Die Autorin argumentiert, dass im Kontext der beiden Stadtstaaten Hongkong und Singapur den Wahlen eine andere Funktion zukommt als in jenem der bereits etablierten Demokratien. Sie analysiert ihre Wahlsysteme und verdeutlicht im Einzelnen die Rolle, die den Wahlen in "pseudo-demokratischen" Systemen zukommt, und illustriert mit zahlreichen Beispielen die Möglichkeiten, wie solche Systeme Wahlen offen oder subtil zu manipulieren vermögen. Sie werden als Bestandteil und Beleg einer modernen Staatsführung und als Reputationsinstrument nach außen instrumentalisiert. Dadurch gelten die Abstimmungsverfahren nicht als Privileg der Mitbestimmung, sondern werden zu einem Element der Instrumentalisierung der Illusion demokratischer Strukturen durch die Regierung. (ICG)
"Der Beitrag beschäftigt sich mit den sino-amerikanischen Beziehungen, benennt - nach Priorität geordnet - zentrale Spannungsfelder der bilateralen Beziehungen und zeigt grundlegende Aspekte der chinesischen Außenpolitik seit Einleitung der Reform- und Öffnungspolitik in der VR China im Jahre 1978, die auf die bilateralen Beziehungen zwischen China und den USA Einfluss nehmen. Die Entwicklung der sino-amerikanischen Beziehungen wird sodann unter dem Gesichtspunkt aktueller Veränderungen der US-Chinapolitik nach Obamas Amtsübernahme im Januar 2009 beleuchtet." (Autorenreferat)
Der Literaturbericht gibt eine Übersicht über die internationale Debatte zur aktuellen innenpolitischen Entwicklung Chinas und zur möglichen zukünftigen Entwicklung des Landes in Richtung Demokratisierung, Systemkrise oder "anpassungsfähiger Autoritarismus".Anhand aktueller Publikationen wird in die Veränderung des chinesischen Herrschaftssystems eingeführt und die Einstellung der chinesischen Bevölkerung dazu beleuchtet. Lokale Reformen sowie die Entstehung einer Umweltbewegung und einer Proto-Zivilgesellschaft dienen zur Illustration des allmählichen sozio-politischen Wandels im heutigen China.(Politische Vierteljahresschrift/ FUB)
Die Studie zur Beurteilung der Rolle Chinas in der globalen Strukturpolitik konzentriert sich nicht nur auf außenwirtschaftliche und außenpolitische Themen, sondern bezieht auch innenpolitische Entwicklungen mit ein. Die Autoren gehen davon aus, dass die Rolle Chinas in der Weltpolitik des 21. Jahrhunderts primär von seiner inneren Entwicklung abhängt und die regionale wie globale Politik und Wirtschaft nachhaltig von diesem Verlauf beeinflusst werden. Der Binnenentwicklung des Landes kommt eine erheblich größere Bedeutung zu, als das in vielen anderen Staaten der Fall ist. Dem gemäß werden in einem ersten Schritt folgende Aspekte beschrieben: (1) ökonomische Trends (Wirtschaftswachstum und seine Schattenseiten, Energie und Rohstoffproblematik, Außenwirtschaftsbeziehungen, Währungspolitik), (2) ökologische Trends, (3) politische Trends, (4) gesellschaftlicher und politischer Reformdruck, (5) demographische Entwicklung, (6) Probleme sozialer Sicherungssysteme sowie (7) wachsende Arbeitslosigkeit und soziale Unsicherheit im städtischen Raum. Der zweite Schritt beschreibt sodann die Position Chinas in der internationalen Politik. Dazu gehören (1) außenpolitische Trends, (2) multiple außenpolitische Akteure, (3) unterschiedliche Interpretationsansätze der chinesischen Außenpolitik, (4) Chinas Haltung zur UNO, zur Reform der Vereinten Nationen und das Engagement in internationalen Organisationen sowie (5) innerchinesische Diskurse über die internationale Entwicklung und (6) über die Globalisierung. Der dritte Schritt umfasst ausgewählte Einzelfragen mit internationaler Relevanz in Bezug auf (1) die Taiwanfrage, (2) die Beziehungen zu Nordkorea, (3) den Kampf gegen den Terrorismus, (4) die Haltung in Fragen der Weltwirtschaft, (5) den Schutz geistigen Eigentums sowie (6) die Menschenrechte. Der vierte Schritt beleuchtet abschließend gemeinsame Interessen Europas/ Deutschlands und Chinas, wozu insbesondere die Wirtschaftsbeziehungen und die Einbindung Chinas in ein multilaterales System gehören. (ICG2)
"In August 2001, students of East Asian Studies travelled for field research to Sichuan province in Southwest China. The excursion was organized and supervised by Prof. Dr. Thomas Heberer and Anja-Désirée Senz. In the rural districts of South Sichuan the group conducted qualitative and quantitative empirical research on village elections. These elections were introduced in China nationwide in 1998 and are international highly recognized, because of there potentially impact on political reforms in China. The objective of the research was to analyse the influence of village elections on the political consciousness of the rural population. Some of the results are being presented in the following article."[author´s abstract]