Zur Anhebung der Altersgrenzen
In: Sozialer Fortschritt: unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik = German review of social policy, Band 58, Heft 4, S. 69-79
ISSN: 1865-5386
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In: Sozialer Fortschritt: unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik = German review of social policy, Band 58, Heft 4, S. 69-79
ISSN: 1865-5386
In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft: ZfG, Band 30, Heft 6, S. 511-523
ISSN: 0044-2828
In zahlreichen außerparlamentarischen Aktionen, aber auch in der parlamentarischen Auseinandersetzung kämpfte die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) für die Verbesserung des Gesetzesentwurfs zur Alters- und Invaliditätsversicherung der Reichsregierung. Die sozialdemokratische Kritik richtete sich gegen den möglichen Mißbrauch der (Beitrags-) Quittungsbücher als sog. Arbeitsbücher, sie trat für die Abstufung der Beiträge nach Lohnhöhe, für die Herabsetzung der Mindestbeitragsdauer und des Rentenalters u.a. ein. Die SAP lehnte den Gesetzentwurf schließlich ab, weil sie nur geringfügige Änderungen zugunsten der Arbeiterklasse durchsetzen konnte. Die Ablehnung führte aber nicht zu einer Entfremdung der Partei von der Massenbasis, sondern zur Erweiterung ihres Einflusses in der Arbeiterschaft. Die revolutionäre Parlamentspolitik der SAP, die die Durchsetzung von Reformen in den Kampf für den Sozialismus einschloß, hatte zur weiteren Organisierung und Bewußtseinsbildung der Werktätigen beigetragen. Die Darstellung des Klassencharakters des Staates half das Verhältnis von Reform und Revolution richtig einzuordnen und die Integration der Arbeiterklasse in den bürgerlichen Staat zu verhindern. (KE)
Angesichts von demographischem Wandel und Fachkräftemangel muss es Organisationen gelingen, ihre Beschäftigten an ihr Unternehmen zu binden und dort auch so pfleglich zu behandeln, dass diese bis zum Erreichen des gesetzlichen Rentenalters dort gesund und produktiv verbleiben können. Arbeitenden Menschen muss es ermöglicht werden, bis zum Rentenalter produktiv und in Wohlbefinden aktiv am Arbeitsleben teilzuhaben. Ebenso ist Berufseinsteiger/innen, die immer jünger ins Arbeitsleben gelangen (Abitur nach 12 Jahren, Kurzstudium mit Bachelor nach drei Jahren, z. T. Master nach einem Jahr), ein Einstieg in die oft seit Jahren verdichteten und beschleunigten Arbeitsstrukturen und -prozesse zu ermöglichen in einer Weise, die sie nicht überlastet und aus dem Feld vergrault, sondern sie integriert und ihnen auch Aufstiegsmöglichkeiten aufzeigt. In praxi ist dies oft nicht gewährleistet; bspw. die Ära einer Personalpolitik des Ausschließens von über 50-jährigen von Weiterbildungen sowie Frühverrentungen muss heute als politisch unklug, überholt und als Altersdiskriminierung gelten. Das gleiche gilt für Branchen, die junge Menschen als nicht berufsfähig oder anpassungsunwillig etikettieren statt daran zu arbeiten, konstruktive Einstiegskonzepte zu entwickeln. ; 208
BASE
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 56, Heft 10, S. 85-93
ISSN: 0006-4416
In: Informationsdienst soziale Indikatoren: ISI ; Sozialberichterstattung, gesellschaftliche Trends, aktuelle Informationen ; eine GESIS-Publikation, Heft 48, S. 11-15
ISSN: 2199-9082
