Die (unterschätzte) Bedeutung des Völkerrechts für die Friedensforschung
In: Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland, S. 235-251
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In: Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland, S. 235-251
In: Die Zukunft des Friedens, S. 357-379
In: Lokal bewegen - global verhandeln: internationale Politik und Geschlecht, S. 56-73
Ohne die Konstruktion der (vermeintlich) getrennten Sphären von Öffentlichkeit und Privatheit ist aus feministischer Sicht die internationale Politik in ihren traditionellen Formen und analytischen Begriffen nicht denkbar. Über die Ausblendung der Kategorie Geschlecht, von Geschlechterfragen und geschlechtlich strukturierten Problemlagen reproduziert die Wissenschaft von der internationalen Politik den Ausschluß von Frauen als gleiche Subjekte, den die Praxis der internationalen Politik in der Verweigerung einer partizipatorischen Verarbeitung internationaler Konflikte und der Bindung von Entscheidungsmacht an staatliche Akteure konkret vollzieht. Die Autorin arbeitet am Beispiel der Friedensforschung heraus, daß und wie die Disziplin damit Möglichkeiten einer realitätsgerechten Analyse internationaler Konfliktstrukturen vergibt und - schwerwiegender - die Chance einer analytischen Erarbeitung angemessener Problemlösungen ungenutzt läßt. (pre)
In: Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland, S. 23-32
In: Soziologie und Frieden, S. 88-109
In: Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland: eine Bestandsaufnahme, S. 99-115
Interdisziplinäre Forschungen zur Gewaltbereitschaft und zum Töten im Krieg sind nicht neu; dass sie in den letzten Jahren aber eine besondere Konjunktur haben, steht in einem deutlichen Zusammenhang mit den Entwicklungen der Gegenwart: Die Wiederkehr der kriegerischen Gewalt in Europa nach dem Ende des Kalten Krieges in einer Form, die sich gerade nicht an den angeblich lebensschonenden "chirurgischen Eingriffen" moderner Waffentechnologie orientiert, sondern direkte face-to-face Gewalt in allen Variationen der Grausamkeit zeitigt. Der vorliegende Beitrag sucht - durch eine "Rekonstruktion der Geschichte aus anthropologischem Interesse" - Antworten auf diese Fragen nach der historischen und kulturellen Bedingtheit von elementaren Antrieben und Verhaltensweisen von Menschen, wie Angst und Vertrauen, Schwäche und Macht, nach religiösen und pseudoreligiösen Rückbindungen, nach Sicherheit und Risiko, Begrenzung und Grenzüberschreitung. Dies sind Themen, die in das Interessengebiet anderer geschichtswissenschaftlicher Ansätze wie der Mentalitätengeschichte und ganz allgemein der neueren Ansätzen der Kulturgeschichte fallen. Diese neueren, alternativen Zugänge sind auch für die Friedens- und Konfliktforschung von Bedeutung: Die kulturgeschichtliche beziehungsweise historisch-anthropologische Perspektive kann zu jenem Teilbereich von Friedensforschung beitragen, der sich mit dem Menschen als Täter und Opfer gesellschaftlich legitimierten Gewalthandelns sowie mit den Möglichkeiten gewaltfreier Konfliktlösungen beschäftigt. (ICA2)
In: Die Zukunft des Friedens: Bd. 2, Die Friedens- und Konfliktforschung aus der Perspektive der jüngeren Generationen, S. 91-110
"Der Autor verwendet einen konstruktivistischen Ansatz, den er sowohl auf die (Selbst)Reflexion der Forschung als auch auf ihre Gegenstände bezieht. Aus seiner Perspektive ist nicht mehr zwischen - faktischer - Gewalt und Nicht-Gewalt zu unterscheiden, sondern zwischen unterschiedlichen Wirklichkeitskonstruktionen über Gewalt. Die Legitimation und Delegitimation von Gewalt erfolgt somit durch gesellschaftliche Zuschreibung auf diskursiver Ebene. Handlungsoptionen zur Reduktion von Gewalt bewegen sich entsprechend ebenfalls auf der diskursiven Ebene und zielen z. B. auf die Vermittlung zwischen unterschiedlichen oder widersprüchlichen Wirklichkeits- und Gewaltkonstruktionen." (Autorenreferat)
In: Die @Zukunft des Friedens ; Bd. 2: Die @Friedens- und Konfliktforschung aus der Perspektive der jüngeren Generationen
In: Der ambivalente Frieden: die Friedensforschung vor neuen Herausforderungen, S. 9-18
Das Ende des Ost-West-Konflikts und des Kalten Krieges haben das internationale System verändert. Die seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges bestehenden bipolaren Strukturen lösten sich auf und damit auch die unmittelbaren Bedrohungen der nationalen Territorien in Europa. Diese Situation weckte zunächst Hoffnungen auf eine Friedensdividende. Mittlerweile dominieren jedoch Begriffe wie "neue Kriege", "Terrorismus" und "militärische Intervention". Der Beitrag nimmt zwanzig Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges die Ambivalenz gegenwärtiger Friedenspolitik in den Blick, mit ihren Problemen, Herausforderungen und Perspektiven, und unterzieht sie einer kritischen Analyse. (ICB2)
