In: Kirchliche Zeitgeschichte: KZG ; internationale Zeitschrift für Theologie und Geschichtswissenschaft = Contemporary church history, Band 32, Heft 2, S. 242-263
Gert Pickel, Prof. Dr., Professor of Sociology of Religion at the Institute for Practical Theology, University of Leipzig. Olaf Müller, research associate at the Cluster of Excellence 'Religion and Politics in Pre-modern and Modern Cultures' and at the Institute of Sociology at University of Münster.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 245-246
Im einleitenden Beitrag zur Plenarveranstaltung "Religion und Ressentiment", die gemeinsam von der Sektion "Entwicklungssoziologie und Sozialanthropologie" und der Sektion "Religionssoziologie" vorbereitet und organisiert wurde, wird der Zusammenhang von Religion und Ressentiment sowohl auf einer theoretischen als auch auf einer empirischen Ebene durch einige Begriffsbestimmungen knapp skizziert.Ressentiment beschreibt ein gefühlsbedingtes Bedürfnis von sozial, kulturell und/ oder ökonomisch negativ privilegierten (bzw. sich selbst so einschätzenden) Gruppen nach "Abwertung" der Qualitäten und Leistungen der Anderen, das sich bis hin zum offenen Hass gegen die "Bessergestellten", "Vornehmen" und "Mächtigen" steigern kann. Ziel der "Abwertung" der Anderen ist in der Regel die moralische und ethische "Aufwertung" der eigenen Gruppe. Seit Friedrich Nietzsches These von der Entstehung der christlichen Liebesmoral aus dem Geist des Ressentiments von Max Weber aufgegriffen und generalisiert wurde, scheint festzustehen, dass Ressentiment eine charakteristische Begleiterscheinung einer jeden "Erlösungsreligion" und einer jeden religiösen Ethik der negativ Privilegierten ist. Worauf die Deprivation der jeweiligen Gruppen auch im Einzelnen beruhen mag, auf niederem sozialen Status, auf einer ethnischen Minderheitenposition, auf der Diskriminierung oder Verunglimpfung religiöser Gemeinschaften oder auf politischer Unterdrückung, sie kann dazu führen, dass die ethischen Gebote der jeweiligen Religion in ihr Gegenteil umschlagen und der Hass auf die Konkurrenz über alle "Gebote der Liebe" siegt. (ICA2)
Cover -- Titelei -- Impressum -- Unbenannt -- Vorwort -- INHALT -- 1 Augustinus -- 2 Religion und Politik in der Antike -- 3 Hinduismus -- 4 So auch Buddha? -- 5 Thomas von Aquin -- 6 Johann Wolfgang von Goethe, Klassik, Friedrich Schiller -- 7 Karl Marx -- 8 Karl Barth -- 9 Carl Schmitt -- 10 Martin Heidegger -- 11 Zur Geschichtsphilosophie Walter Benjamins -- 12 Dietrich Bonhoeffer -- 13 Johann Baptist Metz -- 14 Jürgen Habermas -- 15 Recht und Politik -- 16 Die rechten Republikaner -- 17 Reich-Gottes-Theologie heute -- 18 Thomas Hobbes, John Locke und die Zukunft der Zwei-Reiche-Lehre -- 19 Stoa -- 20 Amish People -- Abkürzungen -- Die Autoren.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Der Artikel diskutiert oft verhandelte Probleme der Erstellung eines wissenschaftlich brauchbaren Religionsbegriffs und unterbreitet einen Vorschlag zur Lösung einiger dieser Probleme. In Abgrenzung von Positionen, die von der Entbehrlichkeit eines allgemeinen Religionsbegriffes ausgehen, trägt er zunächst Argumente zusammen, die für die Erarbeitung einer wissenschaftlich verwendbaren Religionsdefinition sprechen. Dann diskutiert er in Religionswissenschaft und Religionssoziologie gebräuchliche Ansätze zur Definition von Religion: substanzielle, funktionalistische und diskursive Ansätze. Schließlich entwirft er einen eigenen Vorschlag zur Religionsdefinition, der substanzielle und funktionalistische Argumente kombiniert und den Anspruch erhebt, definitorische Trennschärfe und Weite miteinander zu verbinden und sowohl an das Selbstverständnis der Religionsangehörigen anzuknüpfen als es auch zu überschreiten. ; This essay deals with often disputed problems concerning the definition of an academically suitable term of religion and presents a suggestion for the solution of some of these problems. In order to distinguish it from positions that presume the dispensability of a general term of religion it first compiles arguments in favour of the determination of an academically applicable term of religion: substantial, functional and discursive approaches. Finally it formulates an own suggestion for the definition of religion which combines substantial and functional arguments and claims to link the selectivity by definition with a wide spectrum and both to take up the self-conception of the affiliated with a religion and to go beyond it.