In: Aktuelle Dermatologie: Organ der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie ; Organ der Deutschen Gesellschaft für Lichtforschung, Band 43, Heft 12, S. 537-545
ZusammenfassungMoulagen wurden über viele Jahrzehnte als Lehrmittel verwendet und schienen im dermatologischen Unterricht bis in die 50er-Jahre unverzichtbar. Sie wurden dennoch von der Farbfotografie abgelöst. Mit diesen historischen Aspekten wird ein Bogen geschlagen zu aktuellen Entwicklungen, d. h. zu Perspektiven der interdisziplinären Moulagen-Forschung, zu Problemen bzw. Herausforderungen ihrer öffentlichen Präsentation, zur erneuten Integration der Moulagen in die dermatologische Lehre. Grundlage hierfür ist die seit 1917 unter dem ersten dermatologischen Göttinger Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Rudolf Erhard Riecke (1869 – 1939) in Göttingen angelegte Moulagen-Sammlung. In dem Zusammenhang erfolgten erstmalig biografische Nachforschungen zu dem in der Klinik tätigen Mouleur August Leonhardt. Dabei bestätigte sich die Bedeutung dieser Berufsgruppe als maßgebliche Sammlungsakteure.
In der vorliegenden Arbeit werden die einzelbetrieblichen Effekte zweier agrarpolitischer Programme (Agrarumweltmaßnahmen, Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete) auf den betrieblichen Faktoreinsatz (Boden, Arbeit, Kapital, Viehbesatz, Viehbesatzdichte, Ausgaben für Pflanzenschutz- und Düngemittel je Hektar), die Produktion (Umsatz) und die außerbetriebliche Erwerbsbeteiligung des Betriebsleiterpaares untersucht. Die Analyse basiert auf einer nicht repräsentativen Stichprobe mit über 20.000 deutschen, buchführenden Betrieben im Zeitraum von 2000 bis 2005. Für die empirische Analyse werden ein semi-parametrischer Matching-Ansatz (Propensity Score Matching) sowie verschiedene parametrische Panelmodelle verwendet.Die Ergebnisse der empirischen Analyse zeigen, dass die Teilnahme an Agrarumweltmaßnahmen (AUM) einen positiven Einfluss auf den betrieblichen Bodeneinsatz, insbesondere auf Grünland, hat: Die jährliche Wachstumsrate der landwirtschaftlich genutzten Fläche ist in Betrieben mit AUM-Teilnahme um etwa 1 % höher als in vergleichbaren Betrieben ohne Teilnahme. Bedingt durch das starke Flächenwachstum, wird infolge der AUM-Teilnahme die Nutzungsintensität (Rinderbesatzdichte, Ausgaben für Düngemittel je Hektar, Arbeitseinsatz je Hektar) und damit die Produktivität (Umsatz je Hektar) signifikant verringert. Der positive Einfluss der Ausgleichszulage (AZ) auf das betriebliche Flächenwachstum ist vergleichsweise gering und nur über mehrere Jahre betrachtet statistisch signifikant. Der Effekt beider Programme (AUM, AZ) auf die betriebliche Produktion und die außerbetriebliche Erwerbsbeteiligung ist statistisch nicht signifikant.Die empirischen Ergebnisse bestätigen auch die These heterogener Effekte von Agrarumweltmaßnahmen und der Ausgleichszulage: Die Höhe der Programmeffekte nimmt mit steigenden Agrarumweltzahlungen bzw. steigender Ausgleichszulage je Betrieb zu. Darüber hinaus beeinflussen betriebsindividuelle Faktoren die Wirkung beider Programme: Betriebe, deren Programmteilnahme aufgrund ihrer individuellen Merkmale (niedrige Nutzungsintensität, geringe Bodenqualität) sehr wahrscheinlich ist, ziehen den größten Nutzen aus der Programmteilnahme. Ackerbaubetriebe und Betriebe mit älteren Betriebsleitern weisen unter allen AUM-Teilnehmern das höchste Flächenwachstum auf.Neben der empirischen Fragestellung gilt ein besonderes Augenmerk der Beurteilung der Eignung der verwendeten Methoden für mikroökonomische Wirkungsanalysen agrarpolitischer Programme. Vorteile von Matching-Verfahren liegen in den weniger restriktiven Annahmen hinsichtlich der korrekten Spezifikation des empirischen Modells sowie der vergleichsweise einfachen Kommunizierbarkeit der Ergebnisse an ein nicht-wissenschaftliches Publikum. Zu den Nachteilen von Matching-Verfahren zählen die wenig effiziente Nutzung der zur Verfügung stehenden Information und der daraus resultierende große Datenbedarf sowie die eingeschränkten Möglichkeiten zur Überprüfung von Hypothesen. ; In this study, the farm level effects of two farm programs (agri-environment programs, less favoured areas scheme) on input use (land, labour, capital, livestock, pesticides, fertilizer), production (farm sales) and off-farm labour supply are analysed. Data used comprise a large, non-representative sample of more than 20,000 bookkeeping farms in Germany (2000 to 2005). The empirical analysis is based upon a semi-parametric matching approach (propensity score matching) and various parametric