Das ›hölzerne Eisen‹ politische Philosophie
In: Grenzen des Politischen, S. 339-359
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In: Grenzen des Politischen, S. 339-359
In: Gewaltbefragungen
In: Vernunft und Politik, S. 30-51
Die Entwicklung des philosophischen Denkens des Thales von Milet dient als Symbol für Kontinuität und Bruch im Fortschreiten vom Mythos zum Logos. Milet selbst stellt ein ebensolches Symbol für den entsprechenden Fortschritt von der orientalischen Despotie zur Demokratie der Polis dar. Freiheit und Autarkie wurden jedoch garantiert durch die Trennung von Politik und Wirtschaft. In der Folge der marxistischen Theorie bemüht sich Demokratie heute um die soziale Integration der Wirtschaft in den Bereich der politischen Autarkie. (ICEÜbers)
In: Thomas Hobbes, Leviathan oder Stoff, Form und Gewalt eines kirchlichen und bürgerlichen Staates, S. 9-24
Thomas Hobbes hat die philosophische Reflexionsform der politischen Moderne geprägt. Die von ihm entworfenen Theoreme und entwickelten Argumentationsmuster bilden den verbindlichen Rahmen, in dem bis in Kants Zeiten über Recht, Staat und Herrschaft reflektiert wurde. Sie bestimmen auch noch die Diskussionen der politischen Philosophie der Gegenwart nachhaltig. Die von ihm ausgearbeitete individualistische vertragstheoretische Staatsrechtfertigung gehört zu den wirkungsmächtigsten Lehrstücken der Geschichte des politischen Denkens. Die im kontraktualistischen Argument verknüpfte Trias von Naturzustand-Vertrag-Staat/Gesellschaft bildet die argumentationslogische Grundstruktur der vorherrschenden politischen Philosophie der Neuzeit, deren Geschichte sich bis zur Gegenwart als interne Ausdifferenzierung und argumentative Variierung dieses Argumentationsschemas rekonstruieren lässt. Den Argumentationsausgang bildet, so die These, eine Naturzustandskonzeption, die in einem Gedankenexperiment auf der Grundlage allgemein akzeptierter Annahmen über die menschliche Natur und die natürlichen Lebensbedingungen die Koexistenzeignung der Menschen bei Abwesenheit aller gesetzlichen Sicherheit und aller institutionellen Verhaltenssteuerungen und Erwartungsstabilisierungen untersucht und zu dem Ergebnis kommt, dass der Mensch bei Abwesenheit aller Gesetze, Normen und zwangsbewehrten Institutionen zum Überlebensrisiko für seinesgleichen wird, dass Anarchie und Gesetzlosigkeit seinen fundamentalen Interessen widerstreitet. (ICF2)
In: Transnationalisierung der Volkssouveränität: radikale Demokratie diesseits und jenseits des Staates, S. 295-316
Ausgehend von Maus' Kant-Interpretation unterzieht der vorliegende Beitrag ihren Einwand gegen kosmopolitische Demokratie einer Prüfung. In einem ersten Schritt werden zwei wichtige und paradigmatische kantianische Ansätze zum Kosmopolitismus aus der aktuellen politischen Philosophie in ihren entscheidenden Argumenten dargestellt. Im zweiten Schritt wird nachgewiesen, dass sich bei Kant eine dritte Position findet. Vor dem Hintergrund dieser Kant-Interpretation wird abschließend skizziert, inwiefern ein solcher Kantianismus zu einer Konzeption transnationaler Demokratie im Unterschied zur weltbürgerlichen Demokratie, aber auch zur Pluralität einzelstaatlicher Demokratie führt. (ICD)
In: Diskurs und Dezision: politische Vernunft in der wissenschaftlich-technischen Zivilisation ; Hermann Lübbe in der Diskussion, S. 11-31
