"Der Jahrestag des Militärputsches steht angesichts der Gräuel der Militärherrschaft mehr im Zeichen der seitherigen, weniger der vorgängigen Geschichte. Der Beitrag thematisiert hingegen die Ursachen des Scheiterns von Salvador Allende, ausgehend von Analysen des Verfassers, die unmittelbar nach dem Putsch angestellt wurden. Es werden die internen und externen Faktoren abgewogen, die zum Niedergang der chilenischen Demokratie geführt haben, und die damalige Sicht wird mit dem heutigen Kenntnisstand konfrontiert." (Autorenreferat)
"Die ökonomischen, sozialen und politischen Widersprüche in Pakistan haben ihren Ursprung in den ererbten kolonialen Strukturen, die sich durch ein Übergewicht von Militär und Bürokratie gegenüber relativ gering entwickelten zivilen Institutionen auszeichneten. Seit der Gründung Pakistans haben Armee und Bürokratie entweder direkt - in den Perioden der Militärherrschaft - oder indirekt - wie hinter dem dünnen Schleier einer Zivilregierung seit Dezember 1985 - geherrscht. Die langen Abschnitte der Militärherrschaft haben die politischen und sozialen Institutionen zunehmend geschwächt. Im ökonomischen Bereich haben die verfolgten Entwicklungsstrategien, die durch Abhängigkeit von außen und Ungerechtigkeit nach innen gekennzeichnet waren, gewisse gesellschaftliche Eliten auf Kosten des Volkes bereichert. Trotz des Wirtschaftswachstums auf Makroebene haben sich die Disparitäten zwischen Regionen und sozialen Gruppen verschärft, und Grundbedürfnisse nach medizinischer Versorgung, Bildung und sozialen Dienstleistungen sind nicht einmal minimal erfüllt worden. Durch die ökonomische Abhängigkeit von ausländischen Mitteln (Entwicklungshilfe und Heimüberweisungen) hat sich eine unausgewogene Struktur herausgebildet, die die weitere Entwicklung des Landes zunehmend gefährdet. Politisch betrachtet, verlieren die Menschen das Vertrauen in den Staat als Vermittler zwischen den divergierenden Interessen der einzelnen Gruppen. Da weder eine gerechte wirtschaftliche Entwicklung initiiert werden konnte noch politische Institutionen den Interessenausgleich bewältigten, suchen die Menschen Schutz und Unterstützung durch ihre ethnische Zugehörigkeit, religiöse (sektiererische) Gemeinschaften und nationalistische Gruppen. Wenn die ökonomischen, sozialen und politischen Probleme nicht gelöst werden, befindet sich Pakistan in einer ähnlichen Lage wie 1971, als seine Existenz auf dem Spiel stand." (Autorenreferat)
In den westafrikanischen Handel sind viele Frauen involviert, der Aufsatz beschreibt die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Praktiken großer Händlerinnen insbesondere im Hinblick auf den Zugang zur Politik. Häufig instrumentalisieren diese ihre weiblichen Identitäts- und Zusammengehörigkeitsgefühle, um Zugang zu Machtpositionen zu erlangen. Dabei bietet eine Demokratie wie Benin größere Möglichkeiten als die Militärherrschaft Nigerias. Selten üben die Händlerinnen aber direkt Politik aus, die angewandten Strategien sind somit ein Spiegelbild der vorherrschenden Normen, die den Männern einen höheren Status zubilligen. (DÜI-Wgm)
In: The journal of modern African studies: a quarterly survey of politics, economics & related topics in contemporary Africa, Band 28, Heft 3, S. 431-455
Untersucht werden die bis jetzt erkennbaren Einflüsse, die von der Entwicklung in Osteuropa auf die politischen Strukturen im südlichen Afrika ausgehen. Die Reaktionen waren bisher von Land zu Land sehr unterschiedlich. Während Botswana und Namibia von Anfang an - wenn auch teilweise nur formal - eine Mehrparteiendemokratie waren, denken Mocambique und sogar Angola an den Übergang in eine pluralistische Gesellschaft, Swaziland bleibt traditionsorientiert, Lesotho unter fester Militärherrschaft und am deutlichsten werden Meinungsunterschiede zwischen der politischen Führung und dem Volk in Zambia, Zimbabwe und Tanzania. Allen ist aber die Angst gemeinsam, daß der Wiederaufbau Osteuropas auf ihre Kosten vor sich gehen wird. (DÜI-Hlb)
Der Autor beschreibt die Entwicklung der Verfassungsbestimmungen über die individuellen Freiheitsrechte in Nigeria vom Ende der Kolonialzeit bis 1990. Er beginnt mit einer allgemeinen historischen Einführung in die Geschichte der Grundrechte von der frühen europäischen Antike bis in die Neuzeit. Der Schwerpunkt der Darstellung liegt auf dem Wandel der nigerianischen Verfassungsgrundsätze, die die persönliche Freiheit des Einzelnen und speziell den Schutz vor willkürlicher Verhaftung sowie die zeitliche Beschränkung der Untersuchungshaft regeln und der entsprechenden juristischen Verfassungsinterpretationen. Der Autor schildert die starke Einschränkung dieser Rechte in der langen Zeit der Militärherrschaft im Land, hebt allerdings hervor, daß die Militärmachthaber weder Grundrechte noch Zivilgerichte je ganz außer Kraft gesetzt haben. Die Regierung verletzte allerdings mit einer Reihe von Dekreten und der Einsetzung von Sondergerichtshöfen ständig verfassungsmäßig verbriefte Rechte. (DÜI-Ply)
Las organizaciones de derechos humanos en Latinoamerica no pueden prescindir del apoyo proveniente del exterior para realizar su dificil y, a menudo, peligroso trabajo. En este informe se documenta con material estadistico el interes que ha despertado la tematica de derechos humanos y su proteccion en Latinoamerica en el Parlamento Aleman
Zerschlagung der Huk-Rebellion nach dem 2. Weltkrieg. Gründung der maoistisch orientierten CPP (Communist Party of the Philippines) 1968 und der NPA (New People's Army), des "militärischen Flügels" der CPP, 1969. Haltung der CPP zum von Präsident Marcos verhängten Kriegsrecht im September 1972. Anfänge des bewaffneten Kampfes der NPA und der Stand des Bürgerkriegs. Rasches Anwachsen der NPA, Stärke, Struktur, Taktik, Strategie. Nahziel "strategisches Patt" erscheint nicht undenkbar. Langfristige Zukunftsalternativen kommunistische Machtübernahme oder Militärherrschaft, falls nicht größere soziale Reformen. (DÜI-Sms; DÜI-Sen)
Since the very beginning of Algerian independence real power was in the hands of the military. When the economic crisis became obvious at the end of the 1980s the Islamist party FIS took over the revolutionary legitimacy of the independence struggle. The military coup d'etat of 1992, therefore, did not serve to save democracy but secured instead the privileges of a bureaucratic class. The opacity of responsibilities in terrorist attacks since 1993 is used for justifying the continuation of military rule. But this does not ease the dilemma of the West which, although it publicly claims to respect human rights & democracy, supports a regime that assures oil & gas deliveries without preventing the massacre of its population. Adapted from the source document.