regression models for panel data.The analysis reveals a positive and significant treatment effect of agri-environment (AE) programs on the area under cultivation, in particular grassland: The annual growth rate of the area under cultivation of AE participants is about one percent higher as compared to similar farms with no participation. Due to the strong acreage growth under AE participation, land use intensity (as measured by livestock density, purchase of fertiliser per hectare, on-farm labour per hectare) and productivity (sales per hectare) is reduced significantly. A similar, although smaller, effect is observed for the less favoured areas scheme (LFA). For both programs (AE, LFA), no statistically significant effect on farm production and off-farm labour supply is observed.Empirical results also confirm the hypothesis of heterogeneous treatment effects for AE programs and the LFA scheme: The magnitude of treatment effects increases with the amount of programme payments received by a farm. Further more, individual farm characteristics influence the magnitude of treatment effects of both programs: Farms that have the highest probability to participate (low input farms, farms with marginal soils) can generate the largest benefit from program participation. Among all AE-participants, arable farms and farms of older operators show the largest acreage growth compared to similar farms without participation.A further focus of this study is on methods suitable to analyse the microeconomic effects of farm programs. Matching methods relies on less restrictive assumptions than parametric methods do. Further more, matching estimates are relatively easy to communicate to a non-scientific audience (e.g. policy makers). However, the major disadvantage of matching is the low efficiency of using available information which results in high data requirements. Matching also offers limited possibilities for hypothesis testing.
Der Band dokumentiert die Vorträge des fünften deutsch-taiwanesischen Kolloquiums zum Öffentlichen Recht, das mit dem "Gesetz" ein zentrales Thema gerade der deutschen Verfassungsrechtswissenschaft zum Gegenstand hatte. In einer ersten Sektion finden sich eine umfassende Darstellung der Entwicklung des Verfassungsstaates in Taiwan sowie eine Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Gesetz und Recht in Deutschland. Während der zweite Abschnitt sich mit dem Gesetzgebungsverfahren beschäftigt, werden im dritten und vierten inhaltliche Anforderungen an das Gesetz untersucht. Die folgenden Sektionen sind dem Vorrang des Gesetzes, dem Verhältnis von Gesetz und Vertrag sowie den Steuerungswirkungen der Gesetze gewidmet. Schwerpunkt der Beiträge sind jeweils Deutschland und Taiwan, aber auch weitere Rechtsordnungen werden vergleichend herangezogen. Insgesamt wird auf diese Weise ein umfassendes Bild der Stellung und Dogmatik des Gesetzes im modernen demokratischen Verfassungsstaat gezeichnet.Mit Beiträgen von:Hartmut Bauer, Rainer Grote, Werner Heun, Tzong-li Hsu, Shu-perng Hwang, Jörn Ipsen, Hans Hugo Klein, Christine Langenfeld, Shwu-fann Liou, Jian-he Lin, Christian Starck, Yueh-sheng Weng, Tzu-hui Yang
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Der vorliegende Band dokumentiert die öffentliche Antrittsvorlesung von Honorarprofessor Dr. Murad Erdemir, gehalten am 28. Mai 2014 in der Aula der Georg-August-Universität Göttingen. Murad Erdemir, im Hauptamt stellvertretender Direktor und Justiziar der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen), beschäftigt sich in seiner Antrittsvorlesung mit der Menschenwürde als Zentralbegriff von Recht und Ethik. Dabei konkretisiert er deren Schutzbereich im Hinblick auf die medienrechtliche Bewertung und benennt anhand der Aufsichtspraxis der Landesmedienanstalten und des Deutschen Presserates mögliche Verletzungskategorien. Die im vollen Wortlaut abgedruckte Rede wurde vom Referenten um Gliederungsüberschriften sowie Fundstellen und Vertiefungshinweise ergänzt.
This book documents the inaugural public lecture of Honorary Professor Dr. Murad Erdemir, held on May 28th 2014 in the auditorium of the University of Göttingen. Murad Erdemir is the Vice Director and General Counsel in the Hessian State Authority for Commercial Broadcasting and New Media (LPR Hessen). His inaugural lecture looks at human dignity as a central concept of law and ethics. The lecture covers the media law review and also the supervisory practices of the State Media Authorities and the German Press Council. The full text is reprinted, also including references and further reading.