"Die Arbeitsbedingungen und Qualität von Arbeitsplätzen sind immer wieder Gegenstand öffentlicher Diskussionen. Auf der einen Seite sind durch äußere Zwänge wie technischer Fortschritt und die Globalisierung induzierte Veränderungen der Arbeitswelt unvermeidbar, auf der anderen Seite stellt sich die Frage, was den Erwerbstätigen zugemutet werden kann. Besonders von Gewerkschaftsseite wird der Fokus immer wieder auf die Belastungen gerichtet, denen Erwerbstätige heute ausgesetzt sind. Zunehmende Befristungsquoten und daraus entstehende Jobunsicherheit, flexiblere Arbeitszeiten und eine mit dem technischen Wandel einhergehende permanente Erreichbarkeit sowie die verlängerte Lebensarbeitszeit durch Erhöhung des Rentenalters sind nur einige Beispiele für veränderte Belastungen, denen Erwerbstätige heute ausgesetzt sind. Da die Erwerbstätigkeit einen zentralen Aspekt des Lebens darstellt, nicht zuletzt weil die Menschen einen Großteil des Tages damit verbringen und Arbeit neben ökonomischen Ressourcen auch Status und Sinn vermittelt, sind die Arbeitsbedingungen für die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Erwerbstätigen insgesamt von erheblicher Bedeutung. In welchem Umfang die Erwerbstätigen in Deutschland und den übrigen Ländern der EU tatsächlich von belastenden Arbeitsbedingungen betroffen sind und wie sie ihre Arbeitsplatzsituation subjektiv wahrnehmen und bewerten, wird im vorliegenden Beitrag näher untersucht." (Autorenreferat)
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 51, Heft 6, S. 707-721
ISSN: 0006-4416
Der vorliegende Beitrag versucht die These zu belegen, dass es sich bei der "Alterskatastrophe" um einen Mythos oder eine Legende handelt. Dazu werden die folgenden Thesen entwickelt und belegt: (1) Die demographische Perspektive ist keineswegs extrem bedrohlich. Es besteht deshalb weder eine Notwendigkeit für den Großteil der in den letzten fünf Jahren beschlossenen Rentenkürzungen, noch für die angekündigten Reformschritte der Einführung eines Nachholfaktors und einer Anhebung des Rentenalters aus Finanzierungsgründen. (2) Nicht demographische Sachverhalte bedrohen uns mit Altersarmut, sondern politische Reaktionen auf überzogene Globalisierungsängste - oder eben die Instrumentalisierung dieser Ängste zur Umverteilung des Volkseinkommens. (3) Die bislang beschlossenen oder angekündigten Rentenreformen erzeugen eine Altersarmut, welche in ihrer Dimension in der Öffentlichkeit bislang nicht wahrgenommen worden ist. Diese politisch programmierte Altersarmut gefährdet die soziale Stabilität. (4) Die Strategie der Förderung einer kapitalgedeckten Privatvorsorge kann die demographische Problematik nicht abmildern. Volkswirtschaftlich ist sie schädlich und sozialpolitisch nicht zu verantworten. (5) Wir stehen nicht vor einer Alterskatastrophe, sondern vor einer Ausbildungs-, Arbeitsmarkt- und Lohnkatastrophe. (6) Es existieren hinreichende Handlungsoptionen, um den demographischen Herausforderungen in sozial zumutbarer Weise gerecht zu werden. (ICA2)
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 6, S. 707-721
ISSN: 0006-4416
"Die Alterskatastrophe? Es gibt sie nicht. Das ist die gute Nachricht. Nun die schlechte Nachricht: Man kann sie künstlich erzeugen. Und genau das geschieht. Die folgenden Thesen werden hier entwickelt und belegt. Erstens: Die demographische Perspektive ist keineswegs extrem bedrohlich. Es besteht deshalb weder eine Notwendigkeit für den Großteil der in den letzten fünf Jahren beschlossenen Rentenkürzungen, noch für die angekündigten Reformschritte der Einführung eines Nachholfaktors und einer Anhebung des Rentenalters aus Finanzierungsgründen. Zweitens: Nicht demographische Sachverhalte bedrohen uns mit Altersarmut, sondern politische Reaktionen auf überzogene Globalisierungsängste - oder eben die Instrumentalisierung dieser Ängste zur Umverteilung des Volkseinkommens. Drittens: Die bislang beschlossenen oder angekündigten Rentenreformen erzeugen eine Altersarmut, welche in ihrer