Zur Entwicklung von Streik und Aussperrung in Deutschland 1899-1975
In: Gewerkschaftliche Monatshefte, Band 30, Heft 6, S. 347-358
Abstract
In der historischen Betrachtung der quantitativ meßbaren Entwicklung des Arbeitskampfes in Deutschland von 1899 - 1975 läßt sich der Autor von einer zentralen These leiten, die die Geschichte von Streik und Aussperrung als einen Modernisierungs- und Rationalisierungsprozeß definiert. Der Autor zeigt im Formwandel des Arbeitskampfes (Dauer, Beteiligung, Intensität, Häufigkeit, Kampfparität) wie die Institutionalisierung der industriellen Beziehungen Hand in Hand mit der Modernisierung der Arbeitskampfformen bei gleichzeitiger Konfliktdifferenzierung und Kompromißbereitschaft geht. Da hier zugleich organisatorische und bürokratische Probleme entstehen, ist ein Ansteigen spontaner Arbeitskämpfe plausibel, die sich gegen die systemstabilisierende Ordnungsfunktion der Gewerkschaften wenden. Abschließend wird auf die innovative Funktion des Konflikts für Demokratisierung, Mitbestimmung und den gesellschaftlichen Fortschritt hingewiesen. (KHS)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 0016-9447
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