Einleitung: Armutskarrieren in der sozialpolitischen und sozialwissenschaftlichen Diskussion -- 1: Konzeptuelle Grundlagen — Ein integriertes Karrieremodell -- 1. Zur Geschichte des Karrierekonzepts in der Soziologie -- 2. Armutskarrieren in handlungstheoretischer Perspektive -- 2: Methodische Grundlagen -- 3. Datengrundlage und Methoden der Untersuchung -- 3: Empirische Analysen — Armutskarrieren zwischen sozialem Abstieg und Aufstieg -- 4. Sozialhilfeverläufe: Dauer, Kontinuität und Ursachen -- 5. Lebensverläufe: Wege in die, durch die und aus der Sozialhilfe (Idealtypische Muster 1) -- 6. Hilfekonzepte zwischen Erleiden und Handeln (Idealtypische Muster 2) -- 7. Armutskarrieren zwischen sozialem Abstieg und Aufstieg (Idealtypische Muster 3) -- 8. Ausblick: Sozialpolitische Perspektiven -- Literatur.
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In diesem Buch werden Lebensverläufe und soziales Handeln von Sozialhilfeempfängern qualitativ analysiert. Es wird eine differenzierte Typologie entwickelt, die zeigt, daß Armutskarrieren nicht zwangsläufig in einen "Teufelskreis" führen. Die Lebensläufe von Armen folgen verschiedenen Mustern. Neben vielfältigen Wegen in die Sozialhilfe gibt es auch verschiedene Wege aus ihr heraus. Die Armen sind nicht durchweg passive Opfer der sozialen Verhältnisse, sondern gehen sehr unterschiedlich mit sozialen Problemen um. Manche Hilfeempfänger erleiden eine soziale Notlage, andere bewältigen sie aktiv, viele überwinden sie endgültig.
Abstract It is well established that the internet meme has come to represent a highly creative discursive device used to "facilitate the […] communication of one's own political beliefs, attitudes and orientations" (Ross and Rivers 2017: 1). Although internet memes and political internet memes in particular have been addressed to many communicative situations such as participatory culture (e.g., Jenkins 2006; Shifman 2014; Theocharis 2015), one aspect that has not been paid enough attention to concerns the forms in which users refer to individual political figures and events in political memes. This being said, the present paper focuses on referring strategies (see Kirner-Ludwig and Zimmermann 2015; Kirner-Ludwig 2020) as employed in political internet memes on Reddit, including direct and indirect quotes, citations and allusions. A specific focus is going to be on such political internet memes that employ pop cultural and telecinematic reference points and recontextualize them from their original into new target contexts (see Bublitz 2015; Gruber 2019). As shall be shown, practices such as combining constructed speech elements into recontextualized elements in political internet memes create multiple intertextual references that may enhance visibility, saliency and, thus, the 'lifetime' of a political meme.
"In sozialpolitischen Diskussionen gilt es als weitgehend geklärt, mit welchen Formen und Ursachen von Armut wir es in Deutschland zu tun haben. Diese Selbstverständlichkeiten sollen im vorliegenden Beitrag in Frage gestellt und neuere, komplexere Erklärungen skizziert werden. Dies geschieht anhand der Kontroverse um die neue 'dynamische' Sicht von Armut, also die Betrachtung von Armutslagen im Zeitverlauf. Zugrunde liegen Ergebnisse der Bremer Langzeitstudie von Sozialhilfeempfängern. Drei Aspekte von Armut werden beleuchtet: die unterschiedlichen Verlaufsmuster individueller Armutslagen ('Verzeitlichung von Armut'), der Umgang der Betroffenen mit ihrer Lage ('Arme verstehen') und der Strukturwandel von Armut und Ungleichheit im Zuge gesellschaftlichen Wandels ('Armutswandel verstehen'). Zudem wird erstmals zusammenfassend auf die Kritik an der dynamischen Sichtweise eingegangen ('Armut verstehen'). 'Verzeitlichung' besagt, daß Armut und Sozialhilfebezug von sehr unterschiedlicher, meist nur begrenzter Dauer sind. Neue Berechnungen für die neunziger Jahre zeigen, daß Kurzzeitbezug sogar zu- und der Anteil von Langzeitfällen abnimmt. Im Abschnitt 'Arme verstehen' werden die Lebenssituationen und Bewältigungsformen verdeutlicht, die hinter kurzem oder langem Bezug stehen. Im Abschnitt 'Armutswandel verstehen' wird gezeigt, daß Armut heute nicht nur mit Ausgrenzung einhergeht ('Zweidrittelgesellschaft'), sondern gleichzeitig und stärker sozial 'entgrenzt' ist, also zunehmend in mittlere Schichten jenseits traditioneller Randschichten hineinreicht. Zudem ist Armut nicht nur auf Verhältnisse am Arbeitsmarkt, sondern auch auf Wandlungen der Familie, der Generationsbeziehungen und ethnischer Konstellationen zurückzuführen. Die Politik ist gefordert, diesen neuen Realitäten Rechnung zu tragen." (Autorenreferat)
