Britisches Empire und Dekolonisation
In: Zeitschrift für Kultur-Austausch, Band 34, Heft 3, S. 271-281
ISSN: 0044-2976
Der Beitrag befaßt sich mit der Geschichte des britischen Empire von seinem Entstehen bis zur Dekolonisation. Diese Geschichte zerfällt in die beiden Perioden des älteren und des neueren Empire, deren Trennung durch die Sezession der dreizehn nordamerikanischen Kolonien markiert wird. Einleitend wird die Entstehung und Entwicklung des Empire in seinen wesentlichen Stationen skizziert. Anschließend werden fünf Kontinuitätselemente vom älteren zum neueren Empire einer näheren Betrachtung unterzogen: Irland, transatlantischer Sklavenhandel, industrielle Revolution, Indien, die Sezession der dreizehn nordamerikanischen Kolonien 1776/83. Auf diese Betrachtung aufbauend werden die weitere Entwicklung des Empire und die ersten Ansätze der Dekolonisation nachgezeichnet: So wie Indien Zentrum und oberstes Ziel der britischen Kolonialpolitik gewesen war, so übernahm Indien auch die Führung bei der Dekolonisation. Bei diesem Prozeß der Dekolonisation wirkte sich immer auch die Struktur des Empire aus, die trotz aller Härten immer eine parlamentarische und konstitutionelle Machtstruktur gewesen ist. Der Beitrag schließt mit der Feststellung, daß die Dekolonisation nach dem 2. Weltkrieg den Abstieg Englands von einer weltumspannenden Weltmacht zu einer mittleren Industriemacht Europas, mit einer teilweise veralteten Wirtschaftsstruktur, bewirkte. (RW)