Suchergebnisse

Der Beitrag befasst sich mit den Schwierigkeiten, Prognosen für die Zukunft zu erstellen. Der Grund für diese Schwierigkeiten liegt darin, dass für die Benennung künftiger Entwicklungen eigentlich nur die Kenntnisse über bisherige historische Verläufe in die Zukunft hinein fortgeschrieben werden. Zunächst wendet sich der Autor den theoretischen Problemen von Prognosen zu, d.h. er diskutiert erkenntnistheoretische Fragen, Probleme der Interpretation, die Bedeutung des Erfahrungswissens und das begrenztes Lernen aus der Geschichte. Sodann geht es um die Prognose von Frieden als zentrale Forderung an die Politik. Neben dem Friedensverständnis sowie den Tendenzen über mögliche künftige Einstellungen, politische Bedingungen und Handlungsweisen der Akteure ist es das Ziel, mögliche künftige Konfliktpotentiale wie Bevölkerungswachstum und Verarmung, Kontrolle von Ressourcen, moderne Kommunikationstechnik und die Bedeutung des Staates zu diskutieren, die bei der Prognose der Bedingungen und Möglichkeiten des Friedens eine Rolle spielen. Abschließend wird der Frage nachgegangen, in welchem Umfang die heute diskutierten Konzepte (Sicherheitspolitik, Entspannungspolitik, Demokratisierung, Prävention und Intervention, Wirtschaftlicher Ausgleich) einer friedensorientierten Politik künftig dazu beitragen können, der Gefahr einer Gewaltanwendung zu begegnen. (ICH)

Im Titel dieses Beitrages stecken einige grundlegende Annahmen. Sicherheit in einer unsicheren Welt impliziert die These, dass auch nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes die Sicherheitsproblematik und die Frage nach Krieg und Frieden an prominenter Stelle auf der Tagesordnung der internationalen Politik verbleiben. Die Hoffnungen und Erwartungen, die nicht wenige an den Zerfall der bipolaren Weltordnung knüpfen und die sich etwa auf nachhaltige Demokratisierungsprozesse und Zivilisierungsprozesse in den internationalen Beziehungen erstrecken, erfüllen sich nicht.Sie basieren zwar auf realiter zu beobachtenden Prozessen, bezogen aber andere Faktoren nicht in angemessener Weise in die Analyse ein.

Die Krise ist zum Normalfall der Politik geworden. So ist infolge großer Herausforderungen wie der Finanzkrise, der Überwachungskrise, aber auch der Flüchtlingskrise das Bewusstsein der Politikwissenschaft für kontingente Ereignisse und existenzielle Belastungsproben gewachsen. Aber nicht nur die Politik, sondern auch die Politikwissenschaft selbst wird vermehrt mit Krisendiagnosen konfrontiert, die ihre eigene "Identität" betreffen und auch in der Publizistik kontrovers diskutiert werden.Der Tagungsband behandelt diese Krisendiskurse des Fachs aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei werden nicht nur grundlegende Fragen der Selbstreflexion behandelt, sondern auch Modelle, die sich dem politischen Entscheiden unter Kontingenzbedingungen widmen. Darüber hinaus sind Fallstudien enthalten, die sich mit ausgewählten Krisenphänomenen befassen.Mit Beiträgen von:Christiane Bausch, Nina Elena Eggers , Eckhard Jesse, Oscar W. Gabriel, Bruno Godefroy, Maik Herold, Bodo Hombach, Heinz-Gerhard Justenhoven, Markus Kaim, Karl-Rudolf Korte, Sebastian Liebold, Florens Mayer, Janne Mende, Steven Schäller, Ingo Take, Jan Tapper, Till van Treeck, Robin Wilharm, Uwe Wagschal, Ursula Weidenfeld

The research program on 'environmental security' is still lacking evidence about the existence of a direct or indirect causal link between environmental depletion and violent conflict management. The knowledge about the impact of climate change on the evolution of new causes of conflict is just as much incomplete as information about factors which contribute to peaceful or violent conflict management. Peace and conflict studies will have to analyze the possible influence of climate change on the evolution of causes of conflict. In addition, the view of research must be directed on adaptation measures and the prevention of violent conflicts. The fragility of statehood and state failure are phenomena which are particularly affecting the ability of developing countries to adapt to climate change and to develop measures for the prevention of violent conflict. Many developing countries will have to develop such measures on the domestic or international level as they are particularly vulnerable to climate change. Adapted from the source document.

