Lokale und internationale Akteure in der Friedensentwicklung
In: Zivile Konfliktbearbeitung: vom Anspruch zur Wirklichkeit, p. 171-182
Der Diskurs um die so genannten "neuen Kriege" hat zu einer umfassenden Erforschung von Ursachen, Gewaltdynamiken und Akteuren substaatlicher Konflikte geführt. Die Untersuchung der Friedensbedingungen und Friedensdynamiken nach dem Ende kollektiver, organisierter Gewalt stehen dagegen noch am Anfang. Expertinnen und Experten ziviler Konfliktbearbeitung und insbesondere des Zivilen Friedensdienstes handeln jedoch überwiegend in diesem Kontext. Es ist für die operative Praxis wichtig, ein differenziertes Verständnis zu entwickeln. Diesem widmet sich der Beitrag am Beispiel des West Nile Konflikts in Uganda. Die Erkenntnisse sind einerseits regional fokussiert, enthalten jedoch eine Reihe auch auf andere Kriegsregionen übertragbare Ergebnisse. Auf der Basis empirischer Befunde beleuchtet die Autorin, inwiefern die Konzepte der Friedensentwicklung die lokalen Entwicklungen tatsächlich beschreiben können. Der Schwerpunkt liegt auf der Interaktion internationaler und lokaler Akteure, den gegenseitigen Wahrnehmungen und der Einschätzung der Friedensdynamik. Dabei konzentriert sich die Autorin (1) auf die Bedingungen, unter denen Friede zustande kommt; (2) Friedenskonzepte, die von den Akteuren zugrunde gelegt werden; und (3) die Aushandlungsprozesse als Kern der Friedensdynamik. (ICA2)