Wo entsprechen die Praktiken und Handlungslogiken von jungen Erwachsenen den gesellschaftlichen Tendenzen von Vermarktlichung und Beschleunigung Wo zeigen sich in diesen Praktiken Divergenzen zu gesellschaftlichen Mainstreams, die auch als Widerstandsmomente gelesen werden konnen Welche Bedeutung haben jugendkulturelle Zusammenhange ? in diesem Fall: eine Hip-Hop-Crew ? im Kontext solch potenziell transformatorischer sozialer Prozesse Barbara Stauber geht es in dieser Fallstudie einer jungen Frau in der Hip-Hop-Szene um die Frage, wie gesellschaftliche Verunsicherung sowohl biographisch als auch kollektiv aufgefangen und bearbeitet wird.
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Durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verändert sich für viele das Zeiterleben dramatisch: Zukunft ist aufgeschoben und Gegenwart entweder extrem verdichtet oder prekär geworden. Dies betrifft insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene, von denen viele immer weniger in der Lage sind, ihre Übergänge in Ausbildung und Arbeit planen zu können; und gleichzeitig sind sie diejenigen, die unter den Einschränkungen des Jugendlebens in der Gegenwart, im Kontext von Peerkulturen, Freundschaften und romantischen Beziehungen, besonders leiden. Der Beitrag nimmt diese Situation zum Anlass, um grundsätzlich über die Dimension der Zeitlichkeit in der Hervorbringung von Übergängen im Lebenslauf nachzudenken. Er erinnert dabei an das temporal entworfene Agency-Konzept von Mustafa Emirbayer und Ann Mische (1998), das hierfür grundsätzlich anschlussfähig ist. Gerade mit Blick auf den starken normativen Erwartungsdruck, dem die Übergangsgestaltung Jugendlicher und junger Erwachsener unterliegt, ist dieses Konzept um eine kritische Perspektive auf (Chrono-)Normativitäten zu erweitern. Denn letztere werden derzeit extrem herausgefordert - mit offenem Ende.
Die Frage, was durch eine empirische Forschungspraxis überhaupt erschlossen werden kann, ist abhängig von den jeweiligen theoretischen Perspektiven, in denen diese forscherische Aktivität stattfindet. Der Artikel nimmt nach einer grundlegenden Erinnerung an das Konzept der theoretischen Empirie die Bedeutung poststrukturalistischer machttheoretischer Perspektivierungen für das Feld der Übergangsforschung in den Blick. Genauer: Er fragt danach, inwiefern mit solchen machttheoretischen Positionierungen auch bestimmte methodologische Perspektivierungen verbunden sind. Nach einem Aufschlag, der den Zugang einer reflexiven Übergangsforschung umreißt und deren machttheoretische Prämissen in ihrer Relevanz für deren Forschungsfelder ausweist, werden zentrale methodologische Herausforderungen an empirische Forschung in diesen Feldern formuliert und auf existierende Methodenangebote bezogen. Letztere werden einer dezidiert praxeologischen Lesart unterzogen, die die eigene Forschungspraxis wie auch ihre "Gegenstände" situiert und relationiert. Damit kann der Tendenz im empirischen Arbeiten, Entitäten zu isolieren, gegengesteuert werden und das existierende Methodenrepertoire bewusst dazu genutzt werden, den Prozesscharakter, die Situiertheit und relationale Verwobenheit ihrer "Gegenstände" deutlich zu machen. Praxeologisieren, situieren und relationieren sind mithin Strategien, denen ein Irritationspotential zugeschrieben werden kann, das in der Forschung generell erwünscht, einer reflexiven Übergangsforschung aber besonders zuträglich ist.
