Exporting Iran's Islamic revolution: Steering a path between Pan-Islam and nationalism
In: Terrorism and political violence, Band 8, Heft 2, S. 7-24
ISSN: 0954-6553
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In: Terrorism and political violence, Band 8, Heft 2, S. 7-24
ISSN: 0954-6553
World Affairs Online
In: Das Fremde in der Gesellschaft: Migration, Ethnizität und Staat, S. 173-198
Nach der kritischen Würdigung bestehender Theorien legt der Autor in seinem Beitrag eine eigene These zur Deutung von Rassismus und Xenophobie vor. Er postuliert, dass aufgrund der Verknüpfung von wichtigen, im Nationalstaat gefassten Funktionsbezügen - Territorialität, über nationale Zugehörigkeit vermittelte Rechtsansprüche, Nationalisierung der Bürokratie - eine nationale Solidargemeinschaft entsteht, an deren Loyalität in Krisenzeiten insbesondere jene Gruppen appellieren, deren Sozialstatus durch die gesellschaftlichen Umbrüche gefährdet scheint. Fremde werden als zusätzliche Bedrohung des ohnehin angeschlagenen Sozialverbandes wahrgenommen, was xenophobe Stimmungen verstärkt. Rassistische und xenophobe Strömungen lassen sich deshalb nicht vom Hintergrund des nationalstaatlichen Funktionierens lösen. Noch weniger lassen sie sich bekämpfen, ohne gleichzeitig an jenem Primat zu rütteln, auf das sich der Nationalstaat per definitionem stützt. (ICH)
In: Migration - Ethnizität - Konflikt: Systemfragen und Fallstudien, S. 127-147
In dem Beitrag wird der Gegensatz zwischen einem nationalen und einem republikanischen Verständnis von Kultur im Hinblick auf das Konzept der multikulturellen Gesellschaft untersucht. Es wird gezeigt, daß Republiken de lege "multikulturell", weil gegenüber den kulturellen Verhältnissen der Gesellschaften indifferent sind. Dem republikanischen Konzept von Kultur wird das nationale Kulturverständnis gegenübergestellt, das die kollektive Nationalkultur als Ausdruck des Volkes zur Substanz von Nation und Staat erklärt. Vor dem Hintergrund dieser Gegenüberstellung wird der Multikulturalismus als "ethnischer Polytheismus" kritisiert, der in der Beerbung des romantischen Konzepts der Toleranz für Kollektivkulturen die Wiederinkraftsetzung eines nationalen anstelle eines staatsbürgerlichen Volksbegriffs betreibt. (ICA)
In: The Polish quarterly of international affairs, Band 4, Heft 3, S. 53-66
ISSN: 1230-4999
World Affairs Online
In: Rechtsextremismus und Gewalt: Phänomene - Analysen - Antworten ; Dokumentation einer Vortragsreihe am Fachbereich Sozialwesen, S. 105-122
Aus sozialpsychologischer Sicht behandelt der Beitrag die Frage, wie Vorurteile, Stereotypen und Diskriminierung psychologisch verursacht sind, wie sie wirken und welche politischen bzw. pädagogischen Konsequenzen aus diesen Erkenntnissen abzuleiten sind. Insbesondere werden die Ursachen, Funktionsweisen und Konsequenzen in Bezug auf die Ausländerfeindlichkeit dargestellt. Die sozialpsychologische Analyse ist darauf bedacht, menschliches Erleben und Verhalten im historischen, ökonomischen und politischen Kontext zu untersuchen. Nach einer Begriffsklärung werden drei wesentliche Erklärungsansätze für fremdenfeindliche Einstellung vorgestellt: Persönlichkeitserklärungen, Sündenbocktheorien (Frustrations-Aggressions-Theorie, Theorie der relativen Deprivation) und Identitäts-Theorien. Die Betrachtung der Funktion von Stereotypen zeigt, daß Stereotypen deshalb so gefährlich für Fremdenfeindlichkeit sind, weil sie zum einen Situation und Person als Ursache verwechseln, der Rechtfertigung eigener Privilegien dienen und eine Ent-Individualisierung der Opfer beinhalten. Die sowohl in der Sozialpsychologie als auch in der Alltagsmeinung prominente "Kontakt-Hypothese", nach der sozialer Kontakt besonders geeignet ist, Informationsmängel und daher Vorurteile abzubauen, ist zwar richtig, erfordert jedoch den Zusatz, daß es auf die Qualität des Kontaktes ankommt. Statusgleichheit, kooperative Ziele und ein unterstützendes soziales Klima sind wesentliche Voraussetzungen für wirklich engen Kontakt. (ICH)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 26/27, S. 3-11
ISSN: 0479-611X
