290) [Abb.]: Wie es vor Reims über den Erdhöhlen in Baudesincurt aussieht. (291) [Abb.]: Zurückweisung eines Angriffs der Besatzung von Toul auf die von den Deutschen besetzten Höhen südlich Thiaucourt. (292 - 293) Illustrierte Kriegsberichte. (292 - 293) Sturmangriff der Franzosen auf die Höhen von Thiaucourt. (292 - 293) [Abb.]: Fliegerbombe. (294) [Abb.]: Englische Soldaten werfen aus ihren Schützengräben handgranaten auf deutsche Stellungen. (294) [Abb.]: Russische Handgranaten. (295) Handgranaten, Bomben und Minenwerfer. (295) [Abb.]: Eine englische Handgranate. (295) Aus einem österreichisch=ungarischen Minenwerfer wird ein Sprenggranate abgefeuert. (295) Einnahme von Kolomea durch österreichisch=ungarische Truppen. (296) [Abb.]: Französische Patrouillen im Argonnenwald (296) [Abb.] Einnahme von Kolomea durch österreichisch=ungarische Truppen ( - ) Die Erstürmung von Prasznysz. (297) [Abb.]: Ausschwärmen einer Radfahrerpatrouille. (297) [Abb.]: Eine Jägerpatrouille beobachtet den Feind. (297) Die Tat einer Honvedpatouille. (298 - 299) [Abb.]: Die Tat einer Honvedpatrouille. (298 - 299) Gegen die Inder. (298 - 299) Der Wehrmann im Eisen. (300) [Abb.]: Der Wehrmann im Eisen. Oben: Erzherzog Wilhelm schlägt einen Nagel ein. - Unten von links nach rechts: Erzherzog Leopold Salvator - Bürgermeister Dr. Weiskirchner - Botschafter Hilmi Pascha. (300) Kreuzer "Dresden". (300) Die Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Heft 41 (Heft 41) ([301]) [Abb.]: Marschall Liman v. Sanders Pascha, der deutsche Neugestalter des türkischen Heeres, wurde vom Sultan mit dem O berbefehl über die 5. türkische Armee betraut, in der die zur Verteidigung der Dardanellen bestimmten Truppen zusammengefaßt sind. ([301]) [Abb.]: Kaukasusländer und Mesopotamien. (302) [Abb.]: Munitionszug auf dem Wege durch Syrien. Das hintere Pferd trägt das Trinkwasser für die Truppen. ([303]) [Abb.]: Türkische Artillerie auf dem Wege durch Syrien. ([303]) [Abb.]: Marsch der Türken durch den Taurus. Der Esel an der Spitze dient im Gebirge für die nachfolgenden Kamele als Pfadfinder. ([303]) [Abb.]: Ein Bachübergang im gelobten Land. ([303]) [Abb.]: Sultan Mohammed V. (304) [Abb.]: Der Oberbefehlshaber der Truppen am Suezkanal, Dchemal Pascha, verabschiedet sich in Damaskus unter feierlichem Gebet (304) [Abb.]: Beduinen im Kampf mit englischer Kavallerie bei Korna am Schatt el=Arab, der Vereinigung von Euphrat und Tigris. ([305]) [Abb.]: Östliches Mittelmeer und Sinaihalbinsel. (306) [Abb.]: Türkische Minenleger vor dem Bosporus werden von den Kreuzern "Hamidijhe" und "Berc=i=Satwet" bewacht. (307) [Abb.]: Trainlager österreichisch=ungarischer Truppen in Galizien. (308) [Abb.] Der Sturm der 72er auf die russischen Schanzen bei Rudnik. ([309]) [Abb.]: Beim Anlegen von unterirdischen Unterständen. Der Beginn der Arbeiten. (310) Illustrierte Kriegsberichte. (310) Der Barrikadenkampf um den Hohlweg von Crouy. (310) [Abb.]: Das sachgemäße Eindecken der fertiggestellten unterirdischen Unterstände. (311) Krieg und Haushaltung. (311) [Abb.]: Deutsche Soldaten im Unterstand bei allerhand Zeitvertreib. (311) [Abb.]: Der Barrikadenkampf um den Hohlweg von Crouy bei Soissons. ([312 - 313]) [Abb.]: Wegeskizze zum Barrikadenkampf bei Crouy. (314) [3 Abb.]: Die tapferen Tiroler. (1)Ein Tiroler in den Karpathen. (2)Bei den Tiroler Landesschützen: (3)Proviantbeförderung in den Karpathen. (315) Ein Parlamentär: (316) [Abb.]: Erbeutete französische und englische Feldgeschütze auf einem Hofe der Kruppschen Werke in Essen. (316) [Abb.]: Kaiser Wilhelm II. und Deutschlands Führer im Weltkrieg. v. Bülow. v. Mackensen. v. Moltke. Kronprinz Rupprecht von Bayern. Kronprinz Wilhelm von Preußen. Herzog Albrecht von Württemberg. Der Kaiser. v. Francois. v. Kluck Ludendorff. v. Emmich. v. Falkenhayn. v. Einem. v. Haefeler. v. Beseler. v. Hindenburg. v. Bethmann Hollweg. v. Heeringen. v. Tirpitz. ( - ) [Abb.]: Ein Parlamentär. ([317]) [Abb.]: Die Grande Place zu Ypern. Im Vordergrund ein von einer Granate gerissenes Loch. (318) Eherne Gefangene. (318) [Abb.]: Ein Besuch der belgischen Königin in Ypern in Begleitung ihres Arztes und eines Adjutanten. (318) [Abb.]: Schutzstellung einer französischen Infanterieabteilung in einer trichterförmigen Geländevertiefung während einer Gefechtspause. (319) Vier Franzosen von einem kleinen Schwaben gefangen. (319) [Abb.]: Höhlenwohnungen bei Laon, in die sich die Bevölkerung zum Schutz gegen das Artilleriefeuer zurückgezogen hat. (320) Der Sturm der 72er auf die russischen Schanzen bei Rudnik (320) Die Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Heft 42 (Heft 42) ([321]) [Abb.]: Der Kommandant von Przemysl mit seinem Stabe. Von links nach rechts. Obere Reihe: Oberleutnant Alois Zimmermann, Oberleutnant Ludolf Ulbrich, Leutnant Herbert Schlegel, Leutnant Alfred Rachuta, Leutnant Georg Ausspitz, Leutnant Schanzer.- Mittlere Reihe: Oberleutnant Andreas Puchner, Oberleutnant Felix Hölzer, Hauptmann Alfred Luksch,
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Vortrag von Sina Marie Nietz bei Festo am 24.10.2019 (verschriftlichte Form)Der Titel dieses Vortrags beinhaltet mehrere "Riesenbegriffe": Globalisierung und Digitalisierung, zwei Begriffe, die heutzutage geradezu inflationär genutzt werden und dabei ganz unterschiedliche Prozesse und Entwicklungen beschreiben. Autonomer Individualverkehr, Pflege-Roboter, softwaregesteuerte Kundenkorrespondenz und Social Media, Big-Data-Ökonomie, Clever-Bots, Industrie 4.0. Die Digitalisierung hat ökonomische, kulturelle und politische Auswirkungen auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Die zunehmenden technischen Möglichkeiten vor allem durch KI zwingen uns auch zu einer Auseinandersetzung mit ethischen Fragen und unseren bisherigen Konzepten von Intelligenz. Was zeichnet menschliches Handeln aus? Wie unterscheidet sich menschliche, natürliche Intelligenz von Künstlicher? Die Frage, was menschliches Handeln und menschliche Intelligenz von Maschinen unterscheidet, wird aus einem Alltagsverständnis heraus häufig mit Emotionen wie Empathie, Mitgefühl, Einfühlungsvermögen, Mitmenschlichkeit beantwortet. All diese Begriffe wollen wir nun zunächst einmal unter "emotionaler Intelligenz" zusammenfassen, bevor wir uns zu einem späteren Zeitpunkt näher damit auseinandersetzen werden.Globalisierung – ein weiterer überaus komplexer Begriff, der genutzt wird, um ganz unterschiedliche Prozesse zu beschreiben. Globalisierung meint die Verflechtung von Handelsbeziehungen und Kommunikationstechnologien sowie den Anstieg von Mobilität. Globalisierung umfasst zunehmende transnationale Abhängigkeiten in Form von losen Abkommen, Verträgen und Gesetzen. Globalisierung bedeutet auch, dass Organisationen wie NGOs, transnationale Institutionen, Konzerne und Staaten über Ländergrenzen hinweg agieren und kooperieren. Globalisierung meint jedoch auch globale Herausforderungen wie internationalen Terrorismus und vor allem die Klimakatastrophe. In dieser Zeit zunehmender Verflechtungen und internationaler Abhängigkeiten lassen sich gleichzeitig nationalistische Tendenzen beobachten, die der zunehmenden Öffnung gesellschaftliche Abschottung entgegenzusetzen versuchen. Die Frage nach Öffnung oder Abschottung polarisiert und spaltet. In der Wissenschaft wird von einer neuen gesellschaftlichen Konfliktlinie, einer cleavage gesprochen. Die cleavage zwischen Öffnung und Abschottung, zwischen Kosmopoliten und Nationalisten, zwischen Rollkoffer und Rasenmäher.Die Ergebnisse der letzten Europawahlen im Mai 2019 haben jene cleavage eindeutig widergespiegelt. Die etablierten Parteien, allen voran CDU/CSU und SPD, haben erneut massiv Wählerstimmen eingebüßt. Wohingegen auf der einen Seite der neuen gesellschaftlichen Konfliktlinie die AfD mit ihrem Abschottungskurs und auf der anderen Seite die Grünen, die klare Kante für Kosmopolitismus verkörpern, Stimmenzuwächse verzeichnen konnten. Auch in anderen europäischen Ländern sahen die Wahlergebnisse programmatisch vergleichbarer Parteien ähnlich aus.Bereits seit der Wirtschafts- bzw. "Eurokrise" erhalten rechtspopulistische Parteien zunehmend Zuspruch in ganz Europa. Deutschland war mit der AfD in dieser Hinsicht ein Nachzügler. Der Begriff "Rechtspopulismus" ist dabei nicht ganz unproblematisch. Zum einen dient er als sogenannter "battle term", um gegnerische Parteien oder PolitikerInnen zu degradieren. Zum anderen findet er keine einheitliche Verwendung, sondern wird genutzt, um einen Politikstil, eine rhetorische Strategie, eine Mobilisierungsstrategie oder eine politische Ideologie zu bezeichnen. Des Weiteren bildet sich zunehmend der Konsens heraus, dass mit dem Begriff auch die Gefahr der Verharmlosung in Bezug auf Parteien oder Personen einhergeht, die ihrer politischen Gesinnung nach eigentlich als rechtsradikal bis rechtsextrem einzuordnen sind. Trotz dieser Schwierigkeiten hat sich in den vergangenen Jahren durch zahlreiche Publikationen ein wissenschaftlicher Konsens geformt. Im Folgenden soll die Definition von Rechtspopulismus nach Jan Werner Müller, einem der federführenden Populismusforscher in Deutschland, umrissen werden. Populismus leitet sich von dem lateinischen Wort "populus", zu deutsch "Volk", ab. Der Bezug auf das Volk ist für jede Form des Populismus essenziell. In der Logik des Populismus stehen "dem Volk" die "korrupten Eliten", das Establishment gegenüber ("Altparteien", "Eurokraten"…). Es ist prinzipiell variabel, wer zu den Eliten zählt. In diesem Zusammenhang wird häufig das vermeintliche Paradoxon Donald Trump angeführt. Dieser zählt aufgrund seines Vermögens definitiv zu einer finanziellen Elite, kann sich jedoch aufgrund seines Mangels an Politikerfahrung als Politikaußenseiter, als "Mann aus dem Volk" und Sprachrohr des Volkes darstellen.Jan Werner-Müller zufolge sind RechtspopulistInnen immer anti-elitär, doch nicht jeder, der Eliten kritisiert, ist auch automatisch ein Rechtspopulist. Es muss immer noch ein zweites Kriterium gegeben sein, nämlich das des Anti-Pluralismus. In einer pluralistischen Gesellschaft konkurrieren zahlreiche verschiedene Organisationen, gesellschaftliche Gruppierungen und Parteien um wirtschaftliche und politische Macht. Es herrscht außerdem Vielfalt in Form von Meinungen und unterschiedlichen Lebensentwürfen. Rechtspopulismus lehnt diese Vielfalt ab. Es findet demnach nicht nur eine Abgrenzung nach oben zu "den Eliten", sondern auch nach unten ("Sozialschmarotzer") bzw. außen ("der Fremde", "der Islam", "die Flüchtlinge", Homosexuelle) statt. Rechtspopulistische Repräsentanten behaupten, ein homogen gedachtes "wahres Volk" mit einem einheitlichen Volkswillen zu vertreten. So wird ein moralischer Alleinvertretungsanspruch postuliert. Da der homogen konstruierte Volkswille in der Logik des Rechtspopulismus a priori feststeht und RechtspopulistInnen diesen repräsentieren, bedarf es keiner anderen Parteien oder Vertreter. Daraus ergibt sich jedoch ein Logikproblem, wenn sie dann bei Wahlen nicht die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinen können. So betrug der Stimmenanteil der AfD bei der Bundestagswahl 2017 12,6%. Um diese Differenz "erklären" zu können, werden verschwörungstheoretische Erklärungsmuster wie das einer "schweigenden Mehrheit" herangezogen. Es werden gezielt Zweifel am politischen System, an den Medien ("Lügenpresse") und der Wissenschaft gesät. Es wird auf vermeintliche Fehler im System und die angebliche Unterdrückung des "eigentlichen Volkswillens" verwiesen. So schaffen RechtspopulistInnen eine Parallelwelt der "alternativen Fakten" und tragen zur Spaltung der Gesellschaft bei.Betrachtet man die verschiedenen rechtspopulistischen Parteien und Bewegungen in Europa, stößt man auf Unterschiede in deren Inhalten und Strategien. So hat Geert Wilders in den Niederlanden beispielsweise immer eine sehr liberale Gesellschaftspolitik vertreten, etwa in Form liberaler Abtreibungsgesetze und der Befürwortung gleichgeschlechtlicher Ehen. In Polen fährt die PiS-Partei hingegen einen katholisch geprägten konservativen Kurs hinsichtlich gesellschaftspolitischer Themen, wie auch die FPÖ in Österreich. Als gemeinsame Klammer dient allen rechtspopulistischen Parteien ihre ablehnende bis feindliche Haltung gegenüber Migration und "dem Islam". Die ausgrenzende Gesinnung bildet demnach das Kernelement rechtspopulistischer Ideologien. Das bedeutet, dass es keinen Rechtspopulismus ohne Feindbilder gibt.Und damit wären wir bei der ersten These meines heutigen Vortrags: Feindbilder sind das Kernelement von Rechtspopulismus. Rechtspopulistische Parteien greifen gezielt xenophobe Vorurteile, Stereotype und Emotionen wie Angst und Hass auf, schüren diese und verbreiten sie so. Wir werden gleich noch darauf zu sprechen kommen, wie sie dies genau machen. Vorurteile sind eine effektive Strategie, um Ungleichheit oder die Entstehung von Ungleichheit zu legitimieren. Hier dockt der Populismus perfekt an die bereits vorhandene Ungleichheitsideologie unserer meritokratischen Leistungsgesellschaft an. Unsere freie Marktwirtschaft basiert auf der Annahme der Notwendigkeit von Ungleichheit und legitimiert diese durch unterschiedliche Mechanismen. Stichworte in diesem Kontext lauten: survival of the fittest, Leistungsprinzip, Konkurrenzdruck in Zeiten von Outsourcing von Arbeitsplätzen und Zeitarbeit, Selbstoptimierung, Humankapital.Ich würde Sie an dieser Stelle gerne zu einem kurzen Exkurs in die Kognitionswissenschaft einladen, um die Bedeutung von Vorurteilen und Stereotypen für das menschliche Denken und Handeln näher zu erläutern. Der menschliche Verstand benötigt Kategorien zum Denken, zum Einordnen und Verarbeiten von