Frauen in der Wissenschaft
In: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Band 9, Heft 3, S. 307-319
Der Anspruch der Frauen auf Partizipation am wissenschaftlichen Leben wird auf dem Hintergrund theoretischer Überlegungen verfochten. Es wird die These vertreten, daß die spezifischen Behinderungen von Frauen in der Wissenschaft Ausdruck und Folge der allgemeinen Bedingungen l sind, die die Lebenssituation von Frauen im außerwissenschaftlichen Alltag bestimmen. Erst wenn die unbezahlte weibliche Arbeit im Dienst der gesellschaftlichen Reproduktion als systemerhaltender Beitrag zum gesamtgesellschaftlichen Leben von den Frauen selbst als ein Faktor gesellschaftlicher Macht erkannt ist, können neue Situationsdefinitionen und ein neues Selbstverständnis von Frauen artikuliert und durchgesetzt werden. Es werden politische Maßnahmen gegen Formen gesellschaftlicher Arbeitsteilung gefordert, in denen Frauen in doppelter Abhängigkeit, gesellschaftlich unterbewertet und in Bedingungen sozialer Segregation und Isolation leben und arbeiten. (GB)