Die Friedensarbeit in den Synoden
In: Religiöser Sozialismus und Pazifismus; Reihe Geschichtswissenschaft, S. 105-133
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In: Religiöser Sozialismus und Pazifismus; Reihe Geschichtswissenschaft, S. 105-133
In: Arbeit am verlorenen Frieden: Erkundungen im Spannungsfeld von Theorie und Praxis, S. 127-141
In dem Beitrag wird das Verhältnis zwischen institutionalisierter Friedensforschung und aus persönlicher Motivation entstehender Friedensarbeit aufgegriffen. Gleichzeitig wird der Themenkomplex Friedensarbeit im Spannungsfeld von Theorie und Praxis beleuchtet. Über das Verhältnis zwischen wissenschaftlicher Friedensforschung und persönlichem Engagement existieren bislang keine Untersuchungen, wohl aber zu jedem der beiden Gebiete einzeln. Es werden zehn Thesen bezüglich dieses Verhältnisses formuliert. Aus ihnen geht hervor, daß es sich bei Friedensforschung und Friedensbewegung um verschiedene Phänomene mit jeweils eigenen Dynamiken handelt. Daher muß die Idee von Friedensforschung als wissenschaftlicher Seite der Friedensbewegung aufgegeben werden. Die Friedensbewegung darf ebensowenig als direkte Umsetzung friedenswissenschaftlicher Erkenntnisse begriffen werden. Vielmehr muß gemeinsam und konstruktiv gearbeitet werden. (ICE)
In: Zur Psychoanalyse der nuklearen Drohung: Vorträge einer Tagung der Deutschen Gesellschaft für Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (1984), S. 133-153
Der Autor zeigt die historische Entwicklung auf, wie die Berufsgruppe der Psychoanalytiker ihre Einstellung zur Friedenspolitik im Laufe der letzten 70 Jahre veränderte. E. Fromm stellte als einzelner die Verbindung von der 1. Friedensgeneration (nach dem 1. Weltkrieg) zur 2. Generation dar, aber die fortschreitende Irrationalität der Aufrüstung machte ihn mutlos. A. Mitscherlich führte die Friedensarbeit weiter, und als Vertreter der 3. Generation hat H.-E. Richter mit der politischen Abstinenz der meisten Analytiker gebrochen und fordert zum Widerstand gegen das mörderische Paranoid des atomaren Schreckens auf. Der Autor ruft dazu auf, sich aktiv als Berufsgruppe an der Friedensarbeit zu beteiligen und den Dialog zwischen der Friedensbewegung und denen, die den Frieden mit totaler Rüstung herstellen wollen, argumentativ zu begleiten. (KO)
In: Frieden machen, S. 219-242
Ethnopolitische Auseinandersetzungen lassen sich als besonders komplexe, langwierige und schwer zu regelnde Konflikte beschreiben. Zentral ist dabei die Frage, ob sich die beiden Konfliktparteien im Hinblick auf politische Selbst- bzw. Mitbestimmung als auch im Hinblick auf die kulturelle Identität etc. gegenseitig anerkennen. Bezogen auf die Konfliktregulierung stellt der Autor die Rolle gesellschaftlicher Akteure bzw. von Nichtregierungsorganisationen (NGO) heraus. Bisher konzentrierten sich die NGOos auf die Phase der formellen Beilegung gewaltsamer Konflikte in der Phase der "Friedenskonsolidierung". Der Autor stellt jedoch die Frage, ob die Stärke gesellschaftlicher Friedensarbeit nicht eher in der Prävention liegt. Bei Konflikten kommt es darauf an, möglichst frühzeitig auf die soziokulturelle Infrastruktur der Konfliktaustragung einzuwirken. Er beschreibt die komparativen Vorteile gesellschaftlicher Akteure bei der Friedensarbeit, Probleme der Konflikttransformation als Aufgaben gesellschaftlicher Träger (Mediation, Friedenserziehung und Gemeinwesenarbeit als Friedenskonsolidierung und als Prävention etc.). Präventive Diplomatie und Friedenskonsolidierung können nur erfolgreich sein, wenn die Konflikttransformationen eine hinreichende gesellschaftliche Basis haben. (rk)
In: Frieden machen., S. 219-242
Ethnopolitische Auseinandersetzungen lassen sich als besonders komplexe, langwierige und schwer zu regelnde Konflikte beschreiben. Zentral ist dabei die Frage, ob sich die beiden Konfliktparteien im Hinblick auf politische Selbst- bzw. Mitbestimmung als auch im Hinblick auf die kulturelle Identität etc. gegenseitig anerkennen. Bezogen auf die Konfliktregulierung stellt der Autor die Rolle gesellschaftlicher Akteure bzw. von Nichtregierungsorganisationen (NGO) heraus. Bisher konzentrierten sich die NGOos auf die Phase der formellen Beilegung gewaltsamer Konflikte in der Phase der "Friedenskonsolidierung". Der Autor stellt jedoch die Frage, ob die Stärke gesellschaftlicher Friedensarbeit nicht eher in der Prävention liegt. Bei Konflikten kommt es darauf an, möglichst frühzeitig auf die soziokulturelle Infrastruktur der Konfliktaustragung einzuwirken. Er beschreibt die komparativen Vorteile gesellschaftlicher Akteure bei der Friedensarbeit, Probleme der Konflikttransformation als Aufgaben gesellschaftlicher Träger (Mediation, Friedenserziehung und Gemeinwesenarbeit als Friedenskonsolidierung und als Prävention etc.). Präventive Diplomatie und Friedenskonsolidierung können nur erfolgreich sein, wenn die Konflikttransformationen eine hinreichende gesellschaftliche Basis haben. (rk).