Sinneseindrücken und Informationen. Andernfalls würde der Prozess der Informationsverarbeitung viel zu viel Zeit beanspruchen und wir wären nicht handlungsfähig. Wir ordnen unsere Eindrücke also bestimmten, vorgefertigten Kategorien zu. Innerhalb einer Kategorie erhält nun alles dieselbe Vorstellungs- bzw. Gefühlstönung. Der Grad der Verallgemeinerung hängt mit dem Wissen über die einzuordnende Information zusammen. Auf die rechtspopulistischen Ausgrenzungsstrategien bezogen ergibt sich Folgendes: Es wird das Feindbild "Islam" konstruiert und mit Eigenschaften wie "Gewalt" und "Terror" verknüpft. Dabei wird nicht zwischen verschiedenen Strömungen und Glaubensrichtungen unterschieden, sondern alles zu einem homogenen Gebräu innerhalb derselben Kategorie umgerührt. Individuen, die aufgrund von Herkunft, Religionszugehörigkeit, Ethnie etc. dieser Gruppe zugezählt werden, werden als Teil der Feindgruppe gedacht, nicht als Individuen. Sie werden objektiviert und entmenschlicht. Das Leiden des Einzelnen geht in der Masse unter und Empathie wird verhindert. Einzelne Ausnahmen werden als solche anerkannt, um das Gesamtbild, bzw. die gebildeten Kategorien, aufrechterhalten zu können. Und damit sind wir bei der zweiten These angelangt: Die Verallgemeinerung rechtspopulistischer Ausgrenzungsstrategien verhindert Empathie.Die einfache Zweiteilung des Freund-Feind-Denkens geht mit einer enormen Reduktion von Komplexität einher - ein attraktives Angebot in Zeiten zunehmender Komplexität und Undurchschaubarkeit (Stichwort Globalisierung). Doch wie werden diese Feindbilder nun genau erzeugt und aufrechterhalten? Hierzu bedienen sich rechtspopulistische Akteure unterschiedlicher rhetorischen Strategien.Rechtspopulistische Sprache ist zumeist eine reduktionistische und sehr bildhafte Sprache. Es werden häufig Metaphern verwendet, die Träger einer Botschaft sind. So ist der im Kontext der Migrationsbewegungen ab 2015 oft verwendete Begriff "Flüchtlingswelle" kein neutraler Begriff. Die Zusammensetzung der beiden Worte "Flüchtlinge" und "Welle" impliziert eine unaufhaltsame Naturgewalt, gegenüber der es sich durch Bauen eines Dammes abzuschotten gilt. Zudem finden auch biologistische Metaphern wie "Flüchtlingsschwärme" ihren Einzug in rechtspopulistische Narrative. Die Entlehnung nationalsozialistisch geprägter Begriffe wie beispielsweise "völkisch" durch Akteure der AfD hat nicht nur einmal zu medialer Aufmerksamkeit geführt. Weitere häufig verwendete rhetorische Strategien und Stilmittel sind Wiederholungen, Wortneuschöpfungen, Tabubrüche, kalkulierte Ambivalenz und auch die eingangs erwähnten Verschwörungstheorien. Ich möchte diese Stilmittel nicht im Einzelnen näher ausführen. Aber ich möchte auf die Beziehung zwischen Rechtspopulismus und Medien aufmerksam machen. Es gab in den vergangenen Monaten zahlreiche Beispiele für Tabubrüche seitens der AfD, die nach und nach zu einer Diskursverschiebung geführt hat, die mit einer Normalisierung von Gewalt in der Sprache im öffentlichen Diskurs einhergeht.Medien und Populismus folgen ähnlichen Kommunikationsstrategien wie beispielsweise Personalisierung, Emotionalisierung, Dramatisierung und Komplexitätsreduktion. Trotz der grundlegend feindlichen Einstellung rechtspopulistischer Parteien gegenüber der "Lügenpresse" gehen Populismus und Massenmedien eine Art Symbiose ein. Die Massenmedien sind auf Schlagzeilen angewiesen und die PopulistInnen auf mediale Aufmerksamkeit. Eine besondere Rolle spielen insbesondere seit dem letzten US-Wahlkampf soziale Medien wie Twitter. Trump bezeichnete sich einmal selbst als den "Hemingway der 140 Zeichen". Durch seine kurzen Tweets in einer einfach gehaltenen Sprache vermittelt er Nahbarkeit und inszeniert sich als Sprachrohr des Volkes. Immer in Abgrenzung zu der abgehobenen, korrupten Politikelite mit ihrer "political correctness". Es scheint, als würden "gefühlte Wahrheiten" schwerer wiegen als Fakten, so wird häufig vom Anbruch des postfaktischen Zeitalters gesprochen. Das Leugnen wissenschaftlicher Erkenntnisse bei gleichzeitiger Fokussierung auf "alternative" und "gefühlte Wahrheiten" birgt die Gefahr einer zunehmenden Parallelwelt der Fakten.Durch Echokammern und Filterblasen verfestigen sich eigene Einstellungen und die politische Meinung. Die neue Rechte hat sich zudem die Funktionsweise von Algorithmen und Bots zunutze gemacht und wirkt dadurch in Sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter, aber auch in Foren und Blogs unheimlich präsent. Medien sind hier keine Einrichtungen im Sinne von Organisationseinheiten mit besonderen Rechten, Sach- und Personalmitteln, sondern Räume und Kanäle. Dialogroboter sind zugleich Werkzeug und Medium einer neuen Kommunikationswelt. In den Massenmedien kann man eine stetige Zunahme von dialogischer Kommunikation beobachten. Dialogroboter werden funktional wie Massenmedien eingesetzt, funktionieren strukturell aber nach den Prinzipien interpersoneller Kommunikation.Kehren wir zu den beiden Ausgangsthesen zurück. Erstens: Feindbilder sind ein Kernelement von Rechtspopulismus. Zweitens: Die Verallgemeinerung von Feindbildern verhindert Empathie. Nun stellt sich die Frage nach möglichen Lösungsansätzen. Wie kann der dargelegten Objektivierung von Menschen durch Feindbilder entgegengewirkt werden? Welche Gegenstrategien gibt es? Häufig werden sehr allgemeine Handlungsempfehlungen ausgesprochen oder die Ausführungen zu möglichen Lösungen sehr kurz gehalten, sodass der politikwissenschaftliche Diskurs bisweilen in Bezug auf die Gegenstrategien ungenau und schwammig bleibt.Ich möchte Ihnen heute einen spezifischen Ansatz vorstellen, der darauf abzielt, Empathie als Teil emotionaler Intelligenz zu stärken, um rechtspopulistischen Feindbildern präventiv zu begegnen. Die gezielte Schulung von Empathie als Teil emotionaler Intelligenz. Das Konzept der emotionalen Intelligenz (EQ) kam in den 1990er Jahren auf, federführend unter den Sozialpsychologen John D. Mayer und Peter Salovey. Das gleichnamige Buch veröffentlichte 1995 Daniel Goleman. Bereits damals wurde Empathie als eine "Schlüsselkompetenz" emotionaler Intelligenz gefasst. Hier wurde zum einen der Versuch unternommen, auf die Bedeutung von Gefühlen beim Erreichen beruflicher Ziele und des eigenen Lebensglücks zu verweisen, zum anderen EQ messbar zu machen, sodass bald darauf zahlreiche EQ-Tests folgten. Der Versuch, Intelligenz anhand von Testsituationen oder ähnlichen Verfahren messbar zu machen, geht jedoch mit einigen Aspekten einher, die es kritisch zu betrachten gilt. Vor allem stellt sich, wie auch bei den klassischen IQ-Tests (auf denen im Übrigen unser heutiges Verständnis von Intelligenz beruht) die Frage, ob tatsächlich das gemessen wird, was gemessen werden soll. In einer Leistungsgesellschaft, die dem Diktat der Transparenz und Messbarkeit (PISA, Evaluationen etc.) unterworfen ist, haben es schlecht messbare emotionale Kompetenzen wie Empathie schwer.Die zunehmenden Abhängigkeiten im Kontext der Globalisierung weisen eigentlich in Richtung Kooperation. Die vorherrschende Ideologie unserer Gesellschaft basiert jedoch nach wie vor auf dem Konkurrenzprinzip. Die meritokratische Leistungs- und Wettbewerbsideologie des freien Marktes hat ein empathiefeindliches Umfeld geschaffen. Zudem lässt die Hyperindividualisierung Empathie unwahrscheinlicher werden. Das Wachstum des "Ichs" als Instanz der Nicht-Ähnlichkeit führt zur Kultivierung eines Bewusstseins für Differenzen anstatt für Gemeinsamkeiten. Je mehr wir uns auf die Unterschiede konzentrieren, desto schwieriger werden empathische Empfindungen und Handlungen, da diese eine Identifikation mit dem Anderen voraussetzen. Des Weiteren hat insbesondere im Bildungsdiskurs viele Jahre lang eine einseitige Fokussierung auf Rationalität stattgefunden. Diese impliziert eine künstliche Trennung zwischen Emotionalität und Rationalität. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass verschiedene gesellschaftliche, politische, aber vor allem auch ökonomische Faktoren wie die neoliberale Konkurrenz- und Wettbewerbsideologie, das Diktat der Messbarkeit, die Hyperindividualisierung sowie die einseitige Fokussierung auf Rationalität der Etablierung von Empathie als Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts im Weg standen und noch immer stehen. Doch was bedeutet Empathie eigentlich konkret in einem wissenschaftlichen Verständnis? Empathie stammt von dem griechischen Wort "Pathos", zu deutsch "Leidenschaft". Umgangssprachlich ist mit Empathie die Fähigkeit des Sich-in-jemand-Einfühlens oder Hineinversetzens gemeint. Empathie hat eine kognitive (Wahrnehmung der Interessen des Anderen) und eine affektive (dabei entstehende Gefühle) Komponente. Die Entstehung von Empathie erfolgt in drei Schritten: Soziale Perspektivenübernahme, Identifikation, Empathie. Die Übernahme einer anderen Perspektive erlernen wir bereits im Kleinkindalter. Zunächst anhand der Übernahme räumlicher Perspektiven. Durch den zweiten Schritt, die Identifikation mit einer anderen Person oder einem anderen Lebewesen, entsteht das Potenzial für die empathische Einfühlung in jene Person oder jenes Lebewesen. Aus dieser empathischen Empfindung kann wiederum ein gewisses Aktionspotenzial entstehen, wenn beispielsweise eine Ungerechtigkeit Empörung auslöst und zur Aktion gegen jene Ungerechtigkeit führt.Wir kommen nun zu der dritten These meines Vortrags: Empathie kann gezielt gelehrt und gelernt werden. Jüngste wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass Empathie eine erlernbare Fähigkeit ist. Die deutsche Neurowissenschaftlerin und Psychologin Tania Singer hat im Rahmen einer großangelegten Untersuchung, dem "ReSource-Projekt" am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften die Wirkung von Meditation auf das Verhalten und die damit verbundenen Veränderungen im Gehirn untersucht. Die Idee, die hinter diesem Forschungsprojekt steht, war die Suche nach einer Möglichkeit, gezielt soziale Fähigkeiten wie Mitgefühl, Empathie und die "Theory of Mind" zu fördern. Die Untersuchung ging über einen Zeitraum von elf Monaten und bestand aus unterschiedlichen Modulen. Im "Präsenzmodul" lag der Schwerpunkt vor allem auf der Achtsamkeit gegenüber geistigen und körperlichen Prozessen. Das Modul "Perspektive" konzentrierte sich auf sozio-kognitive Fähigkeiten, insbesondere die Perspektivenübernahme. Ein drittes Modul "Affekte" sollte den konstruktiven Umgang mit schwierigen Emotionen sowie die Kultivierung positiver Emotionen schulen. Die Probanden führten die entsprechenden Übungen täglich mit ihren zugeordneten Partnern durch Telefonate oder Videoanrufe aus.Das Team um Tania Singer konnte nach den drei Monaten mithilfe von Gehirnscans eine tatsächliche Verbesserung der Kompetenzen der TeilnehmerInnen feststellen, die mit struktureller Gehirnplastizität in den spezifischen neuronalen Netzwerken einhergingen. Das sozio-affektive Modul konnte so tatsächlich zur Verbesserung der Fähigkeit des Mitgefühls beitragen. Das sozio-kognitive Modul hingegen hat die Fähigkeit verbessert, sich gedanklich in die Perspektive eines anderen zu versetzen. Die Studie hat gezeigt, dass Empathie und Mitgefühl erlernbare Kompetenzen sind, die durch entsprechende Übungen gezielt gefördert werden können. Dazu bedarf es jedoch zunächst einer Anerkennung von Empathie als einer erlernbaren Kompetenz.Fassen wir zusammen: Rechtspopulismus agiert immer über Feindbilder. Diese Feindbilder basieren auf der Konstruktion einer homogenen Feindgruppe. Durch Verallgemeinerung werden den Individuen innerhalb dieser Feindgruppe Subjektivität und Individualität abgesprochen und so die Entstehung von Empathie verhindert. Die rechtspopulistische Ungleichheitslogik schließt an die Ungleichheitslogiken unserer kapitalistischen Gesellschaftsordnung an. Die Wettbewerbs- und Konkurrenzideologie hat ein empathiefeindliches Umfeld geschaffen. Zudem hat sich die Bildung zu lange einseitig auf Rationalität konzentriert. Daher gilt es, Empathie als eine soziale und emotionale Fähigkeit mit kognitiven Anteilen im bildungswissenschaftlichen Diskurs zu verankern. So können rechtspopulistische Differenzierungskategorien wie Nationalität oder Religion sowie die Verallgemeinerungen zugunsten einer Fokussierung auf Gemeinsamkeiten und Mitmenschlichkeit überwunden werden. Um in einer vernetzten, globalisierten Welt intelligent handeln zu können, nützt ein Rückzug in nationalistische Freund-Feind-Denkweisen nicht. Vielmehr gilt es, auf Kooperation und Empathie zu setzen, auch wenn diese nicht immer messbar ist. Vielen Dank.Literatur- und Quellenverzeichnis:Allport, Gordon W. (1971): Die Natur des Vorurteils. Köln: Kiepenheuer & Witsch. Bischof-Köhler, Doris (1989): Spiegelbild und Empathie. Die Anfänge der sozialen Kognition. Hans Huber: Berlin, Stuttgart, Toronto.Decker, Frank (2017): Populismus in Westeuropa. Theoretische Einordnung und vergleichende Perspektiven. In: Diendorfer, Gertraud u.a. (Hrsg.) (2017): Populismus – Gleichheit – Differenz. Herausforderungen für die politische Bildung. Schwalbach/Ts.: Wochenschau Wissenschaft, S. 11-28.Holtmann, Everhard (2018): Völkische Feindbilder, Ursprünge und Erscheinungsformen des Rechtspopulismus in Deutschland. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung.Mudde, Cas / Kaltwasser, Cristóbal Rovira (2017): Populism. A Very Short Introduction. New York: Oxford University Press.Müller, Jan-Werner (2016): Was ist Populismus? Ein Essay. Berlin: Edition Suhrkamp.ReSource-Projekt: https://www.resource-project.org/ [10.09.2019]Wodak, Ruth (2016): Politik mit der Angst. Zur Wirkung rechtspopulistischer Diskurse. Wien/Hamburg: Edition Konturen.