Dimension in der Öffentlichkeit bislang nicht wahrgenommen worden ist. Diese politisch programmierte Altersarmut gefährdet die soziale Stabilität. Viertens: Die Strategie der Förderung einer kapitalgedeckten Privatvorsorge kann die demographische Problematik nicht abmildern. Volkswirtschaftlich ist sie schädlich und sozialpolitisch nicht zu verantworten. Fünftens: Wir stehen nicht vor einer Alterskatastrophe, sondern vor einer Ausbildungs-, Arbeitsmarkt- und Lohnkatastrophe. Und sechstens: Es existieren hinreichende Handlungsoptionen, um den demographischen Herausforderungen in sozial zumutbarer Weise gerecht zu werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
In: Politische Studien: Orientierung durch Information und Dialog, Band 53, Heft 2, S. 106-127
ISSN: 0032-3462
Der Beitrag zeigt am Beispiel der Veränderung des Rentenalters in der BRD, dass Alterssicherungspolitik nicht isoliert gesehen und betrieben werden kann. Zusammenhänge mit der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, der Bildungspolitik und der Finanzpolitik sind dabei zu beachten. Zugleich ist zu beachten, dass z.B. die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland mit anderen Zweigen der Sozialversicherung (Kranken- und Pflegeversicherung sowie Bundesanstalt für Arbeit) in vielfältiger Weise fiskalisch verflochten ist. Dadurch haben Entscheidungen in einem Bereich Rückwirkungen auf andere. Darüber hinaus bestehen enge fiskalische Verflechtungen mit dem Bundeshaushalt. Die Ausführungen zeigen insgesamt, dass es gerade im Zusammenhang mit Fragen der Alterssicherung von großer Bedeutung ist, dem politischen Handeln ein Konzept zu Grunde zu legen und dieses - wie auch die Implikationen der damit verbundenen Entscheidungen - der Bevölkerung in verständlicher Weise zu vermitteln. Im Interesse älterer und vor allem auch jüngerer Menschen sollte man sich darum bemühen, Fragen der Alterssicherung möglichst weitgehend im Konsens zu entscheiden, um dadurch wieder ein relativ hohes Maß an Kontinuität zu erreichen und Vertrauen zurückzugewinnen. Denn auf Vertrauen basiert jede Form der Alterssicherung - nur dann wird sich ein Alterssicherungssystem als "zukunftsfähig" erweisen. (ICA2)
Wenn im Jahr 2030 die stufenweise Anhebung der gesetzlichen Regelaltersgrenze auf 67 Jahre abgeschlossen sein wird, sind in Deutschland rund 8,8 Millionen Menschen zwischen 60 und 66 Jahren alt. Für den Bezug einer abschlagfreien Rente müsste bis zum 67. Lebensjahr gearbeitet werden. Finanzielle und andere Motive werden viele ältere Arbeitskräfte wahrscheinlich veranlassen, nicht frühzeitig in den Ruhestand zu gehen. Dies gilt insbesondere für die 65- und 66-Jährigen, von denen im Augenblick nur knapp 7 Prozent noch erwerbstätig sind. Angesichts der Abschläge werden künftig aber auch die etwas Jüngeren länger arbeiten. Wie viele das sein werden, lässt sich derzeit nicht genau vorhersagen. Es gibt jedoch Anhaltspunkte für eine Ober- und eine Untergrenze der wahrscheinlichen Entwicklung. Das Wachstum der älteren Bevölkerung und der längere Verbleib Älterer im Erwerbsleben führen zu einem deutlichen Anstieg des Erwerbspersonenpotenzials. Der Höhepunkt wird ungefähr im Jahr 2030 erreicht, wenn wegen der Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahre zwischen 1,2 Millionen und über 3 Millionen Erwerbspersonen zusätzlich auf den Arbeitsmarkt drängen. Der oft prognostizierte Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials würde sich dadurch deutlich verzögern. Die beschäftigungspolitische Herausforderung liegt dann darin, für dieses zusätzliche Arbeitskräftepotenzial ebenso viele neue Arbeitsplätze zu schaffen.
