Bürgerschaftliches Engagement und Freiwilligenarbeit im Alter: individuelle Verpflichtung oder gesellschaftliche Gestaltungsaufgabe?
In: Theorie und Praxis der sozialen Arbeit: TUP, Volume 52, Issue 11, p. 8
In der gegenwärtigen Ehrenamtsdiskussion werden ältere Menschen als eine der vorrangigen Zielgruppen identifiziert, zumal lange Zeit von einer unterdurchschnittlichen ehrenamtlichen Beteiligung Älterer und damit unausgeschöpften Engagementpotenzialen ausgegangen worden ist. Die zunehmende Zahl an Einrichtungen und Förderprogrammen, wie z.B. Senior-Experten-Services, 50plus, ZWAR (Zwischen Arbeit und Ruhestand), kommunale Seniorenvertretungen, Seniorenbüros, Seniorengenossenschaften, Freiwilligenzentralen usw., sind Belege für den Perspektivenwechsel in der gesellschaftlichen wie politischen Bewertung der nachberuflichen Lebensphase, die aber insgesamt bislang nur Minderheiten der Älteren erreichen konnten. Im vorliegenden Beitrag werden die Forderungen nach einer "Produktivität im Alter" diskutiert und empirische Befunde zu Engagementstrukturen im Alter zwischen steigenden Potenzialen und veränderten Motivationen und Ansprüchen vorgestellt. Das freiwillige Engagement im Alter wird ferner als gesellschaftliche Gestaltungsaufgabe thematisiert und abschließend werden Praxisempfehlungen bzw. Förderstrategien skizziert. (ICI2)