The spiral of cynicism reconsidered

In: European journal of communication, Band 20, Heft 3, S. 283-302

Abstract

Die öffentliche und auch die wissenschaftliche Debatte über die Beziehungen zwischen massenmedialer Berichterstattung und politischem Verhalten tendiert zur Überbetonung negativer Aspekte. Untersuchungen haben ergeben, dass eine strategische Berichterstattung, die sich mehr auf die Motive und den Stil von Politikern als auf politische Inhalte konzentriert, politischen Zynismus begünstigt. Dies bezeichnet man mit dem Begriff "Zynismusspirale". Die vorliegende Untersuchung, die eine repräsentative Umfrage und eine Inhaltsanalyse der Medienberichterstattung in zwei Ländern (Niederlande und Dänemark) miteinander kombiniert, setzt sich mit diesem Ansatz auseinander. Die negativen Effekte von Nachrichten im Sinne von Zynismus entsprechen dem Grad der strategischen Berichterstattung. Überdies korreliert politische Raffinesse positiv mit Zynismus, was zu der Annahme führt, dass Zynismus vielleicht wenig mehr ist als ein Hinweis auf eine "interessierte und kritische Bürgerschaft". Bei der abschließenden Auswertung der Annahme, dass sich Zynismus negativ auf die politische Partizipation auswirkt, erweist es sich, dass tatsächlich wenig empirische Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass es einen Zusammenhang zwischen Zynismus und Wahlverhalten gibt. (UNübers.)