Im Donbass im Osten der Ukraine tobt seit 2014 ein Krieg, der zuweilen auch als Kalter Krieg 2.0 bezeichnet wird. Mit dem historischen Kalten Krieg hat dieser Konflikt eines gemeinsam: Ähnlich wie damals wird heute in der Ukraine und in Russland die Geschichte als "Waffe" in aktuellen politischen Auseinandersetzungen instrumentalisiert.
Mit dem Ende des Kalten Krieges haben sich die politischen Rahmenbedingungen für die ASEAN nachhaltig verändert. Ost- und Südostasien befinden sich gegenwärtig in einem Zustand weitgehender sicherheitspolitischer Strukturlosigkeit. Die Rolle, die die ASEAN im Zusammenhang mit der damit notwendig gewordenen strukturellen Neuordnung regionaler Politik spielen wird, hängt zwangsläufigerweise von der Fähigkeit der Organisation ab, auf die Veränderungen des politischen Umfelds adäquat zu reagieren. Dabei werden der ASEAN durch gruppeninterne Spannungen allerdings deutliche Grenzen gesetzt. Unter der scheinbar ruhigen Oberfläche freundschaftlicher Kooperation existiert eine ganze Reihe bi- und multilateraler Probleme, deren durchaus beträchtliches Spannungspotential den Integrationsprozeß der ASEAN nachhaltig beeinflußt hat und weiterhin beeinflussen wird. Einige dieser Probleme haben die Organisation seit ihrer Gründung 1967 begleitet, andere sind erst in jüngerer Zeit hinzugekommen. Es sollte zu denken geben, daß selbst die Bedrohung, die in den Augen der ASEAN-Staaten über nahezu zwei Jahrzehnte von Indochina ausging, nicht ausreichend war, um den internen Zusammenhalt der ASEAN in einem Maße zu stärken, das es erlaubt hätte, diese Probleme zu lösen. Die vorliegende Arbeit bietet erstmals eine umfassende Darstellung der ASEAN-internen Spannungen und Kooperationsprobleme.
Der Verfasser geht der Frage nach, ob die These vom demokratischen Frieden durch Argumente gestützt werden kann. Er baut auf einer knappen Darstellung der Herausforderungen in den internationalen Beziehungen auf und erörtert die Handlungsmöglichkeiten. Etablierte Demokratien besitzen eine Tendenz zur Streitschlichtung und damit zur Friedensfähigkeit. Demokratien, die untereinander keinen Krieg führen, wenden gegen nicht-demokratische Systeme allerdings Gewalt an. Nach dem Völkerrecht besitzt eine Demokratie das Recht, zum Schutz der Menschenrechte kriegerisch einzugreifen. Allerdings verfolgen die intervenierenden Staaten dabei unter Umständen auch andere Interessen. Die These, Demokratien würden gegenüber Nicht-Demokratien aggressiv vorgehen, ist nicht haltbar, wenngleich die Gefahr eines fundamentalistischen Kreuzzuges auf der Hand liegt. Übertriebenes Streben nach Sicherheit kann die eigene Freiheit unterminieren und die Gewaltbereitschaft des nicht-demokratischen Staates anstacheln. (ICE2)
Review quote. A quote from a review of the product: "...eine sehr lesenswerte Lektüre." Johannes L. Kuppe in: Das Parlament vom 06.09.2004 "Im Ganzen verwirklicht dieser Band seine anspruchsvolle Zielstellung souverän. Er übernimmt eine wesentlich orientierende und diskussionsanregende Funktion. Es ist gelungen, vielfältige methodische und theoretische Anregungen zu vermitteln und in der Tat Koordinaten der deutschen Zeitgeschichte in der Epoche des Ost-West-Konflikts abzustecken." Gerd Dietrich, Neue Literatur, IWK 4/ 05, S.569-570
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In den Karikaturen von Karl-Heinz Schoenfeld spiegelt sich Zeitgeschichte, hier dargestellt am Thema Kalter Krieg und Berliner Mauer. Für die historisch-politische Bildung erschließt Ulrike Martens die Karikatur als Medium und stellt die persönlichen Ansichten des Zeichners zu der Thematik dar. Ingeborg Siggelkow beschreibt Berlin als geteilte Stadt von 1945 bis 1989.