Die deutsche Wiedervereinigung von 1989/90 steht exemplarisch für grundlegende geopolitische Veränderungen im Zusammenhang eines Wechsels des gesamten Rechtsrahmens. Daneben sind die große Strafrechtsreform aus dem Jahre 1975, die Schuldrechtsreform von 2002 oder die grundlegende Neuordnung des Rechts in Bezug auf zahlungsunfähige Schuldner namhafte Beispiele eines innerstaatlichen Reformwillens von rechtsgrundsätzlicher Art. Umso mehr ist das koreanische Interesse an den deutschen Erfahrungen der letzten 25 Jahre nicht nur rein rechtshistorisch begründet, sondern insbesondere auch in dem potentiellen Fall einer koreanischen Wiedervereinigung zu sehen. Der vorliegende Band umfasst die Beiträge des vierten Symposiums der Juristischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen mit der Yonsei Law School (Seoul), welches im Februar 2015 in Göttingen ausgerichtet wurde. Band 18 der Reihe Göttinger Juristische Schriften Die Reihe wird von der Juristischen Fakultät der Georg-August-Universität herausgegeben und macht Veranstaltungen an der Fakultät einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich.
Für beruflichen Erfolg in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik sowie für ein Leben in unserer durch Migration nachhaltig geprägten Gesellschaft sind internationale und interkulturelle Kompetenzen von zentraler Bedeutung. Da nur ca. 30 % der deutschen Studierenden ein Auslandssemester absolvieren und so diese Kompetenzen erwerben bzw. vertiefen, stehen deutsche Hochschulen vor der Herausforderung, auch vor Ort ein entsprechendes Angebot sicherzustellen. Bestrebungen zur universitätsweiten und strategisch ausgerichteten Internationalisierung der Curricula, d.h. zur Integration einer internationalen und interkulturellen Dimension sowie einer globalen Perspektive in die Inhalte aller Curricula, die Lernziele, Lehr- und Lernprozesse und die Betreuungsstrukturen (Leask 2015:149) sind im deutschen Hochschulraum bisher allerdings kaum erkennbar.In einem bundesweit einzigartigen Projekt, das durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert wird, betreibt die Georg-August-Universität Göttingen eine strategisch ausgerichtete, systematische Internationalisierung der Curricula aller Studienprogramme in ihren Fakultäten. Dabei wird eine enge inhaltliche Verzahnung der Themenfelder Digitalisierung und Diversifizierung mit der Internationalisierung angestrebt.Ausgehend von Überlegungen zur Notwendigkeit der Internationalisierung der Curricula skizziert der Artikel grundsätzliche theoretische und methodische Überlegungen in Bezug auf die Konzeption des Projekts sowie die Gestaltung des Internationalisierungsprozesses. ; International and intercultural competencies are of great significance for professional success in academia, business, and politics as well as for a life in a society like ours, where migration has had a lasting impact. Only approx. 30 % of the German students spend a semester abroad to acquire and deepen their competencies in this area; German higher education institutions thus face the challenge of ensuring that students may also deepen their international knowledge and expand on their intercultural competencies "at home". However, university-wide and strategic efforts to internationalize the curricula – i.e. introduce an inter-national and intercultural dimension as well as a global perspective into the content of the curricula, the learning outcomes, the learning and teaching processes, and the support ser-vices (Leask 2015:149) – are thus far hardly visible in German higher education.The pilot scheme "Internationalization of the Curricula" at the University of Goettingen, funded by the Lower Saxony Ministry for Science and Culture, is unique in Germany and aims at facilitating the strategic and systematic internationalization of the curricula of all the University's study programs. It links internationalization measures to digitalization and diversity.On the basis of reflections on the necessity for the internationalization of the curricula, this article sketches fundamental theoretical and methodological considerations with regard to the conception of the project and the design of the internationalization process.