Die Autoren referieren über die Hauptlinien der politischen Philosophie Hermann Lübbes. In Lübbes explanatorischem Prinzip der Philosophiegeschichtsschreibung wird neben einem ausgeprägten Sinn fürs Politische zugleich eine theoretische Haltung gesehen, die jeder Interpretation von Geschichte im Licht finalistischer Annahmen mißtraut. In diesem Zusammenhang weisen die Autoren auf das von Lübbe vertretene Kompensationskonzept hin, demzufolge die mit der Moderne und Postmoderne einhergehenden "Erfahrungsverluste" einer Kompensation bedürfen. Im weiteren gehen die Autoren näher auf Lübbes Bewertung der deutschen Geschichte ein, wobei sie Lübbe der sog. "skeptischen Generation" zurechnen. Vor diesem Hintergrund werden schließlich Lübbes Vorschläge zu einer pragmatischen Vernunft skizziert und im Kontext demokratietheoretischer Fragen erörtert. Lübbe geht es in diesem Zusammenhang um die Rehabilitierung eines liberal rekonstruierten Dezisionismus. "Jede Entscheidung, die zu geschehen hat, ist in Beziehung zum Diskurs ein pragmatischer Akt seiner Begrenzung. Die Abstimmung gilt als das dezisionistische Standardbeispiel." Abschließend wird nach Lübbes Verhältnis zu Aufklärung und Gegenaufklärung bzw. "Nachaufklärung" gefragt. "Nachaufklärung" meint keineswegs Gegenaufklärung, vielmehr steht sie für eine konservative Funktion, "als sie die kulturellen Erhaltungsbedingungen der Aufklärung in bestimmten Traditionen und Institutionen verwurzelt sieht." (ICD)
In: Entfremdung als Schlüsselbegriff einer kritischen Theorie der Politik, S. 396-413
In: Umweltprobleme und Arbeitslosigkeit: gesellschaftliche Herausforderungen an die Politische Psychologie, S. 208-222
Der Autor kritisiert Begründungsversuche einer politischen Philosophie des Kritischen Rationalismus auf der Basis seiner Wissenschaftstheorie im Hinblick auf die implizite Konzeption politischen Handelns. Gezeigt wird, daß sich auch die kritizistische Metatheorie politischen Handelns ausschließlich am fallibilistischen Erkenntnisfortschritt orientiert und dabei die für die politische Praxis erforderliche Erkenntnisgewißheit übersieht, die sowohl der eigenen Motivierung als auch der der Anhänger dient. Ohne diese "unkritische" Überzeugtheit könnten die Akteure die bei der Realisierung politischer Programme unvermeidlichen Rückschläge nicht durchstehen. Diese These wird durch Ergebnisse der politischen Psychologie, speziell einer reinterpretierten Dogmatismusforschung, empirisch gestützt und als politisch-philosophische Analogie zum Forschungsprogrammismus von Lakatos interpretiert. (UH)
In: Thomas Hobbes, Leviathan oder Stoff, Form und Gewalt eines kirchlichen und bürgerlichen Staates, S. 127-144
Die Lehre von der "Unbegreiflichkeit" Gottes ist, so der Verfasser, weit entfernt davon, mit der These vom göttlichen Gebotscharakter des natürlichen Gesetzes unverträglich zu sein. Sie dient vielmehr dazu, einen möglichen Einwand aus dem Weg zu räumen. Wäre Gott uns begreiflich, dann wäre es auch möglich, dass ein akkurates Wissen um seine Natur erweisen könnte, dass er gerade qua seiner Natur für uns keine Quelle von uns verpflichtenden Gesetzen ist. Aber wenn die Natur Gottes ein unbegreifliches Mysterium ist, dann ist es gerade diese Unbegreiflichkeit selbst, die es unmöglich macht, die Unfähigkeit, zu begreifen, als ein Argument gegen das Faktum einzusetzen, dass er es ist, der gebietet. Voraussetzung