Deutsche Demokratische Republik (DDR). Address; translated from the English by Claus-Peter von Nottbeck. Examines the state and problems of literary research concerning East Germany carried out in US universities and colleges.
"Der öffentlichkeitswirksame Umgang mit der erzählenden Literatur ist Ausdruck unserer neuen Beliebigkeitskultur. Infotainment macht Literaten zu Showstars und degradiert ihre Texte zur literatur- und politikfernen Ware. Die deutsche Teilung wies den Literaten Rolle und Themen zu. Seit der staatlichen Einheit haben die Literaten als Intellektuelle in Deutschland ihre Funktion gänzlich eingebüßt. Ihre Rolle als Repräsentanten und gutes Gewissen der bundesrepublikanischen Identität ging mit der deutschen Einheit verloren. Romane sind die einfühlsamen Berichte zur Lage der Nation. Als Souffleure des Zeitgeistes liefern die Literaten mit ihrer Prosa - und nicht mit ihren Statements - Zeitdiagnosen. Ihre Revue an Deutschlandbildern enthält in kondensierter Form die politische Brisanz der Vereinigung. Lesen ist der Königsweg für Wissenserwerb. Literatur setzt Wirklichkeitserfahrung in Sprache um. Die lesende Erfahrung mit erzählender Literatur wappnet gegen totalitäre Ansprüche und liefert Rüstzeug für komplexe, differenzierte Identitäten." (Autorenreferat)
Der Aufsatz behandelt die deutschsprachige Literatur Osteuropas und deren Rezeption in Deutschland. Der deutsch-polnische Vertrag eröffnet mit dem Hinweis auf die Brückenfunktion der Minderheiten neue Perspektiven. Schien es bisher so, als handle es sich bei den deutschsprachigen Schriftstellern im östlichen Europa um letzte, zum Untergang bestimmte Überbleibsel einer einstmals blühenden literarischen Region, so wird in dem Beitrag gefragt, ob den deutschsprachigen Literaturen nun in verstärktem Maß eine bislang nicht ausgeschöpfte Mittler- und Brückenfunktion zwischen den Völkern zukommt. (ICA)
Mit dem Ende des Kalten Krieges trat Anfang der 90er Jahre eine Transformationskrise ein, die auch die Bundeswehr zu tiefgreifenden Revisionen ihres Auftrags, ihrer strategischen Prämissen und ihrer Strukturen zwang. Die Streitkräfte waren mit einer grundsätzlich neuen politischen Konstellation konfrontiert. Nach dem Ende der Blockkonfrontation und der Überwindung der deutschen Teilung war die bundesdeutsche Sicherheitspolitik bei unveränderter Bündniszugehörigkeit dem "nuklearen Dilemma" frontstaatlicher Existenz entkommen. Deutschland befand sich nunmehr im Vollbesitz seiner Souveränitätsrechte, und das internationale Gewicht der europäischen Mittelmacht hatte deutlich zugenommen, es besaß aber noch kein neues "nationales Profil" der Sicherheitspolitik. Der vorliegende Beitrag rekonstruiert diesen Strategiewechsel an der Person des hier hochaktiven ehemaligen Generalinspekteurs der Bundeswehr Klaus Dieter Neumann (Jahrgang 1939). Er machte aus Unzufriedenheit mit der sicherheitspolitischen "Kultur der Zurückhaltung" keinen Hehl und votierte dafür, die Rolle der Bundesrepublik in einem globalen Kontext neu zu bestimmen. Früh propagierte er einen erweiterten Sicherheitsbegriff, der sich an der Wende zu den 90er Jahren auch in der strategic community durchzusetzen begann, und polemisierte gegen einen "Sonderstatus" der Bundesrepublik bei internationalen Militäreinsätzen. (ICA2)
"Im Gefolge des sogenannten Literaturstreits in den Jahren 1990 bis 1993 hat die DDR-Literatur einen beträchtlichen Kurssturz erlitten, nachdem sie von führenden Literaturkritikern als Gesinnungskitsch oder hörige Staatsdichtung abqualifiziert worden war. Dabei wiederholten sich stets zwei fragwürdige Verfahrensweisen: Zum einen wurden die literarischen Werke immer wieder mit ihren Autoren und deren weltanschaulichen Irrtümern, politischen Verfehlungen und moralischen Schwächen verwechselt oder gar pauschal gleichgesetzt. Und zum anderen wurden vier Jahrzehnte DDR-Literatur eingeebnet zu einem homogenen Zeitraum ohne Entwicklung und Wandel. Die bemerkenswerte Emanzipationsbewegung eines Teils der DDR-Literatur geriet dabei aus dem Blickfeld. Es wurde ignoriert, daß sich nicht nur die späteren Dissidenten, sondern auch die vieldiskutierten Autoren Franz Fühmann, Heiner Müller, Christa Wolf, Volker Braun und manche andere aus der langjährigen Haltung des Verdrängens und Verschweigens lösten und erkenntnisträchtige wie ästhetisch interessante Texte schrieben - ihren zum Teil hartnäckigen politischen Illusionen zum Trotz. Aus anfänglicher Gesinnungsliteratur wurde eine solche der eklatanten Sinnkrise. Der Beitrag blickt unter drei Aspekten mittels weniger exemplarischer Werke auf vierzig Jahre DDR-Literatur zurück. Er beleuchtet zunächst die literarische Wiederaneignung des Verschwiegenen, sprich die zweifache Diktaturerfahrung des Nationalsozialismus und Stalinismus. In einem zweiten Schritt geht es um die unverhüllt kritische Darstellung der 'neuen Herrlichkeit' DDR. Hier zeigt sich, daß das enge Thema DDR nicht nur zu bornierter, provinzieller Heimatliteratur geführt hat, sondern zu einigen Werken von europäischem Rang. Schließlich werden Tendenzen der kritischen DDR-Literatur skizziert, das dogmatisch realistische Schema subversiv zu überschreiten mittels phantastischer Geschichten und einer entfesselten experimentellen Sprache. Das Fazit lautet: Auch bei kritischer Lektüre aus inzwischen gewonnener Distanz ist es nicht wenig 'was bleibt' von der DDR-Literatur." (Autorenreferat)
In: Umweltwissenschaften und Schadstoff-Forschung: UWSF ; Zeitschrift für Umweltchemie und Ökotoxikologie ; Organ des Verbandes für Geoökologie in Deutschland (VGöD) und der Eco-Informa, Volume 11, Issue 1, p. 48-48
In: Umweltwissenschaften und Schadstoff-Forschung: UWSF ; Zeitschrift für Umweltchemie und Ökotoxikologie ; Organ des Verbandes für Geoökologie in Deutschland (VGöD) und der Eco-Informa, Volume 10, Issue 6, p. 374-374
In: Umweltwissenschaften und Schadstoff-Forschung: UWSF ; Zeitschrift für Umweltchemie und Ökotoxikologie ; Organ des Verbandes für Geoökologie in Deutschland (VGöD) und der Eco-Informa, Volume 10, Issue 5, p. 294-294