BASE
In: Tönnies-Forum: Rundbrief der Ferdinand-Tönnies-Gesellschaft e.V. für ihre Mitglieder und Freunde, Band 15, Heft 1/2, S. 365-377
ISSN: 0942-0843
Im Vergleich mit der Sozialpolitik Schwedens zeigt der Beitrag, das "Schlüsselfaktor" Deutschlands nicht die vielbemühte demographische Entwicklung (Überalterung) der Bevölkerung ist. Das gilt auch für den Eintritt in das Rentenalter. Unter den Bedingungen des heutigen, auch des sich mittelfristig entwickelnden Arbeitsmarktes ist z. B. die Anhebung des Rentenalters für den Autor eine reine Sparmaßnahme zu Lasten der Rentner. Wesentlicher und bestimmender Faktor ist die Produktivität in der Wirtschaft. Der Autor hält für die gegenwärtige Situation folgende Politik für erforderlich: (1) Wirtschaftswachstum, Produktivitätsfortschritt und Verteilungsgerechtigkeit sind die wirklich bestimmenden Parameter der gesellschaftlichen Entwicklung. (2) Eine Bildungsoffensive und kürzere Arbeitszeiten sind erfolgreiche Ziele auch zur Sicherung der Sozialsysteme. (3) Da der wirtschaftliche Erfolg aber zunächst als Gewinn bei den Unternehmen eingeht, geht die Rechnung erst dann auf, wenn es zur Umverteilung zum Beispiel über die Lohnpolitik oder die Steuerpolitik kommt. Weitere gewerkschaftliche Alternativen zeigen sich in Forderungen: "Wir stehen an der Seite derer, die Strategien für eine sozial gerechte Erneuerung verwirklichen wollen. Wir wollen eine Gesellschaft mit Chancengerechtigkeit. Wir wollen soziale Sicherheit und sozialen Ausgleich. Wir wollen eine leistungsstarke soziale Marktwirtschaft. Wir wollen Tarifautonomie, Mitbestimmung und Betriebsverfassungsrecht. Wir wollen darüber hinaus die soziale Verantwortung der Unternehmen gegenüber den Verbrauchern und dem Gemeinwohl". (ICA2)
Einkommen und Unterstützungszahlungen; Erwerbsbiografie; Betriebsrenten
für Arbeiter und Angestellte der Privatwirtschaft mit einer Arbeitszeit
von mindestens 15 Stunden pro Woche; Sparen; Vermögen und Kredite;
Vorsorgeplanung und staatliche Förderung.
