Article(electronic)2008

Pastoral conflicts and state-building in the Ethiopian lowlands

In: Africa Spectrum, Volume 43, Issue 1, p. 19-38

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Abstract

"In diesem Aufsatz wird argumentiert, dass der äthiopische Staat eine Schlüsselrolle in der Rekonfiguration aktueller Gewaltkonflikte zwischen (agro-)pastoralen Gruppen im semi-ariden Tiefland spielt. In Abgrenzung zu primordialistischen Erklärungen von Gewalt und umweltkonflikttheoretischen Ansätzen machen die Autoren auf den sich verändernden politischen Kontext aufmerksam, in dem sich Konflikte zwischen nomadisierenden und sesshaften Viehzüchtern manifestieren. Im Mittelpunkt stehen die verschiedenen Auswirkungen des äthiopischen Staatsbildungsprozesses auf die Landnutzung und das Ressourcenmanagement im semiariden Raum, auf bestehende Konfliktlösungspraktiken traditioneller Autoritäten sowie auf die Konkurrenz um den Zugang zu Staatsressourcen. Als Ergebnis einer umfassenden vergleichenden Analyse vorliegender Studien identifizieren die Autoren die 1991 initiierte Dezentralisierung der Verwaltung als wichtigsten Motor gewalttätiger Auseinandersetzungen in Äthiopiens peripheren Teilstaaten. Das zunehmende Eingreifen des äthiopischen Nationalstaates in die Lebenswelten nomadisierender Viehzüchter politisiert deren Verwandtschaftsbeziehungen und Gruppenidentitäten und transformiert somit bestehende Konfliktursachen. Der ethnische Föderalismus multipliziert ethno-politische Forderungen, welche einer ausschließenden Gruppenlogik folgen. Zudem begünstigt er eine sesshaftere Lebensweise und Bewirtschaftung von Weideland sowie die Entstehung von Streitigkeiten zwischen benachbarten Viehzüchtern." (Autorenreferat)

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