"Das meritokratische Prinzip ist ein Mythos unseres Übergangssystems. Dies zeigt sich daran, dass weibliche Jugendliche und Jugendliche mit Migrationshintergrund beim Übergang von der Schule in das Berufsausbildungssystem viel schlechtere Chancen haben, als es ihre schulischen Leistungen erwarten ließen. Offensichtlich stellen sich soziale Unterschiede im Bildungssystem in subtilen Prozessen institutioneller Diskriminierung her. Diese machen deutlich: Soziale Herkunft ist nicht per se relevant, sie wird relevant gesetzt. Aus einem europäischen Forschungsprojekt zur Reg(ul)ierung von Bildungsverläufen (www.goete.eu) sollen diesbezügliche Ergebnisse diskutiert werden - mit dem Fokus auf Zuschreibungsprozesse in der professionellen Begleitung von Bildungsverläufen und Berufsorientierungsprozessen an die Eltern bzw. die Herkunftsmilieus." (Autorenreferat)
Dramatisierungen und falsche Verallgemeinerungen verstellen den Blick auf das Phänomen des Rauschtrinkens, das eher zu einer ganz normalen Entwicklungsaufgabe im Jugendalter zu zählen ist. Die Verfasserin legt hierzu eine Untersuchung vor, die auf drei Experteninterviews und dreißig Interviews mit Jugendlichen beruht. Es werden vielerlei Inszenierungen sichtbar, die das jugendkulturelle Phänomen Rauschtrinken als symbolisches Bewältigungsmuster, sozialräumlichen Aneignungsprozess und kontrollierten Kontrollverlust kennzeichnen. Insgesamt charakterisiert die Verfasserin das Rauschtrinken als Form der integrationsrelevanten Bewältigung von Übergängen. (ICE2).
Dramatisierungen und falsche Verallgemeinerungen verstellen den Blick auf das Phänomen des Rauschtrinkens, das eher zu einer ganz normalen Entwicklungsaufgabe im Jugendalter zu zählen ist. Die Verfasserin legt hierzu eine Untersuchung vor, die auf drei Experteninterviews und dreißig Interviews mit Jugendlichen beruht. Es werden vielerlei Inszenierungen sichtbar, die das jugendkulturelle Phänomen Rauschtrinken als symbolisches Bewältigungsmuster, sozialräumlichen Aneignungsprozess und kontrollierten Kontrollverlust kennzeichnen. Insgesamt charakterisiert die Verfasserin das Rauschtrinken als Form der integrationsrelevanten Bewältigung von Übergängen. (ICE2)
Die Übergänge in Elternschaft sind komplizierter geworden - dies allein schon dadurch, dass biografische Übergänge reversibel und weniger kalkulierbar geworden sind. Die dadurch aufgeworfenen Fragen werden überlagert von gesellschaftlichen Diskursen, die das Klima prägen, in dem sich junge Frauen und Männer im Hinblick auf eine Familiengründung bewegen. Der Beitrag diskutiert, wie sich Muster von Übergängen in die Elternschaft im Sinne eigenständigen Handelns interpretieren lassen und wie dies in Bezug auf sich wandelnde Geschlechter- und Familienbilder und strukturelle Rahmungen von Elternschaft zu analysieren ist. Mit Blick auf den Forschungsstand werden Lücken im Hinblick auf die Aushandlungs- und Entscheidungsfindungsprozesse identifiziert und es wird gefragt, wie in diesem thematischen Kontext die Perspektive "Handlungsfähigkeit" operationalisiert werden kann. (ICE2).
Die Übergänge in Elternschaft sind komplizierter geworden - dies allein schon dadurch, dass biografische Übergänge reversibel und weniger kalkulierbar geworden sind. Die dadurch aufgeworfenen Fragen werden überlagert von gesellschaftlichen Diskursen, die das Klima prägen, in dem sich junge Frauen und Männer im Hinblick auf eine Familiengründung bewegen. Der Beitrag diskutiert, wie sich Muster von Übergängen in die Elternschaft im Sinne eigenständigen Handelns interpretieren lassen und wie dies in Bezug auf sich wandelnde Geschlechter- und Familienbilder und strukturelle Rahmungen von Elternschaft zu analysieren ist. Mit Blick auf den Forschungsstand werden Lücken im Hinblick auf die Aushandlungs- und Entscheidungsfindungsprozesse identifiziert und es wird gefragt, wie in diesem thematischen Kontext die Perspektive "Handlungsfähigkeit" operationalisiert werden kann. (ICE2)
"Dieser Beitrag basiert auf Erfahrungen aus einem aktuellen Praxisforschungsprojekt des tifs (Tübinger Institut für frauenpolitische Sozialforschung). Es wurde in Auftrag gegeben von der Landesstiftung Baden-Württemberg zur Evaluation ihres Programms 'Jugend und verantwortungsvolle Mediennutzung', mit dem sie medienpädagogische Projekte in unterschiedlichen Jugendhilfe-Kontexten (Projekte der offenen und der verbandlichen Jugendarbeit, der Hilfen zur Erziehung, der Jugendberatung etc.) förderte." (Autorenreferat)