In: Deutscher Alltag als Risiko: Bilanzen - Lernorte - Mittäterschaften, S. 22-33
In der Diskussion über den Gewaltbegriff ist festzustellen, wie widersprüchlich immer wieder das Begriffsverständnis von Gewalt ausfällt. Gewaltdefinitionen scheinen vom politischen und sozialen Standort des Beobachters abhängig zu sein, die vor allem auch alltagsbezogene subjektive Erfahrungen, Einstellungen und Bewertungen einschließen. Nach einer kritischen Diskussion des Gewaltverständnis der "Gewaltkommission" der Bundesregierung skizziert der vorliegende Problemaufriß folgende innergesellschaftliche Faktoren, die die "Gewaltsensibilität" der konkreten Friedensarbeit erhöhen sollen: physische, kommunikative, kulturelle und strukturelle Gewalttätigkeit; Geschlechterverhältnis; Gewalt in der Erziehung; Ausländerfeindlichkeit und Rassismus; Rechtsextremismus. (ICE)
In: Krieg, Nationalismus, Rassismus und die Medien, S. 245-253
Das Forschungsprogramm "Gewaltfrei Intervenieren in Krise und Krieg" des Instituts für Friedensarbeit und Gewaltfreie Konfliktaustragung konzentriert sich auf gewaltfreie Akteure und ihre Aktionen, die sich selbst ausdrücklich auf Vorbilder oder Aktionsmethoden beziehen, die aus dem Kontext der Gewaltfreiheit kommen. Erkenntnisleitend sind die Fragen nach Übertragbarkeit der Erfahrungen und nach der Möglichkeit des Lernens von gewaltfreien Interventionen. Anhand einer Analyse von 10 Fallbeispielen unterschiedlicher gewaltfreier Aktionen wurde ein Instrumentarium entwickelt, das zur Beurteilung von deeskalierenden Einwirkungsmöglichkeiten genutzt werden kann. Der Beitrag stellt kurz das Instrumentarium von Konfliktpyramide, Eskalations- und Deeskalationsspur und die Bewertungsskala vor. (PT)
In: Perspektiven der Friedensforschung, S. 41-55
Es wird davon ausgegangen, daß die Friedensforschung zwar wichtige Forschungsergebnisse hervorgebracht hat, daß aber die Theoriediskussion, die Weiterentwicklung von Friedenskonzepten und die kritische Überprüfung der Begriffsbildung seit der zweiten Hälfte der 70er Jahre versiegt sind. In diesem Aufsatz wird über die Entwicklungen nachgedacht, die dazu geführt haben und es werden die Konsequenzen bedacht, die sich darauf für die Friedensforschung und die praktische Friedensarbeit ergeben haben. Hervorgehoben wird, daß das Versiegen des Theorieinteresses und die gleichzeitige Hinwendung zur Empirie dazu geeignet sind, die deutlich sichtbaren Tendenzen zum Konservatismus in der Bundesrepublik zu verstärken. Als Aufgaben einer wiederaufgenommenen Theoriediskussion wird die Klärung einiger Begriffe gesehen, die die politische Friedensdiskussion vielfach bestimmen. Als Beispiele werden die Begriffe "strukturelle Gewalt", "soziale Gerechtigkeit", "positiver wie negativer Frieden" und "organisierte Friedlosigkeit" skizziert. (GF)
In: Krieg, Nationalismus, Rassismus und die Medien, S. 3-20
Der Autor plädiert für die Herausbildung und Stärkung des Friedens- bzw. Konfliktjournalismus, den er aus dem Kontrast zum Kriegs- bzw. Gewaltjournalismus beschreibt: friedens- bzw. konfliktorientiert vs. propagandaorientiert, menschen- vs. eliteorientiert und lösungs- vs. siegorientiert. Anschließend thematisiert der Beitrag die Schwierigkeiten, mit denen ein Friedensjournalismus im Prozeß der Nachrichtenproduktion, selektion und -rezeption konfrontiert ist. Es wird die Möglichkeit erwogen, daß Frauen, die mehr als Männer Interesse an friedlichen und positiven Nachrichten haben und horizontale Netzwerke eher bevorzugen sollen, nicht nur die besseren Friedensarbeiter sondern auch die besseren Friedensverbreiter sein könnten. So ist es vorstellbar, daß Friedensjournalismus künftig insbesondere von Frauen betrieben wird. Kurze Hinweise zur Methode des Friedensjournalismus und die Aufforderung zur Arbeit schließen den Artikel. (PT)
In: Friedensforschung und Friedensbewegung, S. 199-212
Anhand vorhandener Literatur beschreibt der Autor die historische Entwicklung der österreichischen Friedensbewegung von 1891 bis 1936. Die 1891 von B. von Suttner gegründete und von H. Fried theoretisch fundierte österreichische Friedensgesellschaft ging von einem sich automatisch vollziehenden Friedensorganisationsprozeß aus, dessen Beschleunigung nicht gelang. Der Erste Weltkrieg unterbrach die Friedensarbeit, die S. Freud u. a. mit Bezug auf seine Trieblehre in der Intoleranz gegenüber kulturentwicklungsfeindlichen Einflüssen wie Krieg begründet sieht, führte aber zu anschließend verstärkter Politisierung des Friedensproblems unter Aufspaltung der Bewegung in verschiedene politische Richtungen und zu besonderem Einfluß von Katholizismus und Frauenorganisation in Österreich und zur 1924 entstehenden Paneuropabewegung. 1936 wurde die österreichische Friedensbewegung aufgrund von Legalitätsproblemen einiger ihr angehörender politisch Linker verboten. (HD)