Die Stellung der Sozialwissenschaften in unserer Gesellschaft
In: Gesellschaft im Übergang: Problemaufrisse und Antizipationen, S. 293-298
Die Sozialwissenschaften werden immer im Spannungsfeld zwischen einer naturwissenschaftlichen und einer geisteswissenschaftlichen Tradition stehen und sie sollten vermeiden, sich auf eine Position reduzieren zu lassen. Es ist ja gerade die Herausforderung in diesem Bereich, so der Autor im vorliegenden Beitrag, dieses Spannungsverhältnis aufzunehmen und es in Methodologie umzusetzen. Es wird dann deutlich, daß es vier Partial-Methodologien für die Sozialwissenschaften gibt, die alle vier gemeinsam Grundlage für die Bearbeitung des zu untersuchenden Phänomenfeldes sind: Hermeneutik, Szientistik, Ideologiekritik und Aktionsforschung. Diese vier verschiedenen Paradigmen in den Sozialwissenschaften haben zu einer Dauerkrise geführt, was eigentlich wissenschaftlich sei. Daraus resultiert dann häufig die Forderung nach einem jeweiligen Paradigma-Wechsel. Die Forderung des Autors lautet dagegen, eine "Paradigma-Anreicherung" vorzunehmen, weil man nur so dem Phänomenfeld der Sozialwissenschaften gerecht werden kann. (ICE)