Der über 25 Jahre währende innerstaatliche Konflikt in Sri Lanka hat mit dem Sieg der Regierungstruppen über die Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) im Mai 2009 sein offizielles Ende gefunden. Jedoch scheint die Aussicht auf einen dauerhaften Übergang zu Sicherheit und Frieden in Sri Lankas gespaltener Gesellschaft höchst unsicher. Dem von Präsident Rajapakse zelebrierten Sieg über den Terror der LTTE stehen Vorwürfe erheblicher Kriegsverbrechen durch die Armee (SLAF) in der letzten Phase des "Eelam IV"-Krieges (2006-2009) gegenüber. Eine Lessons Learnt and Reconciliation Commission (LLRC), die Aussagen der Zivilbevölkerung über die letzte Phase des Krieges hören soll, sieht sich mit dem Vorwurf einer Image-Kampagne der Rajapakse-Regierung konfrontiert. Gleichzeitig lehnt Sri Lanka die internationale Prüfung von Kriegsverbrechen durch die Vereinten Nationen (UN) ab.

Der Ende 2016 ausgehandelte Friedensvertrag zwischen der kolumbianischen Regierung und der ältesten lateinamerikanischen Guerilla Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia – Ejército del Pueblo (FARC-EP) beendete einen mehr als 50 Jahre anhaltenden bewaffneten Konflikt und wurde international gefeiert. Doch mit der Unterzeichnung dieses Friedensschlusses sind die Probleme nicht gelöst, der Aufbau eines stabilen und dauerhaften Friedens ist in vielerlei Hinsicht noch unsicher. Trotz weitgehend erfolgreicher Demobilisierung und der Waffenabgabe der FARC-EP sowie einer allgemeinen Reduktion der Gewalt stieg die Anzahl der Morde an "sozialen Anführerinnen und Anführern" seit 2016 kontinuierlich an und erreichte 2018 einen nie zuvor dokumentierten Höchststand. Vor diesem Hintergrund sucht der vorliegende Report nach den Ursachen und Bedingungen, die diesem jüngsten Anstieg der Gewalt zugrunde liegen.

Der Ende 2016 ausgehandelte Friedensvertrag zwischen der kolumbianischen Regierung und der ältesten lateinamerikanischen Guerilla Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia - Ejército del Pueblo (FARC-EP) beendete einen mehr als 50 Jahre anhaltenden bewaffneten Konflikt und wurde international gefeiert. Doch mit der Unterzeichnung dieses Friedensschlusses sind die Probleme nicht gelöst, der Aufbau eines stabilen und dauerhaften Friedens ist in vielerlei Hinsicht noch unsicher. Trotz weitgehend erfolgreicher Demobilisierung und der Waffenabgabe der FARC-EP sowie einer allgemeinen Reduktion der Gewalt stieg die Anzahl der Morde an "sozialen Anführerinnen und Anführern" seit 2016 kontinuierlich an und erreichte 2018 einen nie zuvor dokumentierten Höchststand. Vor diesem Hintergrund sucht der vorliegende Report nach den Ursachen und Bedingungen, die diesem jüngsten Anstieg der Gewalt zugrunde liegen.

Countries that sign a peace agreement to emerge from protracted violent conflict often begin reconstructing their societies amidst continued high levels of violence. Responding to this situation, national security policies often identify core threats primarily from a state perspective, disregarding local community perceptions of threat and insecurity. This paper is based on interviews conducted in Colombia with members of three rural communities that have undergone and still suffer from different forms of post-accord violence. Differentiating between measurable and lived security threats, it identifies the communities' perceptions of threats to their current security situation and compares them to those of the state security actors stationed in the communities. Embedded in the call for more pragmatic, bottom-up peacebuilding, we argue that security is context-specific and stress the importance of understanding the diversity of local community perspectives on security for building sustainable peace under conditions of ongoing violence. Final policy recommendations thus underline the need for a more differentiated approach towards improving security levels that meets the specific threat perceptions and security concerns of local communities and improves cooperation between the communities and state security actors to bring sustainable, localized peace to context-specific security environments.