In: Entangling alliance: 60 Jahre NATO : Geschichte, Gegenwart, Zukunft, S. 151-164
Der Autor zeigt im vorliegenden Beitrag auf, dass, entgegen erster Vermutung, die NATO innerhalb der deutschen Friedensforschung nicht nur auf Ablehnung stößt, sondern das Bild, das die Friedensforschung von der NATO vermittelt, vielschichtig und wenig klar konturiert erscheint. Der Verfasser führt dies zum einen darauf zurück, dass Friedensforschung keinen klar definierten Rahmen hat und zum anderen darauf, dass sich der Mainstream der Friedensforschung eher mit einzelnen Aspekten der NATO-Politik beschäftigt hat als mit Gesamteinschätzungen. Im Folgenden diskutiert der Autor nicht nur das Verhältnis zwischen Friedensforschung und NATO seit den 1970er Jahren, sondern führt auch in die friedenspolitischen Debatten ein. Der Verfasser berücksichtigt vor diesem Hintergrund folgende Phasen der politischen Entwicklung und des Diskurses: (1) Die kontroverse um die NATO in den 1970er und 1980er Jahren: Fundamentalopposition, Nachrüstungsdebatte und unterschiedliche Positionierungen der Grünen; (2) die Zukunft der NATO nach dem Ende des Ost-West-Konflikts: Auflösung der NATO oder NATO als zukünftiger Friedensgarant; (3) die Friedensforschung und die NATO nach dem Kosovo-Krieg: Kritik an der Emanzipation von der UNO; (4) Globalisierung der NATO und dadurch erhöhte Kriegsgefahr: die dunklen Seiten einer demokratischen Sicherheitsgemeinschaft. Abschließend schlägt der Autor aus Sicht der Friedensforschung vor, die NATO zu reformieren: Rückstellung einer weiteren Erweiterung, Verbesserung der Beziehungen zu Russland, Konzentration auf die kollektive Verteidigung sowie ein Selbstverständnis als Interessen- und nicht als Wertegemeinschaft. (ICB2)
In: Arbeit am verlorenen Frieden: Erkundungen im Spannungsfeld von Theorie und Praxis, S. 127-141
In dem Beitrag wird das Verhältnis zwischen institutionalisierter Friedensforschung und aus persönlicher Motivation entstehender Friedensarbeit aufgegriffen. Gleichzeitig wird der Themenkomplex Friedensarbeit im Spannungsfeld von Theorie und Praxis beleuchtet. Über das Verhältnis zwischen wissenschaftlicher Friedensforschung und persönlichem Engagement existieren bislang keine Untersuchungen, wohl aber zu jedem der beiden Gebiete einzeln. Es werden zehn Thesen bezüglich dieses Verhältnisses formuliert. Aus ihnen geht hervor, daß es sich bei Friedensforschung und Friedensbewegung um verschiedene Phänomene mit jeweils eigenen Dynamiken handelt. Daher muß die Idee von Friedensforschung als wissenschaftlicher Seite der Friedensbewegung aufgegeben werden. Die Friedensbewegung darf ebensowenig als direkte Umsetzung friedenswissenschaftlicher Erkenntnisse begriffen werden. Vielmehr muß gemeinsam und konstruktiv gearbeitet werden. (ICE)
In: Konflikt, Entwicklung, Frieden: emanzipatorische Perspektiven in einer zerrissenen Welt ; eine Festschrift für Werner Ruf, S. 199-223
Der Beitrag erörtert den Umgang der Friedensforschung mit neuen Erscheinungsformen der Gewalt. Diese artikulieren sich einerseits als nichtstaatliche 'regulative Gewalt' im Kontext einer 'Schattenglobalisierung' sowohl in den globalen Städten des Nordens wie des Südens als auch in transnationalen Beziehungen. Andererseits drücken sie sich aus als staatliche militärische Gewalt unterhalb der Schwelle klassischer Kriege. Die Ausführungen gliedern sich dementsprechend in zwei Themenabschnitte. Der erste Abschnitt widmet sich der Wissenschaftsdisziplin und zwar (1) den politikwissenschaftlichen Diskursen vom demokratischen Frieden, (2) den methodischen Scheuklappen der Friedensforschung, (3) dem Blick auf den neoliberalen Globalismus sowie (4) der Ambivalenz des US-amerikanischen Imperiums. Der zweite Abschnitt zur 'neuen' Kriegsführung beschreibt die Aspekte (1) des asymmetrischen Krieges, (2) der Schattenglobalisierung, (3) der Gewalt als Regulation und (4) der Deterritorialisierung und Diffusion kriegerischer Gewalt. In diesem Zusammenhang fordert der Autor von der Friedensforschung eine Abkehr vom klassischen Kriegsbegriff und eine Hinwendung zum Gewaltbegriff, um die aus dem neoliberalen Globalismus resultierenden Gewaltverhältnisse und deren organisierte, bewaffnete und (auch) militärische Artikulation adäquat untersuchen zu können. Nur so kann die Friedensforschung ihrem normativen Anspruch gerecht werden. (ICG2)
In: Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland, S. 99-115
In: 40 Jahre Hessische Verfassung — 40 Jahre Politik in Hessen, S. 233-266