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Das Platonische bei Simone Weil
In: Simone Weil: Philosophie, Religion, Politik, S. 27-41
An Textbeispielen wird zunächst verdeutlicht, daß sich die Aufnahme Platonischer Gedanken vornehmlich auf eine Kritik der Polis bezieht. "Der Rekurs auf Platon ist mehr als Anregung zu einer positiven Politik, er ist die Diagnose des Zeitalters. Platon wird nicht als politischer Denker angesprochen, sondern vielmehr als derjenige, durch dessen Einfluß man versteht, daß der Schlüssel oder der Einsatz des politischen Problems nicht unbedingt politisch ist." Plato ist derjenige, "der uns, ausgehend von der Politik, der Polis oder dem 'Dorf', auf das Absolute verweist." Der Autor macht deutlich, daß Platon für Simone Weil im wesentlichen als Wertorientierung dient. Im weiteren untersucht er Weils Interpretation Platons als Mystiker. Hinsichtlich des Fehlens jeglicher Spur von Mystik bei Platon wird auf Weils Neuinterpretation der Geheimhaltungsregel verwiesen. Der Autor erörtert verschiedene Aspekte des Mystik-Problems bei Simone Weil und vermutet, daß sie in Platon den Mystiker nicht als Folge ihrer Lektüre entdeckt, sondern ausgehend von ihrer eigenen mystischen Erfahrung. Abschließend wird dem Zusammenhang von Mystizismus und Politik nachgegangen und festgestellt, daß Weil bei Platon eine Konzeption findet, "dergemäß die Ekstase die Polis erhellen muß." (ICD)
Simone Weil und die "culture populaire"
In: Simone Weil: Philosophie, Religion, Politik, S. 261-275
Der Autor erinnert an Simone Weils Interesse für das Leben und die Lebensbedingungen der Arbeiter. "Fragt man sich, was Simone Weil den Arbeitern anbieten wollte, so kann man von der alten, von Marx kritisierten Trennung zwischen Handarbeit und Kopfarbeit ausgehen. Nach Simone Weil bestünde die wirkliche Revolution im Zugang der Arbeiter zu Wissen und Kultur." Der Autor berichtet über Weils theoretische und praktische Bemühungen um Arbeiterbildung, die im Kontext ihrer religiösen Vorstellungen gesehen werden. In ihrem zugrundeliegenden religiösen Schema "ist die Materie der Notwendigkeit unterworfen, das Gegebene, das nicht weiter Zurückführbare, das Übernatürliche aber gibt ihr eine Bedeutung für die Seele, die sich nach der Wahrheit sehnt." Der Autor fragt, wie der Übergang von diesen "schönen Gedanken" über die Kulturrevolution zur Umsetzung im täglichen Leben des Proletariers und des Bauern von Simone Weil konzipiert wird. Er beschreibt ihre Auffassung des bäuerlichen Lebens und geht abschließend auf die (kulturrevolutionäre) Rolle von Mythen und Märchen ein. (ICD)
Simone Weil und das "Große Tier"
In: Simone Weil: Philosophie, Religion, Politik, S. 252-260
Das Platonische Gleichnis vom "Großen Tier" und die Seiten des sechsten Buches der "Politika", in die es eingebettet ist, gehören zweifellos zu den bevorzugten Meditationsstücken von Simone Weil. Für Platon stellt das Große Tier die "Meinung der Vielen, wenn sie zusammenstehen", dar, die gewaltige kollektive Meinung. Der Autor skizziert den Gedankengang dieser Platonstelle und weist darauf hin, daß Simone Weil hier zentrale Themen ihrer Reflexion über das Politische vorgezeichnet fand. Das Grundmotiv ihres Denkens wird darin gesehen, daß der einzelne Mensch, und nur er, das eine und einzig mögliche Subjekt des Denkens ist. Denken bedeutet für Simone Weil "ein gewolltes Erfassen des verstehbaren Universums." Der Reiz des Kollektiven entstammt der Tatsache, daß es den einzelnen Menschen in mancher Hinsicht übersteigt und zugleich aufnimmt. "So konnte das Kollektive allein unter den irdischen Dingen mit einer (transzendenten) Finalität verwechselt werden." Simone Weil polemisiert aus dieser religiösen Haltung gegen Vereinigungen, die von den imaginären Banden der gemeinsamen Meinung zusammengehalten werden. Abschließend wird auf zwei menschliche Gemeinschaften hingewiesen, die für Weils Denken positive Bedeutung gewonnen haben: "Heimat" und "Kirche". (ICD)
