Das Rote-Khmer-Tribunal: Kambodscha im Schatten der Geschichte
In: KAS international reports, Heft 3, S. 65-92
Abstract
"Drei Jahrzehnte ist es her, dass Pol Pot und seine Roten Khmer Kambodscha terrorisierten und Millionen Menschen zu Tode kamen. Nun soll die Zeit zwischen April 1975 und Januar 1979 gerichtlich aufgearbeitet werden. Nachdem das Land 1964/65 zum Schauplatz des Vietnamkriegs geworden war und die von Saloth Sar geführte Kommunistische Partei König Sihanouk bedrängte, war das Ende der kambodschanischen Monarchie gekommen: Lon Nol stürzte den Herrscher und rief die 'Khmer Republic' aus. Bereits fünf Jahre später siegten die Roten Khmer in dem durch die amerikanischen Bomben verwüsteten Land und errichteten ihre Schreckensherrschaft. Erst mit dem Einmarsch vietnamesischer Truppen 1978 endete diese und die 'Volksrepublik Kambodscha' entstand. Doch weder sie noch der nach dem Fall der Sowjetunion 1989 entstandene 'Staat Kambodscha', in dem die Täter von einst ein Gutteil ihrer Macht behielten, nahm sich einer Aufarbeitung des Terrors im 'Demokratischen Kampuchea' an. Das Pariser Abkommen von 1991 und die nicht ohne Konflikte erzielte Einigung auf ein internationales Tribunal brachten endlich den Durchbruch. Seit 2006 nun arbeiten die ECCC, die 'Extraordinary Chambers in the Courts of Combadia', und es bleibt zu wünschen, dass ihre Arbeit, wenn diese auch nur einen kleinen Täterkreis und einen begrenzten Tatzeitraum im Blick hat, den Kambodschanern ein Stück Gerechtigkeit und Versöhnung bringt." (Autorenreferat)
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