Gegenstand der Studie ist die wirtschaftliche Beurteilung des Zollvereins sowie die statistische Erfassung der wirtschaftlichen Schlüssengrößen.
Nach einer Darlegung der Stärken und Schwächen der Handelsstatistik folgt eine kritische Zusammenstellung älterer Bewertungsversuche der Handelsstatistik, dem eine Berechnung eines Handelsvolumens zu festen Preisen und die Aufstellung eines Preisindexes für den Außenhandel folgen.
Untersuchungszeitraum: Erst ab dem Jahr 1836 kann auf eine zuverlässige Quellenlage zurückgegriffen werden. Da für die Analyse des strukturellen Wandels mindestens ein Zeitraum von 20 Jahren benötigt wird, bietet sich das Jahr 1856 als Schlussjahr an.
Untersuchungsgebiet In die Untersuchung werden neben dem Zollverein auch die Nordseeküste bzw. der Anteil der norddeutschen Zollgebiete am deutschen Handel mit einbezogen. Auf diese Weise erreicht der Autor eine Vergleichbarkeit der Zahlenreihen mit dem späteren Deutschen Reich. Unter Gesamtdeutschland versteht der Autor das Territorium des Deutschen Reiches von 1870 ohne Elsaß-Lothringen und mit Luxemburg ab 1842. Zum Zollverein treten vor allem die drei Hansestädte Hamburg, Bremen und Lübeck. Von den norddeutschen Flächenstaaten werden Hannover, Oldenburg und Schaumburg-Lippe, die bis 1853 den Steuerverein bilden, hinzugezählt. Die sechs wichtigen Zollgebiete Norddeutschlands werden jeweils für sich hinsichtlich des Handelswachstums, des Saldos, der strukturellen Zusammensetzung sowie Herkunft und Bestimmung des Handels analysiert. Um den gesamtdeutschen Außenhandel zu erhalten, wird der direkte Auslandshandel der Einzelstaaten addiert, der binnendeutsche Handel wird ausgelassen. Das Ergebnis wird anschließend mit den ausländischen Handelsstatistiken verglichen. Anschließend wird die Entwicklung des Aussenhandels im weiteren wirtschaftlichen Zusammenhang eingeordnet, um Wechselwirkungen zwischen Aussenhandel und Industrialisierung zu erkennen. Einbezogene Aspekte sind die Produktion, das Nettosozialprodukt sowie die konjunkturelle Entwicklung.
Der Autor verweist auf die Tatsache, dass die Arbeiten von Walter G. Hoffmann zum Außenhandel (1967: Strukturwandlungen im Außenhandel der deutschen Volkswirtschaft seit Mitte des 19. Jh; 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit Mitte des 19. Jh.) eine andere Fragestellung betrachten als der Autor in seiner Analyse verfolgt. Hoffmann untersucht ausschließlich die Strukturwandlungen des Handelsvolumens während einer sehr langen Zeitreihe von 1836 bis 1955 ohne Rücksicht auf den Wert. Deshalb beschränkt er sich ganz auf das Handelsvolumen des Zollvereins nach Preisen von 1913. Im Unterschied dazu analysiert Borries im Rahmen der Studie die ersten 20 Jahre, womit die Betrachtung des Volumens auf der Basis von 1913 ausgeschlossen ist (Borries 1970, S. 6).
Die Quellen, auf die sich der Autor hauptsächlich stützt, sind in erster Linie die veröffentlichten amtlichen Statistiken der deutschen Zollgebiete. Weiterhin werden wissenschaftliche Arbeiten mit einbezogen.
Handels- und Zollstatistik Die zeitgenössischen Statistiken erfassen den Handel nach Mengen und Werten. Bei der Wertangabe wechseln die Münzeinheiten, hinsichtlich der Mengenangaben kommen unterschiedliche Gewichts-, Hohl- und Stückmaße zur Anwendung. Um die Handelsstatistiken zu verwenden, wurde vom Autor festgelegt, nach welchen einheitlichen Mengen- und Wertangaben die unterschiedlichen Statistiken umgerechnet werden sollen. Weiterhin muß die Erfassungsmethodik der Handelsstatistik des jeweiligen Staates geklärt werden. Zwei Arten des Vollzugs (der Verzollung) sind von den Ländern umgesetzt worden und sind damit in der Handelsstatistiken zu unterscheiden: der Mengenzoll und die damit einhergehende Mengenstatistik und der Wertzoll sowie die damit zusammenhängende Wertstatistik. - Mengenzoll und –statistik Die Zolllisten des Mengenzolls erfassen die zu verzollende Ware unter einem bestimmten Posten des Zolltarifs nach Zentner oder nach Stück. Dabei wird die Warengattung, das Gewicht und bei zollpflichtigen Waren der Zollbetrag eingetragen. Aus diesen Zolllisten ist es möglich, eine reine Mengenstatistik zu erstellen, die jedoch keinerlei Auskunft über den Wert des Handels gibt. Ein weiteres Problem der Mengenstatistik ist die unterschiedlich angewendete Gliederung: je weniger Warensorten der Zolltarif unterscheidet, desto mehr verschiedene Waren müssen unter einer Position zusammengefasst werden. - Wertzoll und –statistik ('reine Wertstatistik') Der Wertzoll ist die andere Methode der Zollerhebung. Für jede Ware ist ein bestimmter Prozentsatz ihres Wertes als Zoll zu zahlen. Da der zu zahlende Anteil bei verschiedenen Waren unterschiedlich sein kann, wird auch hier ein Warenverzeichnis geführt. Die Zuverlässigkeit der Wertlisten hängt von der Zollhöhe, des jeweiligen Strafmaßes und der Ausbildung der Händler und Zöllner ab. Die Wertstatistik sellt jedoch gegenüber der Mengenstatistik einen erheblichen Fortschritt dar, da hier die Kontrollen und die Genauigkeit höher sind. - geschätzte Wertstatistik ('uneigentliche Wertstatistik') Eine zu dieser Zeit häufige Methode der Werteerhebung war die Schätzung. Hierbei geht man von der Mengenstatistik aus und multipliziert für jede Position die Menge mit einem geschätzten Druchschnittswert. Die statistischen Büros ließen die Preise meist durch Sachverständige schätzen, die sich an den Großhandels- und Börsenpreisen anlehnten, wobei entweder für einen langen Zeitraum (= permanente Werte) oder für jedes Jahr neu (laufende Werte) geschätzt wurde. Die Bildung von Jahresdurchschnittswerten ist problematisch, weil die Preise und Mengen vieler Waren im Verlauf des Jahres stark schwanken. Weiterhin ist für die Preisschätzung der Ort (Absendeort, Grenzort, Bestimmungsort) von besonderer Bedeutung, damit Fracht, Versicherung, Gewinn und Zoll einheitlich behandelt werden. Hierbei wurden überwiegend die Preise am Grenzort ohne Zoll (Einfuhr = cif Preise; Ausfuhr = fob Preise) für die Schätzung herangezogen. Das hat zur Folge, dass sich die Preise für eine Ware bei zwei Partnerländern ohne gemeinsame Grenze unterscheiden (z.B. durch die Seefracht) (Borries 1970, S. 8). Das Problem einer durch Schätzung aus der Mengenstatistik erstellten sogenannten Wertstatistik ist, dass die Exaktheit dieser Statistik von der Untergliederung der Warenliste und von der Sorgfalt der Preiserhebung abhängt. In der Praxis wurden Fertigwaren häufig überschätzt und Frankreich setzte seine Ausfuhr ca. um 20% zu hoch an.
Weitere statistische Besonderheiten
Partnerland Überwiegend sind die Wert- und/oder Mengenangaben der Statistiken nach den Partnerländern gegliedert. Hierbei muß der Begriff von 'Partnerland', sowie die Untergliederung der Länder in der jeweiligen Statistik genau beachtet werden. - eine mögliche Gliederung ist die Auflistung nach den Ländern des Grenzübertritts. Der Zollverein hat diese Auflistung nach Grenzländern erst 1845 begonnen, während der Steuerverein diese Art der Auflistung nicht angewendet hat. - die Auflistung des Herkunfts- oder Bestimmungslandes der Waren ist ein komplizierteres Vorhaben, das Herkunfts- und Bestimmungsland nicht immer identisch ist mit Einkaufs- und Verkaufsland. Die Güte einer solchen Erfassung hängt von der Genauigkeit der jeweiligen Deklaration in den Ländern ab. - weiterhin ist eine Auflistung nach Herstellungs- oder Verbrauchsland von Interesse.
Warengruppen Es können folgende Systeme der Wareneinteilung in Gruppen unterschieden werden. Alle diese Schemata geben auf verschiedene Fragen eine Antwort und richten sich entweder nach den Kategorien der volkswirtschaftlichen Aufbringungs- und Verwendungsrechnung oder orientieren sich an dem Grad der Veredelung der Handelsgüter. - Einteilung der Waren nach dem Produktionssektor in solche der Landwirtschaft und in solche des Gewerbes. Hier bildet die Einordnung der Waren des Bergbaus ein Problem. - Eine weitere Möglichkeit ist die Einteilung der Waren nach ihrer Bestimmung: Waren zum Verzehr sowie sonstigen privaten Verbrauch auf der einen Seite und Waren des öffentlichen Verbrauchs (z.B. Waffen) auf der anderen Seite. - Einteilung der Investitionsgüter in denen der Lagerhaltung und der weiteren Verarbeitung, von denen die Gruppe der eigentlichen Investitionen in Produktionsmitteln (z.B. Maschinen, Dünger) getrennt wird. - Gliederung in Waren, die für das Ausland bzw. für das Inland ein Monopol besitzten und solche, die im Inland und Ausland produziert werden. Während für die Nahrungsmittel diese Einteilung gebräuchlich ist, wird sie in den Statistiken nicht auf die Rohstoffe angewendet. - Einteilung der Waren nach der Art der Verarbeitung (Rohprodukte und Fertigwaren), üblich für Waren, die nicht für die Nahrung dienen. In der Praxis überschneiden sich oft die Einteilungskriterien.
