Aufgaben, Perspektiven und methodologische Grundlagen der marxistischen Psychologie in der DDR
In: Materialien des Kongresses der Gesellschaft für Psychologie der DDR 3
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In: Materialien des Kongresses der Gesellschaft für Psychologie der DDR 3
Entwicklungslinien, Entwicklungsstadien und Entwicklungsmerkmale der Psychologie in Deutschland im späten 19. und im 20. Jahrhundert werden erörtert. Dabei werden Entwicklungen umrissen, die in sehr unterschiedlichen politischen Perioden der deutschen Geschichte stattfanden. Dabei geht es vor allem um die Frage nach den Kontinuitäten und Diskontinuitäten der Psychologieentwicklungen im soziokulturellen Wandel, die in politisch heterogenen Entwicklungsphasen der deutschen Geschichte stattgefunden haben. Sie können durch Stichwörter wie Psychologieentwicklungen im Kaiserreich, in der Weimarer Republik, in der Zeit des Nationalsozialismus, in der Bundesrepublik Deutschland, in der Deutschen Demokratischen Republik und im vereinigten Deutschland nach 1990 angedeutet werden. Im Resultat zeigt sich, dass sich die Psychologie in Deutschland im 20. Jahrhundert aus bescheidenen Anfängen zu einer aspektreich gestalteten, vielfältig institutionalisierten und differenziert professionalisierten Wissenschaft entwickelt hat. Nur am Rande kann dabei das Schicksal der deutschen Psychologinnen und Psychologen in dieser Zeit behandelt werden. Aber schon der kurze Blick aus dieser politischen Perspektive heraus zeigt, dass die vielen Schattenseiten der deutschen Geschichte in diesem Jahrhundert auch in diesem Rahmen nicht vergessen werden dürfen. ; peerReviewed ; publishedVersion
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Es wird ein Überblick über die Geschichte der Psychodiagnostik in der Deutschen Demokratischen Republik bis zur Vereinigung Deutschlands im Jahre 1990 gegeben. Zunächst wird die Aus- und Weiterbildung behandelt. Die Weiterbildung wird anhand des Systems des postgradualen Studiums vorgestellt. Die Ausbildung betrifft sowohl die Diplompsychologie- als auch die Facharztausbildung und die Lehrerbildung. Anschließend wird die Geschichte wesentlicher Forschungsbereiche, Forschungsgruppen und Praxisfelder besprochen. Eine ausführliche Darstellung erfährt dabei die Entwicklung der Institutionalisierung der Diagnostikforschung und der diagnostischen Verfahrensentwicklung. Dies wird anhand der Geschichte des Psychodiagnostischen Zentrums demonstriert, das für die Koordinierung und Initiierung der Entwicklung psychodiagnostischer Verfahren sowie für deren Produktion und Vertrieb zuständig war. ; peerReviewed ; publishedVersion
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In: Wissenschaft im geteilten Deutschland: Restauration oder Neubeginn nach 1945?, p. 136-148
In ihrer methodentheoretischen psychologiehistorischen Betrachtung untersuchen die Verfasser Entwicklungstendenzen innerhalb der ostdeutschen Psychologie nach 1945. Ihre Hauptthese beinhaltet, daß die Geschichte der Psychologie in Deutschland in den letzten 200 Jahren eine Geschichte der Diskontinuität und Kontinuität ist, in der die Kontinuität dominierte. Dies gilt auch für die Zeit vor und nach 1945. Die Autoren begründen dies, indem sie einleitend die wichtigen Psychologieschulen der letzten 200 Jahre anreißen. Sie folgern, daß die Strömungen des 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts ihre Fortsetzungen bis in die fünfziger und frühen sechziger Jahre hinein gefunden haben. Die Autoren zeigen auf, daß bis Anfang der fünfziger Jahre die Lehrpläne des Faches in West- und Ostdeutschland sich stark ähnelten. Die Autoren konstatieren darüber hinaus, daß die ostdeutsche Psychologie der westdeutschen gegenüber stetig in einen Entwicklungsrückstand geriet. Die hemmenden Faktoren, so die Autoren, waren deterministisch begründete Menschenbildvorstellungen, starke Vorbehalte gegenüber empirischen Forschungsansätzen, Berücksichtigung des aus der Sowjetunion importierten Testtabus sowie die staatliche Politik der Abgrenzung gegenüber der Bundesrepublik und den anderen westlichen Ländern. (ICC)