Aufsatz(elektronisch)2020

Globaler flexibilisierter Kapitalismus und prozessuale Intersektionalität: die Veränderungen nach Geschlecht und Migration in den Berufsrängen in Deutschland

In: Österreichische Zeitschrift für Soziologie: ÖZS, Band 45, Heft 4, S. 403-425

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Abstract

Der Kapitalismus macht gegenwärtig weltweit eine Transformation durch und zugleich verschieben und differenzieren sich die intersektionalen Ungleichheiten nach Geschlecht, Klasse und Migration. Der Beitrag fasst zunächst wesentliche Veränderungen des Kapitalismus aus intersektionaler Sicht zusammen. Dann diskutiert er verschiedene Ansätze von Intersektionalität und bringt das Konzept prozessualer Intersektionalität ein, um die Veränderungen zu erfassen. Darauf werden in der ersten empirischen Langzeituntersuchung für Deutschland die Veränderungen der beruflichen Ungleichheit nach Geschlecht und Migration von 1996-2011 untersucht. Während um 1996 EinwanderInnen und einheimische Frauen aus Führungspositionen weitgehend ausgeschlossen waren, waren 2011 männliche Einwanderer mit deutschem Pass dort inkorporiert. Akademische Berufe und das berufliche Mittelfeld haben sich für EinwanderInnen vor allem mit deutschem Pass geöffnet. Jedoch wird ein Drittel der Frauen mit ausländischem Pass aus Osteuropa und der Türkei in Einfacharbeit segmentiert. Geschlecht und Migration haben sich intern differenziert und wirken nun komplex in der Zuweisung von Ungleichheiten zusammen. Diese Veränderungen sollten in der Intersektionalitätsdebatte reflektiert werden.

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