Public Affairs in der deutschen Hauptstadt ; Eine kommunikationswissenschaftliche Untersuchung der Konzernrepräsentanzen der DAX-Unternehmen in Berlin ; Public affairs in the German capital ; An analysis of the Berlin representative offices of DAX-listed companies from a communication studies point ...
Diese Arbeit befasst sich mit dem Begriff und dem Tätigkeitsfeld Public Affairs. Hierzu werden zunächst vorliegende empirische Ergebnisse zum Tätigkeitsfeld Public Affairs zusammengefasst und analysiert. Hieraus werden Abgrenzungsmodelle als theoretische Grundlage einer multidisziplinären Betrachtungsweise von Public Affairs entwickelt. Auf dieser Basis erfolgt die empirische Untersuchung der Konzerrepräsentanzen der DAX-Unternehmen in Berlin als einem spezifischen Akteur von Public Affairs. Im Ergebnis sind Public Affairs in Konzernrepräsentanzen zu beschreiben als eine juristisch fundierte und orientierte Informations- und Beratungsleistung aus dem politischen Umfeld heraus in das Unternehmen herein sowie als eine Kommunikations- und Informationsleistung ohne kommunikationswissenschaftliche Expertise aus dem Unternehmen heraus in das politische Umfeld hinein. Ziele hierbei sind die Verbesserung der Wahrnehmung des Unternehmens und die Einflussnahme auf die Agenda in der Hauptstadt. Public Affairs in Konzernrepräsentanzen können dahingehen konturiert werden, dass zwischen Public Affairs und Public Relations funktional zu trennen ist, während sich Public Affairs in Bezug auf Lobbying als eine um zusätzliche Tätigkeiten erweiterte Lobbying-Funktion darstellt. Implementierung und Umsetzung von Public Affairs in Konzernrepräsentanzen stellen sich dar als eine Anpassungsmaßnahme von Unternehmen an ein sich veränderndes Umfeld an der Schnittstelle von Politik, Unternehmen und Öffentlichkeit dar mit dem Ziel, den Einfluss auf politische Entscheidung- und Meinungsbildungsprozesse zu maximieren. Verbände als wichtigster Kanal der gemeinschaftlichen Interessenvertretung sind jedoch trotz dieser Entwicklung weg von korporatistischen hin zu eher pluralistischen Strukturen der politischen Interessenvertretung keineswegs obsolet. Es ist allenfalls ein Schwinden, jedoch kein Verschwinden von korporatistischen Strukturen und eine Veränderung ihrer Bedeutung und Aufgaben festzustellen. Dennoch bleibt festzuhalten, dass die ...