International and intercultural competencies are of great significance for professional success in academia, business, and politics as well as for a life in a society like ours, where migration has had a lasting impact. Only approx. 30 % of the German students spend a semester abroad to acquire and deepen their competencies in this area; German higher education institutions thus face the challenge of ensuring that students may also deepen their international knowledge and expand on their intercultural competencies "at home". However, university-wide and strategic efforts to internationalize the curricula – i.e. introduce an inter-national and intercultural dimension as well as a global perspective into the content of the curricula, the learning outcomes, the learning and teaching processes, and the support ser-vices (Leask 2015:149) – are thus far hardly visible in German higher education.The pilot scheme "Internationalization of the Curricula" at the University of Goettingen, funded by the Lower Saxony Ministry for Science and Culture, is unique in Germany and aims at facilitating the strategic and systematic internationalization of the curricula of all the University's study programs. It links internationalization measures to digitalization and diversity.On the basis of reflections on the necessity for the internationalization of the curricula, this article sketches fundamental theoretical and methodological considerations with regard to the conception of the project and the design of the internationalization process.
"Im Reich der Sinne" (Japan, Frankreich 1976), "Mann beißt Hund" (Belgien 1992),"Die Passion Christi" (USA 2004), "9 Songs" (Großbritannien 2004) und "7 Days" (Kanada 2010): Das vorliegende Werk porträtiert diese Filme, die nach ihrem Erscheinen nicht nur Beifall, sondern auch Empörung hervorriefen, und unterzieht sie einer medienrechtlichen und partiell auch interdisziplinären Betrachtung. Hervorgegangen sind die fünf schriftlichen Ausarbeitungen aus dem von Professor Dr. Murad Erdemir konzipierten und geleiteten Kolloquium "Filme im Grenzbereich: Göttinger Studenten diskutieren Kino kontrovers", abgehalten an der Juristischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen in den Jahren 2011 und 2012. Zur Wahrung größtmöglicher Authentizität wurde den Autoren formale und inhaltliche Eigenständigkeit zugebilligt. In entsprechend unterschiedlicher Art und Weise nähern sie sich "ihrem" Skandalfilm und richten den Fokus auch auf solche Aspekte, die sie bei der Rezeption persönlich besonders bewegt haben.
Changes in our society may potentially lead to shifts in the profile of forensic autopsies. A retrospective evaluation of autopsy protocols (nges= 5.190) at the Insitute of Legal Medicine Göttingen was performed, comparing the period of two decades (1969-1978, n1= 2.501, and 1998-2007, n2= 2.689). Most of the cases evaluated (95 %) accounted for judicial autopsies, whereas the number of administrative autopsies decreased by 94% during the time span analyzed. In 59 % (-16, %) of cases an unnatural cause of death was found, while 33% (+30 %) of deaths had a natural cause. In 7% (+29 %) the cause of death remained unclear. The gender distribution further remained almost unchanged (m= 66%; f= 34%). The average age at death increased by nine years from 37.8 to 46.8 years. Regarding cases with natural cause of death, a decrease of respiratory diseases (-85 %) and infections (-46 %) was documented. Rising numbers were observed for cardiovascular diseases (+70 %), gastrointestinal disorders (+127 %), fatal embolisms (+157 %), and tumors (+175 %). Among unnatural causes of death, fatal intoxications increased by 38 %. Fatal poisonings with methadone, amphetamines, and cocaine were observed only in the recent period. Opioid intoxications furthermore increased significantly (+724 %). A strong decrease was seen for fatal intoxications with cyanide, E605, barbiturates, and hypnotics. The frequency of homicides fell by 58 %, and falling numbers were also determined for occupational accidents (-59 %) and traffic accidents (-39 %). Suicides, on the other hand, increased by 35 %. Autopsies which had been performed due to suspected medical malpractice increased (+334 %) but did not result in more confirmed errors. During the recent period, the judicial practice regarding forensic examination was mainly limited to autopsies (+60 %). Additional histological examinations (-74 %), blood alcohol analyses (-54 %), and combined histological and blood alcohol examinations (-96 %), however, were performed less often. Due to recent legal practice arrangement, a growing indifference regarding comprehensive case solutions seems to have developed. Our results for the periods examined are mainly in concordance with those of other institutions (Frankfurt, Magdeburg, Hamburg, Munich, Dresden); yet need to be considered in a differentiated manner, as the case detection rate is very strongly associated with the legal practice arrangements and the discretion authority of individual prosecutors. The results collected within a 40-year period allow for conclusions regarding the impact of changes in health policy which are reflected in the autopsy data. On the other hand, there are developments within our autopsy material which form the basis for legislative adjustments (especially in coroner´s inquest and autopsies) and should be implemented politically. With respect to increasing costs and austerity programs in healthcare and judicial system as well as the closing down of forensic institutes, the evaluation of forensic autopsy data, as part of a possible nationwide multi-center study, may preventively protect society (eg undetected homicides, drug safety, drug cases, drug-related deaths, medical malpractice, traffic safety, unrecognized hazard sources, etc.) and ensure legal certainty. ; 2016-11-16