Handelsbegriffe Spezialhandel umfaßt die zwischen dem freien Verkehr eines Landes und dem Ausland wirklich ausgetauschten Waren. Generalhandel bezeichnet den Gesamteingang und Gesamtausgang einschließlich der Durchfuhr (in der heutigen Statistik wird die Durchfuhr nicht mit hinzugezählt). Durchfuhrhandel Durchfuhr bezeichnet den Warentransport aus fremden Gebieten durch das analysierte Wirtschaftsgebiet des Zollvereins, ohne dass die Ware im Wirtschaftsgebiet des Zollvereins in den freien Warenverkehr gebracht wird. Neben der direkten Durchfuhr sowie der unverzollten Wiederausfuhr existiert noch ein unkontrollierbarer Teil der Durchfuhr, z.B. wenn bei zollfreien Gütern die Durchgangsabgabe gespart werden soll. "Dazu kommt noch ein umfangreicher Zwischenhandel. Zwischenhandel und Durchfuhr lassen sich aus dem Spezialhandel nicht ausgliedern. In den Hansestädten ist fast aller Handel Durchfuhr oder Zwischenhandel, da die eigene Produktion und der eigene Verbrauch gegenüber dem Gesamtumsatz kaum eine Rolle spielen. Die nicht in der Stadt umgesetzten Waren, die man als 'Transit' bezeichnet, sind wirtschaftlich den übrigen Waren gleichzuachten" (Borries 1970, S. 11).
Der Autor geht folgendermassen vor: "In den folgenden Untersuchungen wird die Durchfuhr getrennt gehalten, allerdings mit Ausnahme der Hansestädte. Wenn man aus dem Handel der einzelnen Zollgebiete den gesamtdeutschen Handel zusammensetzen will, muß man die Durchfuhr zu Einfuhr und Ausfuhr addieren. Oft ist die Durchfuhr eines deutschen Zollgebietes in einem anderen Spezialhandel, das gilt vor allem für die Hansestädte. Für Gesamtdeutschland lassen sich nur für den Generalhandel einigermaßen exakte Angaben machen. Erst von diesem läßt sich auf den Spezialhandel zurückschließen. (Borries 1970, S. 11)"
Für die statistische Darstellung des deutschen Aussenhandels greift der Autor nur in eingeschränktem Ausmaß auch auf ausländischen Quellen zurück. Auch von den deutschen Quellen hat der Autor nur die gedruckten Quellen für seine Datenerhebung herangezogen (also keine handschriftlichen Quellen in den Archiven). Handschriftliche Quellen enthalten keine Informationen über den gesamten Handel, sondern eher über einzelne Bereiche und Wirtschaftszweige.
Die wichtigste Frage der Studie ist die nach dem Wert des Handels. Daher müssen alle Angaben der Handelsstatistik in Werte umgerechnet werden, was jedoch auf Grund der Angaben in den Quellen nur eingeschränkt durchführbar ist.
Ein weiteres Problem stellt die Zusammensetzung des gesamtdeutschen Außenhandels aus dem Außenhandel der einzelnen Zollgebiete dar. "Solange Deutschland noch kein einheitliches Zollgebiet war, war die Freiheit des inneren Marktes nicht ganz hergestellt. Der deutsche Binnenhandel konnte, soweit er eine Zollgrenze überschritt, noch als Außenhandel aufgefaßt werden. Die Handelsstatistiken spiegeln diesen Zustand wider. Die Tatsache der Trennung durch Zollgrenzen hat den Handel sicher beeinflußt, der Binnenhandel blieb kleiner, der Außenhandel wurde größer, als dies bei einem einheitlichen Zollgebiet der Fall gewesen wäre. Die Handelsverbindungen waren durch die faktischen Zustände der Zeit bestimmt, solche Verzerrungen gegenüber dem Modell eines geschlossenen Handelsgebietes lassenn sich nachhträglich nicht korrigieren. Die Gesamtbilanz trägt also einen gewissermaßen fiktiven Charakter, da sie von den besonderen Bedingungen des Binnenhandels, den verschiedenen Zöllen in einzelnen Teilgebieten usw. abstrahiert. Insofern (…) läßt sie sich vor allem nur bedingt mit späteren Angaben für das Deutsche Reich vergleichen. Sie ist aber berechtigt, weil Deutschland gegenüber dem Ausland doch schon eine relative wirtschaftliche Einheit bildete (…). Die faktischen Einzelbilanzen sind neben der Gesamtbilanz nötig, um diese überhaupt zu errechnen, darüber hinaus geben sie auf einzelne Fragen viel genauere Antworten." (Borries 1970, S. 13). Somit stellen die Einzelbilanzen einen gewissen Schutz gegen falsche Schlüsse aus der Gesamtbilanz dar.
Vor diesem Hintergrund weist der Autor ausdrücklich darauf hin, dass die Zuverlässigkeit des Zahlenmaterials nicht überschätzt werden darf. "Für die Abschätzung der Fehlerquellen muß man systematische und zufällige Fehler unterscheiden. Bei systematischen Fehlern ergibt sich eine Fehlerneigung, so läßt der Schmuggel den Handel zu gering, die Einrechnung des Zolles die Einfuhr zu hoch, die Auslassung der Durchfuhrfracht die Generalausfuhr zu niedrig erscheinen. Zufällige Fehler heben sich im statistischen Mittel heraus, das gilt etwa für das Auf- und Abrunden oder für Berechnungs- und Druckfehler. Als zufällig können auch die Fehler angesehen werden, die durch Auslassung der Lagerbewegung usw. entstehen. Systematische Fehler setzen keineswegs immer die Zuverlässigkeit herunter. Das gilt besonders beim Vergleich mehrerer Größen mit gleichem systematischem Fehler. Zeitreihen, die auf gleicher Berechnungsmethode beruhen, sind das beste Beispiel. Selbst wenn sie mit einem erheblichen Fehler belastet sind, ist ihr Index sehr zuverlässig. Zufällige Fehler können umgekehrt im ungünstigsten Falle schwer ins Gewicht fallen (…)." Auf das Saldo können sich systematische Fehler empfindlich auswirken. Der Saldo stellt die Differenz der Aktiva und Passiva dar. "Wenn sich in Einfuhr und Ausfuhr geringe systematische Fehler eingeschlichen haben, (…), kann der Saldo schon völlig verfälscht sein. Die Entwicklung der Saldi im Vergleich mehererer Jahre ist dagegen weit zuverlässiger, falls die Preisannahmen der Jahre auf gleichartigen Quellen beruhen. Systematische Fehler können trotz aller Sorgfalt nicht sicher ausgeschlossen werden und senken die mutmaßliche Zuverlässigkeit der Ergebnisse. Man kann den Verfälschungen jedoch durch den Vergleich möglichst vielseitigen Materials und mehrerer unabhängiger Methoden entgegenwirken." (…) Aus diesem Grund ist besondere Aufmerksamkeit auf den Anmerkungsteil in den Tabellen und in der Studienbeschreibung zu geben, in denen die Werte der Tabellen erläutert werden.
Borries' Ergebnisse im Vergleich zu anderen Studien (vrgl. Borries, S. 240 f.): Die älteren Schätzungen versuchen anhand der reinen Mengenstatistik des Zollvereins, den Wert des Handels anzugeben. Da sie mit unterschiedlichen Methoden arbeiten, können sie vom Autor für seine Studie nicht herangezogen werden. Borries berechnet das Handelsvolumen neu. Seine Ergebnisse weichen von denen Hoffmanns und Junghanns' erheblich ab. Der parallele Gesamtverlauf in allen drei Berechnungen bestätigt jedoch die relative Zuverlässigkeit der Werte. Über einen Preisindex wird aus dem Volumen der laufende Wert für den Durchschnitt von je drei Jahren errechnet. Die Ergebnisse des Autors weichen stark von den Ergebnissen Bondis ab. Der Autor stellt fest, dass Gerhard Bondi vor allem die Gesamtentwicklung ganz anders darstellt, weil seine Werte in den ersten Jahren über den Werten des Autors liegen, und in den letzten Jahren die Werte des Autors unterschreiten. Für die Analyse der Warenstruktur bildet Borries sieben unterschiedliche Warengruppen. Die Nahrungsmittel werden nach ihrer Herkunft in koloniale und europäische eingeteilt, die Halbwaren von den eigentlichen Rohstoffen abgetrennt. Aus den Fertigwaren kann man die Textilien im egneren Sinne ausgliedern. Dazu kommt noch ein Restposten (Sonstiges), der als untypisch nicht naher betrachtet wird. Die Quellenlage erlaubt nicht die tiefergehende Analyse nach einelnen Handelspartnern, ermöglicht aber die Einbeziehung der Durchfuhr Hoffmann hat in seinem Werk 'Das Wachstum der deutschen Wirtschaft …" die Durchfuhr nicht berücksichtigt. Ebenso hat Bondi in "Deuschlands Aussenhandel 1815-1870" die Durchfuhr ausgelassen.
Die Quellenlage der Hansestädte ist im Vergleich zum Zollgebiet Norddeutschlands weit günstiger. Die Hansestädte beginnen erst während des Untersuchungszeitraums, eine umfassende Handelsstatistik zu führen, verfügen aber schon für die Zeit davor über detaillierte Aufzeichnungen.
Zu folgenden Themen sind Zeitreihendaten und zeitreihenfähige Daten zusammengetragen worden:
A. Der Zollverein: Volumen, Werte und Indizes nach Warengruppen und nach Einfuhr, Ausfuhr und Durchfuhr
B. Norddeutschland: Aussenhandel Hamburgs, Bremens und Schleswig-Holsteins; Volumen, Werte, Indizes nach Warengruppen und Handelspartnern
C. Gesamtdeutschland: Ein- und Ausfuhr; Generalhandel, Zwischenhandel, Spezialhandel, Handelswerte
Themen
Datentabellen im Recherche- und Downloadsystem HISTAT (Historische Statistik) (Thema: Außenhandel)
A. Der Zollverein
A1 Zollverein: Bruttozolleinnahmen und Bevölkerung (nach Hübner und Hoffmann) (1834-1856) A2 Zollverein: Zeitgenössische Schätzungen des Handels für die Einfuhr, die Ausfuhr und die Durchfuhr in Talern nach Junghanns und Hübner (1834-1861) A3 Zollverein: Volumen nach Hoffmann und Junghanns, laufende Handelswerte nach Hübner und Bondi (in 1000 Talern) (1836-1856) A4 Zollverein: Korrigiertes Volumen nach v.Borries (1836-1856) A5 Zollverein: Index des Volumens zur Basis 1836 (1836-1856)
A6 Zollverein: Preisindizes A.6.1. Preisindex nach Jacobs-Richter (1834-1856) A.6.2. Zollverein: Preisindex der Warengruppen zur Basis 1836/38; Gewichte und Indizes nach Einfuhr, Ausfuhr und Durchfuhr (1836-1856) A.6.3. Zollverein: Preisindex und Volumen der Warengruppen zur Basis 1836/41 nach v.Borries, Werte des Handels nach Einfuhr, Ausfuhr und Durchfuhr (1836-1856)
A7 Zollverein: Handelswerte A.7.1. Zollverein: Werte in Dreijahresdurchschnitten (in 1000 Talern); Vergleich v. Borries und Bondi (1936-1856) A.7.2. Zollverein: Wert des Handels pro Kopf in Dreijahresdurchschnitten nach Einfuhr, Ausfuhr und Durchfuhr (in Talern) (1836-1856)
A.8 Zollverein: Indizes der Volumina und Werte nach Einfuhr, Ausfuhr und Durchfuhr nach v. Borries (1836/38=100) (1836-1856)
B. Norddeutschland
B1 Hamburg B1.1 Hamburg: Wert des Handels (in MkBco) auf Basis von 1848/50 nach Soetbeer B1.2 Hamburg: Einfuhr und Ausfuhr nach deutschen und ausländischen Handelspartnern nach Soetbeer (in MkBco, exkl. Contanten) B1.3 Hamburg: direkter Seehandel nach Partnerländern nach Soetbeer (in MkBco, exkl. Contanten und Altona) B1.4 Hamburg: direkter Seehandel nach Warengruppen nach Soetbeer (in MkBco, Exkl. Contanten) B1.5 Hamburg: Edelmetallverkehr (in MkBco) nach Soetbeer
B2 Bremen B2.1 Bremen: Wert des Handels (in Talern Gold) auf Basis von 1848/50 nach Rauers (Index: 1848/50 = 100) B2.2 Bremen: Ein- und Ausfuhr nach Deutschland und in das Ausland, Saldi und Wiederausfuhr nach Deutschland in Talern Gold nach Soetbeer B2.3 Bremen: Seehandel nach Partnerländern in Talern Gold nach Soetbeer
B3 Lübeck und Schleswig-Holstein B3.1 Lübeck: Wert des Handels (in MkCrt, exkl. Contanten) B3.2 Schleswig-Holstein: Offizielle Werte des Handels 1834-1856 in Rbtalern nach den Jahresbänden des Statistischen Tabellenwerkes
C. Gesamtdeutschland
C1 Gesamtdeutschland: Einfuhr und Ausfuhr der Zollgebiete (in Mio Talern) nach Berechnungen von v. Borries. C2 Gesamtdeutschland: Direkter Aussenhandel der Zollgebiete (in Mio Talern) nach v. Borries C3 Gesamtdeutschland: Generalhandel, Zwischenhandel, Spezialhandel ohne Zwischenhandel (in Mio Talern); Schätzungen von v. Borries C4 Gesamtdeutschland: Handelsumsatz im Vergleich der Handelsnationen in Mio. Talern C5 Zollverein und Deutsches Reich: Werte des Handels in Mio Talern C6 Zollverein und Deutsches Reich: Anteile der Warengruppen am Handel C7 Preußen: Ausprägung der Münsstätten (Nennwert in Talern)
Schlagwörter [Außenhandel, Warenströme, Warengruppen, Einfuhr, Ausfuhr, Import, Export, Warenstruktur, Handelsbeziehungen, deutsche Handelsstatistik, Außenhandelsstatistik, Deutscher Zollverein, deutsches Zollgebiet, Norddeutschland, Hamburg, Bremen, Deutsches Reich, deutsches Wirtschaftsgebiet, Frühindustrialisierung, Zeitreihendaten, historische Statistik ]
