Suchergebnisse

"Seit geraumer Zeit verschärft sich ein Konflikt zwischen Konservativen und Marktliberalen über Sinn und Funktion von Hochschulausbildung. Vertreten die einen idealistische Zweckfreiheitsvorstellungen, so möchten die anderen die Hochschulen für die Standortsicherung mobilisieren. Die einen halten die Frage nach dem Nutzen akademischer Bildung für den Tod der Universität. Die anderen dagegen sehen nur dann eine Zukunft der Hochschulen, wenn diese gesellschaftliche Nützlichkeitserwartungen kompromisslos bedienen. Kontrastierend dazu soll hier die These vertreten werden, dass es einer Integration von Zweckfreiheit und Nützlichkeit hochschulischer (Aus-)Bildung bedarf, wenn ein sozial- und naturverträglicher Modus von Hochschulbildung gefunden werden soll." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Mit den Hochschulreformen im ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhundert hat man sich in Deutschland und darüber hinaus von der "klassischen" Bildungsidee entfernt. Im Zentrum der Hochschulbildung stehen nunmehr ausdifferenzierte Studiengänge, die sich an der vorherrschenden Arbeitsteilung der Wirtschaft, an spezifischen Qualifikationen sowie Kompetenzen orientieren und nicht länger die Anforderungen eines Studiums generale als umfassende Bildung der Persönlichkeit erfüllen. Jennifer Ch. Müller diskutiert die deutsche und europäische Bildungsdebatte in Auszügen und vergleicht ausgewählte Aspekte mit den Vorstellungen der Studierenden von gelungener Bildung.

Zum Zeitpunkt der Gründung der EWG 1957 wäre eine Themenstellung wie die hier zu behandelnde nicht einmal als Fernperspektive denkbar gewesen. Weder war die Einführung einer Unionsbürgerschaft angedacht noch konnte man auch nur in Ansätzen von einem Europäischen Hochschulraum sprechen. [...] Mit der Einführung der Unionsbürgerschaft mit dem Vertrag von Maastricht 1992 wurde die Grundlage geschaffen, die unionsrechtliche Dimension im Bildungswesen über eine ganz neue Schiene zu stärken. [...] [Im Beitrag] soll diese [und die darauf folgende] Entwicklung in den wesentlichen Etappen nachgezeichnet werden, wobei aufgezeigt wird, dass der Mehrebenen-Dialog in der Frage der Bildungsrechte der Unionsbürger mittlerweile zu einem weit differenzierteren Zugang der maßgeblichen Akteure zu dieser Materie geführt hat. (DIPF/Orig.).

Eine international vergleichende Betrachtung nehmen die Autoren vor, die drei Länder, welche sie einem "kollektivistischen Ausbildungsregime" zurechnen: Deutschland, Österreich und die Schweiz, mit Blick auf die jeweiligen Verknüpfungen von Berufsbildung und Hochschulbildung untersuchen. Diese Frage ist mit Blick auf die traditionelle Spannung und Spaltung zwischen beiden Bereichen hoch interessant und illustriert eindrücklich die aktuellen Rekalibrierungsprozesse. (DIPF/Orig.).