Aufsatz(elektronisch)2007

Soziologiekolumne: die Kinderzeiten der Menschheit sind nicht vorüber

In: Merkur: deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Band 61, Heft 12, S. 1151-1155

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Abstract

Die Autorin kommentiert in ihrer Kolumne die Wiederkehr der Religionen in Europa und Amerika. Es bilden sich nach ihrer Einschätzung multiple religiöse Identitäten heraus, in denen die Religionen individualisiert werden und welche Wünsche "aus der Kinderzeit des Menschen" nach Geborgenheit, Schutz und einer gerechten Welt widerspiegeln. Der Buddhismus lockt zum Beispiel mit dem Nirwana, in das auch der gestresste Manager eintauchen kann; der islamische Sufismus ist aufgrund seiner metaphysischen Einfachheit, seiner philosophischen Strenge, gepaart mit Quietismus und Mystik, auch bei Intellektuellen beliebt und der Sinnsuchende mischt zu seiner Erleuchtung und Erbauung verschiedene Elemente aus Zen-Buddhismus, Sufismus, Esoterik und christlich-jüdischen Traditionen zusammen. Beunruhigend ist nach Meinung der Autorin allerdings die Tatsache, dass sich die Wiederkehr der Gottesgläubigkeit keineswegs auf das Private beschränkt, sondern immer stärker den öffentlichen Raum erobert. Wenn gegenwärtig der Dialog der Religionen beschworen wird und sich der Relativierung der westlichen Kultur ein Religionsrelativismus beigesellt, stellt sich zudem die Frage: Welchen historischen Anteil hat die jüdisch-christliche Tradition an der Herausbildung der westlichen Demokratie und ihrem Wertekanon? (ICI2)

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