The modelling of energy systems, which coevolved from socio-technological interactions and their interplay with the economy, plays a key role in the development of national and international policies to solve the problem of energy poverty. The other important issues addressed by energy system modelling are change in energy infrastructure, develop energy strategies, paving pathways towards technological sustainability and predicting future energy demand. Almost all energy system models are based on optimization of the lowest energy production cost, where the total cost is contributed jointly by the energy carrier's price and the cost of the associated technology subject to technical parameters. Minimizing the investment cost associated with a given technology is extremely important to sustain the surge in energy demand of the global market. Therefore, how the model applies endogenous investment costs to forecast the future benefit associated with the current knowledge subject to uncertainty in learning rates is an important aspect of energy system modelling and analysis. The influence of uncertainties in learning rates on global learning concepts without and with a technology gap (knowledge gap and time lag) is of concern in order to identify the road map of the technologies across regions. In this modelling study, five regional global models based on TIMES have been developed (TIMES is a model generator and stands for "The Integrated MARKAL EFOM System"). The regions are defined as 25 European nations (EU25), Rest of OECD (R_OECD), Rest of Non-OECD (R_NOECD), India and China, according to the nations included inside each region and also on their economic categorisation. It is a demand driven, bottom-up and technology abundant model, where GDP, population, and traffic demands are the main drivers for the development of energy demand in the past, present and future. It is a long-term model (1990-2100) consisting of 19 periods with unequal period lengths (5, 8 and 10 years). Each year is divided into three seasons and each season is further divided into day and night, as the smallest time resolution. The entire Reference Energy System (RES) is represented in the Global TIMES G5 model by extraction; inter-regional exchange; refineries; hydrogen (H2) production; synthetic fuel production; bio-fuel production; electricity and heat production; Carbon Capture and Storage (CCS); and sector-wise energy demands of industry, commerce, residential and transport, non-energy use and finally an integrated climate module. In the extraction sector, hard coal, lignite, crude oil and natural gas are modelled in four steps with the help of default cost-potential curves. Inter-regional exchanges of ten commodities are modeled for each region inside the TIMES G5 model. The final energy demand of end-use sectors such as industry, commerce and residential are modelled by different end use technologies to satisfy the users' energy demand. Natural and artificial carbon pools are included in the modelling aspect for the abatement of CO2 or carbon concentrations in the atmosphere to reduce climate warming. Two climate stabilization scenarios of CO2emissions of 500-ppmv and 550-ppmv have been used in order to estimate the sectoral restructuring of the energy system across different regions as well as its effect on atmospheric and deep ocean layer temperature rise. The phaseout of polluting fuels and the integration of non-polluting or less polluting fuels and renewable energy sources inside the sectoral energy system predominate across all regions. Sectoral energy demand and total final energy demand decreases in individual regions. Technologies such as fuel cells, fusion technology, Integrated Gasification Combined Cycle (IGCC) with CO2 sequestration, Combined Cycle Gas Turbine (CCGT) with CO2 sequestration and hydrogen production with CO2 sequestration are selected in the stabilization scenarios. The CO2 emission by fossil fuels, by sectors and by regions decreases. The atmospheric temperature rises by a maximum of 2.41oC and the ocean bed temperature rises by a maximum of 0.33oC up to the year 2100. The TIMES G5 global model has been developed to test global learning processes for the effect of uncertainties on learning rates of innovative technologies, i.e., technology diffusion across world regions subject to uncertainty in LRs for three PRs has been considered on implementation of floor cost approach The global learning process considering technology gap methodologies (knowledge gap and time lag) has been developed and tested for three different progress ratios of each technology for uncertainty of the technological return. Knowledge gap represents higher specific cost of the technology for developing regions and time lag approach presents a time lag in capacity transfer to developing regions compared to developed regions. This study shows the penetration and integration of new technologies such as IGCC, CCGT, solar photovoltaic (PV), wind onshore, wind offshore and geothermal heat pumps inside the energy system of different regions. Variations result observed by the inclusion of global learning without and with technology gaps in the form of higher specific cost (knowledge gap) and time lag. IGCC technology reaches its maximum potential in all scenarios across the globe. IGCC technology is preferred in the case of global learning without knowledge gap and time lag across developing regions compared to global learning with knowledge gap. CCGT technology development in manufacturing region decreases in global learning with technology knowledge gap compared to without knowledge gap concept. Wind onshore penetrates more in EU25 and R_OECD regions and in energy systems in a global learning concept without knowledge gap. Developed regions use more learning technology in the global learning with time lag concept because of the advantage of early investment cost reduction of learning technologies contributed by developing regions. Geothermal Heat Pump (geothermal HP) penetrates more across all regions and in all scenarios as the technology is modeled for global learning without knowledge gap and time lag. Bio-gasification, solid oxide fuel cells and molten carbonate fuel cells do not enter any energy system under any scenario. It is observed that learning technology diffuses more in higher learning rates and less in lower learning rates across the regions and the globe. The development of specific costs of innovative technologies is observed differently by period for developing and developed regions in global learning with technology gap in the form of higher specific cost approach. ; Die Modellierung von Energiesystemen entwickelte sich im Spannungsfeld von sozio-ökonomischen und technologischen Fragestellungen. Sie spielt eine Schlüsselrolle für Strategien in der nationalen und internationalen Energiepolitik und dient dazu, Probleme wie die Verknappung von Energieressourcen zu erkennen und zu lösen, Möglichkeiten zur Veränderung von Infrastrukturen im Energiesektor aufzuzeigen, den Weg für eine technologische Nachhaltigkeit zu ebnen und den zukünftigen Energiebedarf zu prognostizieren. Fast alle Energiesystemmodelle basieren auf der Optimierung der Kosten der Energieerzeugung, welche die Kosten für Energieträger und Anlagentechnologien in Abhängigkeit verschiedener technologisch-ökonomischer Parameter beinhalten. Die Anlagentechnologien stellen hierbei die Hauptkomponente sowohl der Energiekosten als auch für die wirtschaftliche Entwicklung dar. Die Reduktion der Investitionskosten für Anlagen zur Energieerzeugung ist eine wesentliche Fragestellung. Hierbei ist von großer Bedeutung, wie das Energiesystemmodell endogen Investitionskosten einsetzen kann, um zukünftige Potenziale ausgehend von den derzeitigen Kenntnissen zu prognostizieren. Der Einfluss der Unsicherheit von Lernraten bei der Endogenisierung des Lernprozesses und der Technologieauswahl muss hierzu untersucht werden. In einem globalen Lernkonzept unter Berücksichtigung von sogenannten Technologielücken, d. h. von zeitlichen Verzögerungen zwischen Verfügbarkeit und Implementierung von Technologien, kann die Entwicklung und Implementierung von neuen Technologien anhand von spezifischen Kosten und einer ggf. verzögerten Marktdurchdringung in verschiedenen Regionen untersucht werden. Im Rahmen dieser Studie wurde ein fünf Regionen Modell auf Basis des TIMES (The Integrated Markal Efom System) Modell-Generators entwickelt. Die Regionen sind definiert als die 25 europäischen Staaten (EU25), die restlichen Länder der OECD, die restlichen Länder außerhalb der OECD, Indien und China. Das Modell ist gesteuert durch den Energiebedarf, verwendet einen "Bottom-up"-Ansatz und beinhaltet die unterschiedlichsten Technologien. GDP, Bevölkerung und Verkehrsleistung sind die wesentlichen Faktoren für die Entwicklung des Energiebedarfs. Bei dem Modell handelt es sich um ein Langzeitmodell (Zeitraum 1990 bis 2100), das aus 19 Zeitperioden mit unterschiedlichen Längen (5, 8 und 10 Jahre) besteht. Jedes Jahr ist in drei Abschnitte unterteilt und jeder Abschnitt in Tag und Nacht als der höchsten zeitlichen Auflösung. Das gesamte Referenzenergiesystem (RES) wird im globalen TIMES G5 Modell durch die Energieträgergewinnung, den überregionalen Markt, Raffinerien, die Produktion von Synthesekraftstoffen, Biokraftstoffen, Wasserstoff, Strom und Wärme, Technologien zur CO2-Abscheidung und -Speicherung, den sektoralen Energiebedarf von Industrie, Gewerbe, Haushalten und Verkehr, den stofflichen Einsatz von fossilen Energieträgern und schließlich durch ein integriertes Klimamodul abgebildet. Die Gewinnung der Energieträger Steinkohle, Braunkohle, Rohöl und Erdgas wird in vier Schritten mit Kostenpotenzialkurven modelliert. Für jede Region wird der überregionale Handel von zehn Gütern innerhalb des TIMES G5-Modells abgebildet. Der Endenergiebedarf von Sektoren wie der Industrie, dem Gewerbe und den Haushalten wird mit unterschiedlichen Endnutzertechnologien modelliert. Natürliche und anthropogene Verfahren der CO2-Abscheidung und -Speicherung werden als CO2-Senken und Maßnahmen zur Minderung der Klimaerwärmung berücksichtigt. Im Rahmen der Arbeit wurden zwei Szenarien zur Stabilisierung der CO2-Emissionen auf einem Niveau von 500 ppmv und 550 ppmv betrachtet, um die sektorale Restrukturierung des Energiesystems in verschiedenen Regionen sowie den Temperaturanstieg in der Atmosphäre und am Meeresgrund abzuschätzen. In allen Regionen des sektoralen Energiesystems geht die Nutzung klimaschädlicher Energieträger zurück. Stattdessen dominiert die Nutzung nicht- oder weniger klimaschädlicher Energieträger sowie die Verwendung erneuerbarer Energiequellen. Der sektorale Energiebedarf und der totale Endenergiebedarf der einzelnen Regionen verringern sich. Technologien wie Brennstoffzellen, Fusionstechnologie, kombinierte Gas- und Dampf-Prozesse mit CO2-Abscheidung (mit integrierter Kohlevergasung (IGCC) oder mit Gasturbine (CCGT)) und Wasserstoffproduktion mit CO2-Abscheidung werden in den Stabilisierungsszenarien eingesetzt. Die CO2-Emissionen je Brennstoff, Sektor und Region verringern sich, die Temperatur der Atmosphäre steigt bis zum Jahr 2100 um maximal 2,41 °C an, die Temperatur am Meeresboden um maximal 0,33 °C. Das globale Modell TIMES G5 wurde entwickelt, um die globalen Lernprozesse im Hinblick auf die Unsicherheit der Lernrate von innovativen Technologien untersuchen zu können. Um die mögliche Bandbreite der Modellergebnisse zu begrenzen, wurde ein Ansatz basierend auf Mindestkosten entwickelt und angewendet. Die globalen Lernprozesse unter Berücksichtigung von Technologielücken wurden mit drei unterschiedlichen Fortschrittsraten je Technologie untersucht, welche die Unsicherheiten der technologischen Entwicklung in Bezug auf Implementierung und Kosten darstellen. Es wurde untersucht, inwiefern Technologielücken bei vergleichbaren Prozessen und Zeitperioden sich als höhere spezifische Kosten der Technologien in Entwicklungsländern und niedrigere spezifische Kosten in entwickelten Regionen widerspiegeln. In einem weiteren Ansatz wurden die Technologielücken als zeitlich verzögerte Kapazitätsentwicklungen abgebildet. Die spezifischen Kosten neuer Technologien in den Regionen unterscheiden sich bei beiden gewählten Ansätzen in Abhängigkeit von Diskontraten, Technologielücken je Periode und der Länge der untersuchten Zeitperioden. Im Ergebnis stellt die Arbeit die Marktdurchdringung und Integration von neuen Technologien wie IGCC, CCGT, Photovoltaikanlagen, "Onshore"- und "Offshore"-Windkraftanlagen und geothermischen Wärmepumpen in den Energiesystemen verschiedener Regionen dar. Unterschieden wird dabei zwischen der Anwendung eines globalen Lernkonzepts mit und ohne Berücksichtigung von Technologielücken, die in Form von höheren spezifischen Kosten der Technologien (knowledge gap) und einer zeitlichen Verschiebung ihrer Verfügbarkeit (time gap) abgebildet werden. IGCC Technologien erreichen in allen Szenarien ihr maximales Potenzial. Sie werden in sich entwickelnden Regionen bevorzugt bei Anwendung des globalen Lernkonzepts ohne knowledge gap und ohne time gap eingesetzt. Die Entwicklung der CCGT-Technologie in produzierenden Regionen verlangsamt sich beim globalen Lernkonzept mit knowledge gap gegenüber dem Konzept ohne knowledge gap. Die Marktdurchdringung von Onshore Windkraftanlagen findet vor allem in den Regionen EU25 und R_OECD und bei Anwendung des Lernkonzepts ohne knowledge gap statt. Entwickelte Regionen setzen Lerntechnologien insbesondere beim Lernkonzept mit time gap ein, wegen des Vorteils der frühen Investitionskostenreduzierung von Lerntechnologien aus sich entwickelnden Regionen. Geothermische Wärmepumpen werden in allen Regionen und Szenarien bevorzugt eingesetzt, da diese Technologie mit dem globalen Lernkonzept ohne knowledge gap und ohne time gap modelliert wurden. Biomassevergasung, Festoxid-Brennstoffzellen und Schmelz-Karbonat-Brennstoffzellen finden in keinem der Szenarien Eingang in eines der Energiesysteme. Weiter wurde beobachtet, dass das Spektrum der eingesetzten Lerntechnologien bei Annahme hoher Lernraten größer ist als bei niedrigen Lernraten. Die Entwicklung der spezifischen Kosten für innovative Technologien verläuft in Abhängigkeit vom globalen Lernkonzept, den betrachteten Technologielücken und den resultierenden verschiedenen spezifischen Technologiekosten in Entwicklungsländern und entwickelten Ländern unterschiedlich.
