In: Wissenschaftlicher Dienst Südosteuropa: Quellen und Berichte über Staat, Verwaltung, Recht, Bevölkerung, Wirtschaft, Wissenschaft und Veröffentlichungen in Südosteuropa, Band 30, Heft 1/2, S. 21-25
- Bedeutung des Besuchs + Aus dem Inhalt: + - Kadares Sonderstellung in der albanischen Literatur + - Der Besuch Kadares + - Diskussionen über den sozialistischen Realismus + - Kadares Reisebericht + - Gegen "hermetische Neigungen" + - Kulturgeschichte und Sprache
Die Autorengemeinschaft resumiert in einem Nachruf das Leben und Wirken Hannes Kamphausens. Sein Lebenslauf wird mit einigen Daten bis zum Beginn seines Studiums 1955 in Köln skizziert. Nach dem Studium der Germanistik, Philosophie und Theaterwissenschaft besann er sich auf seine früheren Interessen und wählte 1957 die Fächer Philosophie, Soziologie und Völkerkunde zum Hauptgebiet seiner Studien, die er auch auf ausgedehnten Reisen durch Europa und Afrika fortsetzte. 1968 promovierte er mit einer Dissertation über afrikanische Dichtung französischer Sprache. In einer ausführlichen Charakterisierung seiner Person wird zur afrikanischen Literatur und Kulturgeschichte geschildert sowie sein Engagement in der "Deutschen Welle" für die Entstehung der ersten Sendereihe in afrikanischer Sprache gewürdigt. Mit dem steigenden Interesse an der Kulturgeschichte Madagaskars begann eine Zeit intensiven empirischen Forschens und Reisens. Während seines Archivstudiums zur Vervollständigung seiner Forschungsergebnisse entwickelte sich eine Freundschaft mit Madagaskars Innenminister. Mit dessen Unterstützung setzte er sich für die Neuorganisation der Fokolona, der traditionellen Selbstverwaltungs-Institution ein, mittels derer ein Höchstmaß an wirtschaftlicher und politischer Selbständigkeit für die Dorfkommunen erreicht werden sollte. Dieses gegen die von den Franzosen etablierte zentrale Bürokratie gerichtete Bemühen verschaffte ihm Feinde. Am 22. September 1974 kam Hannes Kamphausen im Nordosten der Insel auf bisher ungeklärte Weise ums Leben. (TN)
Der Autor diskutiert die Beziehungen zwischen kulturellen Bedingungen und innerfamiliären Situationen und deren Auswirkungen auf das Individuum. Die sogenannte ästhetische Praxis setzt sich also aus einer psychoanalytischen und einer kulturell-historischen Komponente zusammen, welche er als komplementäre Theorieansätze beschreibt. Bezogen auf das Adoleszenzkonzept hält er die Berücksichtigung beider für notwendig, um bestimmte Ziele für das ästhetische Verhalten herauszuarbeiten. Aus der Kulturgeschichte ergibt sich der Symbolgehalt des Erkennens und Verhaltens, während die Psychoanalyse den individuellen Handlungsspielraum erfassen bzw. beeinflussen soll. (HD)
Vorgestellt wird das Institut für deutsche und ausländische Arbeiterliteratur in Dortmund, das sich in seinem Archiv- und Bibliotheksbestand auf die Kulturgeschichte der Arbeiterbewegung spezialisiert hat. Es enthält politisch engagierte Dichtung bürgerlicher Autoren des Vormärz und der 48er Revolution; Lieder, Dramen und Prosa von Führern der Arbeiterbewegung der Wilhelminischen Zeit und der 20er Jahre; Gedichte und Lieder von Bergleuten; Veröffentlichungen nach 1945 der Dortmunder Gruppe 61, des Werkkreises Literatur der Arbeitswelt, ausländische Autoren und die aus der DDR; eine Sammlung über Arbeiterbibliotheken, -Buchgemeinschaften, -Verlage, -medien und -bildung. Hervorgehoben werden die Nachlässe aus dem Bereich des Arbeitersports, die Untersuchungen zur Soziologie und Psychologie der Arbeiter und die Bestände zur Arbeiterjugend-Bewegung. Genauere Informationen über das Dortmunder Institut können entnommen werden aus Ausstellungskatalogen und der in diesem Beitrag aufgeführten Liste der im Institut Autoren der Arbeiterliteratur. (SS)
Die Autorin gibt einen Überblick über die Motive auf den Sondermarken, die der israelische Philateliedienst seit der ersten Serie der "Hebräischen Post" (Doar-Ivri) im Mai 1948 herausgegeben hat. (DÜI-Hns)
By reviewing the making of the name "Southeast Asia", the author argues that the crystallization of "Southeast Asia" into a set of nation-states enabled agreement on the term's boundaries, but inhibited the holism needed to change a cartographic convenience into an entity with an identity internal to itself. While not necessarily superior to nationalism, regionalism can help to contain and moderate the destructive effects of narrower self-identification
Der Autor, selbst in West-Samoa geboren, setzt sich mit Derek Freemans Kritik an Margaret Mead in seinem Buch "The Making and Unmaking of an Anthropological Myth" auseinander. Im ersten Teil beschreibt er die Wirkung, die Meads Buch auf ihn gehabt hat. Der Erfolg des Buches von Margaret Mead ist nach Ansicht des Autors auf die Sehnsucht vieler Menschen nach einem irdischen Paradies zurückzuführen. Nachdem er die Entstehungsgeschichte und die Auseinandersetzungen in Freemans Arbeit dargestellt hat, weist der Autor die Richtigkeit von Freemans Kritik an Margaret Mead, daß ihr Mythos von dem Leben auf Samoa auf schlechter Recherche und Vorurteilen beruhe, nach. Freemans Arbeit bewertet der Autor als vielschichtige und gründliche Sicht Samoas. (BG)
Das Interesse an einer "Geschichte von unten" hat sich seit einigen Jahren den Veränderungen in der Lebensweise der breiten Masse der Bevölkerung zugewandt, die der Absolutismus bewirkt hat. Der Autor stellt diesen Zweig der historiographischen Forschung vor, der vor allem von französischen Historikern (Foucault u.a.) beeinflußt wurde. Für die Interpretation des kulturellen Wandels im 15. und 16. Jahrhundert werden vor allem zwei Erklärungsmodelle benutzt: 1. Das Modell der Reformen von oben und der erzwungenen Akkulturation an die Elitekultur und 2. das Modell der Veränderungen durch sozialen und wirtschaftlichen Wandel. Die meisten Untersuchungen kranken nach Auffassung des Autors daran, daß sie der Vorstellung einer stabilen und immobilen bäuerlichen Welt der vorabsolutistischen Zeit anhängen. Der Autor kritisiert in diesem Zusammenhang vor allem R. Muchembled, dessen Interpretation auf der Konfrontation zwischen einer "farbigen und sinnlichen" Volkskultur und der Ratio absolutistischer Herrschaft beruhen. Die neue Volkskultur-Forschung sollte die Erkenntnisse der älteren Sozial- und Wirtschaftsgeschichte stärker berücksichtigen. (KA)
The major problem of the Hebrew theater, from its very beginning to the present, is summarized as an attempt to form and create a theatrical tradition where there are a multitude and richness of cultural roots. (DÜI-Hns)
Abriß der Entwicklung des modernen arabischen Theaters unter besonderer Berücksichtigung des Sprachenproblems (Umgangssprache vs. klassisches Arabisch). (DÜI-Hns)