"Die Ordnung der internationalen Beziehungen verändert sich nach dem Ende des Ost-West-Konflikts in sehr komplexen, teilweise jeglicher politischer Steuerung entglittenen Prozessen. Unterschiedliche Werte und Interessen der internationalen Akteure bestehen dabei nicht nur bezüglich spezifischer Sachbereichsprobleme, sondern sie beziehen sich auch auf die Kooperationsstruktur insgesamt. Diese stellt aber gleichzeitig den Bezugspunkt gemeinsamer Haltungen dar. Denn die Erhaltung und der Ausbau der Kooperation selbst ist für die domminierenden Akteure wichtiger geworden als die Realisierung bestimmter einzelner Interessen. Die Beziehungen zwischen den drei weltpolitischen Zentren - den USA, der EU und Japan - sind auf die Steuerung der Weltordnungs-Transformation nicht ausreichend vorbereitet, vor allem sind sie zu unterschiedlich ausgeprägt und konzentrieren sich (noch) zu wenig auf die Ausbildung internationaler Regime. Einer darauf angelegten Politik wird gerade bei der Entwicklung neuer regionaler Ordnungen in den drei Groß-Regionen erhebliche Bedeutung zukommen. Denn offene Regionalordnungen sind einerseits notwendig, um die nationalen Regressionstendenzen in den einzelnen Staaten zu verhindern, andererseits können sie steuerbare Strukturen für die zukünftige Weltordnung entwickeln helfen." (Autorenreferat)
In: Journal of democracy, Band 5, Heft 1, S. 109-120
ISSN: 1045-5736
World Affairs Online
In: Gesellschaft, Demokratie und Lebenschancen: Festschrift für Ralf Dahrendorf, S. 235-250
Im Zuge eines vielfältig als "Individualisierung" interpretierten sozialen Wandels mehren sich wieder die Anzeichen dafür, daß eine "pathetische Emotionalität" und ein "Betroffenheitsjargon" keineswegs ihre Faszination gegenüber der "sachlichen" Verfahrensrationalität der Demokratie eingebüßt haben. Die Bundesrepublik von Hoyerswerda, Rostock und Mölln zeigt wieder einige der von Alfred Weber konstatierten "dämonischen Züge", die aus rückwärtsgewandten Gemeinschaftspathos und archaischen Wir-Gefühlen erwachsen. Der Beitrag zeigt und arbeitet heraus, daß und wie Alfred Weber bis zu seinem Tod im Jahre 1958 immer wieder vor diesen Gefahren gewarnt hat. Sie stehen der weiteren demokratischen Entwicklung als Hemmnis solange entgegen, wie neonationale Impulse nicht in das gemeinsame europäische Haus integriert werden. (pre)
In: Das Prinzip Nation in modernen Gesellschaften: Länderdiagnosen und theoretische Perspektiven, S. 171-196
Der Autor analysiert Bedingungen der "Krise des Politischen" in Frankreich. Das Referendum über die Verträge von Maastricht habe gezeigt, daß die etablierten politischen Parteien die Verteilung der gesellschaftlich relevanten Meinungen kaum noch repräsentieren; zudem konstatiert er einen Verlust an "Begeisterungsfähigkeit für die Politik". Er skizziert Frankreich als politikzentrierte Nation, deren Grundlagen der modernen politischen Identität die Ära der Revolution sei. Die Gewährleistung innerer Einheit des Landes sei in Frankreich zudem stets eine große Herausforderung gewesen. Er erläutert beide Thesen im historischen Kontext und geht anschließend auf die Politik des "Euro-Gaullismus" als Mittel gegen die Marginalisierung der Nation im Zusammenhang mit der Integration Europas ein. Wie erfolgversprechende Strategien der künftigen europäischen Innen- und Außenpolitik aussehen könnten, sei (nicht nur) in Frankreich noch unklar, heißt ein Fazit. (rk)
In: Der gewöhnliche Antisemitismus: zur politischen Psychologie der Verachtung, S. 171-189
Ausgehend davon, daß der gegenwärtige Antisemitismus ebenso einen historischen, sich auf die Erinnerung an die Verbrechen des Dritten Reiches beziehenden, sowie eine überregionalen, sich auf Israel beziehenden Kontext hat, geht es in dem Beitrag um die Kontinuität antisemitischer und abgestufter negativer Einstellungen gegenüber Juden, Israel und der Erinnerung an die Massenvernichtung in der deutschen Bevölkerung angesichts der besonderen Probleme der Wiedervereinigung. Es wird gezeigt, daß sich der historische Hintergrund latenter antijüdischer Stereotypen mit der Neuformung deutscher Identität und deutschen Nationalbewußtseins verbindet. Es wird diskutiert, welche Bedeutung die neuen geistesgeschichtlichen, kulturgeschichtlichen und politikgeschichtlichen Entwicklungen in der Bundesrepublik für den deutsch-jüdischen Diskurs haben. Kontextuelle und strukturelle Veränderungen auf der deutschen Seite des deutsch-jüdischen Verhältnisses werden aufgezeigt, die ein geistig-kulturelles Umfeld schaffen helfen, in dem dem latenten und manifesten Antisemitismus zunehmend Tor und Tür geöffnet werden. (ICA)
