Lexika und Internet
In: Neue Gesellschaft, Frankfurter Hefte: NG, FH. [Deutsche Ausgabe], Band 55, Heft 5, S. 68-71
ISSN: 0177-6738
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In: Neue Gesellschaft, Frankfurter Hefte: NG, FH. [Deutsche Ausgabe], Band 55, Heft 5, S. 68-71
ISSN: 0177-6738
In: Transformation und religiöse Erziehung. Kontinuitäten und Brüche der Religionspädagogik 1933 und 1945., S. 343-358
In: Unsere Jugend: uj ; die Zeitschrift für Studium und Praxis der Sozialpädagogik, Band 66, Heft 10, S. 440
ISSN: 0342-5258
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 9, Heft 2
ISSN: 1438-5627
Auf dem angloamerikanischen Buchmarkt hält mit Lexika/Wörterbüchern zu qualitativer Forschung ein neues Genre Einzug. Mit dem von JUPP editierten Dictionary und den Keywords von BLOOR und WOOD liegen gleich zwei neue Publikationen vor, nachdem zuvor lediglich das Dictionary von SCHWANDT am Markt war (das nun aber als 3. Auflage gleich "nachgeschoben" wurde). Weitere Titel mit Begriffsdefinitionen und glossarähnliche Darstellungen – nur einmal die Ankündigungen zu Enzyklopädien, auch jene zum Themenfeld "Qualitative Forschung" herangezogen – sind zu erwarten. Die Zunahme solcher Nachschlagewerke ist vor dem Hintergrund der Ausweitung und Differenzierung qualitativer Forschung nicht verwunderlich. Sie verheißen einen schnellen Überblick in einem immer unübersichtlicher werdenden Forschungsfeld. Überraschend ist dann – obwohl alle von mir besprochenen Bände zusammengenommen mehr als 600 Begriffe definiert und erläutert werden –, dass die Schnittmenge mit nur 30 allerdings sehr klein ist. Und auch im Falle dieser 30 Begriffe finden sich divergierende Beschreibungen und kaum Überschneidungen, was die jeweils benannte weiterführende Literatur angeht. Qualitative Forschung wirkt in diesem Licht alles andere als einheitlich und vermittels solcher Bänden recht schwer greifbar. Ein zusätzlicher Vergleich der englischsprachigen Bände mit dem derzeit einzigen in Deutsch macht zudem deutlich, das nationale Grenzen trotz aller Internationalisierungsbemühungen nicht überwunden sind: So manchen vertrauten Begriff aus der hiesigen Diskussion wird man in der englischen Literatur vergebens suchen. Insofern bieten die einzelnen Bände zwar eine Übersicht, aber Übersichtlichkeit stellt sich nur teilweise ein; die Anschaffung eines einzelnen Bandes mag daher nur bedingt sinnvoll erscheinen. Ob solche "fixierten" Nachschlagewerke überhaupt einen Markt (jenseits von Bibliotheken) haben, bleibt offen – vor allem, weil das Internet eine schnelle und umfängliche Information (etwa Wikipedia) liefert. Im WWW sind allerdings die Ausführungen je nach Autor/Autorin recht häufig unterschiedlich gestaltet und unterschiedlich umfangreich. Dem gegenüber bieten – und das kann ein Vorteil gerade für Noviz(inn)en sein – zumindest die englischen Bände eine über alle Begriffe hinweg gleiche Struktur und Darstellung. (Und da viele angesichts der Expansion qualitativer Forschung schon wieder Novize/Novizin sind, könnten sich viele davon angesprochen fühlen.) Aber es ist eine Frage der Zeit, wann ein solch einheitlich gestaltetes Internetlexikon für qualitative Forschung vorliegt, erste Ansätze dazu gibt es.
In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte: das zentrale Forum der Zeitgeschichtsforschung, Band 60, Heft 1, S. 69-92
ISSN: 2196-7121
Vorspann
Sie sind Teil jeder Hochkultur: Enzyklopädien, Lexika, Nachschlagewerke oder nun auch eine Internetenzyklopädie wie Wikipedia. Aber wie "objektiv" sind eigentlich diese Kompendien unseres Wissens? Wie weit haben etwa die Ideologien und die politischen Verwerfungen des 20. Jahrhunderts dort ihre Spuren hinterlassen? Thomas Keiderling untersucht dies an einem besonders prononcierten Fall und stellt dabei die Frage, wie weit eine so hochentwickelte Lexikon-Kultur wie die deutsche durch die Herrschaft des Nationalsozialismus beeinflusst und beschädigt wurde.
