Die Euro-Zone: Integrationsdynamiken und Spannungspotenziale
In: Außenpolitik in der Wirtschafts- und Finanzkrise, S. 311-316
Durch die Finanz-, Verschuldungs- und Bankenkrise wird die Europäische Währungsunion in besonderer Art und Weise auf die Probe gestellt. Seit 2009 wurden Governance-Strukturen adjustiert und neue Institutionen und Prozesse geschaffen, um die Währungsunion institutionell und politisch zu stärken. Dennoch sind 13 Jahre nach ihrer Gründung zwei Szenarien denkbar: (1) Die Europäische Währungsunion wird als Kern der EU-27 zu einer Fiskal- und Politischen Union weiter integriert. (2) Den politischen Entscheidern gelingt es nicht, sich auf effektive Krisenmanagementmaßnahmen zu einigen, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen und die Volkswirtschaften auf Konvergenzkurs zu bringen. Die Euro-Zone zerbricht in zwei oder mehr Währungsräume. - Der Beitrag wirft einen Blick auf makroökonomische Divergenzen und Anpassungsprozesse, auf haushaltspolitische Koordinierung und fiskalische Transfers sowie auf die Auflösung des Banken-Staatsverschuldungs-Nexus. Des Weiteren geht der Beitrag auf die politische Zusammenarbeit in der Euro-Zone ein und wendet sich abschließend den schwelenden Legitimationsproblemen zu. (ICA2)