Dimensionen des Wissens im Recht
In: Recht - Wissenschaft - Theorie 15
Recht und Wissen stehen in einem Interaktionszusammenhang, der verschiedene Dimensionen aufweist. Daher betreffen eine Vielzahl unterschiedlicher rechtstheoretischer sowie dogmatischer Fragestellungen das Verhältnis von Recht und Wissen. Wissen fungiert in vielerlei Hinsicht als Voraussetzung für Recht. Zugleich stellt es das Recht auch vor Herausforderungen. Die rechtlichen Vorgaben etwa zur Generierung und Strukturierung von Wissen, die Art und Weise der Wissensverarbeitung wie auch der Umgang mit Nichtwissen hängen allesamt von Vorannahmen über das Verhältnis von Recht und Wissen ab. Diese gilt es vor dem Hintergrund verschiedener Erkenntnisse über Wissen – insbesondere über dessen Produktion, Übertragbarbarkeit, Wertungsabhängigkeit und Fehlbarkeit – zu reflektieren. Der Band geht den Zusammenhängen zwischen Recht und Wissen in unterschiedlichen Konstellationen nach, arbeitet die jeweiligen Schwierigkeiten heraus und hinterfragt die rechtlichen Mechanismen des Umgangs mit Wissen.InhaltsübersichtWissen als Herausforderung Laura Münkler: Wissen – ein blinder Fleck des Rechts? Aspekte eines Spannungsverhältnisses – Nils Grosche: Fehlbarkeit von Wissen – Wissen über (Nicht-)Wissen und staatliche Entscheidungen Wissen als Voraussetzung Jelena von Achenbach: Parlamentarisches Wissen vom Handeln der Regierung. Der kognitive Faktor der Gewaltenteilung – Alexander Tischbirek: Wissen als Diskriminierungsfrage. Kognitive Herausforderungen des Antidiskriminierungsrechts zwischen implizitem Wissen und selbstlernenden Algorithmen Generierung und Strukturierung von Wissen Michael Riegner: Staatlichkeit und globalisiertes Wissen – Patrick Hilbert: Informationsaustausch und Wissensmanagement im Europäischen Verwaltungsverbund. Dogmatische, theoretische und praktische Perspektiven auf die Informationsbeziehungen europäischer Verwaltung – Roland Broemel: Wissensgenerierung im Regulierungsverfahren – Katharina Reiling: Wissensgenerierung bei Privaten Wissensverarbeitung im Recht Johannes Bethge: Wessen (Un-)Wissen? Zur Tatsachengrundlage der Einschätzungsprärogative – Michael Goldhammer: Zwischen Prophetie und Prognose – zur Eigenlogik der hoheitlichen Vorhersage – Benjamin Rusteberg: Wissensgenerierung in der personenbezogenen Prävention. Zwischen kriminalistischer Erfahrung und erkenntnistheoretischer Rationalität