Dieser Band bietet eine Einführung in sozialwissenschaftliche Erhebungs- und Auswertungsmethoden - unter Konzentration auf diejenigen, die den Prinzipien des interpretativen Paradigmas verpflichtet sind und einer Logik der Entdeckung von Hypothesen und gegenstandsbezogenen Theorien folgen. Gabriele Rosenthal, Jg. 1954, Dr. rer. soc., ist Professorin für qualitative Methoden am Methodenzentrum Sozialwissenschaften der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Interpretative Soziologie, Biographie- und Familienforschung sowie Mehrgenerationenstudien und Holocaustforschung.
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Das Buch führt in die Geschichte, die zentralen Begriffe, die theoretischen Grundlagen sowie in die Praxis der qualitativen und interpretativen Sozialforschung ein. Behandelt werden systematisch alle Phasen der Forschung: die Planung, die Praktiken der Datenerhebung (Interview, Feldforschung), die Datenfixierung und Datensicherheit sowie die verschiedenen Methoden der Datenauswertung (Schwerpunkt: Inhaltsanalyse, Hermeneutik) und schließlich die Erstellung eines Forschungsberichts. Zudem werden anhand mehrerer kleiner und eines ausführlichen Interpretationsbeispiels die unterschiedlichen Methoden der Datenauswertung veranschaulicht, erläutert und auch durch eigene Mitarbeit geübt. Der Inhalt Prämissen der qualitativen Sozialforschung Die Denkformen des Erkennens Der Forschungsprozess - von den Daten zur Theorie Planung der Forschung, Datenerhebung, Datenfixierung Persönlichkeitsrechte, Datenschutz, Transkription, Anonymisierung Methoden der Auswertung (in Gruppen) Forschungsbericht schreiben Beispielhafte (interaktiv angelegte) Textanalyse Die Zielgruppen Studierende und Lehrende der Soziologie, der Kommunikationswissenschaft, der Politikwissenschaft, der Psychologie und den Erziehungswissenschaften Alle, die sich für die Analyse von Kommunikation interessieren Der Autor Prof. em. Dr. Jo Reichertz ist Soziologe und Kommunikationswissenschaftler, Senior Fellow am Kulturwissenschaftlichen Institut (KWI), Essen
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"In dem Artikel wird versucht, die Entwicklung der qualitativen/ interpretativen Sozialforschung, die in den letzten Jahrzehnten stattgefunden hat, zum einen darzustellen, zum zweiten zu reflektieren und zum dritten nach den Mustern hinter dieser Entwicklung zu suchen. Es wird die These entwickelt, dass die qualitative/ interpretative Sozialforschung dabei ist, sich tiefgreifend zu verändern, weil neue Medien der Datenaufzeichnung und Datenanalyse und hier vor allem die audiovisuellen Medien neue Bereiche des Sozialen zugänglich machen (Nanoebene), weil die Beforschten sich auf ihr Beforschtwerden eingestellt haben und teils strategisch damit umgehen und weil die qualitative/ interpretative Sozialforschung die Forschung zunehmend als kommunikatives Handeln mit den Beforschten und der Gesellschaft versteht." (Autorenreferat)
Das vorliegende Buch "Interpretative Sozialforschung. Eine Einführung" von Gabriele ROSENTHAL beleuchtet die Methoden und Herkunft der interpretativen Sozialforschung. Dabei kommt – entsprechend des Arbeitsgebiets der Autorin – der Biografieforschung ein starkes Gewicht zu. Die Autorin stellt die Wurzeln der interpretativen Sozialforschung von der Chicagoer Schule, der verstehenden Soziologie bis zur Grounded Theory Methodologie dar. ROSENTHAL stellt die teilnehmende Beobachtung und das narrative Interviews als Hauptmethoden der interpretativen Sozialforschung vor. Zudem werden die Durchführung von Fallrekonstruktionen, Inhaltsanalysen und weitere relevante Auswertungsansätze besprochen. Ausführliche Beispiele ergänzen die Darstellung. Allerdings wirkt die Zusammenstellung nicht ganz vollständig und sehr auf den Arbeitsbereich der Autorin beschränkt.
Der Gegenstand der theoretischen und empirischen Untersuchung wird mit dem Begriff Alltagsbewußtsein bezeichnet. Zunächst erfolgt eine Klärung dieses Begriffs gegenüber dem traditionellen Ideologiebegriff. Dann wird der Begriff Alltagsbewußtsein mit der Kategorie des "latenten objektiven Sinns" konfrontiert, um die sich die "objektive Hermeneutik" bemüht. In diesem Beitrag werden vorwiegend methodische und methodologische Probleme empirischen Forschens erörtert, das im Rahmen eines Paradigmas anderen Regeln folgt als eine Sozialforschung, die in standardisierter Weise kontrolliert. Die Kontrolle des Wahrheitsgehalts inform situativer Verständigung wird exemplifiziert anhand von Material aus einer Studie über das Bewußtsein vom Ost-West-Konflikt. Insofern die situative forschende Verständigung zwischen Probanden und Forschern zugleich die Probe aufs Exempel macht, inwiefern mit dem Widerstand des Alltagsbewußtseins gegen Aufklärung umgegangen werden kann, ergibt sich aus diesem Verfahren nicht nur gleichsam diagnostisches Material, sondern es werden auch Hinweise für das sichtbar, was herkömmlich als politische Bildung verstanden wird, von dieser Position aus jedoch ganz anders zu konzipieren wäre. (KW)