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1. EinleitungStädtereisen stehen derzeit hoch im Kurs. Dies wird unter anderem durch das schnelle Wachstum dieser Tourismusform deutlich. So verzeichneten die 33 wichtigsten städtetouristischen Destinationen zwischen den Jahren 2008 und 2017 in Bezug auf die Übernachtungsaufenthalte ein Wachstum von durchschnittlich 57 Prozent. Die große Beliebtheit spiegelt sich darüber hinaus in der Tatsache wider, dass gegenwärtig mehr als 45 Prozent der internationalen Reisen in Städte führen (vgl. Neumair/Schlesinger 2021: 210f.).Obwohl der Tourismus vielerorts ein willkommener Wachstumsmotor ist (vgl. Vogel 2020: 97f.), werden besonders große städtische Destinationen mit der Kehrseite des Tourismus, dem sogenannten Overtourism, konfrontiert (vgl. Neumair/Schlesinger 2021: 210). Die Folgen: Eine von Instagram-Touristen überschwemmte Wohnstraße in Paris, vermüllte Gassen in Florenz, picknickende Besucher in Rom, nächtlicher Partylärm in Barcelona, immer mehr Kreuzfahrtschiffe in Dubrovnik, lärmende Rollkoffer in Venedig, kiffende Touristen in Amsterdam, steigende Mieten in Lissabon, von Reisebussen verstopfte Plätze in Salzburg, Gefühle der touristischen Überfremdung auf Mallorca (Neumair/Schlesinger 2021: 201).Besonders deutlich werden die negativen Effekte des Besucherandrangs in der katalanischen Hauptstadt Barcelona, die neben Venedig als Aushängeschild des Overtourism gilt (vgl. ebd.: 211). So wendet sich die lokale Bevölkerung Barcelonas zunehmend gegen die Tourismusentwicklung und fordert im Rahmen von diversen Protestaktionen eine Regulierung und Begrenzung des Tourismus in der Stadt (vgl. Freytag/Glatter 2017: 165).Inwiefern eine solche Regulierung des Städtetourismus unvermeidbar ist, soll in der vorliegenden Arbeit untersucht werden. Hierfür wird im Anschluss an eine begriffliche Einführung (Kapitel 2) zunächst die Entwicklung Barcelonas zu einer führenden städtetouristischen Destination skizziert (Kapitel 3.1 und 3.2). Daraufhin werden die aus der starken touristischen Prägung Barcelonas resultierenden Effekte (Kapitel 3.3) und die damit einhergehende Kritik der Bewohner*innen (Kapitel 3.4) beschrieben. Inwieweit die Stadtverwaltung die von der Lokalbevölkerung geforderte Begrenzung des Tourismus realisiert und welche Herausforderungen hierbei bestehen, ist Thema des vierten Kapitels. Abschließend soll aufgezeigt werden, welche Problematik eine Begrenzung des Tourismus mit sich bringt (Kapitel 5).2. Begriffliche Grundlagen 2.1 StädtetourismusDie grundlegende Definition des Begriffs "Tourismus" (auch Fremdenverkehr, Reiseverkehr oder Touristik) stammt von der Welttourismusorganisation (UNWTO) aus dem Jahr 1993 (vgl. Freyer 2015: 2). Demnach umfasst Tourismus"die Aktivitäten von Personen, die an Orte außerhalb ihrer gewohnten Umgebung reisen und sich dort zu Freizeit-, Geschäfts- oder bestimmten anderen Zwecken nicht länger als ein Jahr ohne Unterbrechung aufhalten" (UNWTO 1993: 2).Je nach Reisedauer, Entfernung des Reiseziels und Motiv der Reise kann darüber hinaus zwischen diversen Tourismusformen differenziert werden (vgl. Freyer 2018: 2670). Eine Tourismusform, die in den letzten drei Jahrzehnten immer bedeutender wurde, ist der Städtetourismus (vgl. Krajewski 2022: 423). Sowohl neue Mobilitätsoptionen (z.B. Billigflüge) als auch die Veränderung des Reiseverhaltens begünstigen das städtetouristische Wachstum (vgl. Freytag/Popp 2009: 5; Gebhardt 2017: 226).So entscheiden sich immer mehr Reisende in Ergänzung zum Jahresurlaub für zusätzliche Kurzreisen, die häufig in Städte führen (vgl. Freytag/Propp 2009: 5). Weiterhin eröffnen Städtereisen die Möglichkeit, verschiedenste Reisemotive und Aktivitäten auf engem Raum miteinander zu verbinden (vgl. ebd.: 5–7). Somit kommt es zu einer Überlagerung von Urlaubs-, Vergnügungs-, Kultur- und Bildungsmotiven sowie geschäftlichen Motiven (vgl. Kagermeier 2008: 16).Aufgrund dieser Motiv-Gemengelage und Multioptionalität existiert keine allgemeingültige Definition für den Städtetourismus (vgl. Krajewski 2022: 426). Typisch ist jedoch die gleichzeitige Nutzung von städtischen Räumen durch die lokale Bewohnerschaft und Reisenden (vgl. Gebhardt 2017: 226). Grundlegend muss zwischen verschiedenen Formen des Städtetourismus unterschieden werden (vgl. ebd.: 427). In diesem Zusammenhang grenzt der Deutsche Tourismusverband (DTV) den primären vom sekundären Städtetourismus ab (vgl. Kagermeier 2008: 16). Beim primären oder kulturorientierten Städtetourismus"wird die Stadt aufgrund ihrer städtebaulichen Attraktivität ("Sightseeing") oder ihrer Kunst- und Kulturangebote besucht und besichtigt, was mit oder ohne Übernachtung erfolgen kann" (Krajewski 2022: 427).Hierbei ist der Besuch von kulturellen Veranstaltungen inkludiert (vgl. ebd.: 427). Das Hauptbesuchsmotiv bildet somit die Stadtbesichtigung bzw. das Stadterlebnis (vgl. Kagermeier 2008: 17). Demgegenüber ist beim sekundären Städtetourismus"nicht die Stadt selbst das Reisemotiv, sondern […] die dort verorteten Funktionen wie z.B. Einkaufs-, Veranstaltungs- oder Tagungsorte" (Krajewski 2022: 427).Zu den Hauptmotiven zählen in diesem Zusammenhang geschäftliche Gründe, Shopping oder der Besuch von Verwandten und Bekannten (vgl. Kagermeier 2008: 17). Allerdings ist hervorzuheben, dass aufgrund der hybriden Reisemotive in der Praxis keine klare Trennung zwischen diesen beiden Formen möglich ist (vgl. Freytag/Popp 2009: 7). 2.2 OvertourismIm Kontext der negativen Auswirkungen des Städtetourismus wird häufig von "Overtourism" (auch Overtourismus, Übertourismus) gesprochen (vgl. Krajewski 2022: 423). Paradigmatisch für dieses Phänomen stehen unter anderem die europäischen Städte Venedig und Barcelona, in denen wiederum bestimmte Bereiche, wie z.B. die Promenade La Rambla in Barcelona, besonders betroffen sind (vgl. Neumair/Schlesinger 2021: 210f.).Bevor der Begriff im Jahr 2017 in die breite Öffentlichkeit und Fachkreise gelang, war er primär unter dem Hashtag #overtourism auf dem Social-Media-Kanal Twitter präsent. Heute existieren zahlreiche Medienbeiträge, die die Problematik des Overtourism zum Gegenstand haben. Als exemplarisch gelten die folgenden Schlagzeilen: "Invasion der Touristen", "Tourist, du bist Terrorist", "Tourist go home! Proteste in Spanien werden aggressiver" (vgl. ebd.: 202). Trotz der vielfachen Thematisierung des Phänomens gibt es hinsichtlich des Begriffs Overtourism keine einheitlich anerkannte Definition. Eine vielfach geteilte Definition bezeichnet Overtourism jedoch als"the excessive growth of visitors leading to overcrowding in areas where residents suffer the consequences of temporary and seasonal tourism peaks, which have enforced permanent changes to their lifestyles, access to amenities and general well-being" (Milano et al. 2018).Hierbei ist allerdings nicht nur die negative Wahrnehmung von Besuchermengen und die Beeinträchtigung der Lebensqualität der Bereisten, sondern auch eine Schmälerung der Aufenthaltsqualität für die Reisenden prägend (vgl. Neumair/Schlesinger 2021: 203). Inwiefern die Lebensqualität der Einwohner*innen allerdings geschmälert wird, hängt von diversen stadtspezifischen Faktoren, wie der Größe der Stadt oder der Lage der Attraktionen, ab (vgl. Hospers 2019: 20).Ob das Stadium des Overtourism erreicht ist, wird von der Überschreitung ökonomischer, ökologischer, physischer, sozialer und psychischer Tragfähigkeiten bestimmt (vgl. Reif 2019: 264). Tragfähigkeit beschreibt in diesem Zusammenhang"the maximum number of people that may visit a tourist destination at the same time, without causing destruction of the physical, economic and sociocultural environment and an unacceptable decrease in the quality of visitors' satisfaction" (UNWTO 2018: 3).So ist die Unzufriedenheit der Einwohner*innen aufgrund von touristischer Aktivität ein Indiz für die Überschreitung der sozialen Tragfähigkeit, während steigende Miet- und Immobilienpreise und damit einhergehende Verdrängungsprozesse auf eine Überschreitung der ökonomischen Tragfähigkeit hinweisen (vgl. Reif 2019: 264). 3. Tourismusentwicklung in Barcelona 3.1 Die Anfänge des TourismusBarcelona befindet sich im Nordosten Spaniens und ist die Hauptstadt der Region Katalonien (Catalunya) (vgl. Goodwin 2019a: 126). Ausgangspunkt für die Entwicklung Barcelonas zu einer führenden städtetouristischen Destination ist die Ausrichtung der Olympischen Spiele im Jahr 1992 (vgl. Freytag/Glatter 2017: 165; Gebhardt 2017: 229). Im Rahmen der Vorbereitungen auf dieses Großereignis vollzog sich eine große Umgestaltung der ehemaligen Industriestadt mit dem Ziel, die Stadt für den Tourismus attraktiv zu machen (vgl. Gebhardt 2017: 229–232). Hierzu zählten die Verbesserung der Infrastruktur (z.B. Anlage der Ringstraßen), die Schaffung von Stränden und neuer Museen sowie die Erbauung des Olympischen Hafens (Port Olímpic) (vgl. ebd.: 229).Infolge der entstandenen Schulden und dem Wunsch, Barcelona zu einer Dienstleistungsmetropole zu transformieren, wurde im Anschluss an die Olympischen Spiele verstärkt mit privatwirtschaftlichen Akteuren kooperiert und diverse öffentliche Dienstleistungen wurden privatisiert. Die Olympischen Spiele markierten somit die Abkehr vom sogenannten "Modell Barcelona", das sich durch eine konsensorientierte Kooperation zwischen öffentlicher Verwaltung, Privatwirtschaft und Nachbarschaftsvereinigungen kennzeichnete (vgl. ebd.: 229f.). 3.2 Die Tourismus-Wachstumskoalition und externe BeschleunigungFür die Stadtverwaltung und privatwirtschaftlichen Akteure war der Tourismus ein willkommener Wachstumsmotor, der zur Wiederbelebung der Wirtschaft beitrug (vgl. Freytag/Glatter 2017: 165; Hospers 2019: 21). Im Zuge dessen kam es im postolympischen Zeitraum zur Entwicklung einer Tourismus-Wachstumskoalition, die sich primär aus Unternehmen der Hotellerie, Gastronomie sowie Reiseveranstaltern zusammensetzte. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung teilte die Tourismus-Wachstumskoalition die Überzeugung, dass der Tourismus in Barcelona gefördert werden müsse (vgl. Gebhardt 2017: 230).Jene Wachstumskoalition wurde in den 1990er Jahren durch die Gründung der Organisation Turisme de Barcelona institutionell in den Organen der Stadt- und Tourismusentwicklung verankert, was eine unmittelbare Beteiligung dieser Akteursgruppe an der Steuerung des Tourismus implizierte (vgl. ebd.: 230–232). Die Aufgaben der Tourismussteuerung wurden somit aufgeteilt (vgl. Goodwin 2019b: 2). Während das Tourismusmanagement der Stadtverwaltung (Ajuntament de Barcelona) zugewiesen wurde, fiel das Marketing in das Aufgabengebiet von Turisme de Barcelona (vgl. ebd.). Somit erfolgte eine gemeinsame Förderung der touristischen Erschließung Barcelonas durch Politik und Privatwirtschaft, wobei die ökonomischen Akteure während dieser Zeit mit Leichtigkeit ihre Interessen durchsetzen konnten (vgl. Gebhardt 2017: 232).Das touristische Wachstum im postolympischen Barcelona, für das Turisme de Barcelona eine zentrale Rolle spielte, wurde im Laufe der Zeit durch zwei externe Faktoren verstärkt (vgl. Freytag/Glatter 2017: 165; Gebhardt 2017: 231). So erfolgte sowohl eine Zunahme internationaler Investitionen in Tourismusunterkünfte als auch eine Steigerung von Kurzzeitvermietungen von Wohnungen an Reisende, was vor allem auf Online-Plattformen wie Airbnb zurückzuführen ist (vgl. Gebhardt 2017: 235–237). 