Totgesagte leben länger: Anmerkungen zur Debatte um die Zukunft der Volksparteien im Wahljahr 2011
In: Die politische Meinung, Volume 56, Issue 3, p. 26-30
Abstract
Die Volksparteien haben nach Meinung des Autors auf elektoraler Ebene eine realistische Zukunftsperspektive, wenn sie sich zukünftig wieder stärker auf drei wesentliche Fragen konzentrieren: Was will die Partei jenseits der Summe kleinteiliger sachpolitischer Vorhaben? Wer soll Verantwortung tragen und Wähler gewinnen? Wie, auf welchem Wege der Vermittlung, gelingt dies am besten? Diese "goldene Mitte" immer wieder neu zu finden, ist die Aufgabe der Volksparteien, wenn sie auch in Zukunft ein Erfolgsmodell bleiben wollen. Die Herausforderungen für das Superwahljahr 2011 liegen klar auf der Hand: Wenn es den Volksparteien gelingt, überzeugende Leitideen und Motive für das große Ganze zu entwickeln, wenn sie sich für das Gemeinwohl und nicht für partikularistische Interessen einsetzen und sie dabei gleichzeitig die Bürger stärker beteiligen und mitnehmen, dann kann 2011 das Jahr der Volksparteien werden. In jedem Fall scheinen die allerorten zu hörenden Grabgesänge verfrüht zu sein. Es zeugt weder von zeithistorischer Sachkenntnis noch von politischer Weitsicht, die Akten des Kapitels "Volksparteien" schließen zu wollen. Totgesagte leben bekanntlich länger. (ICI2)
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German
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