ist allerdings, dass dieses Faktum hinreichend authentifiziert ist. Wenn dieses Faktum evident ist, dann kann ein Hobbesianer diesem gerade nicht entgegnen, dass die "letzte und höchste Realität amoralisch ist", und daher nicht die Quelle moralischer Ge- und Verbote sein kann. Da wir trivialerweise nicht wissen, was die "letzte und höchste Realität" ist, keinen Begriff von ihr haben, ist unsere Rede nichtssagend und gehaltlos, wenn wir zu wissen prätendieren, dass sie amoralisch ist. Es wird argumentiert, dass Hobbes wirklich meinte, was er bezüglich des göttlichen Gebotscharakters des natürlichen Gesetzes sagte. Er gelangte zu dieser Überzeugung weniger aufgrund der von ihm in solcher Überfülle vorgelegten Zeugnisse aus der Heiligen Schrift, sondern dies ist eher auf den ihm eigenen tiefen Sinn moralischer Verpflichtung zurückzuführen. Der Eindruck, der sich durch das wiederholte Studium seiner Werke aufdrängt, ist, dass Hobbes eine fundamental ehrlicher, ehrbarer Mensch war, ein Mensch von geradezu überwältigendem Pflichtgefühl. Für einen derartigen Menschen ist die Annahme, dass dasjenige, was pflichtgeboten auch gottgeboten ist, so natürlich, dass es nahezu unmöglich erscheint, dies nicht auch formal so zu konzipieren. (ICF2)
In: Politische Theorien des 17. und 18. Jahrhunderts: Staat und Politik in Deutschland, S. 164-184
Der Beitrag gibt einen einführenden Überblick über die politische Philosophie von Christian Wolff. Zunächst skizziert er die von Wolff verwendete Methode, die Theorie im strengen Sinne sein will. Anschließend werden die Elemente seiner Staatstheorie vorgestellt, die dieser vor dem Hintergrund des Naturrechts entwickelt hat. Die Staatsbildung folgt bei Christian Wolff der Einsicht, dass nur durch gemeinschaftliche Anstrengung die einzelnen "Häuser" in der Lage sind, sich hinlänglichen Lebensunterhalt sowie innere und äußere Sicherheit zu verschaffen. Die Verwirklichung dieser Einsicht ist jedoch nicht kontingent, denn der Mensch ist von der Natur dazu verpflichtet, seinen inneren und äußeren Zustand vollkommener zu machen und anderen mit seinem Vermögen, seiner Arbeit, seiner Hilfe und seinem Exempel zu dienen. So wird seine Vergesellschaftung zu einer naturrechtlich gebotenen Pflicht. Danach geht der Beitrag auf die von Wolff konzipierte Vermittlung zwischen Theorie und Praxis ein und zeigt abschließend die politischen Konsequenzen auf, die in ihrer Ambivalenz typisch für Wolffs Ansatz sind. (ICB2)
In: Politischer Liberalismus und wohlgeordnete Gesellschaften: John Rawls und der Verfassungsstaat, S. 11-32
"Im Rahmen der Auseinandersetzung mit den Klassikern der politischen Philosophie hat Rawls selbst des Öfteren betont, er sei weniger an den Schwächen als an den Stärken ihrer Theorien interessiert und wolle sie dementsprechend als möglichst überzeugend präsentieren. In diesem Sinn wird nachstehend versucht, seine Theorie im besten Licht darzustellen. Dabei wird die These vertreten, dass Kernelemente seiner ursprünglichen Theorie beibehalten und Neuerungen behutsam eingepasst worden sind. Was sich geändert hat, das ist vor allem Rawls' Begründung seiner Gerechtigkeitskonzeption, die nach ihrer 'politischen Wende' ein überzeugendes Beispiel 'nachmetaphysischen Denkens' darstellt. Um also eine grobe und zwangsläufig unvollständige Skizze des Rawls'schen Werkes, aber immerhin so etwas wie einen konzeptionellen Rahmen für die weiteren Diskussionen in diesem Band zu geben, werden im Folgenden vier zentrale Themenfelder der politische Philosophie von Rawls betrachtet: 'Gerechtigkeitsprinzipien und Gesellschaftsvertrag', 'Politischer Liberalismus', 'konstitutionelle Demokratie' sowie 'Völkerrecht'." (Textauszug)
