Die "Auferstehung der sowjetischen Arbeiterbewegung": Neue Gewerkschaften und gewerkschaftsähnliche Organisationen in der UdSSR
In: Osteuropa, Band 40, Heft 9, S. 819-832
Abstract
Während der Bergarbeiterstreiks des Sommers 1989 wurde deutlich, daß die offiziellen Gewerkschaften in der UdSSR weder willens, noch in der Lage sind, Arbeitnehmerinteressen wirkungsvoll zu artikulieren. In dieser Funktion traten infolge der Streiks an ihre Stelle unabhängige Streikkomitees, die sich in der Zwischenzeit zum Teil betriebsübergreifend organisieren konnten. Dabei kam ihnen das neue Betriebsgesetz von 1987 zugute, das gegenüber vorher deutlich mehr innerbetriebliche Demokratie zuläßt. Über die sozialen und wirtschaftlichen Anliegen hinaus brachten die neuen Organisationen, die auch in Bereichen außerhalb des Bergbaus gegründet wurden, politische Forderungen vor. Für die Zukunft erwartet der Autor ein Erstarken der neuen Organisationen, jedoch nicht im Sinne einer einheitlichen sowjetischen Gewerkschaftsbewegung, sondern über weitere Ausdifferenzierung, die analog der nationalitätenpolitischen und wirtschaftspolitischen Entwicklungen verlaufen wird. (BIOst-Rsg)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 0030-6428
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