Themen: Einschätzung der wirtschaftlichen Situation in Deutschland;
Einschätzung der derzeitigen eigenen wirtschaftlichen Situation und in 5
Jahren sowie bei Erreichen des Rentenalters; Art der Erwerbstätigkeit;
Erwerbsjahre und Beitragsjahre; Einkommensentwicklung; voraussichtliches
Ende der Erwerbstätigkeit; Art des Einkommens; Nettoeinkommen im Jahr
2001; Unterhaltszahlungen außerhalb des Haushaltes; Einschätzung der
Ausgabenentwicklung des eigenen Haushaltes; betriebliche Altersvorsorge;
Kostenübernahme der betrieblichen Altersvorsorge; Höhe des Eigenanteils
und des Arbeitgeberanteils an der betrieblichen Altersvorsorge;
Verpflichtung zur Einzahlung in die betriebliche Altersvorsorge; Gründe
für Teilnahme oder Nicht-Teilnahme an betrieblicher Altersvorsorge;
Sparverhalten; eigene Sparquote und des Partners; Einstellung zu
gesetzlicher Verpflichtung zur Altersvorsorge; Einstellung zur
Riester-Rente; Inanspruchnahme von staatlicher oder betrieblicher
Förderung; eigener Zeitaufwand für finanzielle Angelegenheiten;
Hauptverantwortlicher für Finanzen im Haushalt; eigene Motivation zur
Beschäftigung mit finanziellen Angelegenheiten; Selbsteinschätzung:
Aufschub unangenehmer Angelegenheiten; Durchführung einer
Bestandsaufnahme der eigenen Finanzen; Immobilienbesitz; Wert der
Immobilien; Besitz von Lebens- oder Rentenversicherungen; Ausgaben
hierfür und erwartete Auszahlungen hieraus; Besitz von Geldvermögen;
geschätztes Geldvermögen am Ende des Jahres 2001; Anteil des gemeinsamen
Vermögens zum Zeitpunkt der Eheschließung; Gütertrennung; persönlicher
Besitzanteil am Haushaltsvermögen; Belastung durch Kreditschulden oder
Betriebsschulden; Kreditschulden zum Zeitpunkt des Rentenalters;
persönliche Einschätzung der eigenen Situation zum Zeitpunkt des
Ruhestands; Anlass für Vorsorge; eigene Absicherung gegen Risiken
(Versicherungen); Wahrscheinlichkeit verschiedener Einkommen im Alter;
erwartete Einkommenshöhe im Alter; Erwartung einer Schenkung oder
Erbschaft; erwartete Wohnsituation im Ruhestand; erwartete finanzielle
Situation im Ruhestand; Einschätzung der eigenen Absicherung; Vorhaben
die Absicherung zu erhöhen; Finanzierung einer erhöhten Absicherung;
Kriterien für die Wahl einer Vorsorgemöglichkeit; geschätzte Kaufkraft
des Geldes in 30 Jahren; geschätzte Rentenansprüche; Einschätzung des
Wertverlustes und Wertzuwachses bei verschiedenen Vorsorgeformen;
Anlageform mit geringsten Kündigungskosten; Schwierigkeiten für den
Befragten bei der Beantwortung der Fragen; Beschäftigung mit
Altersvorsorge; Gefühlsmäßigkeit von finanziellen Entscheidungen;
Unsicherheit bei finanziellen Entscheidungen; Nutzung von Krediten;
Nutzung von Beratungen durch Banken und Versicherungen; Zufriedenheit
mit der eigenen Altersvorsorge; eigene Informiertheit zum Thema
Altersvorsorge.
Nachbefragung 2003: Sparen in 2002; Sparquote; monatlicher Aufwand für
Altersvorsorge; Einstellung zur Riester-Rente; eigener
Riester-Rentenabschluss; betriebliche Altersvorsorge; Einstellung zu
schulischer, betrieblicher und individueller Weiterbildung in
Rentenfragen.
Demographie: Geschlecht; Geburtsjahr; Alter; Familienstand;
Zusammenleben mit einem Partner; Kinder des Befragten und des Partners
im Haushalt und außerhalb des Haushalts; Ausbildung der Kinder;
Haushaltsgröße; Staatsangehörigkeit; Schulabschluss des Befragten und
des Partners; höchster Ausbildungsabschluss des Befragten und des
Partners; Wochenarbeitszeit.
GESIS
Soziale Bedingungen und Beziehungen im Alter, soziale
Betreuungsleistungen und Pflegebedürftigkeit im Alter.
