Thesis2015

Essays in labor economics and the economics of education

In: Dissertationen No. 4438

Abstract

Diese Dissertation besteht aus fünf Aufsätzen aus den Bereichen Arbeitsmarkt- und Bildungsökonomie. Das Ziel der Dissertation ist es, ein Verständnis für die Faktoren zu entwickeln, die individuelle Bildungsziele und individuelles Arbeitsangebot determinieren. Die Hauptmotivation dieser Arbeit liegt darin, dass Politikmassnahmen auf verschiedenen institutionellen Ebenen (z.B. auf der Ebene der Universität oder der Regierung) diese Faktoren zu einem gewissen Grad beeinflussen können. Die ersten beiden Kapitel beschäftigen sich mit der Frage, welche Rolle Peer-Gruppen für post-sekundäre Bildungsergebnisse spielen. Für viele Studienanfänger stellen Freunde und Studienkollegen eine wichtige Hilfe und Informationsquelle dar. Um den Effekt der Zusammensetzung von Peer-Gruppen auf akademische Leistungen zu untersuchen, nutze ich Orientierungsgruppen an der Universität St. Gallen, die mit Hilfe eines Zufallsmechanismus zusammengestellt werden. Kapitel 1 untersucht den Effekt der Gruppenzusammensetzung im Hinblick auf die vorausgesagten Leistungen der Mitstudenten ("Peer-Qualität"). Die Analyse ergibt Folgendes: Erstens beeinflusst die Peer-Qualität die Leistung der Studierenden. Zweitens ergibt sich aus einer Simulationsanalyse, dass ein Entscheidungsträger, der den Leistungsdurchschnitt positiv beeinflussen möchte, die Gruppen so zusammensetzten sollte, dass die Peer-Qualität über die Gruppen hinweg ähnlich ist. Kapitel 2 untersucht die Effekte der Geschlechterzusammensetzung dieser Gruppen im gleichen Kontext. Die Analyse zeigt, dass Frauen von höheren Frauenanteilen in der Gruppe leicht profitieren. Jedoch kann aus dieser Beobachtung keine klare Regel für die Zusammensetzung der Gruppen abgeleitet werden. Kapitel 3 (mit Darjusch Tafreschi und Sharon Pfister) analysiert, wie sich Kurswiederholungen an der Universität auswirken. Studierende der Universität St. Gallen, die eine bestimmte Leistungsschwelle nicht erreichen, müssen das erste Studienjahr wiederholen oder andernfalls ihr Studium beenden. Um den Effekt des Wiederholens zu analysieren, vergleichen wir Studierende, die sich diesseits oder jenseits dieser Leistungsschwelle befinden, aber nah an der Leistungsschwelle sind. Das Wiederholen beeinflusst die Noten in den folgenden Studiensemestern positiv und nachhaltig. Die letzten beiden Kapitel untersuchen Arbeitsangebotsentscheidungen. Kapitel 4 (mit Christina Felfe und Michael Lechner) analysiert den Einfluss der Verfügbarkeit von Mittags- und Nachmittagsbetreuung für Schulkinder auf die Erwerbstätigkeit von Müttern und Vätern in der Schweiz. Die Analyse nutzt Unterschiede in der Intensität des Betreuungsangebotes auf der Gemeindeebene, die wiederum durch Unterschiede in der Gesetzgebung zwischen den Kantonen hervorgerufen werden. Wir beschränken uns auf kleine Regionen in der Nähe der Kantonsgrenzen und vergleichen nur diejenigen Gemeinden, die sich im Hinblick auf beobachtbare Charakteristiken ähneln. Höhere Betreuungsdichte führt dazu, dass ein höherer Anteil von Müttern Vollzeit erwerbstätig ist. Gleichzeitig reduziert sich der Anteil der Vollzeitbeschäftigten unter den Vätern.

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