Die Reichsgründung 1870/71 wurde einst als große Leistung gefeiert, galt in der Bundesrepublik aber bald als Ursache der politischen Katastrophen im Europa des 20. Jahrhunderts. Michael Epkenhans wirft auf der Grundlage aktueller Forschungen neues Licht auf die Ursachen, den Verlauf und die Folgen dieses denkwürdigen deutschen Ereignisses
Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71 und seine Friedensschlüsse intensivierten eine lange Feindschaft, die erst nach 1945 beendet werden konnte. Eine komprimierte Darstellung der Ursachen, der inneren Entwicklung beider Staaten und des Kriegsverlaufs mit den politischen Implikationen. Rezension: Eingeführte Reihe. Die Bedeutung des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/71 für die deutsche und französische Geschichte und das deutsch-französische Verhältnis heute ist leider gegenüber den Weltkriegen zurückgegangen. Der bekannte Historiker (u.a: Der Erste Weltkrieg 1914-1918, 2015) will dem mit diesem handlichen und übersichtlichen Titel entgegentreten. Es gelingt ihm, den Kriegsverlauf nicht nur mit Schlachtbeschreibungen darzustellen, sondern deren politische Implikationen hervorzuheben. "Der Weg in den Krieg" wird genau beschrieben, ebenso die Friedensschlüsse und die Erinnerungskulturen hier wie in Frankreich. Die Bedeutung für die innenpolitischen Entwicklungen in beiden Staaten wird dargestellt: die deutsche Reichsgründung, das Ende der 2. Monarchie und die Gründung der 3. Republik in Frankreich, die Pariser Commune. - Der Autor schreibt verständlich, aufs Wesentliche konzentriert. Die allermeisten Illustrationen sind gut ausgewählt. Wichtig ist auch zu sagen, dass statt Heldengeschichten das Grauen des Krieges gezeigt und alles im Sinne der deutsch-französischen Aussöhnung gesagt wird. (2 S)
Der Wandel von Politik und Gesellschaft seit der Französischen Revolution und die damit einhergehende Notwendigkeit, das eigene Handeln gegenüber der Öffentlichkeit zu rechtfertigen, hatte erhebliche Auswirkungen auf das Handeln vieler Politiker. Die Beiträge nehmen in den Blick, wie z. B. Otto von Bismarck, Franz von Papen, Konrad Adenauer, Helmut Schmidt oder Michail Gorbacˇëv mit dem Verlust des Amtes umgingen und wie sie versuchten, auf die Politik weiterhin direkt oder indirekt Einfluss auszuüben.
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