In: Deutschlands Metamorphosen: Ergebnisse des European social survey 2002 bis 2008, S. 139-172
Im Mittelpunkt des Interesses stehen zwei Spielarten des Vertrauens: soziales Vertrauen und politisches Vertrauen. Soziales Vertrauen ermöglicht es Gesellschaften, in gegenseitige Kooperationen einzutreten; politisches Vertrauen ist die Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit und Legitimation demokratischer politischer Systeme. Die Verfasserin untersucht, ob die Erfahrungen der sozialistischen Gesellschaft ihre Wirkungsmacht weiterhin entfalten und in welcher Hinsicht sich die Wirkungszusammenhänge ausgestalten. Insbesondere die Frage der Wechselwirkung von politischem und sozialem Vertrauen wird geprüft. Die Untersuchung zeigt, dass auch 20 Jahre nach dem Mauerfall und dem Ende des Ost-West-Konflikts bedeutende Unterschiede fortbestehen. Diese Trennlinie verläuft aber weniger innerhalb Deutschlands, dessen beide Landesteile sich nahtlos in Westeuropa einfügen, als zwischen West- und Osteuropa. Die Analysen belegen darüber hinaus die enge Wechselwirkung zwischen politischem und sozialem Vertrauen, die Anlass zu einer positiven langfristigen Einschätzung der Entwicklung Osteuropas gibt. (ICE2)
In: Politische Theorien des 17. und 18. Jahrhunderts. Staat und Politik in Deutschland., S. 258-279
Der Beitrag beschäftigt sich mit der politischen Philosophie Friedrich Schillers. Die politische Philosophie Friedrich Schillers gilt weniger den technisch-praktischen bzw. institutionellen Detailfragen mit Blick auf die Einrichtung von Gesellschaft und Staat, sondern widmet sich den Voraussetzungsproblemen der geschichtlichen Existenz des Menschen überhaupt, die, unter dem Einfluss von Kant sowie unter dem Eindruck der Französischen Revolution, des Dichters Überlegungen zur moralischen und politischen Praxis der Zeit leiten. Das politische Denken Schillers wird anhand ausgewählter Werke in drei Abschnitten vorgestellt: (1) die ästhetische Erziehung des Menschen in politischer Absicht; (2) das Naturrecht und die Dialektik der Freiheit; (3) Europa im Zeichen der Universalgeschichte. (ICB2).
In: Politische Theorien des 17. und 18. Jahrhunderts: Staat und Politik in Deutschland, S. 258-279
Der Beitrag beschäftigt sich mit der politischen Philosophie Friedrich Schillers. Die politische Philosophie Friedrich Schillers gilt weniger den technisch-praktischen bzw. institutionellen Detailfragen mit Blick auf die Einrichtung von Gesellschaft und Staat, sondern widmet sich den Voraussetzungsproblemen der geschichtlichen Existenz des Menschen überhaupt, die, unter dem Einfluss von Kant sowie unter dem Eindruck der Französischen Revolution, des Dichters Überlegungen zur moralischen und politischen Praxis der Zeit leiten. Das politische Denken Schillers wird anhand ausgewählter Werke in drei Abschnitten vorgestellt: (1) die ästhetische Erziehung des Menschen in politischer Absicht; (2) das Naturrecht und die Dialektik der Freiheit; (3) Europa im Zeichen der Universalgeschichte. (ICB2)
In: Das zerstreute Gemeinwesen, S. 15-108