Frankreich - von der Großen Nation zur ziellosen Nation?
In: Das Prinzip Nation in modernen Gesellschaften: Länderdiagnosen und theoretische Perspektiven, S. 171-196
Abstract
Der Autor analysiert Bedingungen der "Krise des Politischen" in Frankreich. Das Referendum über die Verträge von Maastricht habe gezeigt, daß die etablierten politischen Parteien die Verteilung der gesellschaftlich relevanten Meinungen kaum noch repräsentieren; zudem konstatiert er einen Verlust an "Begeisterungsfähigkeit für die Politik". Er skizziert Frankreich als politikzentrierte Nation, deren Grundlagen der modernen politischen Identität die Ära der Revolution sei. Die Gewährleistung innerer Einheit des Landes sei in Frankreich zudem stets eine große Herausforderung gewesen. Er erläutert beide Thesen im historischen Kontext und geht anschließend auf die Politik des "Euro-Gaullismus" als Mittel gegen die Marginalisierung der Nation im Zusammenhang mit der Integration Europas ein. Wie erfolgversprechende Strategien der künftigen europäischen Innen- und Außenpolitik aussehen könnten, sei (nicht nur) in Frankreich noch unklar, heißt ein Fazit. (rk)
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