Über das Interesse an Simone Weil: als Einleitung
In: Simone Weil: Philosophie, Religion, Politik, S. 12-24
Der Autor informiert anhand biographischer Eckdaten über Leben und Werk Simone Weils. Dabei werden drei Aspekte besonders herausgehoben: Weils Einstellung zu Grundfragen der Politik, insbesondere zur Arbeiterfrage und zum Nationalsozialismus. "Simone Weil hat bereits 1932 eine äußerst scharfsinnige und zutreffende Analyse des Nationalsozialismus geschrieben und beschämt mit dieser ihrer Einsicht jene, die so oder so auf Hitler hereingefallen sind." Schließlich weist der Autor auf Weils (umstrittene) Erfahrungen mit christlicher bzw. spiritueller Mystik hin und betrachtet abschließend Weils ambivalentes Verhältnis zur jüdischen Religion. "Was auch immer man vorbringen wird, das Werk Simone Weils bleibt zumindest für jene, für die Politik nicht alles und der Sinn für das Unbegreifliche noch nicht obsolet geworden ist, eine 'Last auf ihrer Seele' und ein Stachel im Fleisch." (ICD)
Unglück und Mit-Leiden bei Simone Weil
In: Simone Weil: Philosophie, Religion, Politik, S. 71-91
Der Autor legt zunächst dar, was Simone Weil unter Unglück i.S. von Malheur versteht. "Malheur" ist das schlechte Geschick, das härteste Schicksal, der unheilvolle Zufall, nicht nur das gewöhnliche Leiden. Nichts dergleichen findet sich im Unglück, das von Weil als "ein Zerriebenwerden der Seele von der mechanischen Brutalität der Umstände" definiert wird. Der Autor zeigt, daß Weil zwischen dem Unglück, das in "einem gewissen Sinn das Wesen der Schöpfung ausmacht" und zufälligen Formen des (sozialen) Unglücks differenziert. Die Frage nach dem "Warum" des Unglücks führt, so wird deutlich gemacht, in Richtung der einzigen Finalität: zum absolut Guten. "Es ist Gott selbst, der sich offenbart für denjenigen, der die Erfahrung des Unglücks macht, ohne seine liebende Aufmerksamkeit vom absoluten Guten abzuwenden." Im weiteren untersucht der Autor die Rolle des Mitleidens im Werk von S. Weil. Das reine Mit-Leiden erfordert, "sich an die Stelle eines Wesens zu versetzen, dessen Seele durch das Unglück verstümmelt ist", es heißt, "die eigene Seele zu erniedrigen." Abschließend wird dem Zusammenhang von Unglück und Freude im Kontext religiösen Erlebens nachgegangen. (ICD)
Simone de Beauvoir
In: A History of Modern Political Thought, S. 353-371
Die Nation im Denken Simone Weils
In: Simone Weil: Philosophie, Religion, Politik, S. 253-251
Bei seiner Darstellung bezieht sich der Autor auf das Fragment gebliebene Werk "Die Entwurzelung", das Simone Weil 1943 in den Monaten vor ihrem Tod schrieb. Zentral für ihr Konzept der Nation ist das Kapitel "Entwurzelung und Nation". Der Autor arbeitet Simone Weils Auffassung von Nation und Staat heraus und untersucht ihr Verständnis von Vaterland und Patriotismus. Für das Vaterland, so wird gezeigt, findet Simone Weil eine Sprache von größter Wärme. Es geht ihr weniger darum, den Begriff zu definieren, als vielmehr