Kommunale Sozialpolitik
In: Gegenwartskunde: Zeitschrift für Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Bildung, Band 32, Heft SH. 4, S. 61-80
Abstract
In der historischen Betrachtung wird die besondere Bedeutung der Kommunen in der Sozialpolitik deutlich. Kommunale Sozialpolitik steht in einem "dynamischen Wechselverhältnis zwischen staatlicher Durchdringung und gesellschaftlicher Selbstregulierung" und kann in dieser Position eine integrierende konfliktabsorbierende oder eine konstitutive Funktion ausüben. Kommunalpolitische Besonderheiten der Sozialpolitik sind die hohe Bedeutung personaler Dienstleistungen, die gestalterischen Möglichkeiten kommunaler Entwicklungsplanung, die Bedeutung freier Träger, die Unmittelbarkeit "lebenspraktischer Zusammenhänge" und die ausgeprägten Stadt-Land-Unterschiede. Aktivitätsfelder kommunaler Sozialpolitik umfassen soziale Problemgruppen (Alte, Behinderte, Ausländer, Arbeitslose), Jugendhilfe und Jugendpolitik, Gesundheitswesen, soziale Infrastruktur (sozialräumliche Gestaltung der Lebensbedingungen, Bildungs- und Kulturpolitik) und reichen bis in die Stadtplanung, Wohnungs-, Arbeitsmarkt- und Technologiepolitik. Neue Organisationsformen bieten sich hinsichtlich einer Vereinheitlichung von Kompetenzen an, die in umfassendster Weise im Konzept der "Sozialgemeinde" vorgeschlagen wird. (IB)
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Sprachen
Deutsch
ISSN: 0016-5875
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