Eine Ursache kommt selten allein: Ursachen und Ursachenwechsel in der Sozialhilfe
In: Sozialer Fortschritt: unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik = German review of social policy, Band 40, Heft 11, S. 261-270
ISSN: 0038-609X
In dem Beitrag wird eingangs der begrenzte Nutzen der amtlichen Sozialhilfestatistik zur Erfassung der Ursachen des Sozialhilfebezugs aufgezeigt. Im folgenden Teil wird "anhand der Bremer Längsschnitt-Stichprobe von Sozialhilfe-Akten (LSA) aufgezeigt, wie differenziert, d.h. in welchen Konstellationen und Kombinationen sich in der Praxis (genauer: in den Sozialhilfeakten) die Gründe für Anfang und Ende der Hilfegewährung darstellen und wieweit es zu Veränderungen von Ursachen im Verlaufe des Sozialhilfebezuges kommt. Die Bremer Längsschnitt-Stichprobe von Sozialhilfe-Akten (LSA) wird als 10 Prozent-Zufallsstichprobe seit 1987 vom Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen in Zusammenarbeit mit dem Senator für Jugend und Soziales bezogen. Sie umfaßt Aktenfälle, die 1983 im Sozialhilfebezug gestanden haben, sowie die, die seither neu hinzugekommen sind. Zur Stichprobe gehören sowohl laufende Fälle als auch solche, die bereits abgeschlossen sind. Da die Stichprobe laufend um die Neuzugänge ergänzt wird, wird sie von Jahr zu Jahr umfangreicher. Gegenwärtig umfaßt sie rund 12 000 Akten und wächst jährlich um mehr als 1000 weitere Akten an." (IAB2)