darum, das Gefühl zu preisen, dessen Gegenstand das Vaterland bildet, den Patriotismus. "Man liebt das Vaterland, nicht den Staat." Der Autor skizziert Weils Kritik des Nationalismus als falsch verstandenen Patriotismus und fragt mit Simone Weil nach dem "wahren" Patriotismus, der im Zusammenhang mit Gerechtigkeit, Treue und Mitleid gesehen wird. Die Widersprüche, die mit diesen Schlüsselbegriffen des politischen Denkens Simone Weils verbunden sind, werden anschließend skizziert. Abschließend wird nach der Aktualität der Gedanken von Simone Weil gefragt. (ICD)
Warum Simone auch zukünftig weniger verdient als Simon: Ursachen geschlechtsspezifischer Ungleichheit im Einzelhandel
In: Abriss, Umbau, Renovierung?: Studien zum Wandel des deutschen Kapitalismusmodells, S. 81-109
Die Verfasserin analysiert die Wechselwirkungen von Unternehmensstrategien, Tarifvertragssystem, Berufsbildung und Institutionen der wohlfahrtsstaatlichen und Arbeitsmarktregulierung (Minijobs, Steuer- und Sozialversicherungssystem) in ihren Auswirkungen auf die geschlechtsspezifische Ungleichheit im Einzelhandel. Diese größte private Dienstleistungsbranche ist ein eindrucksvolles Beispiel für das Aufbrechen des Nexus zwischen dem Produktions- und dem Verteilungs-/Konsumsegment im deutschen Beschäftigungsmodell. Die chronisch gewordene Binnenmarktschwäche im deutschen Wachstumstyp bildet das Umfeld für Billig-Strategien und für das Schleifen von Eckpfeilern des Tarifvertragssystems. Die deformierte Modernisierung des Geschlechterverhältnisses auf dem Arbeitsmarkt, geprägt durch Institutionen wie die Minijobs, erweist sich als eine Ressource, die von den Unternehmen gut genutzt werden kann. Im Ergebnis nimmt die Ungleichheit der Geschlechter auf dem Arbeitsmarkt nicht ab, sondern zu. (ICF2)
Kantische Themen im Denken der Simone Weil
In: Simone Weil: Philosophie, Religion, Politik, S. 42-52
"Im Gegensatz zu den Platonischen Dialogen hat Simone Weil die Lektüre der Kantischen Texte während ihrer letzten Lebensjahre nicht wieder aufgenommen. Daher findet man keine Zitate; doch die Inspiration durch die drei großen Bereiche der Transzendentalphilosophie bleibt entscheidend." Der Autor folgt in seinem Referat den drei Kritiken Kants. Er zeigt, wie S. Weil ausgehend von der theoretischen Philosophie Kants folgende Themen gewinnt: Zeit als tätiges Milieu unserer gesamten Existenz, das Subjekt als nicht substantielles Prinzip, doppelte Kausalität nach der Notwendigkeit und nach dem Guten. Die Kantische Sittenlehre prägt das Hauptthema einer "condition sans perspective" und eines Handelns ohne Triebfedern oder subjektive Beweggründe. Die Struktur der sittlichen Handlung und der Naturmechanismus, der ihre Ausführung ermöglicht, erhalten von S. Weil eine Formulierung, die direkt aus der "Kritik der Urteilskraft" stammt. Es ist das Ineinsfallen von Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit in der Schönheit, welches uns ein Beispiel für die vollkommene Handlung bietet. "Indem man die Schönheit der Weltendinge erkennt, liest man in ihnen den Gehorsam der Schöpfung gegenüber dem Willen Gottes und wird selbst von diesem Gehorsam angetrieben." (ICD)
Simon Nora (1921-2006)
In: Dictionnaire historique des inspecteurs des Finances 1801-2009, S. 418-419
The Trial of Ibo Simon
In: Haiti and the Haitian Diaspora in the Wider Caribbean, S. 42-57
„Keine bloßen Memoiren“ Ludwig Simon im Exil
In: Identitäten in Europa — Europäische Identität, S. 189-207