"In sozialpolitischen Diskussionen gilt es als weitgehend geklärt, mit welchen Formen und Ursachen von Armut wir es in Deutschland zu tun haben. Diese Selbstverständlichkeiten sollen im vorliegenden Beitrag in Frage gestellt und neuere, komplexere Erklärungen skizziert werden. Dies geschieht anhand der Kontroverse um die 'dynamische' Sicht von Armut, also die Betrachtung von Armutslagen im Zeitverlauf. Zugrunde liegen Ergebnisse der Bremer Langzeitstudie von Sozialhilfeempfängern. Drei Aspekte von Armut werden beleuchtet: die unterschiedlichen Verlaufsmuster individueller Armutslagen ('Verzeitlichung von Armut'), der Umgang der Betroffenen mit ihrer Lage ('Arme verstehen') und der Strukturwandel von Armut und Ungleichheit im Zuge gesellschaftlichen Wandels ('Armutswandel verstehen'). Zudem wird erstmals zusammenfassend auf die Kritik an der dynamischen Sichtweise eingegangen ('Armut verstehen')." (Autorenreferat, IAB-Doku)
In dem Beitrag geht es darum, geeignete Methoden für eine differenzierte Armutsberichterstattung in der BRD ausfindig zu machen. Die Autoren sehen es als notwendig an, Informationsgrundlagen zu schaffen, die über die amtliche Sozialhilfestatistik hinausgehen. Diese Statistik informiert weder über Ursachen noch über Begleitumstände des Sozialhilfeempfangs. Weitere Datenquellen, die für eine Armutsberichterstattung in Frage kommen, werden genannt. Als besonders wünschenswert sehen die Autoren Längsschnittdaten an. In einem kurzen Überblick werden verschiedene Studien behandelt, die Armut und Sozialhilfeempfang unter der Zeitperspektive untersuchen. Schließlich plädieren sie für eine Auswertung von Sozialhilfeakten als Teil einer integrierten Armutsberichterstattung. (PF)
Die annähernde Vervierfachung der Zahl der Sozialhilfeempfänger in den letzten 20 Jahren in der alten Bundesrepublik ist das Indiz für einen massiven Wandel der Armutsproblematik, hinter dem sich eine vierzigjährige politische Problemgeschichte der Armut verbirgt. Es wird gezeigt, daß Armutspolitik in der Geschichte der Bundesrepublik niemals ein nominelles, durch darauf abgestellte Gesetze, Ämter und Ministerien zentriertes Problemfeld gewesen ist. Dennoch werden in der Vielfalt der auf Armut reagierenden Politiken phasenspezifische Muster der Politik gegen und mit der Armut identifiziert. Hat die Frühphase nach 1945 unter dem Zeichen der Armut des Volkes gestanden, auf die mit materiellen Ausgleichsangeboten zu reagieren war, so hat sich im Zuge des Wirtschaftswunders die Sichtweise herausgebildet, daß nur noch die Armut des Einzelnen ein politisch relevantes Problem ist, auf das mit psychosozialen Instrumenten zu antworten ist. Zu Beginn der sozialliberalen Regierungsperiode ist Armut dann als gruppenspezifisches Problem, als Problem der Randgruppen begriffen worden, während seit Ende der siebziger Jahre die Armut der Arbeitslosen das zentrale Thema bildet, wodurch die Aspekte materieller Einkommenssicherung durch Sozialhilfe oder andere Mindestsicherungen wieder in den Mittelpunkt rückten. Die Trichotomie von Versicherung, Versorgung und Fürsorge ist es, die bis heute das Denken über Formen der sozialen Sicherung bei Armut prägt. Die Lage in Ostdeutschland verweist nun aber auch auf eine Situation wie zu Beginn der Bundesrepublik, auf eine (allerdings regionale) Armut des Volkes. (ICA)
"Das Arbeitspapier stammt aus dem Projektbereich D des Sonderforschungsbereichs 186, welcher sich mit prekären Übergängen zwischen Erwerbssystem und sozialer Sicherung im individuellen Lebensverlauf befasst. Der Sozialhilfe kommt als 'Ausfallbürge' und Kontrollinstanz für einen immer größeren Teil der Bevölkerung dabei eine besondere Bedeutung zu. Das Teilprojekt D3 'Sozialhilfekarrieren' führt die Zeitperspektive in die Armutsforschung ein. Armut bzw. Sozialhilfebedürftigkeit werden nicht länger als Merkmale von Personen oder Personengruppen verstanden, sondern als biographisches Ereignis von mehr oder weniger weit reichender Bedeutung aufgefasst. Das vorliegende Arbeitspapier begründet die Fruchtbarkeit eines solchen dynamischen Ansatzes in systematischer Auseinandersetzung mit der US-amerikanischen und deutschen Armutsforschung."