Themen: Berufstätigkeit während der letzten 20 Jahre;
Tätigkeitsmerkmale; frühere Schichtarbeit und Leitungsfunktion;
jetzige Berufstätigkeit; Gründe für Nicht-Berufstätigkeit; Gründe
für Berufstätigkeit beim Erreichen des Rentenalters; Tätigkeit im
Wohngebiet; präferierte Freizeitbeschäftigungen (Skala);
Wohnstatus; Telefonbesitz; Erreichbarkeit eines Telefons;
Umzugsabsichten; bevorzugte Wohnform; Ortsansässigkeit; Wohndauer
in jetziger Wohnung; Wohnort der Kinder; Anzahl der Kinder;
Zusammenwohnen mit Kindern; Haushaltsausstattung;
Garten/Grundstücksbesitz; Pflege bei Krankheit; gegenwärtige
ärztliche Behandlung; Arzt-Patienten-Verhältnis;
Gesundheitszustand; chronische Krankheiten; Pflegebedürftigkeit;
Bettlägerigkeit; potentielle Ansprechpartner für Hilfeleistungen;
Hilfe bei der persönlichen Körperhygiene und bei Arbeiten im
Haushalt; tägliche warme Mahlzeit; Interesse an der Versorgung
mit Mittagessen; Personen, die Hilfe im Haushalt leisten;
Interesse an einem Heimplatz; Sorgen im täglichen Leben;
Teilnahme an und Informationen über Veranstaltungen für ältere
Bürger; Gründe für Nicht-Teilnahme an diesen Veranstaltungen;
Urlaubs- und Besuchsreisen; frühere Reisetätigkeit;
Freizeitpartner; Wichtigkeit ausgewählter Lebensbereiche wie
Kinder, Beruf, Freunde, Familie, soziale Sicherheit, Hobbys,
Umwelt, Allgemeinbildung, Partnerbeziehung, Frieden, Information,
Gesundheit, Wohnung, Mitbestimmung, Arbeit; Einkommen;
Nebeneinkünfte.
GESIS
Beurteilung der beruflichen Situation.
Themen: Ausbildungsdaten; Wochenstunden; Überstunden; Art der
Überstundenvergütung; Grund für Überstunden; berufliche
Weiterbildung; Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen;
detaillierte Angaben zur beruflichen Karriere; Gründe für
Tätigkeitswechsel; Charakterisierung der Belastungen durch die
derzeitige und die früheren Berufstätigkeiten;
Arbeitszufriedenheit bei der derzeitigen sowie bei der
vorherigen Tätigkeit (Skala); Betroffenheit von
Arbeitslosigkeit und Einschätzung der derzeitigen
Arbeitsplatzsicherheit; eigene Chancen am Arbeitsmarkt;
Zufriedenheit mit dem Verdienst; Hauptgründe für die Aufnahme
der derzeitigen Tätigkeit; Einschätzung der
Aufstiegsmöglichkeiten; erfahrene Anerkennung im Beruf;
mögliche Schäden durch nachlässige Arbeitsverrichtung;
Interesse an Selbständigkeit; Hauptgrund für eine Beendigung
der Erwerbstätigkeit vor Erreichen des Rentenalters bzw. Gründe
für das Weiterarbeiten nach der Altersgrenze;
Arbeitsorientierung; Einkommensgerechtigkeit; Bezug von
leistungsabhängigem Einkommen; Gründe für die erhaltenen
Lohnbzw. Gehaltsverbesserungen; über das Monatsgehalt hinausgehende
Gratifikationen; detaillierte Ermittlungen der
Einkommensquellen aller Personen im Haushalt; Vermögen;
Interesse an Verringerung der Wochenstundenzahl;
Nebentätigkeiten; demographische Angaben über die
Haushaltsmitglieder; Freizeitbeschäftigungen in der Jugendzeit;
Stellung in der Geschwisterfolge; soziale Herkunft;
Schwerkriegsbeschädigtenausweis; Geburtsdatum; Anwesenheit zuhause in den
letzten drei Tagen.
Demographie: Alter; Geschlecht; Religiosität; Parteipräferenz (Sonntagsfrage);
Interviewerrating: Anwesenheit anderer Personen während des
Interviews; Eingriff dieser Personen in den Interviewablauf;
Kooperationsbereitschaft und Zuverlässigkeit des Befragten.
Zusätzlich verkodet wurde: Interviewergeschlecht;
Intervieweralter; Haustyp; Interviewdauer; Interviewdatum.