This book presents post-peace agreement violence as a serious, yet predictable and manageable, political phenomenon. Negotiating an end to a civil war is extremely difficult, and many signed peace agreements subsequently unravel, ushering in renewed conflict. In response, important international actors have become increasingly involved in conflict mediation, peacekeeping, and post-conflict reconstruction around the globe. Policymakers and scholars alike have identified spoilers-violent actors who often rise up and attempt to challenge or derail the peace process-as one of the greatest threats to peace. Using a mixed-method approach combining quantitative and qualitative analyses of a newly created, global dataset of spoiling, Reiter demonstrates that this type of violence occurs in predictable circumstances and only represents a threat to peace under specific conditions. The book also shows that spoiling often serves to bring agreement flaws and implementation failures to light and in turn forces actors to recommit to an accord, thereby strengthening peace in the long term. Andrew G. Reiter is Professor of Politics and International Relations at Mount Holyoke College. He is the coauthor of Transitional Justice in Balance: Comparing Processes, Weighing Efficacy(2010) as well as numerous articles and book chapters on the topics of conflict resolution, post-conflict peacebuilding, and transitional justice.

In contemporary Northern Ireland, more than two decades after the peace agreement that ended the thirty-year sectarian violence known as "the Troubles" the risk of a return to violent conflict is not only present but growing. Drawing on ethnographic fieldwork, comparative research, and over 110 hours of face-to-face interviews with a diverse range of political, academic, civil society, and community actors across Northern Ireland, A Troubled Sleep revisits one of the world's most deeply divided societies to analyze Northern Ireland's current vulnerabilities, and points of resilience, as an allegedly "post-conflict" society. By examining the Northern Ireland example, Waller presents deep insight into what happens when identity politics prevail over democracy, when a paralysis in governance leads to a political vacuum for extremist voices to exploit, when de facto social segregation becomes normalized, when acclimatization to violence becomes a generational legacy, and when questions of who we are become secondary to who we are not.

Despite peace agreements, demobilization, and reintegration processes, the end of war does not automatically or necessarily make combatants abandon their wartime rebel networks. In Liberia such structures have lingered long after the civil war came to an end in 2003. Weak formal security institutions with a history of predatory behavior have contributed to the creation of an environment where informal initiatives for security and protection are called upon. In fragile postwar settings, former soldiers can be used as intimidators but have paradoxically reemerged as security providers, challenging our understanding of both the setting and the actors beyond the sphere of war. Based on original interview material and findings from fieldwork, Repurposed Rebels follows former rebel soldiers from the time of civil war to 2013. These actors have reemerged as "recycled" warriors in times of regional wars and crisis and as vigilantes and informal security providers for economic and political purposes. Through these actors, Mariam Bjarnesen examines the relevance of postwar rebel networks and ex-combatant identity in contemporary Liberia, with an eye to understanding the underlying aims of demobilization when reintegration is challenged. Bjarnesen argues that these ex-combatants have succeeded in reintegrating themselves due to, not despite, the fact that they have not been truly demobilized.

More than two decades after the Northern Ireland peace agreement, conflict still flares between deprived Protestant/Unionist/ Loyalist and Catholic/Nationalist/Republican working-class interface communities, who remain divided by numerous 'peace walls'. In light of Brexit, the Irish border issue and the power-sharing impasse progress in local peacebuilding has stalled. This might even jeopardise the overall peace process. Within this context, this book explores, largely empirically, the nature and causes of conflict at the interface. An attempt is also made to provide an outlook on peace in Northern Ireland and to highlight potential lessons for other conflict-ridden, divided societies.