In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Band 60, Heft 1, S. 69-92
"Enzyklopädien repräsentieren das Gesellschaftsbild ihrer Entstehungszeit. Während des Nationalsozialismus wurde diese Literaturgattung aufgrund ihrer politischen Inhalte und großen Medienwirkung durch die Parteiamtliche Prüfungskommission zum Schutze des NS-Schrifttums vor der Veröffentlichung zensiert. Der Beitrag zeigt, wie die Unternehmer der Leipziger Verlage F. A. Brockhaus und Bibliographisches Institut ('Meyer') deswegen mit der zuständigen NS-Behörde verhandelten. Dabei leisteten sie keinen 'Widerstand', sondern argumentierten stets mit sachlichen, inhaltsbezogenen Argumenten der Lexikonherstellung. Dem Management von Brockhaus gelang es im Einklang mit der NS-Zensur, ein vergleichsweise liberales Lexikon im Dritten Reich anzubieten. Zudem konnte es aufgrund seiner Kontakte zu einflussreichen NS-Ämtern eine drohende Arisierung abwenden. In der Nachkriegszeit und in der Bundesrepublik Deutschland wandelte das Image beider Lexikonverlage völlig. Der Brockhaus-Verlag in Wiesbaden setzte, auch personell gesehen, fast nahtlos seine Lexikonarbeit fort und veröffentlichte nun tendenziell konservative Lexika. Das Management des Bibliographischen Instituts in Mannheim zog nach seinen Erfahrungen mit der NS-Zeit weitreichende Konsequenzen. Erst in den 1970er Jahren erschien ein liberales Lexikon, erarbeitet von einer jungen Lexikon-Redaktion, das neue Maßstäbe setzte. " (Autorenreferat)
In: "Politik": Situationen eines Wortgebrauchs im Europa der Neuzeit, S. 134-161
Das aristotelische und das machiavellistische Verständnis von Macht und Moral bilden das Spannungsfeld, in dem sich die Begriffsinhalte von Politik in Europa bewegen. Wird der Begriff zunächst noch für den staatlichen wie für den nichtstaatlichen Bereich verwendet, verengt sich das Bedeutungsfeld seit dem 18. Jahrhundert im Sinne von Machtkunst. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzt sich die staatsmännische Bedeutung des Politikers als Kern des Begriffsinhalts durch, ebenso die Professionalisierung der Politik und ihrer Akteure. Insgesamt zeigt sich, dass die Wandlungen des Politiker-Begriffs entscheidend von den Auseinandersetzungen um den Begriff der Politik geprägt wurden. Nationale Unterschiede zeigen sich - wenn auch schwach - in der semantischen Nähe zwischen "Politiker" und "Staat". (ICE2)
In: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Band 31, Heft 1
World Affairs Online
Die Kategorie 'Zigeuner' der deutschsprachigen Enzyklopaedien vor 1780 war vorwiegend eine Sammelbezeichnung. Sie diente dazu, unterschiedliche Gruppen von sogenannten freiwilligen Vaganten, die man als besonders kriminell und die Sicherheit gefaehrdend etikettierte, zu erfassen. Vor dem Hintergrund des humanwissenschaftlichen Paradigmenwechsels um 1800 wurde in der Sattelzeit aus der primaer sozialen eine ethnische Kategorie. Im Ergebnis wurden 'Zigeuner', in Rekurs auf die vergleichende Sprachwissenschaft und die Berichte englischer Missionsgesellschaften, als der 'innere Orient' des 'zivili
In: Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte 110
In: Slavica Slovaca: orgán Slavistického Kabinetu SAV a Matice Slovenskej, Band 58, Heft 1, S. 5-37
ISSN: 1336-2364
In: Mitteilungsblatt des Instituts für Soziale Bewegungen, Heft 36, S. 127-138
Die Forschung zur Geschichte der Arbeiter und Arbeiterbewegungen, die gegenwärtig - zumindest in Europa - nicht zu den Konjunkturmotoren der Historiographie zählt, verdankt der Biographieforschung eine Fülle wichtiger Studien und neuer Erkenntnisse. Infolgedessen mehren sich in jüngster Zeit die Forderungen nach Forschungen, die nicht nur die Individualität des Einzelnen beleuchten, sondern auch Gruppen von Individuen untersuchen, die gemeinsame Strukturen eines Personenkollektivs analysieren und die das Typische und Allgemeine ebenso wie das Außergewöhnliche und Spezifische dieses Kollektivs zum leitenden Erkenntnisinteresse machen. Vor dem Hintergrund entsprechender Ausgangsüberlegungen hatte die jährlich in Linz stattfindende "Internationale Tagung der Historikerinnen und Historiker der Arbeiter- und anderer sozialer Bewegungen" sich im Jahr 2005 das Ziel gesetzt, nicht den breit ausgetretenen Pfaden individualbiographischer Forschung zu folgen, sondern - so der Titel der Linzer Konferenz - die Erträge "Kollektivbiographische(r) Zugänge zur Geschichte der Arbeiterinnenbewegung" zu untersuchen. Diese Zielrichtung wurde in Linz relativ breit interpretiert, da in zahlreichen Konferenzbeiträgen nicht primär die Methoden kollektivbiographischer Analyse im Blickfeld standen, sondern vielmehr auch jene biographischen Handbücher und Lexika, die kollektivbiographischen Untersuchungen häufig zugrunde liegen. (ICA2)
In: Lexika/Handbücher/Nachschlagewerke