3.3 TourismuseffekteInfolge der starken Förderung durch politische und ökonomische Akteure verzeichnete der Tourismus in Barcelona ein spektakuläres Wachstum, wodurch Barcelona in Bezug auf die Hotelübernachtungen heute auf Platz sieben der europäischen Städte liegt (vgl. Goodwin 2019a: 125–126; Observatori del Turisme a Barcelona 2019: 139).So vollzog sich in den 1990er Jahren erstmals eine Verdoppelung der Hotelübernachtungen, wobei sich dieser Trend durch das kontinuierliche Wachstum im neuen Jahrzehnt fortsetzte (siehe Abbildung 1) (vgl. Gebhardt 2017: 232f.). Heute zählt Barcelona jährlich knapp 20 Millionen Hotelübernachtungen, was mehr als das Fünffache im Vergleich zum Jahr 1990 darstellt (vgl. Observatori del Turisme a Barcelona 2021: 48). In diesem Punkt unterscheidet sich die Tourismusentwicklung Barcelonas von der in anderen europäischen Städten (vgl. Goodwin 2019a: 126). Denn während bspw. der Tourismus in London zwischen 2005 und 2013 um 16 Prozent zunahm, wuchs der Tourismus in Barcelona in dieser Zeit um mehr als 54 Prozent (vgl. ebd.). Abbildung 1: Übernachtungen und Übernachtungsgäste in Hotels in BarcelonaQuelle: In Anlehnung an Observatori del Tourisme a Barcelona (2021: 48)Verschärft wird diese Problematik durch die geringe Größe der Stadt (vgl. ebd.). So kommen auf ca. 1,6 Millionen Einwohner*innen derzeit jährlich knapp 30 Millionen Reisende (vgl. Barcelona Activa o. D.), wovon ca. die Hälfte Tagesausflügler*innen sind, die vor allem über den Kreuzfahrttourismus Barcelona erreichen (vgl. Gebhardt 2017: 233).Das Wachstumstempo und die daraus resultierende starke touristische Prägung Barcelonas ziehen weitreichende Folgen nach sich, von denen die wichtigsten im Folgenden beschrieben werden. Während das Tourismusmarketing primär die positiven ökonomischen und strukturellen Synergieeffekte in den Vordergrund rückt, bekommen vor allem die Bewohner*innen Barcelonas die zahlreichen negativen Effekte des Overtourism zu spüren (vgl. Freytag/Glatter 2017: 163).So konstatiert Vogel (2020: 97f.), dass manche Städte durch ein zu hohes Touristenaufkommen schlicht überlaufen sind, wodurch in bestimmten Bereichen ein Durchkommen kaum möglich ist (siehe Abbildung 2). Die damit einhergehenden negativen "Crowding-Effekte" bekommen sowohl Reisende als auch Bereiste zu spüren (vgl. Neumair/Schlesinger 2021: 303). So vermindern bspw. das subjektive Gefühl von Enge sowie erhebliche Wartezeiten an touristischen Attraktionen die Aufenthaltsqualität für die Reisenden (vgl. Freytag/Popp 2009: 10).Auf der anderen Seite bedeutet die massive Präsenz von Reisenden für viele Einwohner*innen eine Einschränkung ihrer außerhäuslichen Mobilität (vgl. ebd.). Gekoppelt mit dem dadurch entstehenden Lärm und dem Fehlverhalten einiger Reisenden, kommt es im Extremfall dazu, dass sich die Bewohner*innen wie Statist*innen in einer Ferienlandschaft fühlen (vgl. Vogel 2020: 98). Dieses Gefühl der Überfremdung geht häufig mit einer zunehmenden Ablehnung der einheimischen Bevölkerung gegenüber dem Tourismus einher (vgl. Neumair/Schlesinger 2021: 206).Abbildung 2: Menschenmassen auf der La RamblaFoto: Lea KoppNeben das Gefühl der Überfremdung tritt die ökonomische Verdrängung der Bewohner*innen (vgl. Vogel 2020: 98). So vernachlässigt der Einzelhandel bspw. den Bedarf der Lokalbevölkerung, indem der Fokus auf die Bereitstellung tourismusspezifischer Angebote gerichtet wird (vgl. ebd.). Ein ausschlaggebender Punkt ist die Kurzzeitvermietung von Zimmern oder von ganzen Wohnungen an Reisende via Übernachtungsplattformen wie Airbnb (vgl. Gebhardt 2017: 237).Laut der aktivistischen Plattform "Inside Airbnb" betrifft dies derzeit knapp 9.500 Wohnungen und 6000 Zimmer in Barcelona, wobei 71,5 Prozent der Anbieter*innen mehrere Wohnungen gleichzeitig vermieten (vgl. Inside Airbnb 2022). Nach Angaben der Stadtverwaltung aus dem Jahr 2017 werden bis zu 40 Prozent aller Wohnungen legal an Reisende vermietet, wobei die Dunkelziffer an illegal genutzten Wohnungen die Lage noch weiter verschärft (vgl. Gebhardt 2017: 237f.).Die Folgen: Lärmbelästigung, sinkende Gewinne im Hotelgewerbe, Immobilienspekulation und vor allem Mietpreissteigerungen (vgl. Goodwin 2019a: 134). Durch die steigenden Mietpreise kommt es zur Verdrängung einkommensschwacher Bewohner*innen und somit zur Veränderung der soziodemografischen Zusammensetzung (vgl. ebd.). Ada Colau, einstige stadtpolitische Aktivistin und heutige Bürgermeisterin von Barcelona, thematisierte diesen Zusammenhang bereits 2014:Any city that sacrifices itself on the altar of mass tourism will be abandoned by its people when they can no longer afford the cost of housing, food, and basic everyday necessities. (Colau 2014)Des Weiteren kommt es durch den Tourismus und die Veränderung der Form und Intensität des Wohnens zu einer Erhöhung des Wasser- und Energieverbrauchs sowie der Abfallproduktion (vgl. Goodwin 2019a: 134). Jedoch beginnt die ökologische Belastung bereits mit der Anreise (vgl. Freytag/Popp 2009: 10), die im Fall von Barcelona zu ca. 80 Prozent mit dem Flugzeug erfolgt (vgl. Observatori del Turisme a Barcelona 2019: 75). Dabei trägt jede Flugreise mit ihrem CO2-Ausstoß zum Klimawandel und somit zur Zerstörung von Ökosystemen bei (vgl. Vogel 2020: 96f.).Es kann festgehalten werden, dass während der touristischen Entwicklung Barcelonas psychische, soziale, ökonomische und ökologische Tragfähigkeitsgrenzen überschritten wurden, was sich anhand der diversen negativen Effekte zeigt. Hierzu zählen unter anderem die Minderung der Aufenthaltsqualität für Reisende, die Schmälerung der Lebensqualität der Bewohner*innen, die Veränderung der Einzelhandelsstruktur, die Umnutzung von Wohnungen und die damit einhergehende ökonomische Verdrängung der Lokalbevölkerung sowie ökologische Belastungen durch die touristische Mobilität. Wie die Lokalbevölkerung Barcelonas auf die Effekte des Overtourism reagiert, wird im folgenden Kapitel näher beleuchtet. 3.4 TourismuskritikMit der Überschreitung der Tragfähigkeitsgrenzen änderte sich die Einstellung der ortsansässigen Bevölkerung gegenüber dem Tourismus (vgl. Neumair/Schlesinger 2021: 205). Diese veränderte Wahrnehmung lässt sich anhand des "irritation index" veranschaulichen. Hierbei handelt es sich um ein Modell, das die Entwicklung der lokalen Reaktionen auf den Tourismus anhand von vier aufeinanderfolgenden Stadien darstellt:Während anfangs vor allem über die ökonomischen Vorzüge des Tourismus Euphorie herrscht (Stadium 1: euphoria), gewöhnen sich die Einwohner*innen im Laufe der Zeit an die Reisenden und entwickeln eine gleichgültige Einstellung (Stadium 2: apathy). Diese Gleichgültigkeit schlägt jedoch in eine ablehnende Haltung um, falls die Tragfähigkeitsgrenzen überschritten werden (Stadium 3: irritation), was im schlimmsten Fall zu einer feindseligen Haltung gegenüber Reisenden führen kann (Stadium 4: antagonism) (vgl. Hospers 2019: 20).Eine Abkehr von der Begeisterung über den Tourismus zeigte sich in Barcelona erstmals im Jahr 2004, als tourismuskritische Kommentare während des Internationalen Forums der Kulturen geäußert wurden (vgl. Goodwin 2019a: 128). Ab dem Jahr 2005 kritisierten Nachbarschaftsvereinigungen zunehmend die "masificación", sprich die Überfüllung des öffentlichen Raums, die mit einer Einschränkung der außerhäuslichen Mobilität der Einwohner*innen einherging.Infolge der Vervielfachung neuer Hotelbauten und touristisch genutzter Wohnungen kam es zu einer Multiplizierung von Protestbündnissen. So traten neben die Nachbarschaftsvereinigungen tourismusspezifische lokale Bündnisse (z.B. "Barceloneta sagt es reicht!", "Die Altstadt ist nicht zu verkaufen") sowie Initiativen gegen spezifische Hotelprojekte (z.B. "kein Hotel am Rec Comtal") (vgl. Gebhardt 2017: 233–238).Eine von vielen Protestaktionen vollzog sich im Dezember 2009, als Einwohner*innen und Händler*innen aus dem Stadtteil El Raval über 500 Weihnachtskarten an die barcelonische Stadtverwaltung schickten. Auf diesen befanden sich Fotos von Prostituierten, Drogenhändler*innen sowie Reisenden, die in der Öffentlichkeit urinierten und Geschlechtsverkehr hatten. Zudem kam es im Jahr 2009 zu einem Anstieg der negativen Berichterstattung in den Medien (vgl. Goodwin 2019a: 128). Dies verwundert jedoch kaum, da die Tourismuskritik mit den Aufmerksamkeitsregeln der Medien besonders kompatibel ist (vgl. Gebhardt 2017: 240).Dass die Kritik den gesellschaftlichen Mainstream erreicht hat, zeigte sich ebenfalls in den städtischen Meinungsumfragen, die halbjährlich durchgeführt werden (vgl. ebd.: 238). So zählte die Bevölkerung erstmals im Juni 2013 den Tourismus zu den größten Problemen der Stadt, wobei sich die Lage aus Sicht der Einwohner*innen weiter verschärfte (vgl. Ajuntament de Barcelona 2013: 9). Denn während der Tourismus im Juni 2013 noch den zehnten Platz belegte, stellte er im Dezember 2016 aus Sicht der Bevölkerung das zweitgrößte Problem der Stadt dar (vgl. ebd.; Ajuntament de Barcelona 2016: 9).Zudem war im Jahr 2016 die Mehrheit der Bevölkerung Barcelonas erstmals der Meinung, dass die touristische Kapazitätsgrenze Barcelonas erreicht sei (siehe Abbildung 3, Seite 127 oben) (vgl. Observatori del Turisme a Barcelona 2019: 127). Abbildung 3 zeigt allerdings auch, dass die Bevölkerung Barcelonas nicht als homogene Gruppe betrachtet werden kann. So variiert die Meinung der Einheimischen in Bezug auf den Tourismus, was von diversen Faktoren, wie bspw. der Entfernung des Wohnorts vom Tourismusgebiet oder soziodemografischen Merkmalen, beeinflusst wird (vgl. Hospers 2019: 21f.). Neumair/Schlesinger (2021: 201) heben hervor, dass"sich die Kritik nicht nur gegen die Touristen, sondern vor allem die politischen Entscheidungsträger richtet, denen vielerorts vorgeworfen wird, […] zu spät und zu wenig energisch dagegen vorgegangen zu sein". Dies verdeutlichen die Proteste im August 2014, die als "Barceloneta Krise" bezeichnet werden. Im Rahmen dieser Demonstrationen forderten die Bewohner*innen ein neues Tourismusmodell, das strikter gegen die illegale Vermietung von Wohnungen an Reisende vorgehen sollte. Das daraufhin vom damaligen Bürgermeister getätigte Versprechen, stärker gegen die illegal genutzten Wohnungen im Stadtviertel La Barceloneta vorzugehen, wurde jedoch nicht eingehalten, weshalb der Tourismus bei den Kommunalwahlen im Jahr 2015 zum Thema wurde (vgl. Goodwin 2019a: 128).Mit dem Wahlsieg von "Barcelona en Comú" ("Barcelona gemeinsam") im Mai 2015 institutionalisierte sich der Widerstand gegen das bislang dominierende tourismusbasierte Wachstumsmodell im Stadtparlament. So griff das Programm von Barcelona en Comú diverse Forderungen der Nachbarschaftsverbände auf, wie z.B. ein Moratorium für Hotellizenzen, den Schutz des traditionellen Einzelhandels sowie die Regulierung touristisch genutzter Wohnungen (vgl. Gebhardt 2017: 239–241).Insgesamt reagieren die Einwohner*innen Barcelonas auf die Effekte des Overtourism (Kapitel 3.3) mit der Infragestellung des am Tourismus ausgerichteten Wachstums (vgl. Gebhardt 2017: 226). So wendet sich "die in den besonders stark touristifizierten Quartieren ansässige Bevölkerung und deren Nachbarschaftsinitiativen […] zunehmend gegen die fortschreitende Tourismusentwicklung" (Freytag/Glatter 2017: 165).Aus der Sicht des Großteils der Bewohnerschaft ist aufgrund der Erreichung der touristischen Kapazitätsgrenze Barcelonas und den damit einhergehenden Folgen eine Regulierung und Begrenzung des Tourismus in der Stadt unvermeidbar (vgl. Gebhardt 2017: 226; Freytag/Glatter 2017: 165). Nachfolgend werden einige der praktizierten Maßnahmen zur Regulierung des Tourismus in Barcelona vorgestellt. 