"Die Bundesrepublik Deutschland und die DDR waren Kinder des Kalten Krieges - insofern es nicht gelang, die Allianz der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs in den Verhandlungen über die Nachkriegsordnung aufrechtzuerhalten. Diese Entwicklung war aber keineswegs zwangsläufig. Auf beiden Seiten überwog zunächst der Wille zur Kooperation, sowohl im allgemeinen als auch insbesondere im Hinblick auf Deutschland. Eine dauerhafte Teilung Deutschlands lag weder im Interesse der Siegermächte, noch erschien sie durchsetzbar. Die Verfestigung der Ost-West-Teilung war nicht ohne Zustimmung der Deutschen im Westen zu haben. Wenn die Westdeutschen bereit waren, für die Wiedervereinigung den Preis der Neutralisierung zu zahlen, dann konnten die westlichen Besatzungsmächte sie nicht verweigern. Stalin hat darauf spekuliert, dabei aber übersehen, daß der Nationalismus der Deutschen in den Zusammenbruch einbezogen, von ihm geprägt war und zugleich von der Furcht vor dem Sowjetkommunismus überlagert wurde. Dies brachte Adenauers entschiedener Westintegrationspolitik schließlich den lange ungewissen Erfolg und half auch Ulbricht, sich mit der Durchsetzung der 'sozialistischen' Revolution in der östlichen Besatzungszone zu behaupten. Nach dem 17. Juni 1953 hatte Ulbricht innerhalb der SED für kurze Zeit eine Einschränkung seiner Machtbefugnisse zu fürchten. 'Gerettet' wurde er aufgrund seiner Interventionen in Moskau, wo nach der Verhaftung des Ministerpräsidenten Berija ein besonderes Interesse an stabilen Machtverhältnissen im sowjetischen Einflußbereich bestand. Damit ist auch, der Zeitpunkt bezeichnet, von dem an die Ost-West-Blockstruktur in Europa sich verfestigte." (Autorenreferat)
Für den sozialdemokratischen Bundestagsabgeordneten Ludwig Preller war die Sache klar: Im Kalten Krieg entscheiden "die Bataillone der besseren Sozialleistungen". Sein Bonmot aus dem Bundestagswahlkampf 1953 spiegelt die Systemkonkurrenz der beiden deutschen Staaten wider, die zu Beginn der 1950er-Jahre längst noch nicht entschieden war. Das Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung 2024 widmet sich der kommunistischen Sozialpolitik in der DDR sowie insbesondere in Ostmitteleuropa. Es geht der Frage nach, ob und inwieweit der Kalte Krieg die sozialpolitische Entwicklung auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs beeinflusst hat. Komparative und Einzelfallstudien untersuchen die Bundesrepublik Deutschland, die DDR, Bulgarien, Polen, die Tschechoslowakei, Jugoslawien, Österreich und Nordkorea.
In: Krisenherd Naher und Mittlerer Osten: eine Region am Rande des Flächenbrands mit realistischer Friedensperspektive? ; Friedensbericht 2007, S. 91-104
Der Beitrag widmet sich dem Golfkrieg und seinen Folgen. Dabei rückt der Autor die US-Hegemonie nach dem Ende der Bipolarität in den Mittelpunkt und geht auf das Konzept des Greater Middle East ein sowie auf den Kampf um die Ressourcensicherung. Der Krieg gegen den Terror wird dabei als fatale Maskerade betrachtet. Das Fazit des Autor beschäftigt sich mit der Doppelbödigkeit der westlichen Argumentation beim Kampf gegen den Terrorismus. Schon unmittelbar nach dem Ende des Ost-West-Konflikts gelang es dem Westen, das neue Feindbild Islam als kollektive Bedrohung zu etablieren. Huntingtons "Clash of Civilizations" trifft in seiner Ausgangshypothese einen richtigen Tatbestand: In der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts sind Staaten nicht mehr die einzigen Gewaltakteure. Diese Feststellung gilt nicht nur für zerfallende Staaten, sondern auch für sich herausbildende innerstaatliche wie transnationale Konflikte - ganz zu schweigen von privaten Militärfirmen. Die Kulturalisierung von Konfliktakteuren ergibt sich geradezu zwangsläufig aus diesem Paradigma - sie entspricht spiegelbildlich dem missionarischen Sendungsbewusstsein des George W. Bush. (ICB2)