Persönliche Probleme und politische Präferenzen
In: Wahlen und politischer Prozeß: Analysen aus Anlaß der Bundestagswahl 1983, S. 338-365
Diese Studie knüpft an die Arbeiten von Brody und Sniderman an, die die Relevanz von persönlichen Problemen für das Wahlverhalten bei US-amerikanischen Wahlen untersucht haben. Im Rahmen der Nachwahlstudie zur Bundestagswahl 1983 wurde der Versuch unternommen, die Konzeption von Brody und Sniderman auf deutsche Verhältnisse zu übertragen und eine empirische Datenbasis zu ihrer weiteren Ausarbeitung zu schaffen. Es wurde eine Problemtypologie danach vorgenommen, ob ein bestimmtes Problem vom Befragten eher auf einer ichbezogenen Ebene oder im familialen Bereich oder auf einer abstrakten, gesellschaftlichen Ebene angesiedelt wurde. Anschließend wurde der Zusammenhang dieser Typologie und der Quelle etwa erwarteter Hilfe untersucht. Im Ergebnis zeigte sich, daß sich die Bürger der Bundesrepublik in ihrer Perzeption politischer Probleme kaum von den US-Bürgern unterscheiden. Nur an einer Stelle ist ein drastischer Unterschied festzustellen: bei ökonomischen Problemen erwarten deutsche Bürger in sehr viel höherem Maße Hilfestellung durch den Staat. (GF)