Sammelwerksbeitrag(elektronisch)2021

COVID-19 als "grosser Ungleichmacher": die Krise der Arbeit und ihre globalen sozialen Folgen

In: Ein Jahr Corona: Ausblick Zukunft der Arbeit, S. 21-27

Abstract

Die COVID-19-Pandemie löste eine Krise der Erwerbsarbeit aus. Laut Schätzungen der ILO reduzierten sich im zweiten Quartal 2020 die globalen Arbeitsstunden um 14 %; in vielen Ländern wurde die Schließung aller bis auf "systemerhaltende" Arbeitsplätze angeordnet. Die Folge ist eine Verschlechterung des Lebensstandards für viele Betroffene besonders in Ländern des Globalen Südens mit schwach ausgeprägter Sozialstaatlichkeit. Begleitet wird diese Krise der Arbeit von einer Verschiebung im Verhältnis von Arbeit und Technologie. Die Pandemie führte zu "Hyper-Digitalisierung" und zu neuen, technologisch verstärkten sozialen Ungleichheiten. Wesentliche Erkenntnisse dieses Beitrags sind: Die Möglichkeit von Telearbeit bleibt aufgrund unterschiedlicher technologischer Kapazitäten und Beschäftigungsstrukturen global sehr ungleich verteilt. Beschäftigte in Entwicklungsländern sind nicht nur mit einer Wirtschaftsrezession und steigender Armut, sondern längerfristig mit Herausforderungen durch die Rückholung ausgelagerter Produktion konfrontiert. Politisch stehen aktuell Maßnahmen der Unternehmensstützung und des Arbeitsschutzes im Zentrum; es bedürfte aber stärkerer Maßnahmen der internationalen Solidarität.

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