Zauberinnen in der Stadt Horn (1554 - 1603): magische Kultur und Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit
In: Reihe Geschichte und Geschlechter 21
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In: Reihe Geschichte und Geschlechter 21
In: Wandel der Geschlechterbeziehungen zu Beginn der Neuzeit, p. 198-228
Die Hexenverfolgung der Frühen Neuzeit stellt ein entscheidendes Kapitel in der Sozialgeschichte von Frauen dar, denn es waren in erster Linie Frauen, die als schadenstiftende Teufelsanhängerinnen betrachtet und in Hexenprozessen angeklagt und verurteilt wurden. Vorgestellt werden die Ergebnisse einer Lokalstudie in der lippischen Kleinstadt Horn über die Hexenprozeßakten aus dem 16. Jahrhundert. "Zauberei" war ein typisches Frauendelikt, das Leben dieser "Hexen" bewegte sich zwischen den Polen von "Angst Erzeugen und Angst Haben, von Bedrohen und Bedroht Werden, von Macht und Ohnmacht". In einer von magischem Denken beherrschten Welt bot Zauberei Frauen oft dort eine Handlungsmöglichkeit gegenüber dem anderen wie dem eigenen Geschlecht, wenn die offiziellen rechtlichen Möglichkeiten für Frauen begrenzt waren: "Mittels Zauberei konnten frauenspezifische Benachteiligungen ausgeglichen werden - ob im Verständnis der Frauen selbst oder aus der Sicht der Umwelt." (psz)
In: Sozialwissenschaftliche Informationen: Sowi, Volume 25, Issue 1, p. 19-26
ISSN: 0932-3244
"Auf den ersten Blick scheinen 'Zauberer' und 'Pietisterey' verschiedene Themenbereiche und Handlungsräume zu sein. Dennoch lassen die intensive Strafverfolgung von Zauberei (besser bekannt als Hexenverfolgung) und die Bekämpfung von religiösen 'Sekten' in der Art der Diffamierung, Kriminalisierung und Verfolgung ähnliche Züge erkennen. Bezugspunkt für die Verfolgung beider ist die den Akteurinnen und Akteuren zugeschriebene magische Praxis. Profane wie religiöse Magie gehen von einer Welt unterschiedlicher Sphären und Kräfte aus, in der die Übergänge besonderer, eben magischer Fähigkeiten bedurften. Magisches Handeln bedeutete daher stets ein Durchbrechen bestehender Ordnungen, gerade weil es die Grenzen zu nicht beherrschbaren Sphären überschreitet. Darin lag ein Potential an Verunsicherung, das seinerseits wieder ordnungsstiftendes Handeln provozierte. Aus der Vielzahl möglicher vergleichender Perspektiven werden für diesen Beitrag (1) Konflikte mit dem sozialen Umfeld sowie (2) Beweggründe herrschaftlichen Handelns ausgewählt. Am Beispiel der in der Grafschaft Lippe verfolgten 'Zauberinnen' bzw. der unter dem Vorwurf der 'Pietisterey' verfolgten Radikalreligiösen in Wittgenstein und Laubach werden diese Phänomene vergleichend untersucht: Worin lag ihre Bedrohlichkeit? In welchen Bildern und Stereotypen fanden sie Ausdruck? Welche Erkenntnisse über ihre Rolle im frühmodernen Staat lassen sich gewinnen?" (Autorenreferat)
In: Frauen - Kultur - Geschichte 1