GESIS
Das German Internet Panel (GIP) ist ein Infrastrukturprojekt. Das GIP dient der Erhebung von Daten über individuelle Einstellungen und Präferenzen, die für die politischen und ökonomischen Entscheidungsprozesse relevant sind.
Es wurden experimentelle Variationen in den Instrumenten eingesetzt. Der Fragebogen enthält zahlreiche Randomisierungen (Reihenfolge von Fragen oder Antwortkategorien) sowie ein fragebogenübergreifendes Experiment.
Themen: Parteipräferenz (Sonntagsfrage); Wahrnehmung von CDU/CSU als geschlossen oder als zerstritten (Skalometer); jeweils größte Problemlösungskompetenz der Parteien CDU/CSU, SPD, FDP, Bündnis90/Die Grünen und Die Linke in ausgewählten Politikfeldern (Arbeitsmarkt, Außenpolitik, Bildung und Forschung, Bürgerbeteiligung, Energieversorgung, Europäische Einigung, Familie, Gesundheitssystem, Gleichstellung, Innere Sicherheit, Persönlichkeitsrechte, Rentensystem, Staatsverschuldung, Steuersystem, Umwelt- und Klimaschutz, Verkehr, Verteidigung, Währung, Wirtschaft, Zuwanderung und Integration); politisches Wissen: Zuordnung der Parteien CDU/CSU, SPD, FDP, Bündnis90/Die Grünen und Die Linke zur Bundesregierung oder zur Opposition; Einschätzung der Wichtigkeit der vorgenannten Politikfelder für die Bundesregierung; Links-rechts-Einstufung der aktuellen Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD sowie möglicher Regierungskoalitionen aus CDU/CSU und Bündnis 90/Die Grünen bzw. aus SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen (Skalometer); Meinung zur Durchsetzungsfähigkeit der SPD bei den Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl (überhaupt nicht, entsprechend ihres Sitzanteils, sehr stark, Skalometer); Meinung zur Verantwortlichkeit des Staates für die Gesundheitsversorgung (Skalometer); Forderung nach einer Reform des Gesundheitssystems; Forderung nach mehr oder weniger Ausgaben des Staates und der gesetzlichen Krankenkasse für das Gesundheitssystem; am meisten und am wenigsten präferierte Maßnahme zur Finanzierung des Gesundheitssystems; Bereitschaft zur Teilnahme am Hausarztmodell; Meinung zur elektronischen Gesundheitskarte; Präferenz für Einzelpraxis oder Medizinisches Versorgungszentrum; Selbsteinschätzung des Gesundheitszustands; Verantwortlichkeit des Staates für einen angemessenen Lebensstandard im Alter; Forderung nach einer Reform des Rentensystems; präferierte Umfang der Staatsausgaben für Renten im Vergleich zu den derzeitigen Ausgaben; im Zuge des demografischen Wandels am wenigsten und am meisten präferierter Vorschlag zur Finanzierung der gesetzlichen Renten (gesetzliche Rente sollte ihre jetzige Höhe behalten, auch wenn das höhere Beitragssätze bedeutet, gesetzliche Rente und Beitragssätze sollten in ihrer jetzigen Höhe beibehalten werden, stattdessen Anhebung des Rentenalters, Regierung sollte allgemeine Steuern erhöhen, um die gesetzliche Rente in ihrer derzeitigen Höhe zu erhalten, Verringerung der gesetzlichen Rentenleistungen entsprechend der demografischen Entwicklung); Sicherheit in Bezug auf die getroffene Finanzierungspräferenz; Einstellung zur Verteilung von Renten; Mindestrente: Präferenz für Solidarrente oder Lebensleistungsrente; Meinung zur Erhöhung des Rentenalters auf 67 Jahre; Arbeitsmarktpolitik: Verantwortlichkeit des Staates für einen angemessenen Lebensstandard für Arbeitslose; Forderung nach Reform der sozialen Sicherung von Arbeitslosen; präferierter Umfang der Staatsausgaben für die Arbeitslosenunterstützung; präferierter Vorschlag bezüglich Arbeitseinkommenshöhe und Leistungshöhe bei Arbeitslosigkeit im ersten Jahr; Einstellung zum Arbeitslosengeld II; Beurteilung der Hartz-IV-Reform (Grundsicherung für Arbeitssuchende); Befürwortung oder Ablehnung eines gesetzlichen Mindestlohns; Sicherheit dieser Entscheidung; Überzeugungen im Hinblick auf soziale Gerechtigkeit (gleiche Anteile für alle als gerechteste Art der Einkommensverteilung, gerecht, den eigenen Verdienst zu behalten, auch wenn dadurch einige reicher sind als andere, Menschen sollen Lebensnotwendiges bekommen, auch wenn die Besserverdienenden dafür von ihrem Einkommen abgeben müssen); Forderung nach Maßnahmen des Staates zur Verringerung von Einkommensunterschieden; Wahlbeteiligungsabsicht und Parteipräferenz bei der Europawahl.