En Guatemala, las organizaciones obreras y campesinas, destruidas por tercera vez bajo el ultimo regimen autoritario-militar, han iniciado el dificil proceso de reconstruccion. En tales condiciones, el sindicalismo guatemalteco, dividido en tres confederaciones con marcadas diferencias ideologicas, no ha sido capaz de convertirse en un actor social con fuerza de negociacion suficiente para encauzar el futuro de la incipiente democratizacion politica hacia senderos que prometan mayor justicia social y economica para las masas obreras y campesinas del pais
In: Totalitarismus und Demokratie: Zeitschrift für internationale Diktatur- und Freiheitsforschung = Totalitarianism and democracy, Band 6, Heft 2, S. 253-270
Die Verfasser bauen auf den Forschungen der letzten Jahre zur Ausdifferenzierung der Typen der Demokratie auf. Sie plädieren dafür, Autoritarismus und Totalitarismus auf der Grundlage von verbreiteten Definitionsmerkmalen von Demokratie, konkret politischer Partizipation und Rechtsstaatlichkeit, zu unterscheiden. Dazu nutzen sie die ausdifferenzierte Regimemessung des Transformationsindexes von Bertelsmann. Damit knüpfen die Autoren an eine Methode an, um autoritäre und totalitäre Regime mittels der Messung politischer und ziviler Freiheitsrechte zu unterscheiden. Die totalitären Autokratien werden demnach als extreme Autokratien abgegrenzt, die am weitesten entfernt von den liberalen Demokratien sind. Auf der Grundlage ihrer Typologie klassifizieren die Verfasser alle Staaten der Welt für das Jahr 2008. Zudem teilen sie die Regime auch nach der Art des Herrschaftsträgers in personalistische Herrschaften, Parteiherrschaften, Militärherrschaften und traditionelle Monarchien ein. (ICF2)
In: Totalitarismus und Demokratie: Zeitschrift für internationale Diktatur- und Freiheitsforschung = Totalitarianism and democracy, Band 6, Heft 2, S. 253-270
Die Verfasser bauen auf den Forschungen der letzten Jahre zur Ausdifferenzierung der Typen der Demokratie auf. Sie plädieren dafür, Autoritarismus und Totalitarismus auf der Grundlage von verbreiteten Definitionsmerkmalen von Demokratie, konkret politischer Partizipation und Rechtsstaatlichkeit, zu unterscheiden. Dazu nutzen sie die ausdifferenzierte Regimemessung des Transformationsindexes von Bertelsmann. Damit knüpfen die Autoren an eine Methode an, um autoritäre und totalitäre Regime mittels der Messung politischer und ziviler Freiheitsrechte zu unterscheiden. Die totalitären Autokratien werden demnach als extreme Autokratien abgegrenzt, die am weitesten entfernt von den liberalen Demokratien sind. Auf der Grundlage ihrer Typologie klassifizieren die Verfasser alle Staaten der Welt für das Jahr 2008. Zudem teilen sie die Regime auch nach der Art des Herrschaftsträgers in personalistische Herrschaften, Parteiherrschaften, Militärherrschaften und traditionelle Monarchien ein. (ICF2)
Die Autoren geben einen kurzen Überblick über die politische Entwicklung in Bangladesch seit dessen Unabhängigkeit am 16.12.1971. Sie beschreiben und analysieren die Phasen der ersten bürgerlichen Regierung der Awami Liga (1972-75) und deren enge Anlehnung an Indien, den Militärputsch vom November 1975, die folgende Militärherrschaft unter Zia und dessen Annäherung an China, das nach einer kurzen Zwischenregierung ausgerufene zweite Kriegsrecht vom März 1982 und die Unterdrückung der Opposition unter dem Militärregime Ershads sowie den letztlichen Erfolg der demokratischen Bewegung Ende 1990. Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß die Einbindung des Militärs die entscheidende Schwierigkeit für den nationalen Aufbau eines demokratischen Bangladesch darstellt und daß eine Verringerung der Truppenstärke ein wichtiger Schritt in diese Richtung sein könnte. (DÜI-Ktz)
Tomando como base las experiencias en la politica de derechos humanos bajo el gobierno de Alfonsin, el autor de este articulo, profesor de derecho penal de la Universidad de Buenos Aires, contempla con escepticismo el futuro desarrollo politico en Argentina