In: Das Prinzip Nation in modernen Gesellschaften: Länderdiagnosen und theoretische Perspektiven, S. 115-128
"Kommunitarismus" wird erläutert als Idee, die als Antwort oder Lösungskonzept zu "eingetretenen, eklatanten gesellschaftlichen Fehlentwicklungen", als "modernitätsimmanente Kritik" verstanden werden könne. Der Autor skizziert Grundpositionen einer sozialphilosophischen Diskussion um Kommunitarismus, in deren Zentrum die "Idee der Gemeinschaft" steht. Er geht ein auf die "ethnozentristische Befangenheit" mit dem Thema der Gemeinschaft in Deutschland und skizziert theoretische Positionen (Weber, Tocqueville, Riesman, Hondrich u.a.). Am Beispiel der "Bindung" (an Familie, Nation etc.) faßt er die Elemente des kommunitaristischen Ansatzes zusammen. Nationale Gemeinschaften, so ein Fazit, werden künftig nicht ohne einen demokratischen Patriotismus neuer Art auskommen. (rk)
In: Politik, aktuell für den Unterricht: Arbeitsmaterialien aus Politik, Wirtschaft u. Gesellschaft, Heft 5, S. 1-3
ISSN: 0342-5746
In: Nationales Bewußtsein und kollektive Identität: Studien zur Entwicklung des kollektiven Bewußtseins in der Neuzeit 2, S. 176-188
Sowohl "nationale Identität" als auch "Ostmitteleuropa" haben derzeit Hochkonjunktur. Seine Völker machen wieder von sich reden. Sie tun dies in vehementer Weise, so, wie sie es 1917/18 getan haben, als die großen Imperien Rußland, Preußen-Deutschland, Österreich-Ungarn, zusammenbrachen. Heute, 40 Jahre später, können Polen, die Tschechoslowakei und Ungarn wieder über ihre innere Ordnung selbst bestimmen. Der vorliegende Beitrag tritt der Auffassung entgegen, daß der im Westen entstande Leittypus der modernen Nation auch für diese Länder Vorbildcharakter hat und haben sollte. Der Autor versteht das nationale Prinzip als eine Grundstruktur der gesamten europäischen Staatenwelt, die sich in drei großen Schüben der Nationenbildung vollzog: (1) 9. bis zum 10. Jahrhundert als Entstehungszeit der meisten europäischen Nationen; (2) Die Epoche vom 12. bis 15. Jahrhundert als gewisse Vollendung der mittelalterlichen Nationenbildung; (3) Das 19. und 20. Jahrhundert bringen den Durchbruch und die Ausgestaltung der alle Staatsbürger erfassenden Nation und des Nationalstaats. (pmb)
In: Central Asian survey, Band 13, Heft 4, S. 491-505
ISSN: 0263-4937
World Affairs Online
In: Mittelweg 36: Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Band 2, Heft 4, S. 33-39
ISSN: 0941-6382
Der Autor weist in seinem Aufsatz vor dem Hintergrund bestimmter Thesen der Frankfurter Schule und Entwicklungen in der Soziologie im allgemeinen auf einen doppelten Verdienst Zygmunt Baumans hin. Dadurch, daß dieser die Analyse des Holocaust wieder an das Allgemeine heranführt, holt er das Thema in die Soziologie zurück. Dadurch, daß er den nationalstaatlichen "Krieg gegen die Ambivalenz" paradigmatisch und exemplarisch an die Situation der Juden in Deutschland koppelt - und dies verallgemeinert, - beginnt er eine systematische Soziologie des Fremden. Ausgehend von ihren Opfern formuliert er seine Kritik der Moderne. Die Moderne ist damit beschäftigt, Ordnung zu machen, eine übersichtliche Welt zu entwerfen, zu planen und zu realisieren. Zygmunt Bauman ist ein Verfechter pluralistischer Formen und glaubt, daß sie sich in der westlichen, sich ihrer selbst bewußten modernen Welt durchsetzen werden. Er nähert sich bislang als unsoziologisch erachteten Problemen radikal soziologisch. Die Soziologie wird dabei ähnlich strukturiert wie die Fremden. Als Wissenschaft der Ambivalenz und als ambivalente Wissenschaft entdeckt sie das Land nach der Moderne. Auch wenn sich eine Ethik der Uneindeutigkeit letztlich nicht bestimmen läßt, Zygmunt Bauman versucht eine der neuen Situation angemessene Verantwortungsethik zu entwickeln und die Chancen in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen. (prn)