Demographie: Geschlecht; Staatsbürgerschaft; Geburtsjahr (kategorisiert); höchster Schulabschluss; höchste berufliche Qualifikation; Familienstand; Haushaltsgröße; Erwerbsstatus; private Internetnutzung; Bundesland.
Zusätzlich verkodet wurde: Interviewdatum; Fragebogenevaluation; Beurteilung der Befragung insgesamt; eindeutige ID-Kennung, Haushalts-Kennung und Personen-Kennung innerhalb des Haushalts.
GESIS
In: 27. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie - Gesellschaften im Umbruch: Sektionen und Arbeitsgruppen, S. 259-264
"Zentraler Gegenstand dieses Diskussionsbeitrags sind jene Formen des diskontinuierlichen sozialen Wandels, welche, wie z.B. die Entwicklung des modernen Sozialversicherungswesens, auf einer Veränderung von entsprechenden gesetzlichen Grundlagen beruhen. Hierzu gehören also beispielsweise die Herabsetzung des gesetzlichen Rentenalters, die Verlängerung der Leistungsdauer der Arbeitslosenversicherung oder die Einführung des Krankenversicherungsobligatoriums. Ausgehend von konflikttheoretischen Ansätzen aus der neueren politischen Ökonomie wird in dieser Arbeit untersucht, inwieweit die von R. Thom begründete allgemeine Theorie der Katastrophen (R. Thom, Stabilite structurelle et morphogenese. Reading, 1972) einen Beitrag zur Beschreibung und Erklärung von diskontinuierlichem sozialem Wandel zu leisten vermag. Dabei zeigt sich, daß das katastrophentheoretische Standardmodell der Dynamik sozialpolitischen Gesetzesänderungen nur begrenzt gerecht wird. In dieser Arbeit wird daher ein alternatives Modell dieses Wandels vorgestellt. In seiner einfachsten Form beruht das vorgestellte Modell auf einer Potentialfunktion, welche den Einfluß der Zustandsvariablen 'Gesetzgebung' sowie der beiden Kontrollvariablen 'Macht der progressiv-reformwilligen Gruppen' und 'Macht der status-quo-orientierten Gruppen' auf das innenpolitische Konfliktpotential beschreibt. Die als Hypothese postulierte Minimierung dieses Konfliktpotentials durch die politischen Entscheidungsträger impliziert u.a. die in der Realität beobachteten diskontinuierlichen Anpassungen der Gesetzgebung an die kollektiven gesellschaftlichen Erwartungen. Um das beschriebene Modell für praktische Analysezwecke brauchbar zu machen, wird im Vortrag unter anderem auch diskutiert, wie nicht direkt beobachtbare Modellparameter aus den verfügbaren Daten geschätzt werden können. Derartige Schätzungen dienen dazu, das Modell an das vorhandene Beobachtungsmaterial anzupassen und gleichzeitig neue Einsichten in die untersuchten Wandlungsprozesse zu gewinnen." (Autorenreferat)