4. Regulierung des Städtetourismus in Barcelona 4.1 Der strategische Tourismusplan 2010–2015Nachdem der Overtourism in Barcelona im Jahr 2004 offiziell als Problem erkannt wurde, entwickelte die Stadtverwaltung im Jahr 2008 erste Ansätze, um die Effekte des Overtourism einzudämmen (vgl. Goodwin 2019a: 125). Hierzu zählt vor allem der von der Stadtverwaltung und Turisme de Barcelona in den Jahren 2008 bis 2010 entwickelte strategische Tourismusplan (vgl. ebd.: 129). Im Fokus dieses im Jahr 2010 verabschiedeten Plans steht die Förderung eines Tourismusmodells, das "das Gleichgewicht zwischen Einheimischen und Touristen stärkt" (Ajuntament de Barcelona/Barcelona Turisme 2010: 5). Dazu solle der Tourismus in der Altstadt reguliert, das Wachstum auf Gebiete außerhalb des Stadtzentrums verlagert und die Bevölkerung stärker für den Nutzen des Tourismus sensibilisiert werden (vgl. Gebhardt 2017: 243).Allerdings wurde dieses Vorhaben bis zum Jahr 2015 nicht realisiert. Gebhardt (2017: 234) führt dies auf die Beteiligung von Turisme de Barcelona als eine Institution, die primär Vertreter*innen der Tourismusindustrie vereint, sowie das geringe Interesse an einer Regulierung aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise zurück. 4.2 Strategie 2020Mit 30 Aktionslinien und 85 Maßnahmen verabschiedete die Stadtverwaltung im Jahr 2017 die Strategie 2020, die sich an die Hauptziele des strategischen Tourismusplans anlehnt. Im Zentrum der Tourismuspolitik stehen hierbei die folgenden fünf Kriterien: Nachhaltigkeit, Verantwortung, Umverteilung, Zusammenhalt und Innovation (vgl. Goodwin 2019a: 130f.).So zielen die Maßnahmen unter anderem auf die Stärkung des Tourismusmanagements sowie die Wissensgenerierung, die als Basis für eine effektive Entscheidungsfindung erachtet wird (vgl. ebd.: 133). Des Weiteren enthält die Strategie 2020 Überlegungen zur Besucherlenkung ("Visitor Management") (vgl. ebd.). Hierunter fallen "Maßnahmen zur Beeinflussung von Besuchern bezüglich ihrer räumlichen, zeitlichen oder quantitativen Verteilung sowie deren Verhaltensweisen" (Freyer 2018: 628). Auch in Bezug auf die illegale Vermietung von Wohnungen an Reisende werden Maßnahmen präsentiert (vgl. Goodwin 2019a: 133). Laut einer Evaluation aus dem Jahr 2022 wurden 67 der 85 Maßnahmen bis zum Jahr 2020 realisiert (vgl. Ajuntament de Barcelona 2022: 2). 4.3 Konkrete MaßnahmenAuf Basis der Strategie 2020 entwickelte die Stadtverwaltung Barcelonas diverse Maßnahmen zur Regulierung des Städtetourismus (vgl. Gebhardt 2017: 245). Vor allem die derzeitige Bürgermeisterin Barcelonas, Ada Colau, ist in diesem Kontext für Gegenmaßnahmen bekannt (vgl. Vogel 2020: 98). Im Folgenden werden exemplarisch einige der Maßnahmen vorgestellt, die die Stadtverwaltung Barcelonas zur Begrenzung des Tourismus ergriffen hat.Reduzierung der BesucherzahlEine häufig praktizierte Maßnahme, um die Besucherzahl zu reduzieren, ist die Beschränkung bzw. Kontingentierung des Zugangs zu touristischen Attraktionen (vgl. Neumair/Schlesinger 2021: 216). So wurde bspw. im Jahr 2013 der Zugang zum Park Güell, einer der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Barcelonas, für Reisende eingeschränkt (vgl. Goodwin 2019b: 20). Während die gesamte Parkanlage für die Einwohner*innen Barcelonas frei zugänglich ist, erhalten demnach maximal 800 Besucher*innen pro Stunde Zugang zur sogenannten monumentalen Zone, die knapp acht Prozent der Gesamtfläche des Parks ausmacht (vgl. ebd.).Darüber hinaus können Reisende von bestimmten Attraktionen ausgeschlossen werden (vgl. Neumair/Schlesinger 2021: 216). Diesen Schritt vollzog die Stadtverwaltung im Jahr 2015 in Bezug auf die berühmte Markthalle La Boquería, indem an Freitagen und Samstagen Touristengruppen ab 15 Personen zeitweise der Zugang zum Markt untersagt wurde (vgl. ebd.: 216f.). Hierdurch sollte den Einwohner*innen Barcelonas wieder ein ungestörtes Einkaufen ermöglicht werden (vgl. ebd.).Zur Reduzierung der Besucherzahl sind weiterhin die Einführung bzw. die Erhöhung von Steuern auf touristische Leistungen (z.B. Übernachtungs- und Beherbergungsleistungen) sowie die Einführung von Eintrittspreisen auf touristische Attraktionen mögliche Maßnahmen (vgl. Neumair/Schlesinger 2021: 217). So wurde der Zugang zur monumentalen Zone im Park Güell nicht nur beschränkt, sondern auch an Eintrittstickets gebunden, wodurch die Zahl der Besucher*innen von neun auf ca. zwei Millionen sank (vgl. Goodwin 2019b: 20).Darüber hinaus besteht die Option, Übernachtungsmöglichkeiten in Hotels oder Privatunterkünften wie Airbnb zu limitieren (vgl. Neumair/Schlesinger 2021: 217). So reguliert die Stadtverwaltung Barcelonas touristische Unterkünfte durch den im Jahr 2017 eingeführten "Besonderen Stadtentwicklungsplan für touristische Unterkünfte" (Plan especial urbanístico de alojamientos turísticos, PEUAT) (vgl. Gebhardt 2017: 241).Dieser legt eine Beschränkung und Dekonzentration des Wachstums von touristischen Unterkünften sowie ein Nullwachstum für touristisch genutzte Wohnungen fest (vgl. ebd.). Eine Eröffnung von neuen Privatunterkünften ist somit nur möglich, wenn andere schließen (vgl. Goodwin 2019a: 135). Ob eine Wohnung über eine für die touristische Nutzung notwendige Lizenz verfügt, können Reisende sowie Einwohner*innen auf einer von der Stadtverwaltung geschaffenen Webseite überprüfen (vgl. ebd.).DispersionNeumair/Schlesinger (2021: 218) sehen allerdings in der Dispersion, "der räumlichen und zeitlichen Entzerrung der Touristenströme", die vielversprechendste Strategie im Umgang mit den Effekten des Overtourism. Auch Barcelona strebt eine Dezentralisierung der Touristenströme an (vgl. Maier-Albang 2022). Hierfür sollen Besucherströme auch in die benachbarten Gemeinden der Provinz Barcelona umgelenkt werden (vgl. Goodwin 2019b: 20).Des Weiteren sollen Touristenströme vor allem durch die Nutzung von Big Data entzerrt werden (vgl. ebd.: 19). Hierfür wurde bspw. die App "Check Barcelona" entwickelt, die unter anderem Informationen über aktuelle Besucherzahlen und Wartezeiten bei Sehenswürdigkeiten sowie Mobilitätsempfehlungen bereitstellt (vgl. Maier-Albang 2022; Barcelona Turisme o. D.).4.4 Schwierigkeiten bei der Regulierung des Städtetourismus in BarcelonaHäufig wird im Kampf gegen den Overtourism vorgeschlagen, an den touristischen Verkehrsmitteln anzusetzen (vgl. Neumair/Schlesinger 2021: 218). In diesem Zusammenhang stehen Maßnahmen wie bspw. Anlegestopps für Kreuzfahrtschiffe, die Erhöhung von Steuern auf Kerosin oder Landegebühren auf Flughäfen, die darauf zielen, Billigfluglinien abzuhalten (vgl. ebd.: 218; Vogel 2020: 101).Allerdings entziehen sich sowohl der Flughafen "El Prat" als auch der Hafen Barcelonas weitgehend dem Einfluss der Stadtverwaltung (vgl. Goodwin 2019a: 132f.). Dies gilt ebenfalls für die große Zahl an Reisenden, die im nahegelegenen Girona oder an der Costa Brava ihren Urlaub verbringen und Barcelona im Rahmen von Tagesausflügen besuchen (vgl. ebd.). Somit hat "die Stadtverwaltung von Barcelona praktisch keine Möglichkeit, die Zahl der Touristen und Tagesausflügler per Flugzeug, Bahn, Straße oder Schiff zu begrenzen" (Goodwin 2019a: 133).Insgesamt hat Barcelona jedoch ein umfassendes Programm zur Regulierung des Tourismus entwickelt, das weitaus mehr als die in diesem Kapitel vorgestellten Maßnahmen beinhaltet und als Inspirationsquelle für andere Städte dienen kann (vgl. Goodwin 2019a: 136). Hierbei gilt es allerdings zu beachten, dass es sich um keine allgemeingültigen Lösungen handelt und die Wirksamkeit der Maßnahmen stets kontextabhängig ist (vgl. UNWTO 2018: 7). 5. Problematik von RegulierungsmaßnahmenIn der Diskussion über die Regulierung des Tourismus wird häufig, vor allem von der Wachstumskoalition, auf die Abhängigkeit der lokalen Ökonomie vom Tourismus verwiesen und aus diesem Grund eine Regulierung abgelehnt (vgl. Gebhardt 2017: 234f.). In diesem Zusammenhang generiert der Tourismus in Barcelona knapp 150.000 Arbeitsplätze, was in etwa 14 Prozent der Gesamtbeschäftigung darstellt (vgl. Observatori del Turisme a Barcelona 2019: 154). Darüber hinaus macht der Tourismus rund 14 Prozent des Bruttoinlandprodukts von Barcelona aus (vgl. Barcelona Activa o. D.). Dass der Tourismus wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt, steht somit außer Frage (vgl. Milano et al.).Allerdings müssen politische Entscheidungsträger erkennen, dass dem touristischen Wachstum Grenzen gesetzt sind und dass durch eine Überschreitung dieser Grenzen Overtourism entsteht, was diverse Effekte und Kritik nach sich zieht (Kapitel 3.3 und 3.4) (vgl. ebd.). Dass "mehr" immer "besser" bedeutet, ist in diesem Zusammenhang ein Trugschluss (vgl. Hospers 2019: 21). Ist eine Stadt bereits vom Overtourism betroffen, können die genannten Gegenmaßnahmen (Kapitel 4.3) die Lage entlasten. Allerdings wird dieses Programm das Fernweh der Reisenden insgesamt nicht bremsen können (vgl. Vogel 2020: 99).Außerdem bringt die Regulierung des Tourismus eine weitere Problematik mit sich, die Vogel (2020: 101f.) als "demokratisches Paradox" beschreibt. Auf der einen Seite würde demnach die Beschränkung des Tourismus mit dem demokratischen Anspruch, allen das Reisen zu ermöglichen, kollidieren. Die meist mit der Begrenzung des Tourismus einhergehende Verknappung und Verteuerung des Angebots würde demzufolge dazu führen, dass das Reisen erneut zu einem Privileg der Eliten werden würde.Auf der anderen Seite führt die fundamentale Demokratisierung des Reisens dazu, dass die Einheimischen aufgrund der diversen Tourismuseffekte (Kapitel 3.3) verdrängt werden, wodurch "der Anspruch, jedem das Reisen zu ermöglichen, mit einem mindestens ebenso […] demokratischen Bestreben, den […] Tourismus zu begrenzen" kollidiert. Insgesamt lässt sich dieses demokratische Paradox nur schwer auflösen, weshalb Vogel (2020: 102) dafür plädiert, weniger das Reisen an sich, sondern vielmehr das Reisen in seiner derzeitigen Form in Frage zu stellen. 6. FazitZusammenfassend entwickelte sich Barcelona seit der Ausrichtung der Olympischen Spiele im Jahr 1992 zu einer führenden städtetouristischen Destination, die heute knapp 30 Millionen Reisende pro Jahr anzieht. Einen erheblichen Beitrag hierzu leistete die Tourismus-Wachstumskoalition und die damaligen politischen Entscheidungsträger*innen, für die der Tourismus ein willkommener Wachstumsmotor darstellte. Zudem beschleunigten externe Faktoren wie die Zunahme an internationalen Investitionen und die Entstehung von Online-Vermietungsplattformen das Wachstumstempo.Im Rahmen dieser Entwicklung wurden jedoch psychische, soziale, ökonomische und ökologische Tragfähigkeitsgrenzen überschritten, was sich anhand der negativen Effekte des Overtourism äußert. Neben der Verminderung der Zufriedenheit von Gästen und Einwohner*innen zählen hierzu unter anderem tourismusinduzierte Gentrifizierungsprozesse sowie ökologische Belastungen durch die touristische Mobilität. Diese Überschreitung der Tragfähigkeitsgrenzen markierte für die Bewohner*innen entsprechend des irritation index den Wendepunkt von der anfänglichen Euphorie hin zur Irritation und Ablehnung des Tourismus. Exemplarisch steht hierfür die Aufforderung "Tourist go home", die durch zahlreiche Protestaktionen zum Ausdruck gebracht wurde.Für den Großteil der Bewohnerschaft Barcelonas ist demnach eine Regulierung des Städtetourismus notwendig. Nach einer zunächst zögerlichen Begrenzung präsentierte die Stadtverwaltung vor allem mit der Strategie 2020 ein Arsenal an Maßnahmen zur Steuerung des Tourismus, von denen der Großteil bereits realisiert wurde. Neben Maßnahmen, die auf eine Reduzierung der Besucherzahl zielen, gilt vor allem die räumliche und zeitliche Entzerrung der Touristenströme als ein vielversprechender Ansatz.Dass eine Regulierung des Tourismus aus Sicht der Bewohnerschaft und aktuellen Stadtverwaltung unvermeidbar ist, liegt somit auf der Hand. Allerdings kollidiert das demokratische Anliegen, den Tourismus zu begrenzen, mit dem ebenso demokratischen Anspruch, allen das Reisen zu ermöglichen. Somit ist eine Regulierung des Städtetourismus auf der einen Seite notwendig, auf der anderen Seite vertieft diese jedoch Ungleichheiten. Inwiefern eine neue Form des Reisens wie z.B. 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